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3. Kann man danach leben?

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Francis Schaeffer (1912–1984) gründete 1955 L’Abri, eine christliche Kommunität in den Schweizer Alpen, die einen Zufluchtsort für alle bot, die bohrende Fragen stellten. Schaeffer war überzeugt, dass das Ausmaß, mit dem ein Glaube authentisch gelebt werden kann und im Einklang mit unseren Erfahrungen steht, ein Gradmesser für seinen Wahrheitsgehalt ist.

Und wie sieht unsere Erfahrung aus? Wir leben, als ob wir denken, nicht unser Gehirn. Es sind nicht die Neuronen, die denken: Personen denken. Wir leben die ganze Zeit so, als ob es so etwas wie die Ichperspektive der Welt gibt.

Achtsamkeit, Selbsthilfe, Seelsorge, Autobiografien, Kindsmissbrauchsskandale, überhaupt alles, was Introspektion erfordert – das alles setzt voraus, dass diese Ichperspektive real ist. Wir leben so, als ob uns viel mehr ausmacht als nur unser Gehirn.

Wenn die Antwort auf die Frage »Bin ich nur mein Gehirn?« nein lautet, was gehört dann darüber hinaus zu mir? In der Vergangenheit hat man dieses Etwas, das mein »Ich« im Wesentlichen ausmacht, als Seele bezeichnet. Gibt es so etwas wie die Seele, und wenn ja, kann uns das helfen, die grundlegende Frage nach der menschlichen Identität zu beantworten? Natürlich glauben manche, dass man die Seele mithilfe der Neurowissenschaften wegerklären kann. Mit anderen Worten: Der Glaube an die Seele ist veraltet. Stimmt das? Diesen Fragen wollen wir uns jetzt zuwenden …

Ich denke, aber ich bin mehr

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