Читать книгу Dame ohne König - Sigrid Ellenberger - Страница 29

Nach einer Autofahrt in meiner Rostlaube wieder zu Hause…

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„Ich finde, der Job tut dir richtig gut.“

Susi passte netterweise auf die Mädchen auf. Sie saß mitten im Chaos, was sie nicht im Geringsten zu stören schien und spielte Memory.

„Sag, mal, was ist das denn für ein Typ, dieser Tonio?“

„Also, er ist sehr … charmant, nett, gutaussehend.“

Sie riss interessiert die Augen auf.

„Und viel zu alt“, fügte ich vorsichtshalber hinzu.

„Bist du interessiert?“

Susi ließ in diesen Dingen nie locker, bevor sie meine geheimsten Gedanken erfahren hatte. War ich denn interessiert? Keine Ahnung. War ich an irgendeinem Mann interessiert? Ich wusste es nicht. Einerseits ging mir die Trennung von Klaus noch sehr nahe, andererseits aber konnte ich durchaus einen netten Abend mit einem anderen Mann genießen. Klaus-Dieter Fröhlich war ja das beste Beispiel. Aber Tonio? Nein, danke.

„Nein, nicht so - du weißt schon wie. Zumindest nicht an Tonio.“

„Ach, gibt’s denn einen anderen?“

Ich schickte die Kinder zum Spielen in den Garten und erzählte ihr die ganze Geschichte von meinem Unfall und dem Abend danach. Susi staunte nicht schlecht. SO kannte sie ihre Freundin wahrlich nicht. Na, dann wurde es aber Zeit!

Wir beschlossen, italienische Pasta zu kochen und ich lud Susi zum Abendessen ein.

„Sag mal, hast du überhaupt noch einen Topf ausgepackt?“ Sie schaute sich suchend um.

Nein. Hatte ich nicht. Also begannen wir, die Kisten nach einem Topf und einer Auflaufform zu durchstöbern. Ich fragte mich, wozu ich alles schon eingepackt hatte, was in meiner Küche war. Schenkte ich Inges Aussagen Glauben, zogen wir frühestens zu Weihnachten ein. Prima Aussichten im Mai.

Susi und ich machten uns ans Werk, Canneloni al forno zu zaubern, Swenja und Julia schauten sich im Wohnzimmer die Sesamstraße an. Während Ernie und Bert sich gegenseitig Gute-Nacht-Geschichten erzählten und dabei immer wacher wurden, erzählte ich Susi von den Dingen, die mich beschäftigten. In drei Wochen war Julias dritter Geburtstag und ich hatte nicht die geringste Ahnung, wo sie diesen feiern würde. Vielleicht gingen wir, entgegen meiner Überzeugung, zu Mäc Di. Die Mädchen wären definitiv begeistert. Und dann erzählte ich Susi von den Problemen am Bau. Anschließend ging es mir wesentlich besser. Die Probleme waren zwar nicht beseitigt, aber wenigstens geteilt. Also auch nur halb so schlimm. Wenn es unbedingt sein musste, zogen wir eben in einen Rohbau ein. Ich ahnte noch nicht, wie nah das der Realität kam..

Dame ohne König

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