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2. Frauen sollten mutig sein: Claudia Schmidt, Geschäftsführerin @ Mutaree & Karin Keppler, freiberufliche Beraterin

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Claudia Schmidt, Geschäftsführerin, Mutaree GmbH

Über Claudia Schmidt: Zukunft erkennt man nicht – man schafft sie! Ihrem Motto ließ Claudia Schmidt Taten folgen. Sie startete ihren Weg bei Hoechst, wechselte zur Sandemann Gruppe, ging dann zur Deutschen Bank Leben und war bei der VR-Leasing Managing Director für den Bereich Market Development und Communication. Sie hat in vielen Branchen und Positionen gearbeitet und liebt es, Organisationen zu gestalten. Ihr nächster Schritt war klar, sie gründete 2008 ihre Unternehmensberatung, die Mutaree GmbH. Als Geschäftsführerin und Expertin für Veränderungsmanagement hilft sie mit ihrem Team Unternehmen bei der Planung, Steuerung und Umsetzung von Veränderungsprozessen. 2010 initiierte sie das Forschungsprojekt ‚Change-Evolution 2020‘ und gibt alle zwei Jahre die ‚Change-Fitness-Studie‘ heraus. Claudia Schmidt hilft mit ihren Publikationen (Springer Gabler) – ‚Changemanagement in Gesundheitsunternehmen‘ und ‚Führung und ihre Herausforderungen‘ – den Menschen in den Mittelpunkt zu rücken und Veränderungen erfolgreich zu machen.

Kontakt:

Website: www.mutaree.com

LinkedIn: https://bit.ly/2ZcpaBT

Xing: https://bit.ly/3ewzRn4

Twitter: @ChangerClaudia, @Mutareecom

„Wie immer im Leben wollen die Menschen eine einfache Antwort… und es ist immer falsch.“

Susan Greenfield (Hirnforscherin)


Karin Keppler, freiberufliche Beraterin im Finanzdienstleistungsumfeld

Über mich: Ich bin derzeit als freiberufliche Beraterin im Payment Umfeld tätig und habe in den letzten Jahren gelernt: Es ist in jedem Fall gut, einen Plan zu haben. Wenn sich der Plan ändert, sollte man auch damit umgehen können und einen neuen Plan entwickeln. Strukturiertes Arbeiten und Fokus auf die relevanten Bereiche haben mir dabei stets geholfen. Außerdem bin ich der Meinung, Frauen sollten mutig sein, sollten rangehen an die Technik. Die tut nicht weh und ist super interessant und sehr kreativ. Das, was zunächst nur nach Nullen und Einsen aussieht, verändert unsere Zukunft.

Kontakt:

LinkedIn: https://bit.ly/36Sni2P

Xing: https://bit.ly/3eGZMbF

Liebe Claudia, liebe Karin, was waren die wesentlichen Meilensteine in eurem Lebenslauf zum Thema IT?

Karin Keppler: Ich habe eine Banklehre gemacht, weil ich seit jeher zur Bank wollte und habe danach BWL und VWL studiert, ein Teil davon in London. Im Anschluss habe ich bei einer Bank gearbeitet. Nachdem das zu langweilig wurde, bin ich zu Price Waterhouse Coopers gegangen und habe da in der Unternehmensberatung gearbeitet. Und als die Zeit zu Ende war, bin ich zur VR-Leasing gewechselt. Danach habe ich mich selbstständig gemacht und bin seitdem freischaffende ‚Künstlerin’ als Unternehmensberaterin. Meine ersten Berührungspunkte mit IT hatte ich im Studium als ich programmieren lernte. Ich hatte großen Respekt davor, da es scheinbar eher ein Thema für Männer war. Im Kurs war ich die einzige Frau. Durch einen guten Professor bin ich langsam herangeführt worden und habe verstanden, dass IT keine Raketen-Wissenschaft ist, sondern erlernt werden kann. Und ich habe gelernt, Technik zu hinterfragen. Das hat mir in der Karriere vielfach weitergeholfen, beispielsweise als ich später just zu dem Zeitpunkt in die Bank kam, als die Anfänge der Digitalisierung spürbar waren. Natürlich war es hilfreich, dass ich selbst programmieren konnte und ohne Angst an die Themen heranging. Heute noch habe ich sehr viel mit Technik zu tun, stellenweise tauche ich richtig tief in die Materie ein.

Claudia Schmidt: Im Grunde war ich in der Schule nicht sonderlich gut. Ich konnte Mathe, Sport und Musik und letztendlich ist die Entscheidung auf Mathe gefallen. Was ich damit im Zweifel machen sollte, war nicht klar. Insofern war mein Lebensweg eher zufällig geprägt. Gestartet bin ich im Vertrieb eines internationalen Chemie-Konzerns, danach bin ich zur Deutschen Bank gewechselt. Zunächst habe ich die ‚Koffer getragen‘, dann ging es um den Neuaufbau einer Lebensversicherung. Das war eine spannende Zeit. Geld war vorhanden, kombiniert mit der neuesten Technologie im Thema optische Archivierung. Deswegen hat mich die VR-Leasing später ‚eingekauft‘, um Schriftgut-Management und Briefschreibung zu automatisieren.

2008 habe ich mir die Frage gestellt, ob ich nochmal innerhalb der Industrie wechsle oder ob ich eine Unternehmensberatung aufbaue. Mein Mann sagte sehr richtig: ‚Beides gleichzeitig Vollzeit geht nicht, neuer Job und Business aufbauen‘. Also habe ich mich für das Wagnis Selbstständigkeit entschieden. Hinsichtlich Technik bin ich ein normaler Anwender. Einige Dinge erklären sich von selbst und andere nicht. Wenn ich gezwungen bin und keine Hilfe habe, dann geht doch sehr viel mehr, als ich gemeinhin glaube. Ich bin kein echter Techie, der alles in der Tiefe verstehen muss. Es ist aber faszinierend, was alles möglich ist, wieviel Technik erleichtert und was sie an Möglichkeiten schafft. Dass Frauen im technischen Umfeld tätig sind, ist für mich und in meiner Erfahrung eher eine Selbstverständlichkeit.

Zur damaligen Zeit war IT ein sehr männerdominiertes Umfeld.

Karin Keppler: Das ist die IT auch heute noch, vor allem sobald es um Technik in der Finanzdienstleistung geht. Lange Zeit hatte IT zudem das Nerd-Image. Es kommt zunehmend, dass Frauen sich dafür interessieren. Was sich verändert hat, sind die Möglichkeiten. Wir könnten alle eine App programmieren, wenn uns das einer zeigt.

Claudia Schmidt: Ich würde einen Unterschied machen in Bezug auf die Branchen. Im Bankensektor oder in der Versicherung ist es eine Männerdomäne, da machen Frauen in der IT oftmals das Project Management Office oder Change Management und Kommunikation. In gleicher Weise wie Frauen meistens HR-Vorstand werden, wenn sie überhaupt Vorstand werden. In der Telekommunikation andererseits ist das gleichmäßig verteilt, unabhängig von den Rollen oder der Hierarchie. Telekommunikation ist deutlich IT-lastiger als das Bankenumfeld, im Grunde besteht deren Geschäft aus IT. Aufgefallen ist mir gleichzeitig, dass Männer in einem Punkt häufig sehr viel pragmatischer agieren als Frauen. Wenn ein Mann 20 Prozent Übereinstimmung mit den Job-Anforderungen feststellt, dann fühlt er sich dafür prädestiniert bis in die Haarspitzen. Frauen wollen meist erst ‚alles‘ lernen und Abschlüsse machen – zu Lasten der praktischen Erfahrung. Das hängt stark mit unserer Sozialisierung zusammen, nicht damit, dass wir eine Aufgabe nicht beherrschen oder sich die Unternehmen nicht öffnen. Dieser Reflex steckt tief in uns.

Ein Beispiel: Mein Mann hat zu Beginn unserer Ehe einmal festgestellt, dass ‚mal gesaugt werden müsste‘ – ich habe das sofort als Aufforderung genommen, tätig zu werden. In meinem Elternhaus war es indes nie so, dass Hausarbeit Frauenaufgabe war. Er fand das damals sehr belustigend, weil er mich gar nicht dazu aufgefordert hatte, sondern nur die allgemeine Feststellung getroffen hatte. Man macht sich viel zu eigen, was faktisch gar nicht da ist und durch die Sozialisierung der Gesellschaft nach wie vor durchwirkt. Da bin ich jedoch selbst das Problem und nicht mein Umfeld.

Karin Keppler: Dafür sind Frauen prädestiniert. Frauen wollen stets in allen Rollen perfekt sein. Perfekter Haushalt, perfekte Ehefrau, perfekte Karrierefrau. Oft endet dieser Anspruch im Verzetteln, was das Karriereende bedeuten kann. Je früher man die perfektionistische Ader aufgibt, umso besser, man kann nicht in allen Rollen perfekt sein.

Claudia Schmidt: Das ist ein Stück weit Sozialisierung und vom Umfeld geprägt. In der Psychologie und Typologie rund um Motiv-Strukturen und Antreiber-Modelle gibt es einerseits eine deutliche Differenzierung zu diesem Perfekt-Sein-Wollen, dennoch erlebe ich es häufig als antrainiert. Es ist nicht zwingend im weiblichen Genmaterial verankert. Es gibt Menschen, Frauen und Männer, deren Antreiber ist tatsächlich ‚Sei perfekt!‘. Es gibt andererseits ebenfalls Antreiber, die sagen ‚Sei stark!‘ oder ‚Mach es allen recht!‘ oder ‚Beeil dich!‘ oder ‚Streng dich an!‘. Wir haben gelernt oder sind der subjektiven Überzeugung, den scheinbar an uns gestellten Erwartungen entsprechen zu müssen. Aber nicht, weil es unsere ureigene Eigenschaft ist.

Karin Keppler: Das sind exakt die Stereotypen. Männer streiten sich in der Arbeit und gehen hinterher gemeinsam ein Bier trinken. Frauen gehen nach Hause, machen sich drei Monate Gedanken und nehmen es persönlich. Sie fühlen sich nicht akzeptiert, wenn sie in die Auseinandersetzung gehen. Unabhängig davon, ob ihre Haltung richtig oder falsch war. Auch das hemmt Frauen im Beruf, dass sie selten Stellung beziehen. Weil sie Angst haben, dass sie nicht mehr gemocht werden oder dass über sie schlecht geredet wird. Ich habe noch nie einen Mann mit verweinten Augen aus der Toilette kommen sehen.

Was hat euch auf eurem Weg sozialisiert?

Karin Keppler: Meine Eltern hatten ein Unternehmen, in das meine Mutter voll eingebunden war. Es war also nicht verwerflich, dass eine Frau arbeiten geht und Karriere macht. Sie war außerdem in der Hinsicht ein Vorbild, dass sie einen Auslandsaufenthalt gemacht hatte. Damals war Österreich das ‚Ausland‘, aber immerhin. Das war etwas Besonderes zu der Zeit. Meine gute Ausbildung hat mir Respekt verschafft. Und dieser Respekt hat mich mutiger und selbstsicherer gemacht. Wobei Frauen ohnehin sehr mutig sind, viele Frauen bekommen Kinder und kümmern sich um die Familie. Das hat immens viel mit Mut zu tun, sich einer neuen Situation zu stellen. Mut sollte deutlich mehr gefördert werden, insbesondere im Technik-Umfeld sind wenige Jahre eine lange Zeit. Also braucht es Mut für den Wiedereinstieg.

Claudia Schmidt: Für mich war Unabhängigkeit mit das Wichtigste. Ich wollte selbst für meinen Unterhalt sorgen. Das war nicht zuletzt der Grund, warum ich Karriere machen und gutes Geld verdienen wollte. Ich war inspiriert durch die Notwendigkeit und gleichzeitig durch den Spaß am Erfolg und an der Anerkennung.

Können Frauen im technischen Umfeld Karriere machen?

Claudia Schmidt: Ich habe mir die Frage gar nicht gestellt, ob ich das kann und ob mir das als Frau zusteht. Dadurch wurde ich seltener hinterfragt, bin in der Männerwelt sehr aufgefallen und hatte ein besseres Sprungbrett. Nicht nur oder in jedem Fall, weil ich derart viel besser war, sondern weil ich als Frau schlicht deutlich mehr auffiel. Klappern gehört zum Geschäft, ich muss wahrnehmbar sein und die Bühne suchen. Und ich darf keinesfalls nur die Rollen wählen, die andere unterstützen. Wenn ich einen guten Job mache, möchte ich das Ergebnis meiner Mühen verkaufen und gesehen werden. Viele Frauen werden zwar in der zweiten Reihe sehr geschätzt, bekommen jedoch keine Sichtbarkeit und machen letztendlich keine Karriere.

Welche Tipps würdet ihr jungen Frauen mit auf den Weg geben?

Claudia Schmidt: Einfach mal anfangen, einfach mal lernen. Ehe ich mich bis in die Haarspitzen mit Ausbildungen munitioniere. Was soll passieren? Männer machen es nicht anders. Insofern hätte ich da als Frau keinen Nachteil. Letztendlich ist es wichtig, dass mich mein Weg glücklich macht. Alles andere brennt aus und strengt zu sehr an.

Karin Keppler: Frauen fällt es schwer, authentisch aufzutreten und auch optisch ihr eigenes Selbst zu verkörpern. Es scheint, als müsse man die eigene Persönlichkeit verbiegen, um Karriere zu machen. Das funktioniert und stimmt so nicht. Frauen müssen nicht die besseren Männer sein. Der männliche Weg muss nicht der einzige Weg sein. Jede Frau kann den eigenen Weg finden, auf ihre eigene Art.

Claudia Schmidt: Die jungen Unternehmen, die bestehende Anbieter angreifen, zum Beispiel in der Touristik, sind schließlich nicht stromlinienförmig. Und trotzdem beteiligen sich Konzerne an diesen ‚Buden‘, schlussendlich wird das auf die Konzerne abfärben. Es fällt uns jedoch sehr schwer, das Altbekannte und Bewährte loszulassen, selbst wenn es nicht mehr in den aktuellen Kontext passt.

Was müsste sich verändern?

Claudia Schmidt: Ich bin kein Fan von Diversity-Kampagnen. Nur weil es aktuell hip ist und politisch gefördert wird. Solange sich das Verhalten nicht ändert, ist es keine echte Überzeugung. Selbst wenn es Unternehmen dem Grunde nach verstanden haben, braucht es eine Zeit, bis es in der Tiefe angekommen ist. So erging es mir früher mit Veränderungen. Ich war da sehr rational – wenn es sich rechnet, muss es exekutiert werden. Auch ich durfte meinen Weg zu den Menschen finden. Nach der Erkenntnis kommt die Überzeugung. Da hilft nur, es wiederholt zu reflektieren und Mut zur Vielfalt zu haben. Quoten helfen ebenso wie früher Alice Schwarzer, sie sind nur nicht das Allheilmittel. Was mich an der Quote stört, ist, dass Unternehmen gezwungen sein könnten, die zweite Wahl einzustellen, das schädigt insgesamt das Ansehen der Frauen. Interessanterweise haben die jungen Männer Angst davor, dass Frauen bevorzugt werden. Ich bin der Überzeugung: Wenn Frauen wollen, müssen sie persönlich aufstehen und sich und ihr Umfeld beeinflussen.

Karin Keppler: Ich halte die Quotenregelung für einen ersten wichtigen Schritt. Wenn sich Menschen im Unternehmen damit auseinandersetzen müssen, dann gerät das andere Geschlecht mehr in den Fokus. Es gibt einen kleinen Schubs in die richtige Richtung. Oftmals werden weiterhin Menschen eingestellt, die einem selbst sehr ähnlich sind. Männer stellen Männer ein.

Claudia Schmidt: Es beginnt damit, dass Frauen von sich selbst überzeugt sind. In meiner Gedankenwelt war es damals gar keine Frage, ob ich den Job bekomme. Es war mein Traumjob, ich wollte ihn und hielt mich für qualifiziert. Scheinbar habe ich damit mein Gegenüber überzeugt. Ich kann nichts verkaufen, wovon ich selbst nicht überzeugt bin. Wenn ich noch Zweifel habe, hole ich mir einen Coach als Reflexionsfläche, damit habe ich gute Erfahrungen.

Karin Keppler: Eine fachliche Ausbildung gibt Sicherheit im Außen und gleichzeitig die Überzeugung, dass das Thema tatsächlich mein Thema ist. Qualifikation ist ein bisschen aus der Mode gekommen, ist jedoch insbesondere im IT-Umfeld sehr hilfreich. Das muss nicht zwingend in Form eines Studiums sein, sondern kann durchaus in Form von Seminaren erfolgen. Nur mit Persönlichkeit wird es schwer, sich Respekt zu verschaffen.

Lasst uns einen Blick in die Zukunft werfen, wo seht ihr Deutschland in 20 Jahren?

Karin Keppler: Diversity-Themen wie Religion und Geschlecht werden in 20 Jahren deswegen nicht mehr relevant sein, weil es nur noch um Fachkompetenz und um Führungskompetenz gehen wird.

Claudia Schmidt: Künstliche Intelligenz und Robotik werden einen sehr viel größeren Stellenwert haben. Vor allem körperlich können wir uns sehr über Robotik entlasten. Spannend wird sein, wie wir unser Verständnis von Ethik und Moral in die KI integrieren. Wie erreichen wir, dass wir als Menschen nicht für die Technik da sind, sondern die Technik für uns? Ich weiß nicht, ob wir in 20 Jahren eine rundum befriedigende Antwort darauf haben werden. In jedem Fall wird es uns in 20 Jahren deutlich mehr beschäftigen und schmerzen.

Karin Keppler: Vor diesem Hintergrund sind Frauen in der Technik exakt das Richtige. Uns wird nachgesagt, besonders stark in sozialen Aspekten zu sein, wie Verständnis, Ethik und Moral. In meiner Wahrnehmung sind Frauen in Führungspositionen eher bestrebt, die Situation zu durchdringen und den Hintergrund zu verstehen. Frauen geben sich mehr Mühe, Gefühle mit in das Berufsleben einzubeziehen. Männer sind mehr straight-forward. Umso wichtiger ist es, dass in der Diskussion um KI Frauen mit technologischem Verständnis eingebunden sind. Diese Entwicklung muss jetzt anfangen. Daher müssen sich Frauen heute mit Technik beschäftigen, um in 20 Jahren die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Claudia Schmidt: Frauen sind nicht zwingend menschlicher oder einfühlsamer. Die boxen sich ebenso durch wie Männer. In unsicheren Situationen fehlt es uns allen an Souveränität, dann sind wir alle im zwischenmenschlichen Bereich nicht sonderlich empathisch. Daher dürfen Frauen und Männer lernen, mehr zu reflektieren. Auch wenn Frauen tendenziell auf der Beziehungsebene stärker sind.

Was möchtet ihr den Frauen mit auf den Weg geben?

Karin Keppler: Frauen sollten mutig sein, sollten rangehen an die Technik. Die tut nicht weh, ist super interessant und sehr kreativ. Das, was zunächst nur nach Nullen und Einsen aussieht, verändert unsere Zukunft.

Claudia Schmidt: Fachkompetenz ist nicht schädlich, eine fundierte Ausbildung ist keine schlechte Idee. In der Technologie liegt die Zukunft, daher ist es ein guter Plan, diese Technologie zu beherrschen und ihr nicht ausgeliefert zu sein. Der Rest ist Persönlichkeit. Das zu tun, woran ich Freude habe, was mich erfüllt, wovon ich überzeugt bin. Und mich nicht in Muster zwängen zu lassen, sondern mutig Neues auszuprobieren.

Besten Dank für die Einblicke!

„Die Wissenschaft ist eine Suche nach Verständnis.“

Jocelyn Bell Burnell (Radioastronomin)

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