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Prolog

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Hoch oben in den Bergen, unterhalb des kargen Felsenmassivs, führte ein unscheinbarer kleiner, aber tief in das Innere des Berges führender Höhlengang. Dieser endete an einer schmalen Treppe, die in der Dunkelheit kaum sichtbar und nur noch zu erahnen war und deren Stufen so weit hinunterreichten, dass man glaubte, im Nichts anzukommen.

In diesem Labyrinth lebten die Gomas – ein kleines Volk von ungefähr sechzig Erwachsenen und ihren Nachkommen. Keiner der Gomas, außer ihrem Herrscher mit seinen persönlichen Wächtern, hatte jemals das Innere des Berges verlassen.

Sota ihr Herrscher hatte zehn der stärksten Männer zu seinen Wächtern auserwählt, damit sie für Ruhe und Ordnung im Labyrinth sorgten. Die Gomas waren ein friedliches Volk und sie bereiteten ihrem Herrscher keinerlei Sorge. Es gab nur ganz wenige in der Vergangenheit, die das friedvolle Leben aus Ungehorsam störten, diese Menschen jedoch verschwanden für immer auf geheimnisvolle Weise. Man flüsterte sich zu, dass sie alle in ein Verlies geworfen wurden. Ansonsten hatten sie ein ruhiges Leben ohne Zwischenfälle.

Sota und seine junge Frau Mata hatten eine siebzehnjährige Tochter namens Solana. Sie war gerade einmal halb so alt wie ihre Mutter. Mata war selbst erst fünfzehn Jahre alt, als ihre Eltern von Sotas Wächtern gefangen wurden, weil man sie auf der Treppe zum Licht erwischt hatte.

Ein ungeschriebenes Gesetz der Gomas sagt:


Wer diese Treppe betritt, der begeht Verrat und muss sterben.


Matas Eltern kamen wegen Ungehorsam in das Verlies und auch sie verschwanden für immer. Sota nahm sich daraufhin der jungen Mata an, und als sie ein knappes Jahr später die Anzeichen einer werdenden Frau verspürte, nahm er sie zu seiner Gemahlin und schwängerte sie.

Mata brachte ein Mädchen zur Welt, dass sie Solana nannten. Solana würde einmal Sotas Nachfolge antreten, da es eher unwahrscheinlich war, dass Sota in seinem stattlichen Alter noch einmal Vaterfreuden entgegen sehen würde.

Am Fuß des Bergs befand sich ein kleines idyllisch gelegenes Dorf. Niemand im Dorf ahnte, dass in diesem Berg, schon seit Generationen ein Volk lebt, das außer ihrem Anführer und seinen Wächtern noch nie das Licht der Sonne gesehen hatte.

Einem Volk, dem man von jeher Glauben machte, dass ein Verlassen des Berges, falls es jemals gelingen sollte, tödlich wäre. Das direkte Sonnenlicht würde sie jämmerlich verbrennen. Wer in der Zeit in der die dunkle Sonne schien – wie sie den Mond nannten, hinaus geht, den würde der Tod später ereilen.



Treppe zum Licht

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