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Resonanz und Kommunikation

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Wir können uns das Hirn zermartern, doch es gibt keine Patentrezepte oder logischen Abfolgen, um das Leben in all seiner Fülle, das Einssein mit allem, die Erleuchtung oder Gott zu erfahren. Manche schwören beispielsweise darauf, erst drei Stunden auf einem Brennnesselblatt zu meditieren, dann ein Mantra zu singen, dann ein Bad zu nehmen, dann Gemüse zu essen – und zum Abschluss noch eine Stunde Gebet …

Es gibt keinen Weg, der für alle stimmig ist. Wir müssen unseren eigenen Weg finden. Ein großes Geschenk und ein Beschleuniger ist es, ein Stück weit mit der liebenden Begleitung eines Lehrers zu gehen, bis zu dem Punkt, an dem wir unsere Seele wieder spüren und ihre Impulse fühlen.

Über das Resonanzprinzip wurde schon viel geschrieben. Es ist bekannt aus der Musik. Wenn man eine Triangel anschlägt, gehen die Schwingungen, die sie aussendet, mit allen anderen schwingungsfähigen Gegenständen im Haus in fast identischer Frequenz in Resonanz, egal, wo sie stehen. Wir können aber auch mit einem vor langer Zeit geschriebenen Buch, mit einem Gemälde oder Foto, das uns besonders berührt, oder mit einem spirituellen Lehrer in Resonanz gehen. Das Energiefeld, das die Suchenden mit ihren liebevollen Seelenbegleitern und mit der geistigen Welt verbindet, wirkt ansteckend. Es ist ein großes Potenzial an Bewusstsein und Erkenntnissen. Beispielsweise ist hier an meinem Seminarplatz eine Gemeinschaft entstanden, die zugleich frei und im Herzen verbunden ist. Diese Gemeinschaft wächst, und das Energiefeld unterstützt jeden Einzelnen auf seinem persönlichen Weg. Jedes Treffen inspiriert und bietet für viele Menschen Möglichkeiten zur Kommunikation, zum »Mitschwingen« und eine spirituelle Heimat, was unschätzbar wichtig ist in dieser Zeit des Wandels.

Über zehn Jahre habe ich Kommunikationstraining in Unternehmen geleitet, die ich selbst entwickelt habe. Diese waren für jeden Teilnehmer immer wichtige Lernprozesse auf ihrem Weg, erfolgreich zu sein. Die Trainings belebte ich mit Geschichten, in denen sich alle wiedergefunden haben. Angeregt dadurch, hatten die Teilnehmer große Kraft, erfolgreiche Veränderungen zu bewirken. Vor allem bekomme ich diese Geschichten heute immer mal wieder erzählt, weil sie tief in Erinnerung geblieben sind. Doch leider war damals der Rahmen in Unternehmen nicht gegeben, um sehr tief in das Thema Kommunikation einzutauchen.

Es ist für jeden von uns vollkommen vertraut und alltäglich, zu kommunizieren, denn wir können überhaupt nicht nicht kommunizieren: Wir kommunizieren mit uns selbst, mit den Menschen in unserer Umgebung, mit der Natur, mit der geistigen Ebene, und das ständig.

Es ist wichtig, sich dieser Kommunikation immer mehr bewusst zu werden. Die Kommunikation ist ein Teil des Schöpfungsprozesses, mit dem wir letztlich auch unser eigenes Leben immer wieder neu erschaffen.

Wir können die Kommunikation als Ausdruck der Verbundenheit nutzen oder auch, um uns abzugrenzen, zu schützen oder ins rechte Licht zu rücken. Die achtsame Beobachtung unserer Kommunikation ist also ebenso ein Weg zu einem bewussten Sein wie beispielsweise die Meditation. In unserem Austausch mit anderen Menschen können wir erkennen, wie nah oder wie fern wir uns gegenseitig sind. Wir kennen die Kommunikation als einen Weg, uns selbst darzustellen, und als einen Weg, den anderen kennenzulernen. Wir kennen sie jedoch auch, um Macht über andere auszuüben und um darüber zu diskutieren, wer recht hat. Die Art und Weise, wie wir miteinander kommunizieren, kann extrem unterschiedlich sein und dazwischen können Welten liegen, denn wie wir selbst wissen, ist ein Weg der Kommunikation die Sprache. Ein weit größerer Anteil wird jedoch durch unsere Körpersprache und die Haltung, die wir einem bestimmten Menschen entgegenbringen, zum Ausdruck gebracht.

Um bewusst kommunizieren zu lernen, ist es wichtig, vor allem auch die Kommunikation mit uns selbst zu beobachten. In welchem Ton reden wir mit uns? Wie begegnen wir uns, wenn wir beispielsweise Mist gebaut haben? Wie reden wir mit uns, wenn wir uns durch andere Menschen oder Situationen gekränkt oder verletzt fühlen? Und wie wirkt diese Kommunikation auf unseren Körper, auf unsere Stimmung, auf unsere Motivation im Alltag, auf unser gesamtes Leben?

Wenn wir uns bewusst machen, dass wir mit allem ständig verbunden sind, dann kommunizieren wir auch immer mit uns selbst. Wenn wir einem Menschen liebevoll begegnen, dann kommunizieren wir auch mit uns selbst in Liebe. Wenn wir hingegen einem anderen begegnen und meinen, uns behaupten oder rechtfertigen zu müssen, dann kommunizieren wir mit Gedanken der Angst, der andere würde uns nicht richtig sehen und anerkennen.

Wenn wir ein Gegenüber haben, das uns aggressiv begegnet, dann könnten wir natürlich auf aggressive Weise antworten, wir könnten zurückschießen. Doch wir haben diesen Menschen in unser Leben gerufen. Und dieser Mensch zeigt uns etwas über uns selbst. Die Frage lautet daher, vor allem im zwischenmenschlichen Bereich: »Wie kann ich meine Kommunikation so gestalten, dass sie Frieden schafft?« Frieden schaffen bedeutet nicht notwendigerweise, den anderen verstehen zu müssen. Frieden schaffen bedeutet nicht notwendigerweise, eine Übereinkunft treffen zu müssen. Frieden schaffen bedeutet, den anderen in seinem Ausdruck anzunehmen, zu erfassen. Dann ist zu spüren, wie dieser Frieden Einzug hält in unsere Gemeinschaften, wie dieser Friede zurückwirkt auf uns selbst und wie wir damit immer tiefer die Essenz des inneren Friedens erfahren.

Wir befinden uns selbstverständlich alle auch in Situationen, in denen die Kommunikation auf den ersten Blick ein reiner Informationsaustausch ist. Doch auch dabei schwingt Energie mit. Wie tausche ich eine Information mit meinem Gegenüber aus? In welcher Beziehung stehe ich zu ihm? Vermittle ich ihm eine Information in Form einer Belehrung, mit der Botschaft, ich weiß mehr als du? Oder kommuniziere ich, indem ich den anderen auf einer Ebene mit mir sehe und anerkenne? Wenn ich eine Information für einen anderen Menschen habe, kann ich es ihm dann auch überlassen, ob sie wichtig für ihn ist und ob er sie annehmen kann?

Das gesprochene Wort sollte Ausdruck der eigenen Empfindung sein. So oft jedoch sagen Menschen etwas, das sie nicht wirklich meinen und das nicht wirklich ihrer Wahrheit entspricht. Wir wundern uns dann, wenn es beim Gegenüber auf eine völlig andere Art und Weise ankommt.

Kommunikation ist nicht nur das, was wir ausdrücken, sondern natürlich auch das, was wir empfangen können. Es kann uns beispielsweise jemand einen gut gemeinten Rat geben. Wir hören darin jedoch, dass der andere denkt, ich bin zu dumm oder auf irgendeine Art nicht gut genug. Dann geben wir uns selbst die Information, ich bin unzulänglich. An solch einer Situation können wir erkennen, wie wichtig es ist, die Kommunikation mit uns selbst immer wieder zu überprüfen, um zu sehen, welche Botschaften wir uns selbst geben.

Die Kommunikation ist ein lebendiger Ausdruck dessen, was gerade im Raum schwingt. Wenn wir bewusst sind und uns mit dieser Energie verbunden fühlen, wird sie unser Selbstbild erweitern. Wir werden immer mehr erkennen, dass wir nicht abgetrennte Persönlichkeiten, sondern selbstverständlich eins sind, mit allem, was uns begegnet.

Die Seele als Coach

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