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2. Kapitel

Ein schöner Tag für Rufus

Am nächsten Morgen saßen alle Fünf wieder gemeinsam am Frühstückstisch. Melanie nutzte die Wartezeiten immer dafür, Rufus noch weitere Wörter beizubringen, wobei er sehr schnell lernte. Christoph und Moritz besprachen mit dem Kursleiter die Möglichkeit, ob Rufus sie begleiten könnte, da die amerikanische Gruppe den heutigen Tag zur freien Verfügung haben würde. Herr Spielmann zögerte zuerst, willigte dann aber doch ein.

„Von Mode scheint er ja nicht so viel Ahnung zu haben, sonst hätte er nicht solche Sachen an!“, lästerte Annette.

„Ach, der sieht doch gut aus!“, verteidigte Juliane ihn. „Seine schönen dunklen, lockigen Haare, seine dunkelbraunen Augen…“

„Oh, da hat sich jemand verguckt!“, stichelte Annette. „Da hab ich ja eine gute Nachricht: Ich hab gehört, der kommt heute mit!“

„Echt??? Wieso das?“

„Die Amerikaner machen heute nix, der will aber trotzdem was Interessantes erleben!“

Um 9.00 Uhr saßen alle im Bus und dieser brachte sie zu den Vatikanischen Museen. Was doch schon sehr auffällig war, war, dass Juliane fast die ganze Zeit in der Nähe von Rufus verbrachte. Er folgte geduldig ihren Ausführungen über die Ausstellungsstücke und deren Geschichte. Rufus empfand das alles gar nicht so schlimm, wie es im ersten Moment vielleicht schien. Das meiste verstand er ja sowieso nicht.

„Was ist denn mit Juliane los? Sie hängt ja ständig mit Rufus zusammen!“, bemerkte Moritz.

„Ich hab irgendwie insgesamt den Eindruck, dass er sich immer wohler hier fühlt!“, meinte Christoph.

„Juliane scheint ja einen richtigen Draht zu ihm gefunden zu haben!“, erwiderte Moritz grinsend.

So verstrich der Tag ohne weitere Zwischenfälle. Am Ende des Tages, nach dem Abendessen, zog Rufus sich in Moritz‘ und Christophs Zimmer zurück. Er legte sich auf das Bett, die Hände unter dem Kopf verschränkt und starrte das Bild an der Wand an.

‚Ich bin jetzt den zweiten Tag hier. Ich weiß eigentlich nicht wirklich in welcher Welt ich mich befinde. Alles ist so… neu und anders. Es sind zwar alle nett zu mir, aber irgendwie fehlen mir meine Familie und meine Freunde. Ob sie mich vermissen? Was denken sie, was mit mir passiert ist? Wenn ich jemals wieder zu ihnen zurückkehrte, würden sie mir nicht glauben. Ich weiß ja nicht mal selbst, was passiert ist, geschweige denn kann ich es erklären. Was soll ich denn jetzt tun? Wie soll ich mich verhalten? Brauche ich die anderen überhaupt oder kann ich mich alleine durchschlagen? Ich könnte mir ja Arbeit suchen, eine neue Sprache zu lernen, fällt mir ja ziemlich leicht‘, überlegte Rufus sich.

Während er so nachdachte, schlief er schließlich ein und bemerkte auch nicht die spätere Ankunft von Moritz und Christoph.

Zur gleichen Zeit berieten Chiara, Melanie, Christoph und Moritz sich auf der Terrasse des Hotels über Rufus und was sie mit ihm machen sollten:

„Morgen sind wir ja den letzten Tag hier in Rom. Was sollen wir dann mit ihm anstellen? Sollen wir ihn etwa mit nach Venedig nehmen oder sogar nach Deutschland?“, erkundigte sich Melanie.

„Wir könnten ihn ja fragen. Er versteht uns ja inzwischen so ganz gut!“, schlug Christoph vor.

„Es wäre doch auch möglich, Juliane zu fragen, ob Rufus sich irgendwie dazu geäußert hat, was er vorhat“, sagte Moritz.

„Aber das wäre doch zu gefährlich! Sie könnte misstrauisch werden und wissen wollen, warum wir sie das fragen! Außerdem würde sie uns für verrückt erklären! Ich darf dich an deine eigene Reaktion auf unsere Geschichte erinnern!“, widersprach Chiara.

„Er scheint sich aber gut anpassen zu können. Lassen wir ihn doch hier! Das ist doch quasi sein Zuhause, nur eben etwa 2000 Jahre später!“, meinte Christoph.

„Aber wir können ihn doch nicht seinem Schicksal überlassen! Auch wenn es stimmt, dass er sich gut auf für ihn doch revolutionäre Dinge einstellen kann!“, erwiderte Melanie.

„Du warst aber doch die, die ihn hierher gebracht hat, zu mindestens wahrscheinlich. Also kümmerst du dich dann auch um ihn!“, forderte Christoph.

„Du weißt doch gar nicht genau, was geschehen ist! Woher sollte ich wissen, dass das überhaupt möglich ist!“, verteidigte Melanie sich.

„Die gegenseitigen Beschuldigungen helfen uns auch nicht weiter!“, wies Moritz die beiden zurecht.

„Habt ihr euch vielleicht auch mal überlegt, dass wir versuchen könnten, Rufus in seine richtige Welt zurück zu befördern?“, schlug Chiara, etwas von der Streiterei genervt, vor.

„Aber um ihn zurückzubringen, müssen wir vielleicht die gleiche Situation haben, wie gestern, als er aufgetaucht war“, vermutete Moritz.

„Gute Idee! Morgen nach dem Besuch des Colosseums haben wir den Nachmittag zur freien Verfügung. Dann könnten wir ins gleiche Café gehen, wie gestern und die Szene nachspielen“, führte Christoph aus.

„Also beschlossen?“, wollte Melanie sicher gehen.

„Ja!“

Der Austauschschüler

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