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Anatoli

„Jeder da draußen soll wissen, dass ich nun der Boss bin. Von mir aus kann es jeder wissen, der auf der Straße spazieren geht. Es ist mir egal, wie oft sie meinen, sich hinter meinem Rücken an meinen Vater zu wenden und meinen, dass sie ihm die Ohren voll jammern können. Ich kann machen was ich will und muss mich vor niemandem mehr rechtfertigen.“

Sämtliche Muskeln in meinem Körper sind angespannt, während ich das sage. Jeder da draußen soll wissen, dass er sich nicht mit Sarah anlegen sollte, weil er damit mich auf den Plan ruft. Und erst Recht derjenige, der es auf uns abgesehen hat. Denn es ist mir egal, ob Sarah das eigentliche Ziel dieser Schießerei war. Wer auch immer dahinter steckt, hat es wahrscheinlich auf sie abgesehen und sich damit mit mir angelegt. Und das werde ich ihn auch spüren lassen.

„Und hast du auch schon einen Plan, wie du das anstellen willst?“ Viktor zieht skeptisch die Augenbrauen nach oben. Auf diese Weise gibt er mir zu verstehen, dass er nicht ganz davon überzeugt ist. „Ich bin mir sicher, dass es egal ist, wie sehr du es ihnen unter die Nase hältst. Sie werden sich bei deinem Vater melden, weil sie versuchen werden, euch gegeneinander auszuspielen. Du weißt, dass das in der Vergangenheit in anderen Familien schon funktioniert hat. Sie werden der Meinung sein, dass sie mit ihm einen besseren Deal machen können, weil er schon länger im Geschäft ist und dafür werden sie dich so hinstellen, als hättest du keine Ahnung von dem, was du da machst.“

„Ich weiß. Und damit rechne ich auch. Man kann sagen, dass ich es vielleicht sogar hoffe. Genauso wie ich davon ausgehe, dass sie toben werden vor Wut, wenn sie erfahren, dass ihnen nichts anderes übrig bleibt, als sich damit abzufinden, dass mein Vater hier nichts mehr zu sagen hat. Er wird keinen Zweifel daran lassen, dass er damit nichts zu tun haben will. Aber sie werden sich auch wieder beruhigen und dann verstehen, dass ihnen keine andere Wahl bleibt, wenn sie Geld verdienen wollen. Denn wenn sie nicht mit mir zusammenarbeiten, werden sie das mit niemandem.“

Viktor will etwas erwidern, doch er kommt nicht weiter, als den Mund zu öffnen. Mit Schwung wird die Tür geöffnet und meine Mutter erscheint auf der Bildfläche. Mit ihrer gewohnten guten Laune kommt sie herein und stellt sich neben ihn. Keine Sekunde lässt sie mich aus den Augen.

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich sie jemals richtig wütend gesehen habe, obwohl sie oft genug einen Grund dafür gehabt hätte. Alexej und ich haben oft genug Mist gebaut. Und zwar richtigen Mist. Auf der anderen Seite bin ich aber sicher, dass ihre positive Einstellung ihr dabei geholfen hat, in diesem Wahnsinn nicht durchzudrehen.

„Was gibt’s?“, frage ich sie, als sie keine Anstalten macht, etwas zu sagen. Ich habe das Gefühl, als würde etwas in ihrem Kopf vor sich gehen, was ich gerade nicht einschätzen kann.

Einen Moment sieht sie mich noch an. Doch dann wendet sie sich jedoch Viktor zu, der anscheinend auch nicht weiß, was er von ihrem Verhalten halten soll.

„Lässt du uns kurz alleine?“, fragt sie ihn.

„Sicher, ich muss mich eh noch um ein paar Sachen kümmern.“

Mit diesen Worten sieht er mich ein letztes Mal an, als würde er sich vergewissern wollen, ob es wirklich in Ordnung ist, wenn er geht. Deswegen nicke ich nur. Wenn meine Mutter ankommt und sich unterhalten will, muss etwas passiert sein. Und ich will wissen, was es ist.

Viktor dreht sich um und lässt uns schnell alleine. Ihm ist anzumerken, dass die Stimmung ihm unangenehm ist. Und da er nicht zwischen die Fronten geraten will, haut er lieber schnell ab.

„Was gibt’s?“, stelle ich meine Frage ein zweites Mal.

„Ich bekomme dich so selten zu Gesicht, dass ich mich einfach mal mit dir unterhalten will.“ Noch immer grinst sie mich frech an.

„Wieso glaube ich das nicht?“ Wenn sie so drauf ist, werde ich automatisch vorsichtig. Noch mehr, als bei meinem Vater.

„Ich dachte mir, dass wir über Sarah sprechen“, beginnt sie und kommt damit endlich zum Grund ihres Besuchs.

Ohne mich aus den Augen zu lassen, setzt sie sich auf einen der Stühle, die dem Schreibtisch gegenüber stehen.

Von einer Sekunde auf die andere spanne ich mich erneut an. Vom ersten Moment ihrer Ankunft in Miami sah es für mich so aus, als würden die beiden sich gut verstehen, als hätten sie einen Draht zueinander. Und ehrlich gesagt war ich froh darüber. Ich habe schon genug zu tun. Da habe ich nicht auch noch Lust und Zeit meiner Mutter zu erklären, wieso Sarah die Frau ist, die ich liebe. Nun kommt es mir aber zum ersten Mal in den Sinn, dass genau das nicht der Fall gewesen sein könnte.

„Was sollte mit Sarah sein?“, erkundige ich mich also vorsichtig.

Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich die Antwort darauf wissen will. Doch wenn es um Sarah geht, geht es mich etwas an. Sie ist schließlich die Frau an meiner Seite. Und meine Mutter ist die Frau, die es schafft, dass ich bei diesem Thema nervös werde.

„Ich muss zugeben, dass ich sie bewundere. In ihrem Alter hatte ich nicht immer ein klares Ziel vor Augen. Ich weiß, du bist kein Fan ihrer Eltern und nach allem, was ich gehört habe, kann ich auch nicht behaupten, dass ich sie mag, ohne sie überhaupt zu kennen. Ich gehe aber mal davon aus, dass ich sie früher oder später treffen werde. Aber in diesem Teil haben sie wirklich gute Arbeit geleistet.“

Meine Mutter legt eine Pause ein. Ich habe keine Ahnung, worauf sie hinaus will und ziehe es deswegen vor besser zu schweigen.

„Sie ist stark und weiß, was sie will. Sie ist in einer Welt groß geworden, die so komplett anders ist, als die, in der du geboren wurdest.“

„Das weiß ich“, sage ich.

Auf diese Weise will ich ihr klarmachen, dass es unnötig ist, wenn sie mir das noch einmal vor Augen führt.

„Dann wirst du wahrscheinlich auch wissen, dass dies hier eine komplett neue Situation für sie ist. Eine Welt, in der sie erst ihren Platz finden muss, was nicht immer einfach ist. Ich spreche da aus Erfahrung. Deswegen hoffe ich, dass du hinter ihr stehst und sie unterstützt. Ich weiß, dass du auch viel um die Ohren hast, doch Sarah sollte an erster Stelle stehen. Egal, was in deinem Leben los ist. Deine Welt steht und fällt mit ihr.“

Ihre Worte sorgen dafür, dass ich mich sichtlich entspanne. Ich weiß, wie meine Mutter ist, wenn sie jemanden nicht mag. Und das hier ist nun das komplette Gegenteil.

„Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen“, stelle ich fest.

„Sie ist ein gutes Mädchen und mit dir an ihrer Seite kann sie die Frau werden, die sie sein soll. In ihr schlummert nämlich eine Energie, die ich so noch nie gesehen habe. Sie wartet nur darauf, endlich auszubrechen. Und auch du wirst mit ihr der Mann, der du sein sollst. Zusammen seit ihr ein unschlagbares Team.“

„Du brauchst dir wegen Sarah wirklich keine Sorgen zu machen. Sie ist bei mir in Sicherheit.“

„Das weiß ich und deswegen mache ich mir auch keine Sorgen. Du wirst nicht zulassen, dass ihr etwas geschieht. Genauso wenig wie euren Kindern.“

„Kinder?“

Mir ist bewusst, dass ich mich gerade ziemlich geschockt anhöre, obwohl ich das eigentlich überhaupt nicht bin. Doch ich habe noch nicht daran gedacht, dass wir irgendwann Kinder haben werden, eine Familie sind. Im Moment bin ich nämlich damit beschäftigt, mein Imperium aufzubauen, Sarah zu beschützen und die Zeit mit ihr zu genießen.

„Ich tendiere ja dazu, dass ihr drei Mädchen bekommt, genauso wie ich der Meinung bin, dass Viktor drei Jungs haben wird. Es wird also noch interessant bei euch werden.“

Mit einem Grinsen auf dem Gesicht, was ich gerade nicht deuten kann, steht sie auf und sieht mich einen Augenblick an. Erst dann lässt sie mich alleine.

Die nächste halbe Stunde bleibe ich in meinem Büro sitzen und denke über das nach, was sie gesagt hat. Ja, Kinder waren bis jetzt noch kein Thema zwischen uns. Aber ich brauche nicht großartig darüber nachzudenken um zu wissen, dass ich alles tun werde, was in meiner Macht liegt, um den Verantwortlichen für die Schießerei zu finden und so ihr Leben zu schützen.

Meine Mutter hat die Gabe, dass sie in die Menschen hinein sehen kann. So entdeckt sie Seiten an einem, die man selber vielleicht noch nicht kennt. Das ist einer der Gründe, wieso es mir wichtig war, dass die beiden sich treffen und Zeit miteinander verbringen. Dennoch habe ich nicht mit ihren ehrlichen Worten gerechnet.

Und wenn man es genau nimmt, waren sie genau das: ehrlich.

„Was geht dir durch den Kopf?“

Bei dem sanften Klang der weiblichen Stimme schaue ich auf und entdecke Sarah, die mit verschränkten Armen in der Tür steht. Neugierig betrachtet sie mich, ehe sie einen Schritt in den Raum macht.

Ich rutsche ein Stück mit meinem Stuhl nach hinten und bedeute ihr, dass sie sich auf meinen Schoss setzen soll. Mit einem frechen Grinsen auf den Lippen kommt sie langsam näher und setzt sich schließlich rittlings auf meine Beine. Ihre Arme schlingt sie um meinen Hals. Dabei lässt sie mich nicht aus den Augen. Ihr Gesicht ist meinem so nah, dass sich unsere Nasenspitzen beinahe berühren.

„Also?“, fährt sie fort. „Willst du es mir verraten?“

„Mir geht so einiges durch den Kopf“, antworte ich und küsse sie dann. In diesem Moment habe ich nur den Wunsch ihr nah zu sein. „Unter anderem, wie sehr ich dich liebe und wie glücklich ich bin.“

„Das bin ich auch. Auch wenn es da noch einiges gibt, was geklärt werden muss, und zwar dringend.“

Plötzlich sieht Sarah etwas niedergeschlagen aus. Ich weiß genau, dass sie an die Probleme mit ihrer Familie denkt. Das muss sie nicht extra sagen. Und wenigstens vor mir selber kann ich zugeben, dass ich mir auch schon den Kopf darüber zerbrochen habe. Aber nicht, weil ich hoffe, dass sie mich mögen, das ist mir ehrlich gesagt egal. Es ist viel eher die Tatsache, dass ich nicht weiß, wie Sarah reagieren wird, wenn sie genau das nicht tun.

„Das machen wir gemeinsam“, stelle ich fest.

„Hast du nicht schon genug um dir Ohren?“ Skeptisch sieht sie mich an.

„Deine Probleme sind auch meine. Und gerade damit werde ich dich nicht alleine lassen.“

Ich lasse keinen Zweifel daran, dass Sarah in diesem Punkt überhaupt nicht mit mir diskutieren muss. Es würde nichts an meiner Meinung ändern. Ich liebe sie und das müssen ihre Eltern verstehen. Und das funktioniert bestimmt nicht, wenn ich das Sarah alleine klären lasse. Sie sollen sehen, dass ihre Tochter bei mir in Sicherheit ist. Auch wenn sie nie erfahren dürfen, wer ich bin, das wird auch Sarah wissen. Doch das ändert nichts daran, dass ich mein Leben für sie geben würde.

Sie wird immer für mich an erster Stelle stehen.

„Ich frage mich gerade, wohin ich dich heute Abend ausführe.“

„Wir könnten auch einfach hier bleiben und uns einen schönen Abend machen“, schlägt sie vor, nachdem sie kurz darüber nachgedacht hat.

„Nein“, erwidere ich entschieden. „Ich will dich in diesem mega kurzen und engen Kleid sehen, in dem sich alle Männer zu dir umdrehen. Doch sie wissen, dass sie dich nicht bekommen können, denn du gehörst nur mir.“

„Ich besitze so eines überhaupt nicht.“

„Dann wird es wohl Zeit, dass du dir eines zulegst. Obwohl, wenn es nach mir geht, könntest du gleich eine ganze Kollektion davon besitzen“, raune ich ihr mit gefährlicher Stimme ins Ohr. In der nächsten Sekunde lasse ich meine Zunge über ihre Halsschlagader wandern, sodass ihr ein leises Stöhnen aus der Kehle dringt, welches dafür sorgt, dass ich hart werde.

Einige Sekunden rührt sie sich nicht. Sarah genießt die Berührungen und das tue ich auch. Doch ich beschließe, dass ich ein Spiel daraus machen werde.

Als ich mich zurückziehe, höre ich, wie sie einen enttäuschten Ton von sich gibt. Ich kann nicht verhindern, dass sich dabei ein freches Grinsen auf meinem Gesicht bildet.

„Ich muss mich gleich noch um ein paar Sachen kümmern. Deswegen machst du dir einen schönen Nachmittag. Du musst ja nicht hier im Haus sitzen. Ich sage Viktor, dass er einen der Männer mitschicken soll, der auf dich aufpasst.“

Nachdenklich sieht sie mich an. Ich kann mir vorstellen, was gerade in ihrem Kopf vor sich geht. Doch als ich schon denke, dass sie nachfragt, nickt sie.

Allerdings macht sie keine Anstalten sich zu bewegen. Stattdessen drückt sie ihren warmen Körper noch näher an mich heran und küsst mich ungestüm. Ich spüre das Verlangen, das von ihr ausgeht. Es sorgt dafür, dass mein Schwanz noch härter wird und aus der Hose befreit werden will.

Als würde sie das ganz genau wissen, öffnet sie meine Jeans und lässt ihre Hand ein paar Mal an ihm entlang wandern, nachdem sie ihn herausgeholt hat. Ein lautes Stöhnen entweicht mir.

Unsere Lippen finden sich und vereinigen sich zu einem leidenschaftlichen Kuss. Meine Finger wandern unter ihren Rock, schieben ihr Höschen zur Seite und streichen über ihre empfindliche Stelle. Ein Stöhnen entweicht ihr was dafür sorgt, dass ich die Kontrolle verliere.

Fest umgreife ich ihren Hintern, hebe sie hoch und setze sie auf der Platte meines Schreibtisches ab. Kurz vergewissere ich mich, dass die Tür geschlossen ist. Mir wäre es egal, aber ich bin mir sicher, dass dies bei Sarah nicht der Fall ist.

Nachdem ich mich vergewissert habe, dass sie verschlossen ist, drücke ich ihre Beine noch ein wenig auseinander und dringe in sie ein. Sarah lässt ihren Kopf nach hinten sinken und streckt mir ihre Brüste damit entgegen.

Mit der freien Hand ziehe ich ihr Top nach unten, während ich mit der anderen ihren Körper näher an mich heranziehe. Während ich immer wieder in sie eindringe, lecke ich über ihre Brustwarzen. Ich spüre, wie sie sich immer weiter anspannt und auch ich stehe kurz davor, die Kontrolle zu verlieren.

Als ich wenige Sekunden später endlich komme, bin ich völlig außer Atem. Ihr Kopf sinkt an meine Brust, während auch Sarah wieder versucht zu Atem zu kommen. Ich spüre ihren schnellen Herzschlag an meiner Haut. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass ihre Augen geschlossen sind.

Von alleine nehme ich ihr Gesicht in meine Hände und küsse sie sanft. Die Leidenschaft ist verschwunden, doch die Liebe, die ich für sie empfinde, bleibt und wird immer stärker.

Wer auch immer es auf sie oder mich abgesehen hat, ich werde ihn finden und zur Rechenschaft ziehen. Schon alleine um Sarah zu beweisen, dass sie sich auf mich verlassen kann.

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