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Die Entscheidung, sich selbst zu verwirklichen, liegt bei jedem selbst: Sandrine de Vries, Senior Recruitment Consultant @ Austin Fraser
ОглавлениеSandrine de Vries, Senior Recruitment Consultant, Austin Fraser GmbH
Kontakt:
E-Mail: sandrine.womenintech@gmail.com
LinkedIn: https://bit.ly/2zQQlHX
Nach dem Abschluss meines Studiums im Jahr 2017 habe ich mich für eine Stelle als Personalberaterin in München entschieden, weil es mir wichtig war, weiterhin den direkten Kontakt zu Menschen zu haben und leistungsgerecht bezahlt zu werden. Seither vermittle ich freiberufliche C#-Entwickler bei Austin Fraser, einer internationalen Personalberatung mit IT-Spezialisierung. Das war eine meiner ersten Berührungen mit dem IT-Bereich. Seitdem ich weiß, wie vielseitig und herausfordernd IT ist, fasziniert mich das Thema noch mehr. IT ist unsere Zukunft und ich ärgere mich, dass ich nicht schon früher begonnen habe, mich dafür zu interessieren. Heutzutage spielt Technologie eine große Rolle in meinem Leben, angefangen bei der alltäglichen Nutzung von Handy, Laptop und Smart-Home-Geräten bis hin zu meinem beruflichen Dasein als Personalberaterin. Gerade in der heutigen Zeit, in der Home-Office zur Normalität geworden ist, ist Technologie wichtiger denn je. Ich bin darauf angewiesen, nicht nur die neuesten Trends im IT-Markt zu kennen, sondern auch damit umgehen zu können. Als Personalberaterin spreche ich täglich mit ITlern und mir ist schnell aufgefallen, wie wenige Frauen es im IT-Bereich gibt. Unabhängig davon, ob ich mit Managern oder mit freiberuflichen Entwicklern spreche.
Oftmals würden Kunden sogar weibliche Entwickler bevorzugen, doch Entwicklerinnen sind kaum verfügbar. Es gibt viele Möglichkeiten und Berufe in der IT, die nicht unbedingt etwas mit Programmierung und Entwicklung zu tun haben, sondern eine Schnittstelle zwischen verschiedenen Bereichen darstellen. Und dann gibt es Themen, die noch gar nicht final erschlossen sind, wie zum Beispiel Big Data oder AI. Selbstverständlich gibt es bereits Experten für diese Themengebiete, jedoch werden diese sich zukünftig noch sehr viel weiterentwickeln und genau dafür brauchen wir noch mehr Talente. Die Zukunft im IT-Bereich ist vielfältig!
Vor einiger Zeit sprach ich mit einer Linux-Administratorin. Als eine der wenigen Frauen im IT-Bereich fühlt sie sich oftmals unter Druck gesetzt, noch mehr Leistung zu erbringen und hat selten die Möglichkeit, sich mit anderen Frauen darüber auszutauschen. Mir wurde bewusst, dass ich in meinem Beruf die Möglichkeit habe, mehr Awareness für diese Thematik zu schaffen. 2019 habe ich eine Serie von Meet-Ups für IT-interessierte Frauen ins Leben gerufen, die ein Netzwerk zum Austausch mit anderen Frauen suchen oder nicht wissen, wie die ersten Schritte hin zu einer Karriere in der IT gestaltet werden könnten. Es war eine große Freude für mich, so viele IT-begeisterte Frauen zu sehen, die ohne Berührungsängste Fragen stellen und Businesskontakte knüpfen. Oftmals braucht es nur eine geschützte Umgebung. So konnte zum Beispiel meine Kollegin einer Frau, die seit Monaten auf der Suche nach einer neuen Java-Position war und nicht ausreichend Praxiserfahrung in diesem Bereich hatte, einen neuen Job vermitteln, in dem sie gleichzeitig genügend Zeit hat für ihre Kinder. Das war genau das, was ich mit den Meet-Ups erreichen wollte. Die Speakerin meines zweiten ‚Women in Tech‘ Meet-Ups war Sabrina von Nessen. Wir trafen uns vor dem Event einige Male und bei einem dieser Treffen fragte sie mich ganz direkt, ob ich mit ihr gemeinsam ein Buch schreiben möchte. Erst dann realisierte ich, dass die Meet-Ups tatsächlich eine gewisse Reichweite haben und meine Arbeit einen Einfluss haben könnte.
Wir haben über ein Jahr lang an dem Buch gearbeitet und Entwicklerinnen, Ingenieurinnen, Gründerinnen, CTOs und selbstständige Beraterinnen interviewt; es sind alle Rollen und Branchen vertreten. Jedes Interview war einzigartig und hat meinen Horizont erweitert, so dass ich mich selbst weiterentwickeln konnte. Meine Hoffnung ist es, dass junge Menschen in den Interviewpartnerinnen Role Models sehen und sich mit ihnen identifizieren können. Denn Technologie ist facettenreich und birgt so viele Chancen. Es wäre toll, wenn wir mehr junge Frauen begeistern können, diese Chancen wahrzunehmen.
Um zu verdeutlichen welchen Stellenwert das Thema Women in Tech hat, stell dir mal folgendes vor: Wenn nur ein Bruchteil der Menschheit lesen und schreiben könnte, hätten wir dadurch unzählige Innovationen verpasst! Mittlerweile besteht unsere ganze Welt aus Code, aber nur ein Bruchteil kann diesen lesen und schreiben. Was wäre wohl möglich, wenn die Mehrheit der Menschen Code lesen und schreiben könnte? 2019 lebten etwa 3,82 Milliarden Frauen auf der Welt, ein Großteil dieser Frauen können ihre Gedanken und Ideen nicht umsetzen oder überhaupt ausklügeln, weil ihnen das Wissen fehlt. Wissen ist Macht. Wer sich nicht bildet, verpasst großartige Chancen und kann sich nicht weiterentwickeln.
Mein Rat ist, sich kontinuierlich weiterzubilden und jede Möglichkeit diesbezüglich wahrzunehmen. Kleine Schritte reichen schon aus, zum Beispiel indem man 15 Minuten pro Tag eine neue Sprache erlernt, einen Basic Programmierkurs online besucht oder das persönliche Netzwerk erweitert. Heutzutage gibt es keine Ausreden mehr, Bildung ist für jeden mit Internetanbindung in greifbarer Nähe. Die Entscheidung, sich selbst zu verwirklichen, liegt bei jedem selbst, man muss jedoch den Mut haben, den ersten Schritt zu wagen und seine Komfortzone zu verlassen. Ich wünsche mir, dass gerade junge Frauen sich keine Limits setzen und sich trauen, Pfade zu gehen, die nicht vorgezeichnet sind. Hoffentlich trägt dieses Buch dazu bei, Mut zu machen und Zweifel zu beseitigen.
Female Empowerment hat eine wesentliche Bedeutung für mich, da die Frauen in meiner Familie es mir schon seit meiner Kindheit vorgelebt haben, gerade meine Großmütter hatten einen großen Einfluss auf mich. Sie sind beide eigenständige und bewundernswerte Frauen, die Hürden bezwungen haben, ohne sich zu beklagen; die für die Familie vieles geopfert haben und mich, meine Geschwister und meine Eltern immer unterstützen. Nicht jeder hat das Glück, in so einer Familie aufwachsen zu dürfen. Genau deswegen ist das Thema Female Empowerment für mich mit diesem Buch noch lange nicht abgeschlossen, auch zukünftig möchte ich mich für Frauen einsetzen. Es gibt noch so viele andere Bereiche, in denen Frauen noch immer nicht gleichgestellt sind und es ein großes Potenzial zur Verbesserung gibt. Das Buch ist ein toller und inspirierender Anfang und hat mir gezeigt, dass es meine Leidenschaft ist, ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen.
Als Personalberaterin habe ich täglich die Chance, Frauen zu allen Bereichen eines Bewerbungsprozesses zu coachen und neue Karrieremöglichkeiten zu erschaffen. Es freut mich deshalb sehr, dass in diesem Buch auch Frauen abgebildet sind, mit denen ich schon zusammengearbeitet habe, und dass sich daraus solch großartige Synergien ergeben. Das tolle Netzwerk, das durch dieses Buch entstanden ist, ist für mich sehr wertvoll. Ich bin gespannt, welche Chancen und Möglichkeiten sich zukünftig dadurch entwickeln. Auf dein Feedback, deine Fragen oder Ideen bin ich sehr neugierig. Ich freue mich darauf, von dir zu hören und mich mit dir auszutauschen. Sprich mich gerne auf LinkedIn (https://bit.ly/2zQQlHX) oder per E-Mail (sandrine.womenintech@gmail.com) an!
„The most dangerous phrase in the language is, 'We’ve always done it this way’.”
Grace Hopper (amerik. Informatikerin, entwickelte den ersten Compiler)