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Prolog

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März 2014

Genau heute vor einem halben Jahr hatte Abigail ihre Arbeitsstelle im Sekretariat verloren, da sie zu oft fehlte und Pflegeurlaub für ihre kranke Mutter beanspruchte.

Abi liebte ihren Beruf in dieser Firma, doch als sie nach fast fünf Jahren die Kündigung auf den Tisch gelegt bekam, war sie sprachlos und sehr traurig darüber.

Doch es zählte für sie nur eines, und das war für ihre Mutter da zu sein und für sie zu sorgen.

Nun ist fast ein Jahr vergangen, seit Abigail und Hope, ihre jüngere Schwester, für ihre Mutter Susann sorgten.

Von ihrem Vater hatten sie seit Jahren nichts mehr gehört. Ihr Vater, der einfach, ohne etwas zu sagen, von heute auf morgen mit einer einundzwanzig Jahre jüngeren durchgebrannt ist.

Vor zwei Tagen, nach einer monatelangen Chemo- und Tablettentherapie, hatte Susann den Kampf gegen den Krebs verloren. Sie wurde in den letzten Wochen immer schwächer, konnte nichts mehr essen und trinken und wurde mit Astronautennahrung ernährt.

Ihr Herz hatte nach der letzten Chemotherapie aufgehört zu schlagen und nun musste Abigail sich um alles Weitere kümmern.

Sie war jetzt allein und musste sich auch um ihre jüngere Schwester kümmern, die gerade im Prüfungsstress ist, da sie ein Studium für Sport und Gesundheit absolviert.

Doch zum Glück hatte Susann noch eine Schwester, Penelope, die Abi sofort nach dem Tod ihrer Mutter anrief.

Da Tante Penelope in New York wohnte, dauerte es zwei Tage bis sie herkommen konnte.

Doch heute war es soweit und deswegen machten sich Abigail und Hope auf den Weg zum Clearwater Air Park, um ihre Tante abzuholen.

„Ich bin schon froh darum, dass unsere Tante ein paar Tage hier bei uns bleibt, damit sie uns bei allem etwas unterstützt“, sagte Hope zu ihrer Schwester, die tief durchatmete.

„Liebes, ich auch. Denn ja, ich gebe es ungern zu, doch mir wird es schon ein bisschen zu viel und ich vermisse unsere Mutter so sehr.“ Abi wischte sich ein paar Tränen aus dem Gesicht und Hope legte ihre Hand auf die ihrer Schwester.

Obwohl Hope sieben Jahre jünger war als Abi, konnte sie besser mit der ganzen Situation umgehen. Was wahrscheinlich auch daran liegt, dass sie ihre Mutter nicht so viel hatte pflegen müssen wie Abigail. Man wächst noch mehr zusammen, fühlt und leidet mit der Mutter mit, das musste schon schwierig sein für ihre Schwester. Doch auch Hope musste sich ein paar Tränen aus den Augen wischen.

„Ich vermisse Mum auch total und kann es immer noch nicht glauben, dass sie von uns gegangen ist. Aber wir müssen uns immer sagen, dass es für sie der beste Ausweg war. Nun hat sie keine Schmerzen mehr, muss keine Chemos mehr durchmachen und das ist eine Erleichterung für sie gewesen. Sie schaut nun jeden Tag zu uns herab, gibt auf uns Acht und auch wir zwei müssen gegenseitig auf uns aufpassen. Ich werde mich bemühen, Süße, das ich dich auch neben meinem Studium in allem so gut wie möglich unterstützten kann“, meinte sie liebevoll zu ihrer Schwester, die ihr einen Luftkuss zuwarf.

„Du bist die beste Schwester, die man sich wünschen kann und ich weiß, dass wir beide das auch alleine gut meistern werden. Nun müssen wir mit Tante Penelope die Beerdigung organisieren und das alles hinter uns bringen. Danach kannst du versuchen, dich so gut wie möglich auf deine Prüfungen zu konzentrieren und ich werde mich rasch um eine neue Arbeitsstelle kümmern“, sagte sie und bog in diesem Augenblick zum Clearwater Air Park ein.

Die Schwestern stiegen aus dem Auto und gingen zur Eingangshalle, und da zum Glück der Flughafen nicht so groß war, würde es einfach werden, ihre Tante zu finden.

Aber soweit kam es gar nicht, denn Penelope sah ihre Nichten sofort, als sie beim Eingang eintraten.

Sie ging gleich auf die zwei zu und nahm sie fest in die Arme. Alle mussten wieder weinen, weil der Verlust so sehr schmerzte.

„Ihr zwei Lieben, es tut mir so leid, dass ich nicht schon viel früher für euch dagewesen bin. Ich wusste ja nicht, wie schlimm es um meine Schwester stand, ihr hättet mir einfach Bescheid geben können und ich wäre gekommen“, sagte sie traurig zu ihren Nichten.

„Ich weiß, doch Mutter wollte nicht, dass ich es dir sage, denn sie wusste, wie sehr du dich immer gleich fertig machst. Sie wollte dich nicht unnötig aufregen“, sagte Abigail zu ihrer Tante, die nur den Kopf schüttelte.

„Tz, das ist typisch Susann. Todkrank sein aber trotzdem an die anderen denken, was gut für die wäre und selber wieder mal zurückstecken“, antwortete sie darauf und strich den Mädchen über die Wangen.

„Aber das wird sich jetzt ändern. Denn ich bin ja seit ein paar Wochen in Frühpension und werde in den nächsten Wochen hier bei euch bleiben und für euch sorgen, solange ihr mich braucht“, meinte sie. Abi und Hope gaben ihr gleichzeitig ein Küsschen auf die Wange und bedankten sich.

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Geschwisterduo Bennett

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