Читать книгу Das Slimani-Prinzip - Sami Slimani - Страница 6

Оглавление

© Nico Klein-Allermann | www.klein-allermann.de

GLAUB AN

DEINE TRÄUME

UND LEBE SIE!

Ich bin jetzt 24 Jahre alt, tue jeden Tag, was ich liebe, und bin dabei von Menschen umgeben, die mich unterstützen und mich inspirieren. Ich kann voller Überzeugung sagen: Ja, ich lebe meinen Traum. Hätte mir das vor zehn Jahren jemand vorausgesagt, hätte ich ihm wohl kein Wort geglaubt. Und ehrlich gesagt finde ich es immer noch ziemlich unglaublich – aber genau so ist es! Meine Geschichte ist wahrscheinlich das beste Beispiel dafür, dass Träume in Erfüllung gehen können, wenn man nur fest genug an sie glaubt und sich durch niemanden davon abbringen lässt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Der Weg zur Erfüllung Deiner Träume ist oft hart und erfordert viel Arbeit – aber am Ende lohnt sich das Durchhalten.


© Dounia, Lamiya und Sami Slimani

Meine Einschulung, 1996. Damals wusste ich noch nicht, wie schwer meine Schulzeit werden würde – aber das Durchhalten hat sich gelohnt.

Früher sah mein Leben noch ganz anders aus: In der Schule war ich nicht gerade beliebt – eher das Gegenteil. Als ich aufs Gymnasium kam, schaffte ich es nicht, Anschluss zu finden. Ich war von Anfang an ein Außenseiter und wurde von meinen Mitschülern gemobbt. Es war, als hätten sich alle gegen mich verschworen. Sie zeigten mit dem Finger auf mich und beleidigten mich – jeden Tag. Und weil ich der wohl schüchternste kleine Junge auf der ganzen Welt war, traute ich mich auch nicht, mich zu wehren oder jemandem davon zu erzählen. Ich war allein mit meinem Kummer und fand meinen Trost lediglich im Essen. Doch die zusätzlichen Kilos, die mir das bescherte, machten mich natürlich auch nicht beliebter. In dieser Zeit ging ich jeden Abend weinend ins Bett und wünschte mir nichts sehnlicher, als endlich so akzeptiert zu werden, wie ich war. Doch schon damals, in dieser schweren Zeit, in der ich den düstersten Gedanken nachhing, gab es einen Funken Hoffnung in mir drin, der mir dabei half, nicht aufzugeben. Irgendwo ganz tief in meinem Inneren war ich überzeugt: Es wird besser werden. Jede schwere Zeit in Deinem Leben ist nur eine Station auf Deinem Weg, die Du einfach passieren musst, um irgendwo anders anzukommen – irgendwo, wo die Sonne für Dich scheint.

Dieser Gedanke gab mir Kraft und hielt mich über Wasser. Ich versuchte, mich auf die positiven Seiten zu konzentrieren und mich von den Hänseleien nicht unterkriegen zu lassen. Zuversicht gewann ich außerdem online – durch YouTube. Die Plattform, die zu dieser Zeit noch ganz neu war, faszinierte mich. Ich schaute mir die Videos fremder Menschen an, die sich im Internet eine Community aufbauten, sich vernetzten und gegenseitig inspirierten. Und in mir wuchs langsam der Wunsch, ein Teil dieser großen Gemeinschaft zu werden. Ich wollte mich vor die Kamera stellen und mich der Welt da draußen so präsentieren, wie ich war – vielleicht gerade, weil ich in meinem Umfeld genau so nicht akzeptiert wurde. Und jetzt komme ich zu einem Punkt, der unglaublich wichtig ist: Man muss sich erlauben, Träume zu haben und sich von seiner Begeisterung leiten zu lassen. Das ist nicht selbstverständlich. Oft denken sich Menschen: Ja, das würde ich gern tun – und verwerfen diesen Gedanken dann sofort, weil sie glauben, dass ihre Träume unrealistisch sind, oder sie nicht genug Vertrauen in sich selbst haben. Sie wollen auf dem Boden bleiben und sich nicht in Luftschlössern verlieren. Aber ganz ehrlich: Was wäre das Leben ohne Träume? Und wer sagt, dass sie nicht in Erfüllung gehen können? Wichtig ist nur, an sie zu glauben und den ersten Schritt zu machen.

Und genau das tat ich! 2009 lud ich mein erstes Video auf meinem eigenen YouTube-Kanal hoch – und freute mich wie verrückt über die ersten zehn Klicks. Was dann folgte, hätte ich nicht für möglich gehalten: Immer mehr Menschen schauten sich meine Videos an und gaben mir positives Feedback. Sie fühlten sich von mir und meiner Message angesprochen und bestärkten mich in dem, was ich tat. Endlich hatte ich das Gefühl, als der Mensch akzeptiert zu werden, der ich war. Und ich wurde nicht nur akzeptiert – die Leute fanden mich sogar toll! Das machte mich unbeschreiblich glücklich und ich war froh, all meinen Mut zusammengenommen und diesen ersten Schritt gemacht zu haben. Wie mein Leben jetzt aussehen würde, hätte ich damals nicht dieses erste Video hochgeladen? Ich kann es mir kaum vorstellen! Deswegen noch mal: Glaube an Dich und Deine Träume! Jeder noch so lange Weg fängt mit einem kleinen Schritt an – aber Du bist es, der ihn gehen muss. Du bist der Schreiber Deiner eigenen Geschichte!

Natürlich bekamen irgendwann auch meine Klassenkameraden Wind davon, was ich auf YouTube machte. Und wie zu erwarten war, ließen sie keine Chance ungenutzt, sich deshalb über mich lustig zu machen. Ich kann mich gut an eine Situation erinnern, in der in der Schule eines meiner Videos mit dem Beamer an die Wand gestrahlt wurde und die gesammelte Klasse davor saß und lachte. Das tat weh, ja – aber auf der anderen Seite bekam ich mittlerweile auch so viele nette und unterstützende Kommentare von meinen Zuschauern, dass mich diese Beleidigungen nicht mehr so treffen konnten, wie das noch ein paar Jahre zuvor der Fall gewesen wäre. YouTube hatte mich verändert: Ich war selbstbewusster geworden und glaubte an mich. Mir ging ein Licht auf und ich erkannte: Es wird immer jemanden geben, der Dich runtermacht und Dir einredet, dass Du es niemals zu etwas bringen wirst. Aber lass Dir Deine Träume niemals von anderen kaputt machen: Hör nicht hin und mach weiter! Egal, was meine Mitschüler sagten – ich drehte weiter Videos und stellte sie online. Denn es war das, was mir Spaß machte und woran ich glaubte. Und so viele Menschen da draußen glaubten ebenfalls an mich. Mein Kanal wuchs und wuchs und meine Geschichte begann.

Nachdem ich die Schule beendet hatte, wurde ich dann vor eine schwere Entscheidung gestellt. Eigentlich war der Plan seit jeher gewesen, nach dem Abitur ein Studium anzufangen. Bildung war für mich immer das A und O gewesen – und aufgrund meiner Lernschwäche hatte ich sehr viel Mühe und Arbeit investiert, nun an diesem Punkt in meinem Leben zu stehen: das Abitur in der Tasche und die Möglichkeit, alles auf der Welt zu erreichen. Doch ich erkannte, dass ich bereits das tat, was ich liebte. Ich hatte schon so viel erreicht und war mitten auf meinem Weg – ich musste ihn nur weitergehen. Meine Träume lagen vor mir, ich musste nur zugreifen und dafür ein paar meiner alten Pläne loslassen. Manchmal muss man umdenken, um weiter seinen Träumen folgen zu können. Man muss Chancen nutzen und ein Risiko eingehen! Obwohl ich immer studieren wollte, nahm ich jetzt all meinen Mut zusammen und entschied ich mich gegen ein Studium. Stattdessen steckte ich all meine Energie in meinen YouTube-Kanal, denn ich träumte davon, YouTube zu meinem Leben zu machen. Und ratet mal: Ja, es hat geklappt! Die harte Arbeit, die ich geleistet habe und immer noch leiste, und die tollsten Zuschauer der Welt, die mir jeden Tag so viel zurückgeben und mich in allen meinen Vorhaben unterstützen, haben meinen Traum Wirklichkeit werden lassen. Und dafür bin ich so dankbar.

Ich habe mich nicht für YouTube entschieden, weil ich berühmt oder reich werden wollte. Ich mache YouTube-Videos, weil es meine Leidenschaft ist und weil ich damit etwas in der Welt verändern kann. Wenn meine Zuschauer mir sagen, dass eins meiner Videos sie berührt oder zum Umdenken gebracht hat, dann ist das das größte Kompliment, das es für mich auf dieser Welt gibt. Ich will Menschen inspirieren und ihnen meine positive Energie und meine Werte für das tägliche Miteinander weitergeben. Das ist mein Traum und in diesen investiere ich viel. Ich sage aber auch immer: Solange Du das tust, was Du liebst, arbeitest Du keinen Tag in Deinem Leben. Auf mich trifft das voll und ganz zu. Und genau deshalb ist es mir wichtig, auch andere Menschen zu ermutigen, sich darüber klar zu werden, was sie lieben und was sie im Leben erreichen wollen – und diesen Träumen dann bedingungslos zu folgen. Ich lebe jeden Tag meinen Traum und wünsche allen Menschen um mich herum das gleiche große Glück!

Das Slimani-Prinzip

Подняться наверх