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»Weil eine Frau in diesem Bewusstseinszustand anziehend ist, kommt alles zu ihr.«

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Nachdem ich mehreren Gruppen die Gefäßmeditation beigebracht hatte, fragte ich mich, ob das tanzende Unendlichkeitssymbol Frauen und Männern helfen könnte, sich besser zu verstehen. Also ging ich zu den Großmüttern, um es herauszufinden. »Großmütter«, sagte ich, als ich vor ihnen stand, »wenn das Unendlichkeitssymbol etwas ist, das anderen nützt, dann erklärt es mir bitte. Wir brauchen eine Möglichkeit, Männer und Frauen zu verbinden.«

»Wir werden es dir erklären«, sagten sie. Ich verbeugte mich, und als ich aufblickte, sah ich, dass sie lange Kleider trugen, die über den Boden schleiften, wenn sie gingen. Ich folgte ihnen dichtauf und konnte nicht umhin zu sehen, wie anmutig ihre langen Röcke schwangen. Dann sah ich, dass sie in diesen Kleidern dem ähnelten, wenn sie als gefiederte Vögel erschienen – sie waren vornehme, aufrechte Gestalten. Sie mögen ihr Aussehen von Reise zu Reise variieren, manchmal als Menschen erscheinen, manchmal wie große Vögel, aber wie auch immer sie sich zeigten, sie hatten eine Würde und natürliche Anmut, die ich im heutigen Leben selten erlebe. »Die Großmütter sind klassisch weiblich«, sagte ich mir.

Kaum waren die Worte über meine Lippen, drehten sie sich um und zeigten auf eine Gestalt, die hinter mir stand. »Oh«, sagte ich, als ich mich umdrehte. Die Gestalt war »ich«, aber dieses Ich saß auf einem Stuhl, mit erhobenen Handflächen und fest auf dem Boden aufgesetzten Füßen. Als ich »mich selbst« näher betrachtete, bemerkte ich, wie offen und entspannt mein Körper aussah. »Ja«, sagten die Großmütter, »was du hier siehst, bist du selbst: als Gefäß.«

Ich wollte fragen, was sie meinten, aber bevor ich etwas sagen konnte, wurde ich zu der Gestalt. Das erste, was mir auffiel, als ich diese Haltung annahm, waren meine gewölbten Handflächen. Dann wurde mir klar, dass nicht nur meine Hände, sondern mein ganzer Körper ein Gefäß war. Ich bildete eine Schale, und seltsamerweise gab mir diese gewölbte Stellung irgendwie ein Gefühl von Stärke und Stabilität. Je länger ich so dasaß, desto ruhiger und zufriedener wurde ich. »Großmütter«, sagte ich, »ich liebe diese Haltung in Schalenform. Jetzt spüre ich, was es bedeutet, ein Gefäß zu sein. Sogar meine Füße und Zehen sind angefüllt.«

Als ich weiter so dasaß, ruhig und still, begann ich zu summen, bis sogar meine Organe sangen. Ich schloss meine Augen, um die Vibration im Inneren zu genießen, und als ich sie wieder öffnete, war da wieder die liegende Acht. Nur bildete diesmal mein eigener Körper die eine Hälfte von ihr. Als ich auf die andere Seite blickte, sah ich undeutlich eine männliche Gestalt, die sich auf mich zuzubewegen schien. »Was ist das denn?« fragte ich mich, und dann wurde mir klar, dass ich, weil ich mit dem Gefäß eins und im Zustand des Haltens war, die männliche Gestalt zu mir hinzog. Ich war ein Magnet. Mit vollkommener Gelassenheit, als ob mir so etwas jeden Tag passierte, beobachtete ich, wie die Anziehungskraft die männliche Gestalt zu mir hinzog. Ich war unwiderstehlich. Genauso war es. Als ich erkannte, was geschah, dachte ich: »Das ist wie eine meiner Kindheitsfantasien: unwiderstehlich und so. Lustig, oder?« sagte ich mir, aber ich lachte nicht. Ich war zu entspannt, um zu lachen.

Jetzt wurde der magnetische Zug stärker und begann, alles an sich zu ziehen! Nicht nur Männer, sondern alles. Es war nicht so, dass ich versuchte, etwas für mich selbst anzuziehen; durchaus nicht. Ich war einfach offen. Und weil ich offen war und gewissermaßen leer, wollte alles zu mir kommen.

Plötzlich erinnerte ich mich an das, was die Großmütter zuvor gesagt hatten: »Die Unendlichkeitsbewegung hat ihren Ursprung in dem haltenden Zustand. Sie wird hervorgerufen von der dem Gefäß innewohnende Kraft.« »Oh!« rief ich aus, als ich erkannte, dass ich dies getan hatte und wandte mich mit offenem Mund an die Großmütter. »Ja«, sagten sie, als sie meinen Rücken rieben, um mich zu beruhigen. »Weil eine Frau in diesem Bewusstseinszustand anziehend ist«, sprachen sie langsam, jedes Wort wägend, »kommt alles zu ihr.« »W-o-w-w«, flüsterte ich gedehnt. »Sie muss nichts ›tun‹. Alles kommt zu ihr.« Und während ich sprach, war mein Körper so ruhig und gelöst, dass meine Lippen die Worte kaum formen konnte.

Nach einigen Minuten der Stille hörte ich mich wieder sprechen. »Ja«, sagte ich, und diesmal klang meine Stimme kraftvoll. »Wenn eine Frau die Position des Haltens einnimmt, wogt die Energie zwischen Frauen und Männern hin und her. Es geschieht mühelos«, sagte ich, als ich zusah, wie es geschah. »Aber nicht nur Männer und Frauen sind von diesem Halten betroffen«, sagte ich, und meine Stimme überschlug sich fast, als Tiere, Menschen, Felsen – alles Mögliche – anfing, auf mich zuzukommen. »Die Position des Empfangens ist so magnetisch, dass sie alles zu sich hinzieht. Sie zieht wirklich!« rief ich aus. »Jeder und alles will an diesem Ort gehalten sein.«

»Das Gefäß ist das Große Weibliche«, sagten sie, »also will natürlich alles bei ihr sein.« Dann lachten sie warmherzig und umarmten mich. »Alles will, dass ich es jetzt halte«, sagte ich, verblüfft über meine Einheit mit der Großen Mutter. »Sie ist unwiderstehlich«, sagte ich, und nach einer Pause, in der die Großmütter mich fest im Blick hielten, berichtigte ich mich. »Ich bin unwiderstehlich«, sagte ich, die Worte kamen kaum über meine Lippen. Die Großmütter lächelten nur und sahen mich an.

»Dieses Gefäßsein…« sagte ich endlich, »erfüllt eine Frau ganz und gar. Und, Großmütter«, sagte ich, »es heilt auch Männer. Es macht sie ganz.« Während ich sprach, fragte ich mich, woher diese Worte kamen. »Die Energie eines Mannes wird vom Unendlichkeitssymbol angezogen«, fuhr ich fort, »wo sie die Frau umkreist und wieder aufgeladen wird. Dann bewegt sich die männliche Energie und bildet den zweiten Kreis, aber sie tut dies immer im Rhythmus mit der Energie des Weiblichen. Männer können dies nur, weil sie gehalten werden«, sagte ich und war über die Komplexität meiner Erklärung selbst erstaunt. »Yin ist das Mutterschiff«, fuhr ich fort. »Die kleineren Boote fahren auf Streifzügen von der Mutter weg und kehren dann dankbar zu ihr nach Hause zurück.« Ich hielt inne und starrte die Großmütter an, die mir ihr sanftestes Lächeln schenkten.

»Das ist so, so, so… vervollständigend?« sagte ich, suchte nach dem richtigen Ausdruck. Ich wusste nicht, ob »vervollständigend« ein echtes Wort war oder nicht, aber es war das Wort für das, was ich erlebte. »Es gibt nichts mehr, was ich jetzt brauche oder will, Großmütter«, sagte ich. »Das ist alles.« Ich war mir gewahr, dass ich in diesem Augenblick erfüllt und ganz war. Ich war bereit, in die Alltagswirklichkeit zurückzukehren; mehr als diese Erfahrung konnte ich nicht verlangen.

Nachdem ich gesagt hatte: »Das ist alles«, gab es eine kurze Pause, und nach einer Minute oder so hörte ich mich flüstern: »Wow!« Das Wort war kaum zu hören. Ich hatte versucht, meine Hand zu heben, um den Großmüttern zum Abschied zu winken, merkte aber, dass ich es nicht konnte. Ich konnte nichts bewegen. Es lag nicht in meiner Macht, in die Alltagswirklichkeit zurückzukehren – noch nicht, bis die tiefe haltende Kraft des Yin ihren Lauf genommen hatte. »Oh Mann«, murmelte ich, »ich kann mich nicht rühren. Ich muss hierbleiben, Großmütter«, sagte ich und sah sie verwundert an, »bis sich diese Energie in mir gesetzt hat.« Sie nickten und bedeuteten mir, ich solle warten; also beruhigte ich meine Gedanken und tat genau das. Und sie warteten mit mir – die ganze Zeit still lächelnd.

»Ich bin geerdet«, verkündete ich endlich, als ich eine tiefe Verbindung zwischen der Erde und mir spürte. »Tatsächlich«, sagte ich, »bin ich eingebunden.« Ich sah zu, und in der Ferne sah ich Pfeiler, die tief in die Erde geschlagen wurden. »Ich bin diese Pfeiler«, sagte ich zu mir, und erstaunt: »Oh, wie stark ich bin. Total geerdet«, verkündete ich. »Das ist die Macht der Vollendung«, sagten die Großmütter.

Ich schloss die Augen und ruhte mich etwas aus und hoffte, das, was ich gerade erlebt hatte, erst einmal verdauen zu können, und mit jedem Moment fühlte ich mich größer und tiefer und stärker in der Erde verankert. Schließlich gab ich auf. Es war viel zu viel passiert, als dass ich das alles jetzt nachvollziehen konnte. »Großmütter«, sagte ich und schüttelte verwundert den Kopf, »das war wirklich etwas.« »Ja«, sagten sie, »du musst willens sein, eine Frau zu werden, um diese Arbeit zu tun.« »Ja«, nickte ich. Ich verstand: Sich für das Bewusstsein des Gefäßes zu öffnen, ist keine Aufgabe für ein Mädchen. Es erforderte den Mut und die tiefe Hingabe einer Frau, einer großen Frau. So, wie die Großmütter uns zu sein hießen.

Auf dieser Reise teilten die Großmütter ein kraftvolles Geheimnis mit mir – die ursprüngliche Kraft der Frau. Nicht die auf Yang beruhende Macht, die in unserer Welt hochgehalten wird, sondern die wirkliche Macht: die Frau als Gefäß; diejenige, die den Ton angibt und die Dinge in Bewegung setzt. Die Frau, die Nabe des Rades, das Mutterschiff, diejenige, die hält. Diese Ideen sind unserer Kultur fremd, fremd in unserer Welt. Seit Jahrtausenden wird die Frau als das »zweite Geschlecht« behandelt: Sie ist »auch ein Mensch«, aber sie soll dem Manne folgen und ihren Platz kennen. Die Frau als Shakti, als das weibliche Prinzip, die Urkraft des Universums, dafür hat unsere Kultur noch keinen Raum.

Die Macht, die die Großmütter mich auf dieser Reise erfahren ließen, veränderte meine Weltsicht. Nachdem ich die Anziehungskraft des Magneten gespürt hatte, der ich wurde, als ich mich öffnete, um ein »Gefäß« zu sein, wurde mir klar, zu was für einer Kraft ich wurde, wenn ich auf das Große Weibliche ausgerichtet war. Die Frau ist eine unerschlossene und unentdeckte Macht, eine Kraft des Guten. Wir Frauen halten diese Energie auf natürliche Weise; sie ist unser Geburtsrecht. Es spielt keine Rolle, dass dies seit Äonen vor uns verborgen war, so dass die Macht der Shakti schlief. Nach dieser Reise habe ich wirklich verstanden, was die Großmütter meinen, wenn sie sagen: »Die Energien von Yin und Yang verändern sich jetzt. Es ist an der Zeit, zum Gleichgewicht zurückzukehren, und dazu müssen die Frauen die Führung übernehmen. Es kann nicht anders sein.«

Unsere Liebe ist unsere Macht

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