Читать книгу USA - Utah Travelguide - Sarah Harwardt - Страница 11
5.Geologische Naturwunder
ОглавлениеJeden Tag erwartet Utah-Reisende eine neue, faszinierende geologische Formation. Dünen und Wüsten wechseln sich ab mit Tafelbergen, Slot Canyons und Steinbögen. Was Besucher zum Staunen und Fotografieren bringt, lädt Geologen zum Erkunden ein. Tektonische Verschiebungen, Erosion, Wind und Wasser sowie Schnee haben in Millionen von Jahren ihre Spuren im Südwesten der USA hinterlassen und Magisches gezaubert.
Besonders die mannigfaltigen Steinbögen prägen die Landschaft. Der Delicate Arch im Arches National Park gilt mittlerweile als eines der Symbole Utahs. Die Ursprünge dieser Gesteinsbögen liegen vor rund 150 bis 300 Millionen Jahren, als Meere weite Teile der heutigen USA bedeckten und sich in Lagunen große Salzablagerungen bildeten. Solche Überschwemmungen und Abtrennungen wiederholten sich viele Male, sodass sich das Salz mutmaßlich mehrere Hundert oder gar Tausende Meter auftürmte. Später lagerte sich Sand ab und schuf eine Wüste. Über die Jahre wurde das Salz ausgewaschen, sodass der Sandstein zerbrach und eigenwillige, fotogene Formationen entstanden.
Während die Gesteinsbögen aus Sandstein bestehen, sind die vor allem im Bryce Canyon vorkommenden Hoodoos aus Kalkstein bis heute erhalten gebliebene versteinerte Sedimente der Wassermassen, die einst Utah bedeckten. Die Felsnadeln werden zwischen 1,5 und 45 Meter hoch, während ihr Umfang vom Boden bis zur Spitze mal größer, mal kleiner wird. Zuweilen erinnern sie an Totempfähle. Modelliert werden sowohl Hoodoos als auch sogenannte Windows (geschlossener Fels mit einem Durchlass) in erster Linie in frostigen Nächten, wenn Wasser gefriert und den Stein zerbrechen lässt oder vorhandene Spalten vergrößert. Die fortwährende Erosion verstärkt den Effekt weiter und verändert die Szenerie im Bryce Canyon, der weltweit größten Ansammlung dieser geologischen Formation, kontinuierlich.
Neben Felsen unterschiedlichster Formationen ist der Südwesten der USA überdies für sogenannte Slot Canyons bekannt, beispielsweise die Narrows im Zion National Park. In Deutschland als Klamm bezeichnet, entstanden die Slot Canyons durch reißende Wassermassen in schmalen Tälern. Heftige Gewitter und Regenschauer spülen Sand und Staub durch sonst trockene Flussbetten und waschen diese. Der poröse und durchlässige Sandstein im Südwesten der USA verstärkt diesen Effekt. Diese „Laune der Natur” hat Schluchten entstehen lassen, die im Extremfall gerade einmal fünf Meter breit, aber bis zu 300 Meter hoch sind. Gefährlich wird es indes, wenn sich Sturzfluten (sogenannte Flash Floods) in die Schluchten ergießen. Daher werden bei drohenden Starkregen die Slot Canyons oftmals gesperrt, nachdem in der Vergangenheit schon mehrfach Menschen zu Schaden kamen.
Take The Hoodoo Route im Bryce Canyon National Park
Für viele Besucher eher überraschend, lässt sich in Utah auch eine an die Sahara erinnernde Wüste erkunden – gerade einmal 90 Minuten vom Bryce Canyon und sogar nur eine Stunde vom Zion National Park entfernt. In den Coral Pink Sand Dunes, 30 Kilometer von Kanab entfernt, türmt sich der Sand des Navajo-Sandsteins auf. Auf dem ganzen Colorado Plateau erinnert nur hier die Landschaft an große Sandwüsten und bildet so einen starken Kontrast zum übrigen Utah. Die Dünen formierten sich vor rund 10.000 bis 15.000 Jahren und wandern pro Jahr um rund 15 Meter. Der Coral Pink Sand Dunes State Park liegt in einer Kerbe zwischen den Moquith und Moccasin Mountains. Durch diese Lage frischt der Wind dermaßen stark auf, dass er Sandkörner aus dem erodierenden Navajo-Sandstein mitreißt und später im Tal ablagert. Bekannt ist dieses Phänomen als Venturi-Effekt.
Sonnenuntergang in den Bonneville Salt Flats
Wüsten-Feeling im Coral Pink Sand Dunes State Park
Im Norden Utahs wiederum entstand gegen Ende der letzten Eiszeit die Great Salt Lake Desert, als der prähistorische See Lake Bonneville weitgehend austrocknete – der Great Salt Lake ist sein Überbleibsel. In der Wüste selbst findet sich nur ein kleiner Ort. Bekannt ist die Region jedoch auch für den Bonneville Salt Flats State Park, in dem dank der weiten Ebene oftmals Geschwindigkeitsrekorde für Fahrzeuge unternommen werden – die Bonneville Speed Week.