Читать книгу Ein Hauch von Nemesis - S.F. Chartula - Страница 10

Ankunft im Nirgendwo

Оглавление

Ich blinzelte, weil ich meinen Augen nicht traute. Schüttelte den Kopf, um dieses Trugbild zu verscheuchen und öffnete abermals die Augen. Doch der Anblick, der sich mir bot, war immer noch der gleiche: Das Innere des Fabrikgebäudes musste in jahrelanger Arbeit umgebaut worden sein. Nichts erinnerte an seinen ursprünglichen Zustand. Als wir das Eingangsportal durchschritten hatten, offenbarte sich mir ein Foyer, das es durchaus an Ausstattung mit dem eines Herrenhauses aufnehmen konnte. Eine geschwungene Mahagonitreppe, die einen Großteil des Raumes einnahm, führte nach oben, der Boden war mit italienischem Marmor ausgelegt, die Wände waren mit Gemälden namhafter Künstler, soweit ich das beurteilen konnte, waren es Originale, verziert. Zu meiner Rechten stand eine barocke Sitzgruppe, zu meiner Linken war ein Ritter samt Pferd in Angriffspose nachgebildet. Selbstverständlich im Verhältnis 1:1. Links und rechts des Foyers führten mächtige doppelflügelige Holztüren in weitere Bereiche dieser absonderlichen Residenz. Der ganze Raum war in einem dezenten Pastellblau gehalten, was ihn noch größer wirken ließ. Ich wandte meinen Kopf nach oben und erblickte einen prachtvollen Kronleuchter.

Carletto nahm mein Erstaunen wohlwollend zur Kenntnis, sagte aber nichts dazu. „Hier entlang bitte“, war das Einzige, was über seine Lippen kam. Ganz untypisch, ihn Sätze von weniger als 50 Worten sprechen zu hören. Dieser Drei-Wort-Satz würde eher zu seinem Begleiter passen, bei ihm war er irgendwie deplatziert.

Er öffnete die Flügeltür zur Rechten und wir traten in ein Arbeitszimmer, das als Wohnraum für eine vierköpfige Familie bei Weitem ausgereicht hätte. Der Raum war nahezu quadratisch und wurde von einem wuchtigen Kirschholzschreibtisch dominiert, vor dem ebenfalls zwei barocke Sessel standen. An der linken Wand war ein sehr detailliert gestalteter offener Kamin angebracht, neben dem eine mit Schnitzereien verzierte Türe in einen anderen Bereich des Gebäudes führte. Hinter dem Schreibtisch ging ebenfalls eine Tür ab, die aber im Vergleich zu allem bisher Gesehenen eher schlicht wirkte und neben der ein ebenfalls barocker Beistelltisch stand. Die restlichen Wände wurden von Bücherregalen in Beschlag genommen, die bis an die Decke reichten und durchweg mit antiquarisch wirkenden Werken angefüllt waren. Im rechten Teil des Raumes stand eine teuer aussehende Ledercouch mit zwei Sesseln, die sich um einen Biedermeier-Couchtisch herum gesellten. Der ganze Raum wurde von einem einzigen Kronleuchter erhellt, der ihm eine warme Atmosphäre verlieh.

„Nehmen Sie bitte hier Platz“, wies mich Carletto an und führte mich zu den Sesseln vor dem Schreibtisch. Ich nahm auf dem mir zugewiesenen Platz. „Sie werden gleich empfangen.“

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließ Carletto den Raum und ließ mich allein zurück. Ich wusste nicht, was ich von dieser ganzen Geschichte halten sollte. Seit ich heute Morgen aufgestanden war, wurde es irgendwie immer geheimnisvoller und eine Klärung schien noch lange nicht in Sicht. Was wollten diese Leute von mir und warum wurde ausgerechnet ich ausgewählt für dieses komische Projekt?

Während ich noch meinen Gedanken nachhing, öffnete sich die Tür mir gegenüber und mein vermeintlicher Gastgeber betrat den Raum. Was mir da entgegentrat, verlieh der Situation noch einen zusätzlichen skurrilen Charakter. Die Person hatte schulterlange, glatte, schwarze Haare, war groß (ich schätzte ihn auf mindestens 1,85 m), schlank und wie schon meine Eskorte ganz in schwarz gekleidet. Doch während meine Entführer zeitgemäß modern gekleidet waren, fühlte ich mich bei ihm jetzt um Jahrhunderte zurückversetzt. Sein Hemd war vorn und an den Ärmeln mit Rüschen versetzt, darüber trug er einen eleganten Gehrock aus Brokat, der mit goldenen Knöpfen besetzt und mit dezenten Stickereien verziert war. Eine schwarze Wildlederhose und elegante, aber altertümlich anmutende Stiefel rundeten das Bild ab. Man könnte meinen, in einem Vampirfilm gelandet zu sein, einem der besseren immerhin, aber weder spitze Zähne noch rote Augen, noch sonst irgendetwas deutete auf eine untote Vergangenheit hin.

Er schenkte mir ein warmes, ernst gemeintes Lächeln als er eintrat. „Es freut mich, Sie in meinem bescheidenen Haus begrüßen zu dürfen, Herr Reburas. Ich hoffe Sie wurden einigermaßen gut behandelt.“

„Nun, ich habe leider nicht viel von der Fahrt mitbekommen“, entgegnete ich zynisch.

Er nickte wissend und ich vermeinte einen etwas schuldbewussten Blick erhascht zu haben. „Nun will ich aber nicht den schlechten Eindruck, den Sie bisher von unserer Institution gewonnen haben, noch weiter vertiefen. Gestatten Sie, dass ich mich vorstelle. Siegfried von Lichterbrache ist mein Name.“

Ich stutzte bei der Erwähnung seines Namens.

Er machte einen Schritt auf mich zu, um mir die Hand zu geben. Ich erhob mich, wendete mich halb zur Seite und gab ihm so den Blick auf die immer noch am Rücken gebundenen Hände frei. Er schaute an mir herab, sog scharf und missbilligend die Luft ein und wandte sich mit einer fließenden Bewegung um. „Verzeihen Sie, Sie müssen uns ja für Barbaren halten.“ Er trat nach hinten an den barocken Beistelltisch und nahm etwas auf, was darauf gelegen hatte. Als er sich umdrehte, sah ich, dass es ein mittellanger Dolch war, der in einer prachtvoll verzierten Scheide steckte und mich sehr an ein Athame erinnerte. Schnell zog er den Dolch aus der Scheide und trat auf mich zu. Als er meine geweiteten Augen sah (ich war noch immer unfähig etwas zu sagen), meinte er nur: „Keine Angst.“ Und durchschnitt mit einer geübten Bewegung meine Fesseln.

„Wir wollen uns doch als gleichberechtigte Partner unterhalten“, sagte er und reichte mir die Hand. Ich nahm sie entgegen und fand wieder zu meiner Sprache zurück: „Ich brauche mich wohl nicht vorzustellen, da Sie ohnehin alles über mich zu wissen scheinen.“

Schmunzelnd ging er auf seine Seite des Schreibtisches. „Nun, sagen wir mal so, ich bin einigermaßen gut informiert. Wie Sie sicher von meinen Mitarbeitern erfahren haben, repräsentiere ich eine Organisation, die sich Nuda Veritas nennt, ein etwas martialischer und überheblicher Name, wenn Sie mich fragen. Aber unser Begründer wollte wohl keine Missverständnisse aufkommen lassen. Nun, was das alles mit Ihnen zu tun hat, werden Sie sich fragen. Also, was wir von Ihnen wollen, ist...“

„Meine Seele, nehme ich an“, unterbrach ich ihn trocken.

Mein Gegenüber sah mich fragend an. „Was verleitet Sie zu dieser Annahme?“

„Nun, ich sollte mich unbedingt hier einfinden, mir wurden keine Gründe genannt, Sie geben sich immer noch sehr geheimnisvoll und zum Schluss wäre da noch ihr Name.“

Er lächelte mild. „Nun, wir repräsentieren zwar eine nicht unbedeutende Institution, aber an die Macht des Antichristen reichen wir nicht heran. Und was meinen Namen betrifft, so kann ich Ihnen versichern, dass dies kein Synonym für den Lichtbringer ist, denn ich heiße wirklich so. Ich mag diesen Adelstitel auch nicht besonders, aber die Familientradition verbietet mir eine Namensänderung. Und was tut man nicht alles für den Familienfrieden.“

Ich war wenig beruhigt. „Aber dennoch sind Ihre Methoden doch äußerst fragwürdig. Ihnen ist schon bewusst, dass meine Anwesenheit hier die Straftatbestände von Körperverletzung und Freiheitsberaubung erfüllt. Und noch hab ich keine plausible Erklärung erhalten, warum ich eigentlich hier bin. Also eine Erklärung ihrerseits wäre mehr als angebracht, wenn Ihre Absichten scheinbar wirklich so ehrenwert sind, wie Sie behaupten.“

Lichterbrache legte seine Stirn in Falten. „Ich verstehe Ihren Unmut. Nur ist die Sache etwas komplizierter als Sie vielleicht auf den ersten Blick glauben. Ich gebe zu, die Art wie Sie zu uns gekommen sind, zeugte nicht gerade von Gastfreundschaft und ich bin mit den Methoden meiner Mitarbeiter in keinster Weise einverstanden. Dennoch war Ihre Anwesenheit hier unumgänglich und zwar nicht für uns, sondern für Sie selbst.“

„Dann mal raus mit der Sprache, was so wichtig für mich ist. Habe ich was gewonnen oder warum bin ich hier?“, unterbrach ich ihn mittlerweile sichtlich gereizt.

„Ich möchte Sie um etwas Geduld bitten. Oftmals können wir die Betroffenen nicht davon überzeugen freiwillig mitzukommen, weil wir dafür einfach zu weit ausholen müssen und selbst dann würde es sich so unwahrscheinlich anhören, dass Sie uns nicht begleitet hätten.“

„Jetzt reden Sie nicht um den heißen Brei herum!“

„Also, die Sache ist folgendermaßen, der Name unserer Institution ist gewissermaßen Programm. Unsere Aufgabe ist es, Sie mit Tatsachen zu konfrontieren, die Sie so noch nicht wussten und Ihnen Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.“

„Das klingt aber sehr nach Zwangstherapie. Das kann ich mir beim besten Willen nicht leisten.“

„Für Sie läuft das völlig kostenneutral ab. Wir sind eine gemeinnützige Stiftung und für unsere Arbeit entstehen keinerlei Kosten für die Betroffenen.“

Ich war zunehmend verwirrt. „Nun gut, das heißt ich bin vorerst Ihr Gefangener?“

„Nein, nicht im Geringsten. Ihnen steht es frei, das Gelände zu verlassen und zur Polizei zu gehen. Doch glauben Sie, das wird Ihnen nichts nützen, da für diesen Fall schon Vorkehrungen getroffen wurden, Ihre Glaubwürdigkeit zu untergraben. Für uns hätte dies keine Konsequenzen, nur Sie müssten sich fragen, ob das, was wir Ihnen zu sagen gehabt hätten, nicht doch von Wichtigkeit wäre. Ich würde Ihnen vorschlagen, Sie nehmen unser Angebot an. Die Zeit, die Sie hier bei uns verbringen, wird sich nicht nachteilig für Sie auswirken.“

Das war selbst für mich etwas viel. Andererseits, was hatte ich zu verlieren. „Nun gut“, sagte ich resignierend, „wie sieht Ihr Angebot aus?“

„Sie werden ein paar Tage bei uns verbringen. Ich denke in Ihrem Fall müsste eine Woche ausreichen. Natürlich erhalten Sie ein Zimmer mit allen Annehmlichkeiten und sie werden bestens von unserer Küche versorgt.“

Ich holte gerade Luft, um einen Einwand zu machen.

Lichterbrache hob jedoch tadelnd die Hand. „Uns ist Ihre vegane Lebensweise durchaus bewusst und selbstverständlich ist Ihre Kost 100% tierleidsfrei.“

So langsam war ich sprachlos. Gab es etwas, was die hier nicht von mir wussten.

„Ihr Fehlen wird Ihnen nicht zum Nachteil gereichen“, fuhr er fort, „bei Ihrer Arbeit werden Sie entschuldigt und ordnungsgemäß krank gemeldet. Ihre sowieso sehr rudimentären sozialen Kontakte werden Sie wohl in dieser Zeit nicht sonderlich vermissen. Für den unglaublichen Fall, dass Sie Besuch bekommen sollten, wurden bereits Vorkehrungen getroffen, um ihre Zurückgezogenheit adäquat zu erklären.“

„Was um alles in der Welt haben Sie sich ausgedacht?“, platzte es aus mir heraus.

„Scharlach“, sagte er süffisant lächelnd, „die ideale Krankheit für unseren Fall. Extrem kurze Inkubationszeit, extrem ansteckend und im Erwachsenenalter nicht ungefährlich, aber bei richtiger Behandlung bereits nach kurzer Zeit abgeklungen. Eigentlich ist es schon nach 2-3 Tagen, wenn medikamentös behandelt wird, nicht mehr ansteckend, doch das wissen die Wenigsten und gehen auf Nummer sicher.“

„Und wie soll es nun weiter gehen?“ Ich musste das eben Gehörte erst einmal verarbeiten.

„Nun, Ihr Zimmer wird bereits in diesem Moment hergerichtet. Falls Sie irgend etwas benötigen sollten, klingeln Sie einfach. Unser Servicepersonal wird Ihnen das Notwendige noch erklären. Morgen um 10.30 Uhr werden wir mit unseren Gesprächen anfangen. Frühstücken Sie ruhig ausgiebig. Wir werden uns jeweils am Vormittag 90 Minuten und am Nachmittag 180 Minuten zusammensetzen. In dieser Zeit werden wir Ihren Status quo erarbeiten, Ihnen die bisher vorenthaltenen Wahrheiten darlegen und uns adäquate Handlungsstrategien überlegen. Der Rest der Zeit steht zu Ihrer freien Verfügung. Wir haben übrigens ein wunderschönes Gelände mit angrenzendem Park, der mag Ihnen bei der Ankunft vielleicht entgangen sein. Ein Spaziergang hilft oft, um auf klare Gedanken zu kommen. Haben Sie noch irgendwelche Fragen?“

„Wie lange wird mein Aufenthalt hier dauern?“

„Eine Woche, wie ich bereits sagte.“

„Eine Arbeitswoche, also 5 Tage?“

Er lächelte, als hätte ich etwas furchtbar Dummes gesagt. „Nein, natürlich eine Kalenderwoche.“

Eine Kalenderwoche – sieben Tage, das war bezeichnend.

„Sonst noch etwas?“

Ich schüttelte den Kopf.

Lichterbrache griff zum Telefonhörer und wählte eine Nummer. „Bringen Sie Herrn Reburas bitte auf sein Zimmer.“

Nicht einmal eine halbe Minute später klopfte es bereits. Lichterbrache geleitete mich zur Tür und öffnete sie. Davor wartete eine junge, recht ansehnliche Frau in der für Servicepersonal typischen Uniform.

„Das Zimmer von Herrn Reburas ist fertig?“

„Ja natürlich, ganz so wie es besprochen war.“

„Hervorragend.“ Lichterbrache wandte sich wieder zu mir um und gab mir die Hand. „Herr Reburas ich freue mich, Sie im Namen von Nuda Veritas bei uns willkommen zu heißen. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt. Und wenn Sie etwas benötigen sollten, lassen Sie es Nicole wissen.“ Er nickte in Richtung der jungen Frau, die pflichtbewusst knickste.

Ich wollte schon gehen, da wandte ich mich nochmals um und fragte: „Was machte Sie so sicher, dass ich nicht gehen würde?“

Er lachte, als habe er die Frage schon oft gehört und beantwortet. „Die menschliche Neugier, mein Lieber, unterschätzen Sie niemals die menschliche Neugier.“ Dann wandte er sich um und verschwand in seinem Arbeitszimmer.

Das Zimmer lag im oberen Stockwerk und es verfügte sogar über ein Fenster, was ein seltenes Privileg in diesem Bau darstellte. Wie alles in diesem Haus war auch meine Heimat für die nächste Woche von übertriebener Größe und Luxuriösität. Ich schätzte es auf etwa 40 m², es besaß ein riesiges Himmelbett, was ich beinahe schwülstig fand und mich darin etwas verloren fühlte. Daneben gab es noch einen antiken Kleiderschrank, einen Schreibtisch mit passendem Stuhl, eine kleine Sitzgruppe mit Beistelltisch sowie ein mittelgroßes Bücherregal, das mit sämtlichen bekannten Klassikern gefüllt war. Alles war im barocken Stil gehalten und die Möbel schienen sämtlich aus Walnussholz. Wer auch immer für die Innenarchitektur verantwortlich zeichnete, schien ein großes Barockfaible zu haben. Unwillkürlich kam mir wieder die Vampiranalogie in den Sinn. Was aber ins Auge fiel, war das Fehlen sämtlicher moderner Kommunikationsgeräte: Mein Zimmer verfügte weder über Fernsehen, noch über Radio oder Telefon. Selbstverständlich war auch kein Computer vorhanden, nicht mal Netzwerkanschlüsse konnte ich entdecken.

Das Bad, in das man direkt vom Zimmer aus gelangte, setzte auch eigene Maßstäbe: es maß grob geschätzt 20 m², besaß sowohl eine Eckbadewanne als auch eine separate Dusche. Selbstverständlich verfügte es neben der Toilette noch über ein Bidet. Das Waschbecken war überdimensional und dazu gesellte sich ein ebensolcher Spiegel. Natürlich war das komplette Bad in italienischem Marmor gehalten.

Mein erster Gedanke war, nachdem ich das Zimmer inspiziert hatte, dass wenn ich sieben Tage hier verweilen sollte, mir auch das größte Bad nichts nutzen würde, wenn ich keine Klamotten zum Wechseln hatte. Ich machte den Kleiderschrank auf und er war tatsächlich voll. Der Schrank offenbarte sämtliche Kleidungsstücke in drei Größen und alle natürlich in obligatorischem Schwarz gehalten, was mich aber keineswegs störte.

Ich beschloss noch ein Bad zu nehmen, bevor ich mich zu Bett begab. Denn obwohl es erst früher Abend war, fühlte ich mich dermaßen ausgelaugt und erschöpft, dass ich mich nur nach wohltuendem Schlaf sehnte. Also begann ich mir Wasser einzulassen und entschied mich für ein Schaumbad. Denn wie sollte es anders sein, hielt das Repertoire des Bades auch sämtliche Entspannungsvarianten an Badezusätzen bereit. Ich überlegte noch, ob ich mir ein Buch mitnehmen sollte, entschied mich aber dagegen. Kaum war ich in die Wanne gestiegen, da machte sich bereits eine wohlige Wärme in mir breit und ich bemerkte erst jetzt meine Erschöpfung richtig. So war es auch kein Wunder, dass ich nach kurzer Zeit bereits eingeschlafen war und erst wieder erwachte, als das Wasser kalt wurde. Widerwillig quälte ich mich aus der Wanne und suchte in dem gut sortierten Kleiderschrank nach dem für mich bestimmten Nachtzeug. Als ich mich schließlich bettfertig gemacht hatte und unter die Decke des Himmelbettes kroch, was immer noch ein recht befremdliches Gefühl war, fiel ich sofort in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

Ein Hauch von Nemesis

Подняться наверх