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8.Bryce Canyon National Park: Farbenfrohes Kunstwerk der Natur

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Wind und Wasser sowie Eis und Erosion haben im Südwesten Utahs ein einzigartiges Kunstwerk geschaffen: Ungezählte Felstürmchen reihen sich aneinander. Teils skurril, teil bizarr sind die sogenannten Hoodoos geformt, die gerade in den frühen und späten Stunden im Licht der Sonne gleichsam intensiv strahlen – ein Farbenspiel in gefühlt einhundert verschiedenen faszinierenden Rottönen, das dem Bryce Canyon National Park ein besonderes Antlitz verleiht.

Mit seinen Aussichtspunkten und Wanderwegen sowie den Farbspielen und natürlich geschaffenen Kunstwerken aus Kalkstein gilt der Nationalpark vielen Besuchern als schöner und imposanter als der berühmte Grand Canyon im benachbarten Arizona. Mehr als zwei Millionen Reisende lassen sich jedes Jahr von den Hoodoos verzaubern. Der Name Canyon ist dabei durchaus irreführend: Denn in Wirklichkeit empfängt hier ein weiter, halbkreisförmiger Felskessel die Besucher, bekannt auch als natürliches Amphitheater. Der Nationalpark zieht sich am östlichen Rand des Paunsaugunt Plateau, das hier mehrere Hundert Meter tief abfällt, entlang – daher gleicht die Landschaft durchaus einem Canyon. Der 1928 gegründete Park befindet sich auf einer Höhe zwischen 2400 und 2700 Metern und liegt damit deutlich höher als beispielsweise der nahe gelegene Zion National Park oder der Grand Canyon. Daher wird es im Sommer nicht ganz so heiß, aber im Winter auch deutlich kälter. Sogar noch im Juni und bereits wieder Ende September ist mit Bodenfrost zu rechnen.


Herbst im Bryce Canyon National Park


Frischer Wintermorgen hoch über den Hoodoos

Am besten lässt sich der Bryce Canyon, der nur ein Drittel so viele Besucher anlockt wie der Grand Canyon, zu Fuß erkunden: Schon vom Rim Trail an der Abbruchkante gewinnen Gäste einen guten Eindruck. Der Weg zieht sich insgesamt über rund neun Kilometer (einfache Strecke). Wer nur wenig Zeit mitbringt, spaziert gemütlich und mit vielen Fotostopps in einer Stunde vom Sunset zum Sunrise Point (und zurück). Weitere lohnende Aussichtspunkten entlang der Panoramastraße sind Inspiration Point und Bryce Point, der sich besonders für den Sonnenuntergang eignet und als bester Platz im Jahr 2012 zur partiellen Sonnenfinsternis galt.

Richtig zu Geltung kommen die verwunschen wirkenden Hoodoos aber erst auf einer Wanderung hinab ins Bryce Amphitheater. Hier könnte man sich wie in einem Labyrinth zwischen den teils bis zu 45 Meter hohen Felsnadeln verirren. Als einfachster Hike, der in die Tiefe des Bryce Canyon führt, gilt der Queens Garden Trail, bei dem lediglich ein Höhenunterschied von 98 Metern zu überwinden ist. Über drei Kilometer schlängelt sich der Weg durch die Hoodoos und gibt den Blick immer wieder frei hinab ins Tal wie auch hinauf zum Rand der gewaltigen Felswand. Der Queens Garden Trail lässt sich zudem gut mit Abschnitten anderer Wege kombinieren – beispielsweise mit der sogenannten Wall Street, einer schmalen Stelle zwischen hohen Steilwänden, als Teil des 2,2 Kilometer langen Navajo Trail. Er zählt ebenfalls zu den beliebtesten Wanderwegen im Park, auch wenn hier schon ein Höhenunterschied von 167 Metern überwunden werden muss. Tipp: Gerade weniger geübte Wanderer sollten am Sunrise Point mit dem Queens Garden Trail starten, wo es steil hinunter geht, und dann über bequemer zu laufenden Serpentinen an der Wall Street gen Rim Trail zurückkehren. Wer sich ausgiebig Zeit lässt, viel fotografiert und wenig trainiert ist, sollte für diesen kombinierten Rundkurs rund drei Stunden einplanen. Zu den längeren und körperlich fordernden Touren zählen beispielsweise der knapp 13 Kilometer lange Faryland Loop, der mit einem Höhenunterschied von 704 Metern an Felsformationen mit so verführerisch klingenden Namen wie China Wall und Tower Bridge vorbeiführt. Als ähnlich anstrengend gilt der Peek-A-Boo Loop Trail (8,9 Kilometer lang bei einem Höhenunterschied von 473 Metern).


Eine Augenweide im Bryce Amphitheater



Wandern auf dem Navajo Loop Trail im Bryce Canyon National Park

Info

Lage: Bryce Canyon National Park, UT-63, Bryce, Utah 84764. GPS (Besucherzentrum): 37.640000, -112.170000

Anfahrt: Der Bryce Canyon liegt im Südwesten Utahs. Die nächsten internationalen Flughäfen sind Salt Lake City (SLC) in der Hauptstadt des Bundesstaates sowie Las Vegas (LAS) in Nevada, beide jeweils rund fünf Stunden Fahrtzeit entfernt. Der Zion National Park liegt rund zwei, der Arches National Park rund vier Autostunden entfernt. Im Park fahren in der Hauptreisezeit kostenlose Shuttlebusse, die an den wichtigsten Aussichtspunkten halten und so die Zahl der Autos angesichts der wenigen Parkplätze im Park begrenzen sollen.

Öffnungszeiten: Der Park ist ganzjährig zugänglich. Das Besucherzentrum ist täglich (außer Thanksgiving und Christmas Day) von 8 bis 20 Uhr geöffnet (Oktober und April nur bis 18 Uhr, November bis März nur bis 16:30 Uhr). Die Wintermonate bringen teils viel Schnee und gelten dank vergleichsweise weniger Besucher als attraktive Reisezeit.

Eintritt: 35 USD pro Fahrzeug bzw. 20 USD pro Person (wenn diese zu Fuß oder per Fahrrad den Park betreten). Alternativ gilt der Nationalpark-Pass „America the Beautiful“.

Aktivitäten: Die örtlichen Ranger organisieren ein umfangreiches Programm – von geführten Wanderungen (auch bei Vollmond) über Vorträge bis hin zu Schneeschuh-Touren im Winter. Überdies werden auch Reitausflüge in den Nationalpark angeboten, beispielsweise von der Lodge im Park, brycecanyonforever.com/horseback-rides

Unterkünfte:

•Im Nationalpark liegen zwei Campingplätze, die pro Nacht und Stellplatz für Wohnmobile 30 USD bzw. für Zelte 20 USD kosten, nps.gov/brca/planyourvisit/campgrounds.htm

•Übernachtungen in der Lodge im Nationalpark kosten im Sommer rund 230 USD, im Winter 130 USD pro Nacht und Zimmer, brycecanyonforever.com

•Direkt am Eingang zum Park liegt das Hotel Best Western Ruby‘s Inn samt Restaurant, Campingplatz und Tankstelle, rubysinn.com

Website: nps.gov/brca

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