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C‘est la vie: Wirklich, das ist das Leben?

Sarinah:

„Meine Seele ist wund, ich bin ein geschundener Mann, schau hier“…

Mit diesen Worten zieht der Erdenengel sein Hemd über den Bauch. Er legt seine Stirn in Falten, schaut mich mit großen Augen an und zeigt mir seinen Brustkorb.

„Darum hast du so gebrüllt, bist du noch ganz bei Trost?“, blaffe ich Harry an. Seine Haut ist an den Stellen um die Brustwarzen hellrot, es sieht aus wie eine liegende Acht. Als hätte die wunde Stelle ein Muster in die Haut gegraben, die liegende Acht.

Harry steht vor mir, hält wie ein Schuljunge sein Hemd unterm Kinn fest und schaut mich so Mitleid erregend an, dass ich nicht anders kann.

Mitgefühl wallt in mir hoch, die hellroten Hautstellen brennen bestimmt wie Feuer. Ich frage mich bloß, warum er nach mir brüllt, wo ihm doch die besten Heiler der Geistigen Welt zur Seite stehen. So fasse ich mir ein Herz und tue mein Bestes, um Balsam auf seine Wunden zu legen.

Ich blicke in seine Seele, sehe mir diese wunden Stellen genau an. Dort zeigt sich im Außen das auf der Haut, was ich im Inneren als Zerrissenheit wahrnehme.

Diese Zerrissenheit hat dazu geführt, dass es zu einer Abspaltung eines Seelenanteils kam. Sein Körper hat versucht, diese Abspaltung des Seelenteils zu verhindern, indem er eine wunde Stelle gebildet hat.

So lenkt der Mensch seine Aufmerksamkeit dahin, wo es brennt und wehtut. Dadurch kann die Zerrissenheit, das Zerwürfnis mit sich selbst aufhören oder wenigstens eine Pause einlegen, weil wir Balsam auf unsere Wunden legen, indem wir uns kümmern.

Viele Menschen leben dieses Zerwürfnis mit sich selbst, indem sie sich selbst immer wieder infrage stellen.

Je höher die Schwingung, die wir im Körper halten können, umso mehr fällt das ins Gewicht, was nicht im Einklang mit unserer Seelenplanung ist.

Gerne würde ich nun die himmlischen Heiler zu Hilfe rufen, doch Harry hält meinen Blick fest.

Als ich ihn fragen will, was sein Arzt zu der wunden Stelle auf der Haut sagt, winkt er ab. Beharrlich hält er seine Oberbekleidung unterm Kinn fest und sieht mir tief in die Augen.

Was also tun? Im Geiste frage ich Erzengel Michael um Rat, der mir erzählt, dass das Brennen auf der Haut gelöscht wird, wenn ein Engel diese Stelle berührt.

Ratlos sehe ich Harry an, als mir einfällt, dass Erzengel Michael mich manchmal Engel nennt. Das ist alles – eine Berührung, und es ist wieder gut? Nachdenklich streiche ich mit meiner Hand über das Zeichen der Unendlichkeit auf Harrys Brust. Wieso hat sich die liegende Acht auf Harrys Brust eingebrannt?

Diese Frage stelle ich lautlos, und während ich noch grüble, habe ich eine Eingebung. Es geht um die immerwährende Entwicklung, um Balance und Ausgleich in allen Lebensbereichen. Und vor allem geht es um Vergebung. Alte Bindungen lösen und vergeben. Liebe in der Unendlichkeit leben und empfangen, das sind die Themen, die vielen Menschen auf der Haut brennen. Das zeigt sich zum Beispiel in der liegenden Acht.

Während meine Hand die wunde Stelle auf Harrys Brust berührt, kann ich es plötzlich sehen. Du liebe Güte, hat er mich deshalb gerufen? Ich kann glasklar erkennen, dass Harrys Brennen in Zusammenhang steht mit dem Tosen, das die Erde gerade von sich gibt.

Wenn Gaia transformiert, dann tut das auch der Mensch, jeder Erdenbürger auf seine Weise. So helfen wir Gaia, die Schwingungsfrequenz zu erhöhen, indem wir das transformieren, was wir als Altlast mit uns herumtragen.

Das ist das eine. Aber ich kann, während meine Hand auf Harrys Herz liegt, auch erkennen, was es mit dem Tosen der Erde auf sich hat. Und das, liebe Leserinnen und Leser, lässt mein Blut zu Eis gefrieren. Schnell, wir brauchen Hilfe! Ich denke nicht, dass die Menschheit das alleine abwenden kann.

Also sehe ich tief in die Augen des Erdenengels. Nun friere ich noch mehr. Lautlos frage ich ihn: Wer hat dir das bloß angetan? Wer hat uns Erdenbürgern das bloß angetan? Ist das das Leben? Ist es das?

***

Seelenverträge Band 12

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