Читать книгу Der Blutgruppen-Code - Sandra Cammann - Страница 22
Stressalarm
ОглавлениеChronischer Stress macht alle Menschen krank. Es sind die Anforderungen des Alltags wie der ständige Spagat zwischen Beruf und Familie. Ein kleines Kind, das morgens fiebert und nicht in den Kindergarten gehen kann, bringt nicht nur den Tagesrhythmus der berufstätigen Mutter oder des Vaters durcheinander, sondern treibt leider auch den Stresspegel in die Höhe. Der 0-Typ reagiert darauf mit Wut und Aggression. Wird der Stress nicht innerhalb kürzester Zeit behoben, schaltet der Körper ab und ermüdet irgendwann in seiner Fähigkeit, auf eine echte Gefahr angemessen zu reagieren. Die biochemische Reaktion des Körpers auf Stress ist also eine Art Reflex, der nicht zum dauerhaften Gebrauch geeignet ist.
In einer echten Stresssituation wird das vegetative Nervensystem in Schwung gebracht. Dieses reagiert auf die Außenwelt und stellt die Brücke zur Innenwelt her. Das sensible vegetative Nervensystem kann jedoch nicht über den Willen gesteuert werden. Es entscheidet selbstständig, welche Informationen ans Gehirn weitergeleitet werden. Wie ein Geschäftsführer muss das vegetative Nervensystem wichtige Entscheidungen fällen über die Organfunktionen oder ablaufende Stoffwechselprozesse. Dabei hat es zwei vollkommen gegensätzliche Mitarbeiter, die sich optimal ergänzen: den Sympathikus und den Parasympathikus. Der Sympathikus sorgt dafür, dass der Körper im wachen Zustand funktioniert. Der Parasympathikus tut das Gegenteil. Er will nach getaner Arbeit die Regeneration einleiten. Beide sollten gleich stark sein. Sie sind über die Steuerung des Gehirns miteinander verknüpft und arbeiten mit weiteren Systemen wie dem Hormon- und dem Immunsystem zusammen. Zunächst wird in einem Stresszustand das Nebennierenmark in Alarmbereitschaft versetzt. Dieses hat seine Zentrale am oberen Rand der Nieren und ist zuständig für die Ausschüttung von Stresshormonen. Die Nebenniere ist von einer Kapsel umgeben und besteht aus der außen liegenden Nebennierenrinde und dem inneren Nebennierenmark. Hier befinden sich kleine würfelförmige Zellen, die mit winzigen Bläschen gefüllt sind. Diese speichern mit ihren chromhaltigen Farbstoffen die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. Läuft der 0-Typ durch den Wald, während Blitz und Donner in eine Baumkrone einschlagen, gibt das Nervensystem den Befehl an das Nebennierenmark: „Würfel auskippen!“ Stresshormone werden freigesetzt. Das Herz rast, der Puls beschleunigt sich, die Blutgefäße verengen sich, der Blutdruck steigt, der Blutzucker erhöht sich und gibt den schnellen Energiestoß frei. Der Körper wird in Alarmbereitschaft versetzt. Während die Muskeln nun optimal mit Energie versorgt werden, kommt es im Gehirn zu einer Denkblockade. Dafür wird der Körper übermenschlich stark. Nach wenigen Minuten ist dieser Hormonkick wieder vorbei. Die Freisetzung der biochemischen Energie hat Spuren hinterlassen, die wieder abgebaut werden müssen. Etwa zehn Minuten nach der Stresssituation kommt deswegen das Hormon Cortisol. Es packt sich das überschüssige Adrenalin und baut es ab. Dadurch entspannt sich der Körper sehr schnell. Unter einer Bedingung: Die Ursache des Stresses ist behoben.
Diese biochemische Antwort auf Stress wird durch die eigene DNA festgelegt. Die Gene sind auf dem Chromosom sehr nah an die Blutgruppen-Gene gebunden. Die Blutgruppe legt in Stresssituationen fest, wie hoch die Konzentration der Hormone im Blut ist und welche Menge unter Stress freigesetzt wird. Auch die Art und Weise, wie man darauf reagiert und sich wieder erholt, ist an die Blutgruppen-Gene gekoppelt.
Das Motto fight or flight unserer Vorfahren steckt demnach immer noch im Blut des 0-Typen. Zum Glück hat er eine gute Strategie, damit umzugehen: Intensives Training ist für ihn wie ein Sicherheitsventil, das überschüssige Energie ablässt. Alle Menschen mit der Blutgruppe 0 haben die besondere Fähigkeit, negativen Stress körperlich abzuschütteln. Der Körper reagiert auf Stress unmittelbar mit einer Bewegung. Dadurch wird das ausgeschüttete Adrenalin im Körper gänzlich abgebaut. Eigentlich kann diesen Abbau auch das Hormon Cortisol bewirken – beim 0-Typ ist der Abbau durch dieses Hormon jedoch nicht sehr effektiv. Ein gesunder Mensch mit Blutgruppe 0 hat vielmehr die genetische Veranlagung, aufgestaute hormonelle Kräfte in kraftvolle intensive Bewegung freizusetzen. Er hat sozusagen die besondere Fähigkeit aus Stress Energie zu gewinnen. Intensive Bewegung in Stresssituationen ist für diese Menschen die reinste Entspannung.
Im Umkehrschluss bedeutet ein starrer körperlicher Zustand ein ernsthaftes Problem für den 0-Typ: Nach dem Stress kommt die Erschöpfung. Werden die Hormone nicht ausreichend abgebaut, schwirren sie weiter im Körper herum. Der Stoffwechsel verlangsamt sich. Psychische Probleme sind die Folge: Depressionen, Schlaflosigkeit, Erschöpfungs- und Angstzustände. Ein intensives und regelmäßiges Trainingsprogramm hebt nicht nur die Stimmung, es sorgt auch für körperliche Gesundheit. Für den 0-Typ ist Sport der Garant für einen schlanken und athletischen Körper, aber auch für einen entspannten Geist. So kann das Gewicht gehalten werden, das Selbstbewusstsein steigt und die Emotionen bleiben in Balance.