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S. 27 © Nico Klein-Allermann | www.klein-allermann.de

UND FOLGE IHR!

Oft fragen mich Menschen, die sich meine Videos ansehen, wie ich es schaffe, immer so gut gelaunt zu sein und von innen heraus zu strahlen. Die Antwort darauf ist ganz einfach: Ich tue jeden Tag das, was ich liebe. Und das macht mich zu einem glücklichen Menschen. Natürlich ist mein Leben nicht nur Friede-Freude-Eierkuchen! Es gibt auch Tage, an denen nicht alles perfekt läuft, und auch ich habe mal schlechte Laune. Doch wenn ich mich abends ins Bett lege und über den vergangenen Tag nachdenke, dann überwiegt immer das Positive. Ich denke dann an die vielen tollen Dinge, die ich täglich tue, an die wundervollen Menschen, die mich bei meinen Vorhaben begleiten, an die vielen Chancen, die mir das Leben bietet. Ich bin glücklich über mein Leben, so wie es jetzt ist, weil ich das tue, was mich begeistert und wofür ich brenne. Denn das ist das Wichtigste im Leben: Jeder muss herausfinden, was ihn persönlich erfüllt und glücklich macht – und diesen Weg dann mit aller Kraft verfolgen!


© Dounia, Lamiya und Sami Slimani

Schon als Einjährige war ich mit Herz und Leidenschaft bei der Sache.

Dass das gar nicht so einfach ist, weiß ich aus eigener Erfahrung. Denn auch ich wusste nicht von Anfang an, was ich eigentlich genau will. In der Berufswelt wird einem heutzutage eingetrichtert, dass der eigene Lebenslauf möglichst gradlinig sein sollte, auf ein konkretes Ziel ausgerichtet, mit wenigen oder am besten gar keinen Lücken. So, als wäre es ganz normal, dass man auf die Welt kommt und seinen kompletten Lebensplan schon mit im Gepäck hat. Immer mehr wird erwartet, dass man schon ganz früh weiß, was man vom Leben erwartet, und dieses Ziel dann hartnäckig verfolgt. Ich kann dazu nur sagen: Geschwätz, würde der Schwabe sagen, so läuft das nicht! Manchmal braucht es einfach eine Weile, bis man herausgefunden hat, was man wirklich will – und das ist vollkommen okay. In der Schule konnte ich viele Dinge gut: Ich liebte Englisch und Biologie und habe darin ein super Abi hingelegt. Gleichzeitig war ich schon immer ein kreativer Mensch und habe mich für Make-up, Mode und fremde Länder interessiert. Studiert habe ich dann etwas ganz anderes – nämlich Wirtschaft. Und merkte irgendwann, dass ich damit nicht glücklich bin. Ich hatte einen Nebenjob in einem Modegeschäft, der eigentlich nur dazu dienen sollte, mir mein Studium zu finanzieren. Doch dieser Job erfüllte mich viel mehr als meine Aufgaben an der Uni – ich ging darin auf, lernte tolle Menschen kennen und hatte einfach riesigen Spaß daran, Kundinnen zu beraten und ihnen zu helfen, sich durch Mode ein Stückchen selbstbewusster zu fühlen. Doch für immer im Einzelhandel zu arbeiten, konnte ich mir auch nicht vorstellen. Also zog ich mein Studium durch, schrieb aber meine Abschlussarbeit zu einem eher fachfremden Thema: Social Media – meine neue Leidenschaft, die ich durch meinen Bruder Sami entdeckt hatte. Diese Entscheidung fiel mir nicht leicht. Ich haderte mit mir selbst und war hin- und hergerissen: Sollte ich ein eher klassisches Thema wählen, mich in Bewertungsmethoden von Unternehmen vertiefen, über Kennzahlen im Controlling brüten und mich dabei langweilen oder das tun, wofür ich mich begeisterte, wofür mein Herz schlug? Ich entschied mich für Social Media – den schwierigeren Weg –, denn mir wurde klar: Du kannst nur glücklich werden, wenn Du auf Dich selbst hörst und Deinem Herzen folgst!

Obwohl ich nicht die beste Note für die Arbeit bekam, habe ich diese Entscheidung nie bereut. Es fühlte sich einfach richtig an, meine eigenen Interessen zu verfolgen und nicht nur das zu tun, was alle um mich herum von mir erwarteten. Auch nachdem ich meinen Abschluss in der Tasche hatte, vertiefte ich mich weiter in das Thema und arbeitete schließlich sogar in einer PR-Agentur. Eigentlich war ich überqualifiziert für den Job und mein Umfeld ließ mich das auch deutlich spüren. »Was, du machst jetzt PR? Und dafür hast du studiert?« Solche Kommentare musste ich mir zuhauf von meinen früheren Studienkollegen anhören. Sie gingen nach ihrem Abschluss in die Wirtschaft, an die Börse, arbeiteten in Banken, Versicherungen und Unternehmensberatungen. Doch mir machte meine Arbeit Spaß und ich hätte um keinen Preis mit ihnen tauschen wollen – auch wenn sie deutlich besser bezahlt wurden als ich. Aber dafür forderte mich mein Job heraus, er lehrte mich jede Menge Neues und gab mir die Chance, mich weiter mit meinem neuen Lieblingsthema Social Media auseinanderzusetzen. Ich hatte für mich an diesem Punkt eine Entscheidung getroffen: Ich pfiff auf den gradlinigen Lebensweg und den perfekten, wasserdichten Lebenslauf. Es geht im Leben nicht darum, auf dem schnellsten Weg ein Ziel zu erreichen. Das Wichtige im Leben sind die Umwege, die unvorhergesehenen Abzweigungen – und ja, auch die Sackgassen, denn die gehören dazu. Doch genau diese Biegungen und Kurven im Lebensweg sind es, die das Leben erst spannend machen. Denn das sind alles Chancen, die einem dabei helfen, die eigenen Interessen zu erkunden, das eigene Potenzial zu erkennen und zu entfalten. Wichtig ist nur, sich auch mal zu trauen und laut Ja zu sagen!

Genau das habe ich gemacht und bin auf diesem Weg meiner wahren Leidenschaft und meinem ganz großen Glück immer näher gekommen. Die größte Entscheidung stand mir nämlich noch bevor: Ich hatte in der Zwischenzeit selbst angefangen zu bloggen und Videos für YouTube zu drehen und investierte immer mehr Zeit in dieses Hobby. Tagsüber arbeitete ich in meinem Bürojob, abends drehte und schnitt ich Videos, updatete meinen Blog und kommunizierte mit meinen Zuschauern und Lesern, von denen es immer mehr gab. Das alles wuchs mir im Laufe der Zeit über den Kopf und irgendwann kam der Punkt, an dem ich mich entscheiden musste: Jetzt oder nie! Ich hatte die Chance, mich ganz meiner Leidenschaft zu widmen, mein Hobby zum Beruf zu machen und allen zu zeigen, dass es möglich ist, seine Träume zu verwirklichen, auch wenn man nicht das Richtige dafür studiert oder sein gesamtes Leben darauf hingearbeitet hat. Ich sammelte all meinen Mut und sagte Ja! Mit der Unterstützung meines Mannes, meiner Freunde und meiner Familie entschied ich mich, meinen Job an den Nagel zu hängen und mich von nun an ganz meinem Blog und meinem eigenen YouTube-Kanal zu widmen. Das war ganz schön angsteinflößend und nicht immer einfach. Es gab Zeiten, da sah ich mich schon wieder im schicken Zweiteiler von neun Uhr morgens bis fünf Uhr abends in irgendeinem Büro sitzen und unzählige Überstunden schieben. Aber ich war hartnäckig und biss mich durch – und wurde mit Erfolg belohnt. Das Entscheidende: Die Leidenschaft und die Liebe, die ich in meine tägliche Arbeit steckte und die mir jeden Tag aufs Neue bewiesen, dass das, was ich da gerade tat, das Richtige für mich war – weil es mich glücklich machte.

Wenn ich heute auf meinen beruflichen Werdegang zurückblicke, muss ich immer lächeln. Denn ich weiß genau, dass ich die richtigen Entscheidungen getroffen habe. Im Nachhinein kann ich sagen: Es hat sich zu hundert Prozent gelohnt, auf mein Herz zu hören und mich gegen den geraden Weg zu entscheiden. Klar, es war nicht immer einfach, ich war manchmal frustriert und habe an mir und meinen Fähigkeiten gezweifelt. Aber letztendlich habe ich das gemacht, was mich begeisterte und was mir Spaß machte. Und genau das hat mich dahin gebracht, wo ich heute stehe. Jeder Tag meines Lebens macht mich zu einem glücklichen Menschen: Ich beschäftige mich mit den Dingen, die ich liebe, ich bin kreativ und lebe meine Leidenschaft Social Media mit Haut und Haar. Die Umwege in meinem Leben gehören zu mir und ich möchte sie um nichts in der Welt missen – denn sie haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. In diesem Sinne stimmt der Spruch: Der Weg ist das Ziel. Denn es sind die Erfahrungen auf Deinem Lebensweg, die Dich formen und Dir zeigen, wo Du Dein Glück finden kannst. Ich bin froh, mich immer noch auf diesem Weg zu befinden. Täglich entdecke ich neue spannende Dinge, die mich begeistern und in die ich mich weiter vertiefen will. Ich bin gespannt, auf welche Abzweigungen ich auf meinem Lebensweg noch stoßen werde und wohin mich meine Zukunft führt. Aber eins weiß ich mit Sicherheit: Solange ich auf meine innere Stimme höre und meiner Leidenschaft folge, wird der Weg, den ich einschlage, der richtige sein.


© Dounia, Lamiya und Sami Slimani

Mit zwei Jahren hatte ich noch nicht viel Ahnung, was ich später einmal machen will …


© Dounia, Lamiya und Sami Slimani

Mit 15, herausgeputzt für Silvester. Mmh, das riecht gut!


© Nico Klein-Allermann | www.klein-allermann.de

Heute weiß ich, was ich will. Aber mir ist auch klar, dass ich erst am Anfang meines Weges stehe!

Das Slimani-Prinzip

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