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28. Tag {Noch 252 Tage}

Sport in der Schwangerschaft

In älteren Ratgebern findet man noch immer den Hinweis, dass Leibesübungen in der Schwangerschaft tabu seien. Daher fürchten viele Frauen, dass es ihnen oder ihrem Kind schaden könnte, wenn sie in der Schwangerschaft Sport treiben.

Dabei gibt es keinerlei Nachweise, dass Bewegung jetzt grundsätzlich gefährlich wäre oder gar zu einer Fehlgeburt führen könnte. Im Gegenteil! Heute gehen Wissenschaftler eher davon aus, dass Sport positive Effekte hat: Er mindert das Risiko für Thrombosen, Bluthochdruck und Schwangerschaftsdiabetes und schützt das Kind vor Übergewicht, heißt es in neueren Studien. Selbst Hochschwangeren wird daher eine moderate sportliche Betätigung empfohlen. Eine amerikanische Studie zeigt zudem, dass Babys aktiver Mütter schon am fünften Lebenstag wacher und lebhafter auf Umweltreize reagieren als durchschnittliche Säuglinge.

Welche Sportarten sind am besten?

Als für Schwangere geeignet und ungefährlich gelten vor allem sanfte Ausdauersportarten wie Joggen, Schwimmen, das Training auf dem Ergometer oder Crosstrainer sowie Skilanglauf. Walking ist eine der gesündesten Sportarten für das Herz-Kreislauf-System und sogar für Sporteinsteiger bestens geeignet. Sie bleiben fit, ohne die Knie- und Sprunggelenke zu sehr zu belasten. Auch Yoga und Pilates sind zu empfehlen. Schauen Sie sich aber nach einer ausgebildeten Kursleiterin um, die Erfahrung im Umgang mit schwangeren Frauen hat.

Genauso wichtig wie die Bewegung selbst: Nehmen Sie zu jeder Sportstunde eine Flasche Wasser mit, um zu verhindern, dass Sie austrocknen. Dehydrierung kann zu Überhitzung führen und im schlechtesten Fall sogar verfrühte Wehen auslösen. Und das ist für Sie und Ihr Baby gefährlich!


Beim Schwangerschaftsyoga können Sie gleichzeitig in Bewegung kommen und etwas für Ihre Entspannung tun. Achten Sie aber auch hier auf die Signale Ihres Körpers und überanstrengen Sie sich nicht.

WISSEN SPEZIAL Medikamente in der Schwangerschaft

Nur sehr wenige Frauen erleben die Monate der »guten Hoffnung« völlig beschwerdefrei. Bei den riesigen Veränderungen, die Körper und Seele in der Schwangerschaft erfahren, ist es völlig normal, dass Beschwerden und manchmal unangenehme Begleiterscheinungen auftreten können. Aber auch wenn es hin und wieder zwickt, lassen sich viele Unpässlichkeiten mithilfe eines ruhigeren Tagesablaufs, mit Hausmitteln oder Entspannungsübungen deutlich lindern. Gönnen Sie sich also regelmäßige Auszeiten, denn es ist Ihr persönlicher Anteil in der Schwangerenvorsorge und Geburtsvorbereitung, für Ihr Baby und sich selbst zwischendurch immer wieder für Ruhe und Entspannung zu sorgen.

Wie wohl jede Schwangere werden vermutlich auch Sie, soweit dies möglich ist, auf Medikamente verzichten wollen, weil deren Wirkstoffe über das Blut auch aufs Baby übergehen. Im Krankheitsfall ist es aber wichtig, dass Sie nicht zu sehr unter den Beschwerden leiden. Denn wenn chronische Erkrankungen oder hochfieberhafte Infektionen unbehandelt bleiben, ist dies für Mutter und Kind meist schädlicher als der Einsatz von Medikamenten.

Chronische Krankheiten

Bei der Einnahme von Arzneimitteln muss grundsätzlich immer Nutzen gegen Risiko abgewogen werden. Das gilt erst recht für die Zeit der Schwangerschaft. Gegen eine Erkältung hilft vielleicht auch ein Hausmittel wie das Inhalieren von Kochsalzlösung, ein Erkältungsbad oder einfach nur Bettruhe. Auch Schmerzen lassen sich manchmal mit Wärme, Kühlung, Akupunktur und Ruhe ebenso gut therapieren wie mit Tabletten.

Schwerwiegende Erkrankungen wie eine bakterielle Infektion und chronische Leiden wie Diabetes, Bluthochdruck, rheumatologische Erkrankungen oder eine Epilepsie hingegen müssen natürlich medikamentös behandelt werden. Alle Medikamente abzusetzen, weil man schwanger ist, kann für das Ungeborene sogar gefährlicher sein, als nur eingeschränkt in der Schwangerschaft empfohlene Präparate einzunehmen. Daher ist es in so einem Fall am sinnvollsten, frühzeitig – am besten schon, wenn Sie überhaupt erst planen, schwanger zu werden – mit der behandelnden Ärztin zu sprechen. Vielleicht kann die Medikation bereits vor Eintritt der Schwangerschaft auf unproblematische Präparate umgestellt werden. Gleiches gilt übrigens später für die Stillzeit. Es ist selten nötig, aufs Stillen zu verzichten, nur weil Medikamente eingenommen werden. Zwar kann es notwendig sein, auf bestimmte Nebenwirkungen beim Säugling zu achten. Allerdings treten diese zum Glück nicht so oft auf. Lassen Sie sich auch hier gründlich beraten!

Prinzipiell sind nur wenige Arzneimittel offiziell auch für die Schwangerschaft zugelassen. Denn Tests an Schwangeren sind ethisch selbstverständlich nicht zulässig. Daher beruhen Empfehlungen vor allem auf Erfahrungswerten. Und diese sind für Medikamente, die schon lange auf dem Markt sind, eher vorhanden als für neue Präparate. Doch keine Panik: Es werden weit mehr Kinder durch Alkoholkonsum in der Schwangerschaft geschädigt als durch Medikamente. Nur wenige Arzneimittel sind in Schwangerschaft und Stillzeit absolut tabu, also gesichert schädlich. Informieren Sie sich dennoch bei jeder Medikamenteneinnahme, auch bei Nahrungsergänzungsmitteln (Vitamin- und Mineralstoffpillen), vorher bei Ihrer behandelnden Frauenärztin oder Ihrer Hebamme.


Die gründliche Lektüre des Beipackzettels ist in der Schwangerschaft noch wichtiger als sonst, denn viele Mittel können dem Baby schaden. Auch Ärztin und Hebamme helfen Ihnen bei Fragen zu Medikamenten.

Kritische und erlaubte Arzneimittel

Eine beispielhafte Liste mit Medikamenten, die schwangere Frauen nicht einnehmen sollten:

 Aminoglykoside (bestimmte Antibiotika)

 Tetrazykline (bestimmte Antibiotika)

 Retinoide (zur Aknetherapie eingesetzt)

 Indometacin (Rheuma-Medikament)

 Ergotamin (bei Migräne)

 Valproinsäure (Epilepsie)

Im Gegensatz dazu sind die im Folgenden beispielhaft genannten Arzneimittel, in geringer Dosierung und sporadisch angewandt, unbedenklich:

 Paracetamol®

 Ibuprofen® (außer im letzten Schwangerschaftsdrittel)

 Cromoglicinsäure (bei Allergien)

 Antihistaminika (bei Allergien)

 Betamimetika (bei Asthma bronchiale)

 Glukokortikoide (bei Asthma bronchiale)

 Penicilline (Antibiotika)

 Cephalosporine (Antibiotika)

 Erythromycin (Antibiotika)

 Methyldopa (bei Bluthochdruck)

 Dihydralazin (bei Bluthochdruck)

 Betablocker (bei Bluthochdruck)

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: www.embryotox.de. Dort können Sie sowohl nach Produkten und Wirkstoffen als auch nach häufig vorkommenden Symptomen und Krankheitsbildern suchen. Wenden Sie sich ansonsten an Ihre Ärztin oder Hebamme.

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