Читать книгу Heiße Urlaubsgeschichten | Erotische Geschichten - Shannon Lewis - Страница 3
ОглавлениеJanuar - Winterlust in Tirol
Es tat verdammt gut, endlich aus dem Trott und dem Mief herauszukommen. Stella stieg aus dem Zug und sog dankbar den Atem ein. Die Luft war frisch und kalt. Sie bemerkte sofort, dass sie sich in 1500 Metern Höhe befand. Es war herrlich. Sie liebte die Winter in Tirol, liebte es, den Qualm und den Lärm der Stadt hinter sich zu lassen. Galtür war die richtige Wahl. Der Ort war ruhig und nicht so überlaufen wie Ischgl. Sogar Albert Einstein sollte sich dort gerne aufgehalten haben. Für Stella war es Liebe auf den ersten Blick gewesen. Wann immer sie es einrichten konnte, ergriff sie ihre Langlaufski und flüchtete über ein Wochenende aus dem Trubel des beginnenden Jahres in die Alpen.
Ihre Arbeit erschien ihr nie so anstrengend wie in den ersten Wochen des Januars und so sehnte sie regelmäßig die erste Gelegenheit herbei, ihrer Leidenschaft nachzugehen.
Am Ende des Bahnsteigs entdeckte sie Franz, der sie wie immer mit dem kleinen Transportbus des Gasthauses abholte. Franz winkte und näherte sich ihr mit raschen Schritten, wie immer bemüht, ihr die schweren Ski und das Gepäck umgehend abzunehmen.
»Wie geht’s dem Hof?«, fragte Stella, nachdem sie sich begrüßt hatten und während er den Bus belud.
»Sehr gut.« Franz schlug die Tür, hinter der nun ihre Habseligkeiten sicher verstaut lagen, zu und drehte sich zu ihr um. Er lächelte breit. Seine Zähne blitzten. Stella blinzelte erstaunt. Wie gut Franz aussah, war ihr bislang nie aufgefallen. In seinem braun gebrannten Gesicht leuchteten helle Augen und das blonde Haar stahl sich vorwitzig unter der Mütze hervor.
Er ist noch so jung, dachte sie dann. Zu jung für sie und vermutlich hatte sie ihn aus diesem Grund nie wirklich beachtet. Aber so jung, wie sie ihn in Erinnerung hatte, erschien er auf einmal nicht mehr. Aus dem schlaksigen Achtzehnjährigen, der sie vor Jahren zum ersten Mal vom Bahnhof abgeholt hatte, war inzwischen ein kräftiger Mann geworden, der die Breite seiner Schultern nicht mehr verbergen konnte.
Sein Lächeln wurde breiter. »Und?«, begann er neckend. »Wagst du dich in diesem Jahr an eine Nachtfahrt?«
Stella erwiderte das Lächeln. »Wenn ich schon in den Bergen bin, will ich auch etwas von der Landschaft sehen. Im Dunkeln kann das nicht so viel Spaß machen.«
Franz schüttelte heftig den Kopf. »Da muss ich widersprechen. Außerdem ist die Wirl-Loipe über zwei Kilometer lang perfekt beleuchtet.«
»Weiß ich doch.« Stella schüttelte den Kopf. »Trotzdem, das ist mir zu umständlich. Ich habe es in der Nacht lieber gemütlich.«
»Kann ich mir vorstellen.« Franz zwinkerte ihr zu. »Es ist dennoch ein Erlebnis. Vielleicht kann ich dich doch überreden?«
Stella blinzelte wieder. Flirtete der Junge mit ihr? Unmöglich, das bildete sie sich ein. Ein gut aussehender junger Mann wie Franz, sportlich und aktiv, hatte sicherlich kein Interesse an einer Bürokauffrau. Bis auf ihre Urlaubswochenenden verbrachte sie ihre Tage abwechselnd in ihrer Dachwohnung und einem stickigen Bürogebäude. Das Fitnessstudio half auch nicht, ihren Teint zu verbessern, und die vierzig Jahre sah man ihr durchaus an.
»Ich weiß nicht recht«, murmelte sie und vermied es, Franz anzusehen, während sie einstieg. Der schien nichts bemerkt zu haben und plauderte während der Fahrt wie gewohnt. Er erzählte von den Umbauten im Tschachenner Hof und berichtete von weiteren Planungen, die ein Schwimmbad und Sauna beinhalteten.
Stella nickte anerkennend. »Hört sich gut an. Aber dadurch steigen wohl die Kosten eines Aufenthalts.« Letzteres gab sie ungern zu.
»Aber nicht bei unseren Stammkunden«, erklärte Franz und als sie zu ihm hinüber spähte, entdeckte sie das breite Lächeln wieder. »Glaub mir, Stella«, fuhr er fort und bei dem dunklen Timbre seiner Stimme konnte Stella es nicht verhindern, dass ihr das Blut ins Gesicht stieg. »Du hast hier immer ein Zimmer, dafür sorge ich.«
Stella räusperte sich nervös. »Hast du jetzt das Sagen im Haus?« Es sollte scherzhaft klingen, aber selbst sie vernahm den Ernst in ihren Worten.
Franz grinste immer noch, sah aber nun auf die Straße. »Sehr bald«, erklärte er dann. »Mein Studium im Hotelmanagement ist abgeschlossen und zusätzlich mit meiner Ausbildung vertrauen mir die Eltern genug, um den Betrieb in meine Hände zu legen.«
Stella atmete aus. »Ich hatte ja keine Ahnung. Für mich bist du immer noch …« Sie stoppte sich selbst, denn hatte sie nicht soeben festgestellt, dass ihre Aussage nicht mehr zutraf? Sie konnte definitiv nicht leugnen, dass Franz erwachsen geworden war, wenngleich die Erkenntnis etwas verspätet eingetreten war.
»Der Junge, der über das Dach und die Balkone klettert, um die Gäste zu erschrecken«, ergänzte Franz lachend und Stella schüttelte den Kopf. »Daran habe ich seit Langem nicht mehr gedacht«, behauptete sie verlegen.
Der Wagen hielt an. Vor ihnen ragte der Tschachenner Hof auf. Die Abendsonne warf goldenes Licht auf die weißen Wände und den Schnee, der die hinter dem Haus aufragenden Berge schmückte.
Franz drehte sich zu ihr. »Ich dafür schon«, sagte er leise und Stella vertrieb hastig das Bild ihres jüngeren Ichs, das in ein knappes Handtuch gehüllt aus dem Bad trat, um auf dem Balkon den Sohn des Hauses zu entdecken, der gerade über die Brüstung balancierte.
»Du hättest runterfallen können«, murmelte sie und erneut stieg ihr Röte in die Wangen.
»Dann wäre ich glücklich gestorben«, erwiderte Franz und zwinkerte ihr zu.
Sie knuffte ihn gegen die Schulter. »Idiot«, sagte sie scherzhaft, doch ihre Stimme klang heiser und sie wusste, dass er es bemerkte.
»Nein, wirklich.« Franz wurde plötzlich ernst. »Ich träume seit diesem Tag von dir.«
Stella schluckte. »Das war vor Jahren.« Sie biss sich auf die Lippen und wich seinem Blick aus, nestelte dann nach dem Türgriff.
»Wir Galtürer sind bekannt für unsere Geduld«, erklärte Franz, als sie die Tür aufbekam. Sie sprang aus dem Kleinbus und als sie sich zu ihm umdrehte, grinste Franz über das ganze Gesicht. Stellas Wangen glühten. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und schüttelte den Kopf. Franz grinste immer noch. »Ich mache dir ein Angebot«, sagte er dann. »Heute Abend fahre ich dich zur schönsten Stelle der Wirl-Loipe und du ziehst es in Erwägung, dem nächtlichen Langlaufen doch etwas abzugewinnen. Vielleicht findet sich auch mehr, dem sich etwas abgewinnen lässt.«
Stella schluckte und wich seinem Blick aus, bevor sie durch den Schnee um den Bus stapfte, um ihr Gepäck auszuladen.
Glücklicherweise blieb ihr eine weitere Antwort erspart, denn die Eltern von Franz kamen ihr entgegen, begrüßten sie mit gewohnter Herzlichkeit und wiesen ihr das übliche Zimmer zu.
Es war gemütlich und warm, wie sie es als kostbare Erinnerung in Ehren hielt, doch mit einem Mal hatte sich etwas verändert. Oder hatte sie sich verändert?
Es lag an Franz und an seinen Worten. Sie bemühte sich, diese abzuschütteln und als kindische Plänkelei abzutun, doch es gelang nicht.
Kurzentschlossen nutzte sie das letzte Licht des Tages, um noch ein paar Hundert Meter über die nächstgelegene Loipe zu gleiten. Mit der körperlichen Anstrengung und der Bewunderung des Panoramas vergaß sie schnell ihr Unbehagen. Es wurde dunkel, als sie sich den anderen Langläufern anschloss, die zum Hotel zurückkehrten. Doch was sie nicht erwartet hatte, war Franz, der ihre Ski in Empfang nahm und sich zu ihr lehnte, um in ihr Ohr zu flüstern.
»Heute Abend«, wisperte er. »In zwei Stunden hole ich dich ab. Zieh dich warm an. Die Nächte sind kalt und kristallklar.«
»Ich habe nicht zugesagt«, flüsterte Stella zurück, doch ihr Herz pochte, und sie gestand sich ein, dass der Gedanke an eine Nachtfahrt inzwischen lockte.
»Das brauchst du auch nicht.« Franz lächelte. »Ich kenne dich.«
Stella schüttelte den Kopf, doch konnte nicht verhindern, dass sich auch auf ihrem Gesicht ein Lächeln ausbreitete.
»Das wage ich zu bezweifeln.«
Nun war es Franz, der den Kopf schüttelte. »Glaub es mir. Ich war die letzten Jahre nicht blind.«
Stella schluckte und räusperte sich dann. »In zwei Stunden also«, murmelte sie und Franz nickte zufrieden. »Ich werde auf dich warten.«
***
Als Abendbrot gönnte Stella sich einen köstlichen Tiroler Jagertee und dazu genügend Kaspressknödel, um die Wirkung des Alkohols abzudämpfen. Wozu fuhr sie in den Urlaub, wenn nicht, um ein wenig über die Stränge zu schlagen. Außerdem würde Franz sie begleiten. Somit konnte ihr nichts geschehen. Der starke und überraschend männliche Franz, der sich über Nacht vom Jungen in einen begehrenswerten Mann verwandelt hatte. Sie kicherte in sich hinein und nippte an ihrem zweiten Getränk. Der Raum war angefüllt mit lachenden Gästen, die sich in ihr Abendessen vertieften. Vereinzelt befanden sich auch alleinstehende Besucher wie sie im Haus, doch dieses Mal schenkte sie ihnen keinerlei Beachtung. Im Gegenteil. Sie erinnerte sich gut daran, wie sie das eine oder andere Mal ihr Wochenende in den Alpen für einen kleinen Flirt oder mehr benutzt hatte. Der Gedanke, dass Franz sie beobachtet haben mochte, jagte ihr einen wohligen Schauer über den Rücken, den sie mit einem weiteren Schluck zu verjagen suchte.
Ihr pinkfarbener Schneeanzug saß eng und hielt dennoch warm. Sie betrachtete sich im Spiegel und befand sich, zumindest im elektrischen Licht des Hauses, als durchaus ansehnlich. Vielleicht war es gar nicht so abwegig, sich vorzustellen, dass ein junger Mann wie Franz sich für eine ältere Frau erwärmen konnte. Und so alt war sie nun auch nicht. Hieß es nicht, dass vierzig das neue zwanzig sei? Und überhaupt – Erfahrung war auch etwas wert.
Sie klammerte sich an den Gedanken, als sie aus der Tür trat und für einen Moment stehen blieb, um gebannt den Mond anzustarren. Trotz der Beleuchtung der Hotelfront und des Parkplatzes leuchtete der beeindruckend groß und hell am schwarzen Himmel. Er schien sich im Schnee der Bergspitzen zu spiegeln und Stella bewunderte atemlos das malerische Bild.
»Vollmond.« Die dunkle Stimme erklang nahe an ihrem Ohr und dann spürte sie, wie sich ein Arm um sie legte. »Der Mond stellt verrückte Dinge mit einem an«, fuhr Franz fort und Stella fühlte seinen Atem auf ihrer Wange.
»Wollten wir nicht langlaufen gehen?«, lenkte sie ab und Franz lachte leise. »Uns hält nichts auf. Ich habe die Ausrüstung bereits eingeladen.«
»Das nenne ich Service«, scherzte Stella und folgte ihm über den Parkplatz.
***
Franz war schnell, doch Stella hielt mit und als sie das Ziel ihrer Nachtfahrt erreichten und die Ski ablegten, gab sie zu, dass der Versuch sich gelohnt hatte.
»Und?«, fragte Franz. In seinen Augen glitzerte es amüsiert. Stella nickte. Der knirschende Schnee, das Gleiten in der Dunkelheit und die Atmosphäre der Alpen, in denen sie sich mit spielerischer Leichtigkeit bewegten, besaßen einen ganz eigenen Zauber.
»Danke«, sagte sie leise und Franz nahm ihre Hand. »Ich wusste, dass es dir gefällt.«
»Nicht nur das gefällt mir.« Stella sah zu, wie ihre weißen Atemwolken sich vermischten, und nickte lächelnd.
»Ich sehe, dass du dir Mühe gibst.« Vielleicht war es noch der Jagertee in ihrem Blut, vielleicht auch die Selbstverständlichkeit, mit der Franz dafür gesorgt hatte, dass der Bus vollbeheizt auf sie wartete, doch die Vorbehalte, die sie den Tag über gehegt hatte, waren mit dem Fortschreiten der Nacht verschwunden.
»Dann bin ich kein Junge mehr?« Franz lehnte sich zu ihr, bis ihre Münder sich beinahe berührten.
Stella legte ihre Hände auf seine Brust. »Beweise es«, flüsterte sie und erschauerte, als er sich mit einem Ruck gegen sie presste und die Tür des Fahrzeugs weiter aufschob.
»Ich will dich gleich hier«, antwortete er und in seiner Stimme klang Erregung mit.
Stella kicherte atemlos. »Besser nicht in der Kälte«, wisperte sie dann und ließ sich in das Innere des Wagens drängen. Der Platz war begrenzt, doch sobald Franz die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, erschien ihr der Bus wie ein Palast. Franz schälte sie aus ihrem Schneeanzug und sie half dabei, die Reißverschlüsse seiner Kleidung zu öffnen. Seine Hände waren warm, als sie unter ihre Skiunterwäsche wanderten und zielsicher ihren Weg fanden. Sie landete auf dem weichen, wenngleich nasskalten Haufen ihrer Kleidung, doch nichts könnte ihr weniger ausmachen. Denn Franz hielt sie in starken Armen und streifte mühelos ihre langen Unterhosen ab. Seine Lippen fanden ihre und seine Zunge öffnete ihren nachgiebigen Mund. Sie seufzte in den Kuss und versuchte, sein Unterhemd beiseitezuschieben. Seine Haut war straff und die Muskeln bewegten sich unter ihr.
Der Mond schimmerte und das schwache elektrische Licht erleuchtete ihre Körper. Seine Schulter wirkte wie aus Bronze. Sein Haar war wie Gold und seine Bewegungen ungestüm und fordernd. Mit einer Hand schob er ihr Unterhemd in die Höhe und öffnete ihren BH. Sie sank zurück auf die Schneeanzüge und schauderte, als Kälte sie zu erfassen drohte. Doch gleich darauf lag Franz auf ihr, presste sie in die weiche Unterlage und verbarg sein Gesicht in ihren Brüsten. Sein Daumen massierte ihre Nippel und ihre Hände suchten seinen Schoß.
»Franz«, stöhnte sie. Er setzte sich auf und befreite sich von seiner Unterhose. Sie konnte nur einen kurzen Blick auf seinen Schwanz erhaschen, doch der ließ keine Wünsche offen. Ihre Hitze vertrieb die Kälte in ihrem Rücken. Sie sank weiter zurück in die abgelegten Kleider und öffnete ihre Beine. Franz packte ihr Becken und zog es näher an seines. Sie schloss die Augen, als sie seinen Schwanz an ihrem Eingang spürte. Mit einem harten Stoß drang er in sie ein und verharrte. Sie öffnete die Augen. Er sah auf sie hinunter und seine Augen waren hell und voller Wunder. »Tiefer«, wisperte sie und er blinzelte. Dann grinste er. »Halt dich fest für die Fahrt«, keuchte er dann und seine Finger gruben sich in ihre Hüften, bevor er mit kräftigen Stößen begann. Jeder Stoß war tiefer als der vorherige und sie spürte die Länge seines Schwanzes in ihrem Inneren. Er entzog sich kaum noch, sondern hämmerte nun unermüdlich in sie hinein. Ihr Kopf fiel in den Nacken und sie starrte aus dem Fenster des Wagens auf die dunkle Welt der Alpen, während Franz sie mit jeder Bewegung näher zu ihrem Orgasmus führte.
»Oh Gott, ja«, stöhnte sie und dachte daran, wie viele Männer längst fertig gewesen wären, während Franz gerade in Fahrt kam. »Mehr, tiefer!«, kommandierte sie und Franz gehorchte. Er wurde schneller und sie schrie, als er ihr Inneres gekonnt bearbeitete, ohne dass er müde zu werden schien. »Mehr«, wiederholte sie keuchend und fühlte, wie der Höhepunkt sich näherte.
»Dein Wunsch ist mir Befehl.« Franz lachte kehlig und seine Stöße wurden langsamer. Sie kam mit einem schrillen Ton und bohrte ihre Fingernägel in seine Haut, während er immer noch lachte. Dann stoppte das Lachen. Er verharrte in ihr und stöhnte, bevor er gewaltig in sie abspritzte.
Stella schlang ihre Beine um seinen Rücken und betrachtete die Spuren, die ihre Fingernägel in seinen Schultern hinterlassen hatten. Franz zuckte ein paar Mal und sackte dann auf ihr zusammen. Er drehte den Kopf und biss in ihr Ohrläppchen. »Wie ist dein Wochenende bis jetzt?«, fragte er und Stella lachte leise. »Vielversprechend«, antwortete sie schließlich. »Bei solch einem Service werde ich in jedem Fall Stammkundin bleiben.«