Читать книгу Erfüll mein Verlangen - Samantha James - Страница 7
2. Kapitel
ОглавлениеEr war kein Mann wie alle anderen. Und er war nicht gewöhnlich.
Noch nie im Leben war sich Heather einer Sache so sicher gewesen.
Langsam ließ sie sich auf ihren Stuhl zurücksinken. Sie fühlte sich eigenartig weich in den Knien, und ihr Herz hämmerte wild, genauso wie an diesem Morgen, als er vor ihr aufgetaucht war.
Sie schalt sich selbst, weil sie so töricht war, aber so leicht waren ihre Gefühle nicht abzutun. Der Raum war immer noch fast greifbar von seiner Gegenwart durchdrungen.
Er hatte ihr die Hand geküßt. Warum? Warum?
Er hatte sich auf gefährlichem Eis bewegt mit seinem kühnen Verhalten. Und dann war da noch die Art, wie er sie am Morgen angesehen hatte. Sein Blick war über ihr aufgelöstes Haar und die bloßen Schultern gewandert und hatte auf ihrem Busen verweilt. Ihre Brust zog sich unter einer eigenartigen Empfindung zusammen. Seltsam, aber sie hätte seinen prüfenden Blick weniger als frech oder unverfroren bezeichnet … vielmehr hatte sie ihn als … intensiv empfunden.
Es verwirrte sie, das war es. Er war verwirrend. Von dem Augenblick ihrer ersten Begegnung an war er ihr kaum noch aus dem Kopf gegangen. Es war nicht nur sein Aussehen, obwohl sie noch nie einem Mann von so angenehmem und anziehendem Äußeren begegnet war. Nein, das war es wirklich nicht …
Er hatte etwas Faszinierendes an sich – die Ahnung einer flüchtigen, tief in seiner Seele verschlossenen Empfindsamkeit, und das war es, was sie zu ihm hingezogen hatte. Das war es, was sie in ihrer Skizze einzufangen versucht hatte.
Heather konnte nicht anders. Ihre Hand stahl sich zur obersten Schublade ihres Schreibtischs. Papiere raschelten darin, als sie die Zeichnung aus ihrem Versteck hervorzog.
Unwillkürlich biß sie sich auf die Unterlippe. Sie starrte das Porträt an, das ihn im Profil zeigte … Das feste, breite Kinn, die adelige Stirn und der klare Umriß seiner Lippen – ein fast makellos klassisches Gesicht.
Sie hatte im Traum nicht daran gedacht, daß er Damien Lewis sein könnte, der Mann, den sie noch am selben Tag zu einer Unterredung empfangen sollte.
Langsam ließ sie den angehaltenen Atem entweichen und legte die Skizze auf den Tisch zurück. Nachdenkliche Falten furchten ihre glatte Stirn. War es ein Fehler gewesen, ihn einzustellen?
Der Ehrlichkeit halber mußte sie sich eingestehen, daß es nur eine Handvoll Anwärter für den Posten gegeben hatte. Die meisten Männer waren zu stolz – zu arrogant nach ihrem Dafürhalten –, um eine Anstellung bei einer Frau auch nur in Erwägung zu ziehen. Sie hatte schon befürchtet, eine Anzeige in der Londoner Tageszeitung aufgeben zu müssen, um einen Nachfolger für Robin zu finden.
Mit ihren gerade erreichten fünfundzwanzig Jahren war sich Heather darüber im klaren, daß man sie als alte Jungfer zu betrachten begann. Tatsächlich hatte sie immer gewußt, daß sie nie heiraten würde. So sehr sie sich auch manchmal bemühte – so sehr sie sich manchmal das Gegenteil wünschte –, sie hatte sich schon als Kind auf ein Leben als unverheiratete Jungfer eingestellt. Sie hatte immer gewußt, daß ihr Leben nicht so verlaufen konnte wie das anderer junger Frauen in ihrem Alter und ihrer gesellschaftlichen Stellung. Es war eine Tatsache, an der einfach nicht zu rütteln war, denn sie konnte nicht ändern, was sie war. Sie würde immer … anders sein.
Aber sie war glücklich. An ihrem einundzwanzigsten Geburtstag hatten Mama und Papa sie mit einem außergewöhnlichen Geschenk überrascht – Lockhaven Park. Auf diese Weise hatten sie ihrer Tochter die Mittel an die Hand gegeben, nicht nur Wohlstand, sondern auch Selbstachtung zu gewinnen. Vom ersten Tag an war Heather entschlossen gewesen, sie nicht zu enttäuschen. Sie hatte schnell gemerkt, daß es keine leichte Aufgabe war, ein Gut zu leiten. Der Umstand, daß sie eine Frau war, machte es doppelt schwer.
Aber Lockhaven gedieh prächtig und florierte unter ihrer Obhut. Sie hatte aus Lockhaven das gemacht, was es heute war, und dieser Erfolg war ganz allein ihr Werk.
Das war etwas, was man ihr nie würde nehmen können.
Dennoch war Robins Tod ein schwerer Schlag für sie. Er war ein alter, vertrauenswürdiger Freund gewesen, den sie seit ihrer Kindheit gekannt hatte, und er fehlte ihr schrecklich. Aber der Gutsverwalter hatte auch für Lockhaven selbst eine entscheidende Bedeutung gehabt. Robins Hände – oder noch treffender vielleicht, seine Füße – waren für sie unentbehrlich gewesen, denn sie selbst konnte sich nicht so auf dem Anwesen bewegen, wie sie es gern getan hätte.
Papa hatte angedeutet, daß er ihr bei der Suche nach einem neuen Gutsverwalter nur zu gern behilflich sein würde, aber wie immer war Heather entschlossen, allein mit dem Problem fertig zu werden. Manch einer hätte ihre Haltung vielleicht als falschen Stolz und Sturheit bezeichnet, aber Heather war anderer Meinung. Sicher, Papa hatte ihr von Zeit zu Zeit seine Hilfe angeboten, aber er hatte sich nicht eingemischt, und dafür war sie ihm dankbar.
Ihre zierlichen Finger legten sich um den Rand der Zeichnung. Ja, Damien Lewis war der richtige Mann. Ungeachtet ihrer leisen Zweifel spürte sie es in ihrem Innern. Was spielte es schon für eine Rolle, daß es ihr ein merkwürdiges, prickelndes Gefühl der Unsicherheit verursachte, wenn sie ihn ansah? Er war selbstbewußt – o ja, das war er ganz gewiß. Arrogant? Vielleicht eine Spur davon, aber es gab Augenblicke, in denen das kein Fehler war. Aber diese Dinge waren es nicht, die sie zu ihrer Entscheidung bewogen hatten.
Nein, überlegte sie nachdenklich. Es war mehr das Gefühl gewesen, daß er offen und ehrlich sein würde, koste es, was es wolle, ein Mann, dem sie vorbehaltlos vertrauen konnte.
In diesem Augenblick wurde die Tür des Arbeitszimmers heftig aufgestoßen. Mit wehenden Röcken und ungestümem Schritt flog Beatrice herein.
Mit ihren sechzehn Jahren war Beatrice eine Schönheit an der Schwelle zur vollen Blüte. Schlank und zierlich, das Haar eine goldblonde Lockenmähne, war Beatrice das Abbild ihrer Mutter, Victoria Grayson, Countess of Stonehurst.
In Wirklichkeit war Heather mit den Graysons in keiner Weise verwandt. Aber sie war unter der Vormundschaft des Earl of Stonehurst aufgewachsen, und die Graysons waren die einzige Familie, die sie je gekannt hatte, denn sie erinnerte sich weder an ihren Vater noch an ihre Mutter.
Sie war noch sehr klein gewesen, kaum vier Jahre alt, als der Earl die Vormundschaft für sie übernommen hatte. An den Kutschenunfall, der ihre Eltern das Leben gekostet und den sie als einzige überlebt hatte, erinnerte sie sich nicht. Er hatte sich in unmittelbarer Nähe von Stonehurst ereignet, und der Earl hatte sie für die Zeit bis zu ihrer Genesung bei sich aufgenommen. Und alles, woran sie sich aus dieser Zeit erinnern konnte, war das Gefühl, sicher und geborgen von den starken und trostvollen Armen des Mannes, der für sie immer »Papa« gewesen war.
Damals war Miles noch nicht verheiratet. Er hatte seine Frau Victoria einige Jahre später in London kennengelernt – und geheiratet. Nie würde Heather die erste Begegnung mit Victoria vergessen – sie war ihr wie eine Märchenprinzessin vorgekommen. Aber Victoria war warmherzig und liebevoll, und zwischen ihnen hatte vom ersten Augenblick eine Verbindung bestanden, die durch nichts zu erschüttern war. Victoria hatte keinerlei Bedenken, das Kind einer anderen Mutter als eigenes anzunehmen.
Aber Heather war nicht lange das einzige Kind geblieben. Binnen eines Jahres nach der Hochzeit bekamen Miles und Victoria eine Tochter. Heather war acht Jahre alt, als Bea geboren wurde. Im Laufe der Jahre waren noch zwei weitere Kinder hinzugekommen. Christina war zwölf, und Arthur, ebenso dunkel wie seine Schwestern blond waren, hatte gerade seinen achten Geburtstag gefeiert.
Oh, es hatte Zeiten gegeben, da hatte es Heather mit Schuldgefühlen erfüllt, daß sie sich nicht an ihre leiblichen Eltern erinnern konnte. Aber nun waren Miles und Victoria, Bea, Christina und Arthur ihre Familie. Sie liebte sie genauso, wie sie von ihnen geliebt wurde. So einfach war das.
Und Beatrice war ihr gewohntes, lebensprühendes Selbst. »Heather! Unten auf der Straße ist mir gerade der göttlichste Gentleman auf seinem Pferd begegnet, den ich je gesehen habe. Sag bloß nicht, daß er von hier kam!«
Heather hatte ihren Zeichenblock hastig in die Schublade geschoben. Jetzt lehnte sie sich mit nachsichtiger Miene auf ihrem Stuhl zurück. »Um die Wahrheit zu sagen, Bea, er kam von hier.«
»Wirklich?« rief Bea entzückt und fegte wie ein Wirbelwind durch den Raum. »O Heather, wer ist er? Und was wollte er hier?«
»Ich habe ihn gerade als neuen Gutsverwalter eingestellt. Sein Name ist Damien Lewis.«
»Er ist dein neuer Gutsverwalter? O Heather, er hat seinen Hut vor mir gezogen und mir einen guten Tag gewünscht, und ich dachte, ich müßte in Ohnmacht fallen!« Bea drückte die Hand an die Stirn, ließ sich auf ein kleines Sofa sinken und tat so, als würde sie ihren Worten nun die Tat folgen lassen.
Heather unterdrückte ein Lächeln. Bea war eine begeisterte Romanleserin, und sie hatte nichts als romantische Flausen im Kopf. Kein Wunder, daß sie vollkommen hingerissen war von Damien Lewis.
Eine Sekunde später richtete sich Bea mit einem Ruck auf. »Er sieht umwerfend gut aus, findest du nicht?«
Unwillkürlich schlug Heathers Herz schneller. Aber ihre Stimme klang sicher und fest. »Ehrlich gesagt, habe ich nicht darauf geachtet, Bea.«
Beatrice schlug die Hände vor die Brust. »Aber er hatte so herrliche blaue Augen, Heather.«
»Seine Augen sind grau, Schatz«, entgegnete sie geistesabwesend.
Bea warf ihr einen Blick aus den Augenwinkeln zu. In ihren Augen funkelte der Schalk. »Ah, du hast also doch darauf geachtet!«
»Selbstverständlich nicht!« widersprach Heather hastig.
»Komm schon, Heather. Er ist mit Sicherheit der bestaussehende Mann in ganz England, und ich an deiner Stelle … also, ich hätte ihn auch eingestellt!«
»Das ist er ganz sicher nicht! Und laß dir gesagt sein, junge Dame, daß ich ihn aufgrund seiner Fähigkeiten eingestellt habe – und weil ich glaube, daß er hervorragende Arbeit leisten wird.« Bei diesen Worten sah Heather plötzlich Damiens Gesicht vor sich – seine hohen Wangenknochen, sein glatt rasiertes Kinn, seine faszinierenden, eindringlichen Augen.
»Bestimmt hast du recht. Natürlich hast du ihn wegen seiner Fähigkeiten eingestellt – und nicht wegen seines Aussehens.« Bea brach in munteres Gelächter aus. »Die Annahme, daß ausgerechnet du so etwas tun würdest, ist aber auch zu albern, nicht wahr?«
Heather öffnete den Mund und schloß ihn wieder, ohne etwas zu sagen. Ein nicht zu unterdrückender Schmerz durchfuhr sie. Daß sie noch nie im Leben einen Verehrer gehabt hatte, hieß nicht, daß ihr die Männerwelt vollkommen gleichgültig gewesen wäre. Meistens machte es ihr nichts aus, daß es unter den Männern keinen gab, der ihr mehr als einen flüchtigen Blick geschenkt hätte. Aber für den Bruchteil einer Sekunde war sie von wehmütiger Sehnsucht durchdrungen.
Gott, war sie jemals so jung gewesen wie Beatrice? Wenn Bea in der nächsten Saison in die Gesellschaft eingeführt wurde, dann würde ihr die Welt alsbald zu Füßen liegen – Kleider, Bälle, junge Herren, die an ihren Lippen hängen und Gedichte auf ihre Schönheit schreiben würden. Das Leben hatte Bea noch so vieles zu bieten, so vieles, das sie selbst niemals haben würde …
Bea sprang auf und schnalzte mit den Fingern. »Ich hab’s! Ich werde Mama und Papa bitten, einen Ball zu veranstalten. Ich nehme seit neuestem Tanzstunden, wußtest du das?« Sie verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Wir können Mister Lewis einladen. Und du kommst natürlich auch, Heather …«
Heather unterbrach sie mit sanfter Bestimmtheit. »Bea, Damien Lewis ist sicher fast doppelt so alt wie du.«
»Ein Mann mit Erfahrung! Ich glaube, das würde mir gefallen.« Bea schien überhaupt nicht zu hören, was Heather sagte. Sie wirbelte durch den Raum, ein Handgelenk zierlich gebogen, als würde ihre Hand auf der Schulter eines imaginären Tanzpartners ruhen.
»Ich glaube, du liest zu viele Romane, Bea«, bemerkte Heather trocken. Als sie sich erhob, verzog sie ein wenig das Gesicht. Ihr Knie war heute wirklich sehr steif. Zu langes Sitzen, befand sie und griff nach ihrem Stock.
Beatrice verzog in gespieltem Schmollen den Mund und zog wieder eine Grimasse. »Mama sagt, es liegt daran, daß du mir immer Geschichten erzählt hast, als ich noch ein Kind war.«
Du bist immer noch ein Kind, lag es Heather auf der Zunge.
»Wenn ich also zu viel lese«, fuhr das Mädchen leichthin fort, »ist es nur deine Schuld.«
»Und wenn ich zu viel erzählt habe«, entgegnete Heather mit einem Lachen, »dann darum, weil Mama mir so viele Geschichten erzählt hat.«
Bea hielt in der Bewegung inne. Dann eilte sie zu Heather und ergriff ihre Hand. »Heute ist ein herrlicher Tag, findest du nicht auch? Und es ist viel zu warm, um hier im Haus zu versauern. Warum gehen wir nicht nach draußen? Christina und Arthur werden auch bald hier sein. Ich werde Marcus bitten, uns Kekse und Tee auf der Terrasse zu servieren.«
Heather seufzte, aber ihre Worte klangen halbherzig. »Bea, ich habe zu arbeiten.«
Bea wischte ihren Einwand munter beiseite. »Ach was. Du arbeitest zu viel. Sogar Mama und Papa sagen das. Du kannst also ruhig mitkommen, ich gehe nämlich erst, wenn du auch gehst.«
Heather bemühte sich, ihre Schwester mit einem strengen Blick zurechtzuweisen. Aber der Versuch schlug kläglich fehl, und beide brachen in fröhliches Gelächter aus.
Bea hatte gewonnen. Sie hakte sich bei Heather ein, und gemeinsam verließen sie das Arbeitszimmer. Auf dem Weg warf sie Heather durch ihre geschwungenen blonden Wimpern hindurch einen Seitenblick zu.
»Es stimmt aber doch, weißt du.«
Verwundert und in stummer Frage neigte Heather den Kopf zur Seite.
»Damien Lewis«, erklärte Bea störrisch. »Er ist der bestaussehende Mann in ganz England.«
Damien kehrte nicht auf direktem Wege zum Eppingstone Inn zurück. Statt dessen wandte er sich erst in südlicher, dann in östlicher Richtung nach Willoughby. In der Stadt gab es eine kleine Schenke am Fluß. An den langen Tischen drängten sich Männer, deren fröhliches Gelächter und lautes Geschrei in dem niedrigen Raum widerhallten. Tabakrauch zog in trägen Schwaden zur Decke. Aber in einem Winkel an der Tür saß ein Mann allein mit dem Rücken zur Wand und beobachtete das Schauspiel, das sich seinen Blicken bot. Es war schlank und unauffällig und trug einen schlichten Anzug aus braunem Tuch, die Sorte Mensch, von dem man erst Notiz nahm, wenn man auf ihn aufmerksam gemacht wurde.
Als Damien die Tür öffnete, schlug ihm eine Lachsalve und rauchgeschwängerte Luft entgegen. Der Hall seiner Stiefel ging in dem Höllenlärm unter. Auf halbem Weg zur Theke wurde er von einem drallen Weib mit braunen Locken am Ellbogen festgehalten. Sie entblößte ihre schiefen Zähne mit einem auffordernden Lächeln.
»Auf der Suche nach einem Humpen Ale an diesem schönen Abend, Sir?«
Damien neigte den Kopf. »So ist es«, erwiderte er.
»Dann sind Sie hier am richtigen Ort.« Sie deutete mit einem Nicken zu dem Mann hinter der Theke. »Douglas braut das beste Ale in ganz Lancashire.«
»Dann bin ich um so begieriger, es zu kosten.« Dem Geruch nach zu urteilen, der ihrem Atem entströmte, hatte sie schon mehr als genug davon genossen.
Die Frau grinste. »Vielleicht hätten Sie gern ein bißchen Gesellschaft zum Bier, he?« Sie ließ die Hand über seinen Unterarm gleiten und preßte ihren Busen an seine Seite; es war ein unmißverständliches Angebot.
Damiens Blick wanderte über ihr erwartungsvoll gehobenes Gesicht. Ihre Wangen waren rund und gerötet, ihre Lippen aufgesprungen, aber zu einem bereitwilligen Lächeln verzogen. Die Frau war sinnlich, ihr Körper warm, üppig und weich. Ihm ging der Gedanke durch den Kopf, daß es zwar nicht das war, weshalb er hierher gekommen war, aber vielleicht später … Doch nein, denn sein Körper zeigte eindeutig nicht die geringste Reaktion – und obwohl er schon seit Wochen mit keiner Frau das Lager geteilt hatte, beschlich ihn die leise Ahnung, daß es dabei noch eine Weile bleiben würde.
Er zog eine Münze aus der Tasche. Mit einem leichten Kopfschütteln drückte er ihr das Geld in die Hand. »Ein anderes Mal«, sagte er freundlich, dann setzte er seinen Weg zur Theke fort.
Der Mann in der Ecke sah schweigend zu, wie der Schankwirt einen Krug füllte und ihn Damien reichte, der daraufhin kehrtmachte und wieder der Tür zustrebte. Zwischen den beiden Männern wurde kein Blick und kein Wort gewechselt, aber einen Augenblick später erhob sich der stumme Gast von seinem Platz in der Ecke. Mit dem Bierkrug in der Hand schlüpfte er zur Tür hinaus in die Dunkelheit, wo es ruhig war … Wo sie reden konnten.
Damien stand mit dem Rücken zur Schenke, kerzengerade aufgerichtet, einen Stiefel gegen die rissige Rinde einer Eiche gestemmt. Der Mann aus der Schenke ging auf ihn zu, der weiche, feuchte Boden dämpfte seine Schritte. Wenige Meter vor Damien blieb er stehen, sagte aber kein Wort.
Es war Damien, der mit leiser Stimme das Schweigen brach. »Ich habe die Stellung bekommen.«
»Gut. Das bringt Sie in ihre Nähe. So wird Ihnen nichts von dem entgehen, was vor sich geht.«
In Cameron Lindseys Stimme schwang ein Hauch unausgesprochener Befriedigung mit. Ihm ging es nicht nur um das Geld, obwohl er für seine Dienste reichlich entlohnt wurde. In all den Jahren als Detektiv war ihm noch nie ein Mann begegnet, der so getrieben war von einem Ziel wie Damien Lewis Tremayne. Aber worauf war er wirklich aus? Rache? Gerechtigkeit? Genugtuung? Es hätte jedes einzelne davon sein können …
Oder auch alles zugleich.
»Sie ist anders, als ich erwartet habe.« Damien starrte in die undurchdringliche Nacht. »Ich dachte, sie würde so sein wie er. Wie ihr Vater, die skrupellose Spießgesellin eines gemeinen Mörders.« Sein Tonfall war bitter, aber dann veränderte sich seine Stimme, wurde fast anklagend. »Aber sie ist nicht so. Sie ist klug. Schön. Sie – sie strahlt etwas von vornehmer Bildung aus. Und zum Teufel damit, es – es macht mich ungeheuer nervös!«
Cameron betrachtete ihn prüfend. »Sie dürfen nicht vergessen, daß sie erst drei oder vier Jahre alt war, als sie ihren Vater das letzte Mal gesehen hat. Er wurde kurz nach dem Tod ihrer Mutter nach Newgate gebracht. Vielleicht war sie zu klein, um sich an ihn zu erinnern.«
Damien wandte ihm den Blick zu. »Die Dorfbewohner erzählen, daß beide Eltern bei dem Unfall ums Leben gekommen seien. Sind Sie ganz sicher, daß der Begleiter der Frau in der Kutsche nicht Heathers Vater war?«
»James Elliot ist ihr Vater.« Camerons Stimme ließ keinen Zweifel an seinen Worten. »Ich habe mit einer Frau gesprochen, die ihre Eltern kannte, James und Justine – und sie erwähnte, daß die beiden eine kleine Tochter hatten.«
Damien biß die Zähne zusammen. Cameron war es, der in Erfahrung gebracht hatte, daß Justine bei einem Kutschenunfall in Lancashire ums Leben gekommen war. »Und Sie sind ganz sicher, daß es dieselbe Justine war, die mit Elliot verheiratet war?«
Cameron nickte. »Es gibt zu viele Übereinstimmungen, als daß es anders sein könnte«, betonte er. »Die Tochter war in dem selben Alter. Wir wissen, daß Justine London zu diesem Zeitpunkt verließ. Der Name, der in der Liste der Fahrgäste stand, lautete Justine Duval – ihr Mädchenname. Es muß so sein«, unterstrich er seine Worte.
»Warum hat sie dann nicht den Nachnamen Elliot benutzt?«
Camerons Miene verhärtete sich. »Ich weiß es nicht«, räumte er ein. »Vielleicht versuchte sie, ihrem Mann zu entkommen. Er war, weiß Gott, ein grausamer Mensch – immerhin hatte er zwei Menschen erschlagen, bevor man ihn nach Newgate brachte.«
Damien ballte die Fäuste so fest, daß die Knöchel weiß hervortraten.
Er stellte die Frage, die er schon hundertmal gestellt hatte. »Aber das erklärt nicht, warum er Giles ermordet hat. Warum? Soweit wir herausfinden konnten, hatte Giles keine Feinde. Und James Elliot saß die letzten zwanzig Jahre im Gefängnis – Giles war noch ein Kind, als Elliot nach Newgate gebracht wurde. Sie können sich unmöglich gekannt haben. Es ergibt keinen Sinn!«
Damien verfiel in bedrücktes Schweigen. Sein hilfloser Zorn war deutlich spürbar.
Es war nicht die erste Tragödie, die sein Leben überschattet hatte. Aber er war nach England heimgekehrt, und Giles war tot, noch nicht einmal kalt in seinem Grab …
Cameron legte beschwichtigend die Hand auf seine Schulter. »Ich weiß, das alles war sehr schwer für Sie.«
Damien stieß einen müden Seufzer aus. »Sie müssen mich für undankbar halten«, sagte er leise. »Aber das Gegenteil ist der Fall. Ohne Sie wüßte ich nicht, wohin ich mich als nächstes wenden sollte. Sie waren mir eine große Hilfe, Cameron.« Die polizeiliche Untersuchung hatte zu keinem Ergebnis geführt. Ein bedauerlicher Unfall, hatte es im offiziellen Untersuchungsbericht gelautet. Damien hätte sich vielleicht davon überzeugen lassen, daß Giles den Eindringling bei einem Einbruch überrascht hatte und aus diesem Grund getötet worden war …
Aber es stellte sich heraus, daß nichts aus dem Haus gestohlen worden war. Und, wichtiger noch, es gab berechtigte Gründe zu der Annahme, daß James Elliots Wahl bewußt auf Deverell, den Familiensitz in Yorkshire gefallen war – daß er bei Giles irgend etwas gesucht hatte.
»Sie waren derjenige, der mich auf die richtige Fährte gebracht hat«, erklärte Cameron. »Wenn Sie nicht die Zofe Corinne ausfindig gemacht hätten …«
Corinne. Damiens Gedanken wanderten zurück. Die gesamte Dienerschaft war geblieben, um seine bevorstehende Ankunft zu erwarten, die Giles ihnen angekündigt hatte, nur nicht Corinne. Damien war nur wenige Wochen nach Giles Tod eingetroffen. Aber Corinne, eines der Zimmermädchen, hatte einen Tag nach der polizeilichen Vernehmung des Hausgesindes gekündigt – und war verschwunden.
Dem Polizeiinspektor war es nicht gelungen, sie ausfindig zu machen, und so hatte Damien auf eigene Faust Nachforschungen angestellt. Vielleicht steckte nichts dahinter; vielleicht war es aber auch nur zu berechtigt, wegen der Art, wie das Mädchen sich aus dem Staub gemacht hatte, mißtrauisch zu sein. Was auch immer ihre Gründe gewesen sein mochten, Damien hatte beschlossen, auch nicht die kleinste Spur aus den Augen zu lassen.
In Gesprächen mit Leuten, die das Mädchen kannten, erfuhr er, daß sie eine Schwester in Northumbria hatte – und dort hatte er sie gefunden.
Aber die Dinge lagen anders, als er gedacht hatte …
Zuerst weigerte sich Corinne, mit ihm zu reden. Aber als er sie mit dem Warum ihres plötzlichen Verschwindens konfrontierte, verlor sie die Fassung. »Sie können doch nicht annehmen, ich habe es getan!« rief sie.
Damien blieb unerschütterlich. »Was soll ich denn sonst denken? Du hast am Tag nach der polizeilichen Vernehmung die Flucht ergriffen. Du verstehst doch sicher, warum man dich für schuldig halten kann.«
»Ich bin gegangen, weil ich Angst hatte, länger zu bleiben.«
Sie sagte die Wahrheit. Damien konnte es in ihren Augen lesen. Aber ein unheimliches Prickeln lief ihm über den Rücken; jeder seiner Sinne verriet ihm, daß sie etwas verheimlicht hatte. »Keiner der anderen Dienstboten hat das Haus verlassen«, bemerkte er. »Du warst die einzige.«
»Ich war es nicht! Ich nicht! Lord Deverell war immer gut zu mir! Jemand anders hat ihn umgebracht, ich schwöre es!«
»Wer, Corinne? Wer?«
Ihre Augen huschten zu den Fenstern des winzigen Häuschens. Sie begann zu zittern, als hätte man sie in Eiswasser getaucht. Stumme Tränen rannen ihr über die Wangen.
Sie hatte Angst … Todesangst.
»Ich glaube dir, Corinne«, sagte er mit eindringlicher Stimme. »Aber mein Bruder wurde ermordet. Ich will seinen Mörder ausfindig machen. Ich beschwöre dich: Wenn du irgend etwas weißt, das mir helfen könnte, bitte, sag es mir.«
Es bedurfte noch etlicher Minuten, bis sie sich unter seinen beschwichtigenden Worten beruhigt hatte, aber schließlich begann sie zu reden.
»Ich schlief in der Kammer neben der Küche«, berichtete sie. »In den frühen Morgenstunden, noch vor der Dämmerung, wurde ich wach. Ich hörte einen Mann schreien – ja, und da waren auch furchtbare Schläge zu hören! –, aber der Mann, den ich hörte, war nicht unser Herr, wohlgemerkt. Das wußte ich, denn unser Herr ist kein Mann, der seine Stimme im Zorn erhoben hätte – niemals. Und sie kam nicht aus dem oberen Stockwerk.«
»War es eine Stimme, die du kanntest?« warf er rasch ein.
Corinne schüttelte den Kopf. »Ich habe sie nie im Leben zuvor gehört. Da bin ich ganz sicher, Mylord.«
»Was passierte dann?«
Das Mädchen rang die Hände. »Ach, ich war so dumm, ich kann es kaum glauben! Ich – ich schlich mich in den Gang hinaus, weil ich erkannt hatte, daß die Geräusche aus dem Arbeitszimmer unseres Herrn kamen. Es war dunkel, und ich versteckte mich neben der Tür, die ein Spaltbreit offenstand.«
Sie verschlang die Hände im Schoß. »Der Mann dort drinnen … Er schleuderte Gegenstände auf den Boden, an die Wände. Das wenige, das ich sehen konnte, zeigte mir, daß in dem Raum ein furchtbares Chaos herrschte. Und er tobte, Mylord, und schrie den Earl an, er hätte zwanzig Jahre im Gefängnis gesessen und auf diese Nacht gewartet, und jetzt würde er sich nicht übers Ohr hauen lassen. ›Wo ist es?‹ schrie er. Wieder und immer wieder.«
»Es?« Damien runzelte die Stirn. »Was hat er gesucht, Corinne?«
»Ich habe keine Ahnung, Mylord. Aber der Earl … Oh, ich konnte hören, daß er auch Angst hatte … Er beharrte darauf, daß er es nicht wüßte. Aber dieser abscheuliche Mensch – er wollte nichts davon hören! Er bedachte den Earl mit Schimpfwörtern – ach, widerliche Wörter! – und warf ihm vor zu lügen. Es für sich behalten zu wollen.«
Corinnes Hände begannen wieder zu zittern. »Der Mann wirbelte herum und riß den Schürhaken vom Kamin. Ich konnte unseren Herrn nicht sehen, aber ich hörte ihn … ›Erbarmen‹, rief er. ›Haben Sie Erbarmen.‹ Aber dieser schreckliche Mensch kannte kein Erbarmen. Ich sah seinen Schatten an der Wand. Er hob den Schürhaken und schlug zu …«
Damien schloß gequält die Augen. Sein Körper zuckte zusammen, denn der Schmerz, der ihn durchfuhr, war wie ein Schlag mitten in seine Seele.
»Und dann hörte ich unseren Herrn nicht mehr. Oh, es war so schrecklich, Mylord. Entsetzlich. Der Mann war ein Wahnsinniger. Es war eine solche Wut in ihm. Ich konnte es hören. Ich – ich konnte es spüren!« Corinne weinte jetzt leise vor sich hin. »Ich – ich wußte, was er getan hatte, und ich habe noch nie im Leben solche Angst gehabt. Ich – ich lief zurück zu meinem Bett und verkroch mich darin bis zum nächsten Morgen!«
Damien schluckte, seine Kehle war wie zugeschnürt. So also war Giles gestorben … und wofür? Wofür? Wonach hatte dieser Kerl gesucht? Dem Polizeiinspektor zufolge waren auch die Schlafgemächer durchwühlt worden.
Er mußte sich zwingen, mit ruhiger Stimme zu sprechen. »Hast du die Geschichte aus diesem Grund dem Inspektor nicht erzählt? Weil du Angst hattest?«
»Ja. Ich hatte Angst, der Mörder würde erfahren, daß ich ihn gesehen habe und sich an mir rächen! Deshalb habe ich mich davongemacht, so schnell ich konnte!«
Er reichte ihr sein Schnupftuch. »Hast du diesen Mann gesehen, Corinne? Konntest du ihn zu irgendeinem Zeitpunkt erkennen?«
Seinem Blick ausweichend, tupfte sie sich die Augen. »Nein«, sagte sie mit dünnem Stimmchen.
Sie log. Er versuchte, seinen Ärger im Zaum zu halten, aber es gelang ihm nicht ganz. »Du hast ihn gesehen, Corinne. Zum Teufel, ich weiß, daß du ihn gesehen hast.«
Sie hob den Kopf, aber jetzt glühten ihre Augen vor Zorn. »Und wenn schon! Es war nur ein ganz flüchtiger Blick. Er war älter als der Earl und hatte fettige schwarze Haare, na und? Und einmal – einmal! – ging er so dicht an der Tür vorbei, daß ich erkennen konnte, daß an seiner Hand der Daumen fehlte, aber was soll’s …«
»An welcher Hand? Links oder rechts?«
»Ich weiß es nicht mehr! Verstehen Sie nicht, es spielt keine Rolle. Es wird den Earl nicht wieder lebendig machen …«
»Nein, das wird es nicht. Aber mit deiner Hilfe können wir den Mörder finden. Würdest du ihn wiedererkennen, wenn du ihn siehst, Corinne?«
Das Mädchen sprang auf. »Ich weiß es nicht! Verstehen Sie nicht? Ich weiß es einfach nicht! Und es nützt Ihnen nichts, wenn Sie den Polizeiinspektor hierher bringen, denn ich werde alles leugnen! Wenn dieser Mann je erfährt, daß ich ihn gesehen habe, wird er mich suchen. Und dann ende ich eines Tages so wie Ihr Bruder, mit eingeschlagenem Schädel auf dem Boden liegend!«
Damien versuchte, ihr gut zuzureden. »Corinne, bitte! Ich lasse dich und deine Schwester an einen sicheren Ort bringen …«
»Nein! Sie können mich nicht zwingen, ihn noch einmal anzusehen. Verstehen Sie? Das können Sie nicht!« Ihr Entschluß stand unerschütterlich fest, aber in ihrem Widerstand schwang das blanke Entsetzen mit. »Ich werde keiner Menschenseele erzählen, was ich Ihnen gerade erzählt habe, Mylord, und das ist ein Gelöbnis.«
Er hatte sich bei ihr bedankt und ihr so viel Geld gegeben, daß es für sie und ihre Schwester für eine weite, weite Reise reichte.
Er machte ihr keinen Vorwurf daraus, daß sie auf ihre Sicherheit bedacht war; im Gegenteil, er war ihr dankbar, denn nun hatte er immerhin eine Spur, die er verfolgen konnte.
Giles’ Mörder hatte zwanzig Jahre im Gefängnis gesessen … und war erst vor kurzem entlassen worden. Nach diesem Gespräch beauftragte Damien den Privatdetektiv Cameron Lindsey mit Nachforschungen. Und Cameron fand schon bald heraus, daß James Elliot – dem an der linken Hand der Daumen fehlte – einen Tag vor dem Mord an Giles aus Newgate entlassen worden war.
Und so hatte ihn seine Suche hierher nach Lancashire geführt – und zu Heather Duval. So kam es, daß er seine wahre Identität hinter dem Namen Damien Lewis verbarg. Und so kam es auch, daß nun Fragen in seinem Kopf kreisten wie Aasgeier um ihre Beute. War Heather unter der Vormundschaft des Earl of Stonehurst aufgewachsen, weil ihr Vater im Gefängnis saß? Was wußte sie? Woran erinnerte sie sich? Warum benutzte sie nicht ihren richtigen Namen, Elliot? Warum hatte ihre Mutter diesen Namen nicht benutzt? Hatte Cameron recht? War Justine auf der Flucht vor ihrem Mann gewesen?«
»Also«, brach Cameron das Schweigen, »wollen Sie, daß ich die Suche nach Elliot fortsetze?«
Damien nickte. »Erwarten Sie mich in sechs Wochen wieder hier an diesem Ort, sofern Sie bis dahin nichts von mir gehört haben. Wenn Sie irgend etwas Wichtiges in Erfahrung bringen, schicken Sie mir eine Nachricht nach Lockhaven.«
Camerons Miene verriet nicht seine Gedanken. »Wissen Sie«, sagte er bedächtig, »Elliot ist vielleicht untergetaucht. Es ist durchaus möglich, daß er sich Monate, vielleicht sogar Jahre nicht mehr blicken läßt.«
Damien biß die Zähne zusammen. »Ich werde niemals aufhören, ihn zu suchen. Ich werde den Mörder meines Bruders finden, koste es, was es wolle.«
Cameron hob die Hand zum wortlosen Gruß, dann verschwand er in der Dunkelheit.
Damien blieb reglos auf der Stelle stehen. Nein, grübelte er verbittert. Er konnte nicht glauben, daß es auf diese Weise enden sollte. Er wollte es nicht glauben. Er hatte keine Geduld, die Hände in den Schoß zu legen und zu warten. Irgendwann, sagte er sich. Irgendwann würde er James Elliot finden.
Es war ein Glücksspiel, aber eines, das er wagen mußte – und das es wert war, ein Risiko einzugehen. James Elliot hatte eine Tochter, die er seit zwanzig Jahren nicht gesehen hatte. Sicher würde er zu ihr zurückkehren …
Vielleicht war er bereits auf dem Weg zu ihr.