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3.Kapitel

Der Versuch

Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, fuhren sie mit dem Bus zum Parkplatz in der Via Petroselli, wo sie ausstiegen. Von dort aus liefen sie zum Foro di Traiano, weiter bis zum Foro Romano, durch den Titusbogen zum Colosseo. Immer wieder blieb ihr Kursleiter stehen und erklärte Einiges. Sie hatten beschlossen, dass Rufus mit einem größerem Abstand der Gruppe folgen sollte, damit Herr Spielmann keine Fragen stellte, warum Rufus noch da war, obwohl die anderen Hotelgäste bereits am Morgen, direkt nach dem Frühstück, aufgebrochen waren. Er schien etwas verstört zu sein, da er einige Bauwerke wiedererkannt hatte, die jetzt nur noch teilweise erhalten waren.

Juliane und Annette trödelten etwas hinterher. Dabei erkannten sie Rufus, der wie etwas alleingelassen hinter den anderen her stolperte.

„Schau mal, das ist doch Rufus! Was macht der denn hier? Seine Gruppe wollte doch schon heute Morgen nach dem Frühstück weiterfahren!“, rief Annette aufgeregt.

„Du irrst dich bestimmt! Es gibt viele Menschen mit dunklen Haaren!“, gab Juliane zu Bedenken.

„Komm, wir gehen mal zu ihm rüber und fragen ihn, was er braucht!“, schlug Annette vor und zog ihre Freundin zu Rufus hinüber, der gerade interessiert und intensiv einen Tempel betrachtete, der ihn an etwas zu erinnern schien.

„Rufus? Alles okay?“, fragte Annette.

„Er spricht doch noch nicht so gut Deutsch!“, erinnerte Juliane Annette leise, sodass Rufus sie nicht verstehen konnte.

Rufus drehte sich zu den beiden Mädchen um und sagte: „Ave, du Juliane? Falscher Bus und…“ Er suchte nach dem richtigen Wort. „A via aberravi.“

„Kannst du das übersetzen? Ich hatte doch kein Latein oder Italienisch, keine Ahnung, welche Sprache das ist“, bat Annette.

„Ich glaube, er hat sich verirrt.“

„Wir könnten doch Englisch mit ihm reden!“, schlug Annette vor. „What´s wrong?“

Verstört blickte Rufus die beiden Mädchen an.

Inzwischen waren die Jugendlichen stehen geblieben, da Herr Spielmann bemerkt hatte, dass Juliane und Annette fehlten. Alle blickten sich um und entdeckten die beiden Mädchen auf der anderen Seite des Forums mit einem jungen Mann reden. Moritz, Christoph, Melanie und Chiara schauten ganz schockiert. Im nächsten Moment drehte Rufus sich um und rannte davon.

„Na, super!“, flüsterte Moritz seinen Freunden zu.

Annette und Juliane schlossen zu ihrer Gruppe auf und Herr Spielmann fragte: „Wer war das?“

„Wir dachten, das wäre Rufus von der amerikanischen Reisegesellschaft!“, erklärte Annette.

„War wohl nix! Der ist ja abgehauen!“, stichelte Paul.

Juliane war ein wenig enttäuscht und durcheinander. Schweigend folgte sie den anderen.

Das Coloseum war der Schlusspunkt ihrer heutigen Besichtigungstour und Herr Spielmann wies darauf hin, dass sie ja jetzt die übrige Zeit bis zum Abendessen zur freien Verfügung hätten und dass, er hoffte, dass alle wieder zum Hotel zurückfänden. Sie hätten ja außerreichend Kartenmaterial und Geld, um wieder zurückzukommen. Die Gruppe trennte sich und sie verschwanden in verschiedene Richtungen.

Christoph, Melanie, Chiara und Moritz blieben noch kurz stehen, um sich zu beraten.

„Sollen wir Rufus suchen gehen? Vielleicht ist er zum Hotel zurückgegangen oder zum Bistro an der Piazza Navona“, überlegte Chiara.

„Da sind doch alles nur Vermutungen! Er kennt doch das jetzige Rom gar nicht!“, widersprach Melanie.

Moritz erwiderte: „Den Rückreiseversuch von Rufus am Bistro können wir uns aber sparen! Außerdem glaube ich, dass er nicht nur wegen Juliane und Annette weggelaufen ist, sondern weil er auch Angst hat, in seine Zeit zurückzukehren!“

„Glaubst du wirklich, er fühlt sich hier wohl?“, zweifelte Christoph.

„Ich weiß nicht, aber er hing doch so mit Juliane zusammen…“, wand Moritz ein.

„Vielleicht wollte er sie nicht beleidigen!“, mutmaßte Chiara.

„Eventuell denkt er auch, dass er zuhause nicht verstanden wird… und dass, ihm niemand glaubt“, gab Christoph zu Bedenken.

„Was machen wir denn jetzt?“, fragte Melanie.

„Wir können eigentlich nix machen. Aber wir können zur Piazza Navona gehen und dort was essen“, schlug Moritz vor.

So strebten sie zur Piazza Navona und setzten sich in das Café. Sie bestellten etwas zu essen und schauten sich nach Rufus um, konnten ihn aber nirgends entdecken. Während sie aßen, diskutierten sie noch weiter.

Der Austauschschüler

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