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1 SELBSTAKZEPTANZ

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Wer sich selbst als wertvoll empfindet und sich zugleich in einem Umfeld bewegt, das dieses Gefühl bestätigt, der erlebt nichts Geringeres als die Erfüllung eines Menschheitstraums.

In Resonanz zu sein mit anderen, also wahrzunehmen und wahrgenommen zu werden, ist ein Grundbedürfnis, mit dem wir auf die Welt kommen. Jedoch werden wir als Kinder nicht einfach mit viel oder mit wenig Selbstwertgefühl geboren. Vielmehr entwickelt sich das Bewusstsein für sich selbst und für die eigene Bedeutung durch viele einfache und komplexe Erfahrungen in unserem sozialen Umfeld.

Dabei liegen die Urquellen unserer allerfrühesten Erfahrungen in den Blickkontakten zwischen Eltern und Kind. Über die Zuwendung, über das Lächeln und die Freude in den Augen der Eltern erfährt ein Baby sich selbst.

Unsere allererste Erfahrung von Selbstwertgefühl und Aufgehobensein in der Welt liegt also in der Resonanz, die wir empfinden. Wenngleich sich unser Selbstbild und damit auch unser Selbstwertgefühl das ganze Leben lang verändert, wird der Grundstein dafür doch in der frühen Kindheit gelegt.

Ich bin gut so, wie ich bin!

Babys orientieren sich emotional stark daran, von der Mutter und anderen Bezugspersonen liebevoll angenommen und versorgt zu werden. Beachtet und bejaht zu werden versichert uns schon im ersten Lebensjahr positiv unserer Existenz: So, wie ich bin, werde ich wahrgenommen, geliebt und geschätzt. Diese Erfahrung verankern wir in unserem »atmosphärischen Gedächtnis«, dem Teil des Gehirns, der für nonverbale Mitteilungen zuständig ist. Dort bleiben sie gespeichert und werden später unbewusst immer wieder neu abgerufen – und sie bestimmen ganz erheblich unser grundlegendes Lebensgefühl.

So verbinden wir diese Erfahrung des Angenommenseins später mit einer grundsätzlichen Selbstakzeptanz: Wir leben in der Gewissheit, dass wir als Person in Ordnung und willkommen sind – unabhängig davon, welche besonderen Vorzüge oder Nachteile wir mitbringen, unabhängig von Aussehen, Fähigkeiten und Leistungen.

Und wenn ich nicht gut so bin?

Ein Kind, das sich von seiner Familie abgelehnt oder nicht für voll genommen fühlt, das vernachlässigt oder häufig bestraft wird, kann dieses positive Gefühl für den eigenen Wert kaum entwickeln und in Konsequenz daraus wird es sich schließlich selbst ablehnen. Wer in seiner Kindheit zu wenig Beachtung und Zuwendung erhalten hat, wem früh signalisiert wurde, eine Last zu sein, der tut sich schwer mit der Selbstakzeptanz und fühlt sich später häufig auch von anderen abgewertet. Das Gegenteil von Beachtung, die Missachtung, hindert daran, Wertschätzung für sich selbst zu entwickeln. Besonders schwer ist es für Kinder, die ungewollt und unerwünscht zur Welt kamen, ihren Platz im Leben zu finden.

Selbstakzeptanz entsteht also zunächst über die Bestätigung durch andere. Mangelt es an Beachtung und bejahender Zuwendung und kommen noch frühe Erfahrungen der Ablehnung und Demütigung hinzu, kann dies zum sozialen Rückzug führen und dazu, sich selbst abzuwerten: »Ich bin es nicht wert, dass sich jemand um mich kümmert«, »Niemand mag mich«, bis hin zu der Überzeugung: »Besser, es gäbe mich nicht«. Betroffene beschließen manchmal auch, ihre Gefühle hinter einer Fassade zu verstecken, oder sie rächen sich mit Trotz und Aggression: »Ich schrei so lange, bis du auf mich reagierst!«


Darf ich der sein, der ich bin?

Wer mit Botschaften aufwuchs wie »Wegen dir muss ich mich einschränken«, »Du hättest ein Junge / Mädchen werden sollen« oder »So, wie du bist, kann ich dich einfach nicht lieben«, hat reines Seelengift mitbekommen.

ICH! Drei Buchstaben, die Ihr Leben verändern

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