Читать книгу unterwerfung - Sascha Reyna - Страница 3
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ОглавлениеIch träumte seit Wochen, Monaten von meinem neuen Leben. Studieren in der Großstadt, fernab vom Mief der Kleinstadt. Weit weg von meinen Eltern. Neue Abenteuer, Freundschaften und vielleicht Liebschaften … so stellte ich mir das Leben in der großen Stadt vor. Nachts konnte ich kaum schlafen. Immer wieder drehten sich meine Gedanken um den Neuanfang. Den Start in ein neues Leben, mit allen Freiheiten. Ich war so aufgeregt, dass ich an nichts anderes mehr denken konnte. Natürlich war es hart, meine ganzen Freunde hier in diesem kleinen Dorf aufzugeben. Doch was war das schon, im Vergleich zu den Möglichkeiten, die mir eine große Millionen-Metropole bot.
Ich war schon fast 20 Jahre alt. Mein Leben fühlte sich eingeengt an. In diesem kleinen Dorf wusste jeder alles von dem anderen. Wenn ich verliebt war, einen Mann küsste, war das sofort Dorfgespräch. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl, das ganze Listen darüber geführt wurden, wer mit wem fickte. Und gerade in diesem kleinen Ort mit den verlorenen Seelen, gab es nun einmal nicht viel Auswahl, wenn der Trieb wieder kam. Manchmal dachte ich, dass jeder mit jedem schlief. So verkehrt war dieser Gedanke vermutlich auch gar nicht. Vielleicht war es die pure Langweile, die uns im Dorf dazu verleitete. Große Auswahl hatten wir nicht, also waren die Ansprüche auch gering.
Umso näher mein Reisedatum kam, desto kribbeliger wurde ich. Eigentlich war ich zurückhaltend, vielleicht sogar etwas prüde. Obwohl ich wirklich eine Schönheit war und meinen Körper jeden Tag trainierte. Doch vielleicht hatte ich zu große Erwartungen von dem Mann, der mich ficken sollte … Ich wusste nur, das sich das sicherlich bald ändern würde. In einer Großstadt war die Auswahl grenzenlos und ich könnte mir meinen Traummann fast direkt backen.
Meine Eltern versuchten, mich die ganze Zeit vor den Gefahren der großen Stadt zu warnen. Ihre Worte schlichen lautlos durch meine Ohren, während ich gedankenverloren an die große weite Welt dachte. Niemand könnte mir mehr Regeln aufstellen.
Vorbei wären die Zeiten, wo mich meine Eltern kontrollierten. Vorbei die Zeiten, in denen ich mich wie ein kleines Kind fühlte. Ich war eine Frau. Mit 20 Jahren war ich so neugierig auf die große Welt, dass ich viele Abenteuer erleben wollte. Doch damals wusste ich nicht, wohin mich diese Abenteuer bringen würden. Vielleicht war es ein Fehler, so ganz alleine in die Großstadt zu gehen. Vielleicht war ich damals einfach zu naiv und saugte mir mein Wissen aus den großen Liebesromanen, die ich massenhaft verschlang. Doch das alles wusste ich damals noch nicht. Viel zu groß war die Aufregung und ich dachte, ich hätte alles unter Kontrolle …