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WOCHE 1

DER TRAUM VOM BABY

Mit dem Heranreifen der Eizelle in Ihrem Körper fällt der Startschuss für die Vorbereitungen auf die Schwangerschaft. Tatsächlich beginnt diese natürlich erst in zwei Wochen, nachdem die Eizelle befruchtet wurde. Weil aber nicht alle Frauen ihren Eisprung wahrnehmen, wird ab dem ersten Tag der letzten Regelblutung gezählt. Wenn alles klappt, können Sie in etwa 280 Tagen Ihr Baby in den Armen halten.


Diese Grafik zeigt die innere Anatomie der weiblichen Geschlechtsorgane: Im oberen Teil der birnenförmigen Gebärmutter befinden sich auf beiden Seiten die trichterförmigen Eileiter und an deren Enden die Eierstöcke.

1. TAG

SSW 0+1 {Noch 279 Tage}

Das Wunder beginnt …

Auch wenn der erste Tag Ihrer letzten Regelblutung streng genommen noch gar nicht der erste Tag der Schwangerschaft ist, dient er als Berechnungsgrundlage für die Dauer der Schwangerschaft. Tatsächlich beginnt diese natürlich erst mit der Befruchtung – und bis dahin dauert es noch ungefähr zwei Wochen.

Eine normale Schwangerschaft mit 280 Tagen (oder auch zehn Mondzyklen à 28 Tagen) ist somit 14 Tage länger berechnet, als die Kindesentwicklung tatsächlich dauert. Aber der errechnete Geburtstermin ist ja auch eher ein Anhaltspunkt. Die wenigsten Kinder erblicken genau am »Stichtag« das Licht der Welt.

Doch bis es überhaupt so weit ist, stehen Ihnen 40 ganz besondere Wochen bevor, in denen Sie miterleben dürfen, wie ein neuer Mensch in Ihnen heranwächst. Versuchen Sie, jeden einzelnen Tag davon zu genießen.

GUT ZU WISSEN

DAS ALLES-ODER-NICHTS-PRINZIP

Natürlich ist es am besten, die Finger von Alkohol, Nikotin und sonstigen Drogen sowie von Medikamenten zu lassen, wenn Sie schwanger werden möchten. Denn all diese Stoffe können fruchtschädigend wirken. Allerdings ist diese Empfehlung leider manchmal fernab jeder Realität. Vielleicht ist die Schwangerschaft gar nicht geplant und dennoch gewollt. Alles ist möglich.

Zum Glück gibt es bei der Entwicklung neuen Lebens eine Art Sicherheitsfunktion. So können sich die kleinen Zellen in den ersten Tagen der Kindesentwicklung in alle möglichen Zelltypen differenzieren, beispielsweise in Hautzellen, in Zellen der inneren Organe oder in Nervenzellen. In der Medizin bezeichnet man sie daher als pluripotent. Das Gute daran: Ist eine Zelle beschädigt, kann sie meist noch repariert oder durch eine andere Zelle ersetzt werden. Nur wenn die Schäden so gravierend sind, dass keine gesunde Frucht entstehen kann, stirbt der Embryo ab. Diesen Prozess bezeichnet man als das Alles-oder-nichts-Prinzip. Die meisten Frauen bemerken in so einem Fall nicht einmal, dass sie eine Fehlgeburt haben. Schließlich setzt die Blutung, die die geschädigte Frucht mit herausspült, zum normalen Zeitpunkt der Periode ein, allenfalls leicht verzögert. Das Alles-oder-nichts-Prinzip gilt allerdings nur etwa für die ersten 15 Tage. Danach beginnt die sogenannte Organogenese, also die Ausbildung der inneren Organe – das empfindlichste Stadium der Schwangerschaft. Sobald Sie wissen, dass Sie schwanger sind, sollten Sie also definitiv die Finger von allen Giften lassen.

UPS, SCHWANGER!

Keine Panik, sollten Sie erst später erfahren haben, dass Sie schwanger sind, selbst wenn Sie in dieser Zeit Alkohol getrunken, geraucht oder Medikamente eingenommen haben. Der kleine Embryo wird in Ihrem Körper erstaunlich gut geschützt.

2. TAG

SSW 0+2 {Noch 278 Tage}


Der weibliche Zyklus wird durch Hormone gesteuert.

Der weibliche Zyklus

Der Zyklus einer Frau beginnt mit der monatlichen Regelblutung. Jetzt wird in Ihrem Gehirn der Startschuss für das Heranreifen einer neuen Eizelle erteilt. Das Hormon FSH (follikelstimulierendes Hormon) bewirkt, dass ein Eibläschen am Rande des Eierstocks immer größer wird. Dieser sogenannte Follikel enthält in seinem Inneren die eigentliche Eizelle.

Gleichzeitig steigt mit Beginn des Zyklus auch die Menge des Hormons Östrogen an. Nachdem die Schleimhaut im Inneren der Gebärmutter in den ersten Tagen des Zyklus herausgeblutet wurde, wird sie unter Einwirkung des Östrogens und als Vorbereitung auf eine mögliche Schwangerschaft nun wieder neu aufgebaut.

Der Eisprung

Rund 13 Tage nach dem ersten Tag der Regel steigt, ebenfalls ausgelöst durch das Östrogen, die Menge des Hormons LH (luteinisierendes Hormon) an. Diese Phase können Sie übrigens auch selbst mit einem Ovulationstest aus der Apotheke feststellen. Er sagt die fruchtbare Zeit sehr zuverlässig voraus. Kurz nach dem LH-Anstieg kommt es zum Eisprung. Der Follikel platzt und die Eizelle wird freigegeben. Sie wird vom Eileiter aufgefangen und wandert in ihm Richtung Gebärmutter. Kommt es in dieser Zeit zu einer Befruchtung, treffen sich also Eizelle und Spermium, verschmelzen sie noch im Eileiter miteinander. Verläuft alles normal, wandert die befruchtete Eizelle weiter bis in die Gebärmutter, wo sie sich schließlich in der nun hoch aufgebauten Schleimhaut einnistet.

Der Rest des Eibläschens, der beim Eisprung am Rand des Eierstocks zurückbleibt, wird als Gelbkörper bezeichnet. Dieser produziert im ersten Drittel der Schwangerschaft das Hormon Progesteron (Gelbkörperhormon), das für die Einnistung der Eizelle und den Fortbestand der Schwangerschaft in der Gebärmutter notwendig ist. Im späteren Verlauf wird das Hormon dann vor allem von der Plazenta (Mutterkuchen) gebildet.

Schwangerschaftshormone

Mit der Einnistung des befruchteten Eis wird von denjenigen Zellen, die sich zur Plazenta entwickeln (Trophoblasten), zunehmend das Schwangerschaftshormon hCG (humanes Choriongonadotropin) produziert. Es signalisiert dem Körper, dass ein Kind in ihm heranwächst, und ist verantwortlich für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft.

Ist die hCG-Konzentration im Urin genügend hoch, reagiert der Schwangerschaftstest positiv. Das ist aber erst etwa zwei Wochen nach dem Eisprung der Fall, also zu dem Zeitpunkt, zu dem sonst die nächste Regelblutung eigentlich begonnen hätte.

Tag für Tag durch meine Schwangerschaft

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