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Kapitel 2 Reise zum Königreich
ОглавлениеBeide wollten noch einen Tag warten, bevor die große Reise losgehen sollte. Cyra versuchte Sephinroth´s Gefühle zu verstehen und Sephinroth musste die Nachricht verarbeiten. Sie versuchte ihre Gefühle und ihre Gedanken zu sortieren. Nur wusste sie nicht wo sie anfangen sollte. Sie wusste nicht ob sie mit der Wahrheit leben wollte. Seit ihrer Kindheit, kannte sie nur den Berg Enroth und die Gegend herum. Und von heut auf morgen sollte sie die Führung eines Königreiches übernehmen. Sie war sich nicht sicher, ob sie für so eine Aufgabe schon bereit wär. Würde sie ihr Volk mit solcher Würde regieren wie ihr Vater oder würde sie bei dem Versuch kläglich scheitern. Die Fragen, die gestellten Anforderungen, hielten sie die ganze Nacht wach. Als am nächsten Morgen die Sonne, die Berge erreichte, machten sich beide auf den Weg zum Königreich Kalamata. Sie gingen den Berg hinab und durchstreiften die Wälder. Sephinroth die das alles noch nicht kannte, schaute sich die Gegend sehr genau an. Die Schönheiten der Natur begeisterten sie. Direkt an der Grenze zu Pynaxia, sah sie einen roten Drachen. Ein wenig fühlte sie sich mit dieser Kreatur verbunden. Aus diesem Grund, wollte sie alles über dieses edle Geschöpf von Cyra wissen. Ihre Neugierde passte Cyra überhaupt nicht. Sie hatte noch nie irgendwelche Fragen zu irgendwelchen Kreaturen in Bacrada. Doch der rote Drache schien es ihr angetan zu haben. Cyra wollte darauf nicht antworten, nur blieb Sephinroth hartnäckig. Sie wollte unbedingt wissen, was dies für eine Kreatur war. Von ihrer aufdringlichen Art leicht genervt, schaute Cyra sie an.
„Liegt es an eurer Haarfarbe oder wieso interessiert ihr euch für dieses rote Monster? Es gibt so viele Kreaturen in Bacrada und ihr interessiert euch für das Schlimmste. Wie kommt das?“
Sephinroth dachte darüber nach. Sie wusste nicht was sie Cyra antworten sollte. Anhand von ihrer Abneigung merkte sie, dass sie diese edle Kreatur verachtete. Um Cyra nicht zu enttäuschen lenkte sie vom Drachen ab. Dennoch blieb das große Interesse bestehen.
„Wir bewegen uns an der Grenze zu Vori. Versprich mir, dass du diese Grenze niemals überschreitest. In diesem Gebiet leben die verdammten Außenseiter. Die Kreaturen die von König Halon verstoßen wurden. Am Anfang war es noch eine überschaubare Anzahl, doch die Mächte von Vori wuchsen und wuchsen immer weiter. Mit der Zeit konnte keiner mehr sagen wie viele es geworden sind. Es kann auch keiner sagen was die dort treiben. Und genau diese Ungewissheit ist so gefährlich für uns. Deswegen überschreiten wir die Grenze niemals. Wir machen nichts, was die Verstoßenen unnötig provozieren könnte. Vor einigen Jahren überschritt eine junge Frau diese Grenze. Von diesem Tag an, wurde sie nie wieder gesehen. Ich hoffe, ihr versteht den Ernst der Lage. Versprecht mir, diese Grenze niemals zu überschreiten.“
Sephinroth dachte über die Worte von Cyra nach. Weil Cyra keine Antwort bekam wiederholte sie ihren Satz.
„Habt ihr mich verstanden, versprecht es mir.“
Sephinroth konnte kein Versprechen abgeben das sie nicht halten konnte. Sie wollte zu gern einen roten Drachen aus der Nähe sehen. Doch Cyra ließ nicht locker, mehrmals forderte sie Sephinroth auf es ihr zu versprechen. Sephinroth blieb nichts anderes mehr übrig, als es Cyra zu versprechen. Leise sagte sie die Worte die Cyra hören wollte.
„Ich verspreche es euch. Ich werde diese Grenze niemals überschreiten. Auch wenn diese Versuchung noch so groß sein sollte, ich werde diese Grenze niemals überschreiten.“
Diese Antwort stellte Cyra nicht glücklich, sie merkte das Sephinroth es nicht mit voller Überzeugung sagte. Nur wollte sie es erst einmal für das erste dabei belassen. Sie konnte verstehen das Sephinroth nach all den Neuigkeiten ein wenig aufgewühlt war. Außerdem näherten sie sich Kreegan. Das war der Ort an den ich, Ryland, das erste Mal auf Sephinroth traf. Die Bäume kündigten das Eintreffen der beiden an. So konnte ich zusammen mit meinen Freunden die Ankömmlinge gebührend empfangen. Alles was Rang und Namen hatte, versammelte sich. Darunter waren Thorgrimm der Anführer der Zwerge, Mephala die mit Einhörnern sprach und züchtete. Ufretin, der streitsüchtigste Zwerg den es je gegeben hatte. Es war selbstredend das Elleshar, der Anführer der Zentauren und Alagar, der oberste Elf, der weißeste in Kreegan, nicht fehlen durften. Ich, Ryland freute mich einfach darauf meine alte Freundin Cyra wiederzusehen. Natürlich wollten wir alle wissen, wie sich Sephinroth entwickelt hatte. Schließlich war sie diejenige, die neue Hoffnungen bringen sollte. Wenn es einer schaffen sollte die Banner wieder zu vereinen, dann sollte es Sephinroth sein. Immerhin war sie der einzige Nachkomme des Königs. Es blieb nur noch die Frage, ob sie der Aufgabe gewachsen war und ob die alte Königin, den Platz für Sephinroth räumen würde. Doch all diese Fragen, waren im Moment nur eine Nebensächlichkeit. Jetzt wollten wir Cyra und Sephinroth ordentlich empfangen und wie könnte man es besser machen als mit einem Fest. Weil alle mithalfen, ging es auch sehr schnell voran. Die Zwerge holten ihre Tische aus den Häusern und die Zentauren deckten sie ein. Sogar die Elfen, bildeten auf den Einhörnern ein Spalier, durch den die beiden gehen durften. Mit jedem Schritt den sie machten, schossen die Elfen Pfeile in die Luft. Cyra kannte dieses Spektakel schon zu gut, für sie war es nichts Neues. Für Sephinroth war es das aller erste mal. Über diesen besonderen Empfang freute sie sich sehr. Doch noch mehr freute sie sich darüber, dass das alles für sie war. Sie saß zwar noch nicht auf den Thron, doch fühlte sie sich jetzt schon wie eine Prinzessin. Sephinroth war auch überaus höfflich und zuvorkommend. Sie nahm sich die Zeit und stellte sich jeden einzelnen von uns vor. Mit ihrer Sympathie und ihrem Lächeln, hatte sie schnell die Herzen von Kreegan erobert. Einige von uns, sahen in ihr die Stärke ihres Vaters. Uns war klar, sie wird mal eine große Anführerin. Nur Ufretin tat sich damit etwas schwer. Wer ihn kannte wusste, dass er es eigentlich nicht so meinte. Nur hatte Ufretin eine merkwürdige Art sich auszudrücken. So stellte er sich vor Sephinroth und musterte sie genauer.
„Was seid ihr denn für eine? Machen wir den ganzen Aufriss nur wegen euch? Für mich haben die noch nie alles stehen und liegen lassen. Allerdings bin ich auch nicht so eine große Persönlichkeit wie ihr.“
Sephinroth lächelte darüber und kniete sich hin.
„So mein kleiner Freund, vielleicht könnt ihr mich jetzt besser sehen. Außerdem müsst ihr jetzt nicht andauernd nach oben starren. Ich möchte ja schließlich nicht, dass ihr meinetwegen Nackenschmerzen bekommt.“
„Ihr haltet euch ja für eine ganze große Nummer. Das klein nehmt ihr allerdings wieder zurück. Ich bin fast zwei Zentimeter größer als die anderen Zwerge.“
„Jetzt wo ihr es sagt, dies ist mir auch schon aufgefallen. Ihr seid der einzige Zwerge der mir bis zum Bauchnabel reicht. Dennoch finde ich euch kleinen Gesellen irgendwie ganz putzig.“
„Es gibt keinen Grund uns zu kränken. Die Elfen mit ihren Spitzohren, die sind putzig. Vielleicht sogar die Einhörner, wenn sie mir nicht zu nahe kommen. Wir Zwerge sind alles andere als putzig. Wir sind zwar klein, aber nehmt euch in Acht. Ihr solltet wissen, dass wir Zwerge das kampflustigste Volk sind das es in ganz Bacrada gibt. Wenn wir erst einmal rennen, dann kann uns keiner stoppen.“
„Wenn ihr das sagt, dann wird es wohl so sein. Allerdings fällt es mir schwer dies zu glauben. Ihr sagt ihr seid kampflustig, doch bevor ihr mit euren kleinen Beinen da seid, ist die Schlacht doch vorbei.“
„Ihr gefallt mir, ihr könnt reden. Euer Mund plätschert wie ein Wasserfall, aber könnt ihr auch trinken? So trinken wie wir Zwerge es machen?“
„Ich habe keine Ahnung, allerdings würde ich es gerne mal versuchen.“
Jetzt gab es kein Halten mehr. Sephinroth nahm die Herausforderung an. Cyra überlegte ob sie dazu etwas sagen sollte, doch anderseits gesehen war Sephinroth ja schließlich alt genug. Sie konnte anfangen ihre eigenen Erfahrungen zu sammeln. Ufretin holte die beiden größten Humpen die er finden konnte. Sofort versammelten sich alle Zwerge um die beiden. Mit mehreren Schlucken lehrte Sephinroth den ersten Humpen. Ufretin, der seinen schon längst leer hatte, wartete auf sie. Sie schaute Ufretin an und verzehrte ihr Gesicht.
„Was ist das denn für ein ekelhaftes Getränk? So etwas wieder Wertiges habe ich noch nie getrunken.“
Ufretin lachte laut darüber.
„Dies nennt sich Zwergen Bräu, so einen guten Tropfen wirst du nicht überall finden. Lasst mich raten, ihr gebt auf mein junges Fräulein. So etwas kann geschehen wenn man sich mit einem Zwerg messen möchte.“
„Aufgeben war noch nie eine Option für mich. Lasst uns weiterspielen, Zwerg. Wir werden sehen wer am Ende noch steht.“
Cyra freute sich über den Kampfgeist den Sephinroth zeigte. Sie war eben durch und durch eine gute Schülerin. So langsam hatte sie den Dreh raus. Immer wenn keiner hinschaute, ließ sie das Zwergen Gebräu an ihrem Kinn herunter laufen. So kam es, dass das junge Fräulein nach siebzehn Humpen immer noch aufrecht stand und der streitsüchtige Zwerg auf dem Rücken lag. Er schaffte es nicht mehr aus eigener Kraft aufzustehen. Keiner der Anwesenden hätte damit gerechnet das Sephinroth als Siegerin vom Platz geht. Dies brachte ihr bei den Zwergen einen unglaublichen Respekt ein. Mehrere Zwerge standen vor ihr und wollten ihr gratulieren und sie drücken. Weil sie nicht wusste, was all die Zwerge von ihr wollten, hielt sie sich erst einmal zurück. Als die Zwerge hoch hüpften wusste Sephinroth was sie wollten. Diese Zeit nutzte Cyra, um eine Unterredung einzuberufen. Sie berichtete von ihrer Schülerin und den letzten Wunsch des Königs. Sie machte sich Gedanken ob die alte Königin ihren Platz für den Erben des Königs hergeben würde. Da sie Angst um Sephinroth hatte, bat sie uns sie zur Königin zu begleiten. Thorgrimm, Alagar, Elleshar und der noch betrunkene Zwerg Ufretin, sollten mit auf die Reise kommen. Als Cyra mich fragte, war ich noch nicht sicher. Doch konnte ich meine alte Freundin nicht enttäuschen. Drum willigte ich ein. Cyra wollte über Nacht noch in Kreegan verweilen und am frühen Morgen aufbrechen. Auch Sephinroth war von dieser Idee nicht abgeneigt. Sie fing gerade an sich mit den Zwergen zu verstehen. Als die Sonne am nächsten Morgen zwischen den Bäumen aufging, brachen wir auf. Wir hatten gerade Kreegan verlassen da folgten uns einige Einhörner. Mephala riet vorne weg.
„Wartet. Ich habe vernommen dass ihr eine Reise antreten wollt und da dachte ich mir, ihr könntet diese Einhörner hier gut gebrauchen. Sie werden euch sicher an euer Ziel bringen.“
Im Gegensatz zu Ufretin, war Sephinroth wirklich begeistert. Sie lief auf eines zu und streckte ihre Hand aus. Als das Einhorn seine Schnauze auf ihre Hand legte, gab es kein Halten mehr. Sofort musste sie auf das Einhorn steigen, auch wir anderen taten es ihr gleich. Außer Ufretin, es hatte ganz den Anschein als würde er auf eine Einladung warten.
„Nie im Leben würde sich ein Zwerg auf den Rücken eines Einhornes setzten. Lieber werde ich zu Fuß gehen, bevor ich mich auf so einen Gaul setzte.“
Alagar streckte seine Hand aus, um Ufretin auf sein Einhorn zu heben.
„Vergiss es, wir nehmen und brauchen keine Hilfe von einen Elfen. Ich sage es euch gerne noch einmal, mich werden keine zehn Einhörner dort hinauf bekommen.“
Kaum hatte Ufretin seinen Satz beendet, flüsterte Mephala einen ihrer Einhörner etwas ins Ohr. Das Einhorn näherte sich Ufretin, es ging in die Knie und hob ihn mit seinem Horn herauf. Es streckte seinen Kopf nach hinten und der maulende Zwerg rutschte herunter. Zwar saß er jetzt verkehrt herum, doch endlich hielt er mal für einen Moment die Luft an. Durch die Einhörner von Mephala ging die Reise ziemlich zügig voran. Noch vor Einbruch der Nacht verließen wir Kreegan und machten in Kalamata unsere erste Rast. So konnte sich Sephinroth schon mal mit einen Teil ihres Gebietes bekannt machen. Cyra erklärte ihr alles ganz genau und Sephinroth hörte interessiert zu. Während die beiden sich unterhielten, fischten die Zwerge Fische für das Abendmahl. Alagar machte sich daran Hasen zu jagen. Zwar waren sich die Zwerge sicher dass sie etwas fangen würden, doch um ganz sicher zugehen setzte ich mich dazu. Die Zeit verging und verging, nur wollte sich kein Fisch blicken lassen. Doch zum Glück hatte Alagar mehr Erfolg. Er erlegte so viele Hasen, dass es für alle reichen sollte. Und wieder war Ufretin verärgert, er hasst es wenn der Elf besser war als er. Hätte er nicht genau wie wir alle Hunger gehabt, dann hätte er das Essen verweigert. Das Feuer machen, das wollte er sich nicht nehmen lassen. Er nahm zwei Stöcker und rieb sie aneinander. Als Sephinroth diesen vergeblichen Versuch sah, näherte sie sich der Feuerstelle. Sie wirbelte mit ihren Händen herum, alle sahen ihr gespannt dabei zu. Auf einmal warf sie einen Feuerball und die Feuerstelle entzündete sich. Ufretin sah das und warf seine Stöcker hinter sich. Ziemlich beeindruckt schaute er Sephinroth an.
„Könnt ihr auch Zwergen Gebräu erschaffen?“
Cyra lächelte darüber, Ufretin hat sich kein Stück verbessert, er war genauso wie sie ihn in Erinnerung hatte. Doch noch mehr freute sie sich über Sephinroth´s Leistung. Sie war sich sicher, dass sie eine große Anführerin werden würde. Allerdings wäre sie auch eine gute Nachfolgerin von Cyra geworden. Nur sollte Sephinroth diese Entscheidung selber treffen. Während wir gemütlich am Feuer saßen, ließen sich einige Harpyien blicken. Zwar behielten wir die Ruhe, nur wusste keiner von uns was diese Kreaturen in Kalamata verloren hatten. Da wir nicht sicher waren, was diese Kreaturen hier wollten und ob sie wieder kommen würden, stellten wir über Nacht Wachen auf. Dies war auch das Beste was wir machen konnten, denn in der Nacht als die Zwerge Wache hielten, ließ sich der ein oder andere Troglodyt blicken. Die Zwerge dachten gar nicht daran Alarm zu schlagen. Sie waren wunderbare kleine Kämpfer und demonstrierten ihre Künste. Als einer der Troglodyten mit seinem Speer auf Ufretin losgehen wollte, schoss Alagar einen Pfeil den Troglodyten zwischen die Augen. Etwas erschrocken drehte sich Ufretin um und blickte Alagar an.
„Ihr seid ein Spielverderber, das war meiner.“
Alagar schüttelte mit seinen Kopf und schoss den nächsten Pfeil an Ufretin seinem Ohr vorbei. Dieser Pfeil traf einen anderen Troglodyten mitten in den Bauch. Ufretin drehte sich um und sah den Troglodyten am Boden liegen.
„Igitt ist der hässlich.“
Anschließend blickte er wieder Alagar an.
„Was soll das denn? Den habe ich mir für später aufgehoben.“
Durch das maulen von Ufretin wurden auch wir anderen so langsam wach. Kaum war der Rest von uns wach, zogen sich die Troglodyten zurück. Sofort wollte Cyra wissen was geschehen war. Weil Ufretin und Alagar immer noch stritten, musste Thorgrim es ihr erklären. Als er fertig war, konnte sich Cyra vorstellen was alles geschehen war.
„Die Harpyien waren wahrscheinlich die Späher und haben das Feuer gesehen. Da sich die Troglodyten nur in der Nacht bewegen konnten, haben sie wahrscheinlich nur darauf gewartet dass wir schlafen.“
Cyra blickte sich um, sie wollte sich sicher sein, dass keine weiteren Gefahren auf uns lauern.
„Ich denke wir sollten das Feuer löschen und einfach weiterziehen.“
Sofort mischte sich Ufretin ein.
„Was sollen wir machen? Ihr möchtet wegen so ein paar Kreaturen einfach weiterziehen. Wenn sie wieder kommen, dann sollten wir sie erneut in die Flucht schlagen.“
Cyra legte ihre Hand auf seine Schulter.
„Euer Mut steht außer Frage, nur kann keiner sagen wie viele davon noch folgen werden. Wir sollten ihnen keinen Anlass geben uns noch einmal anzugreifen.“
„Sollen die doch kommen, meine Axt wartet darauf.“
Ufretin wollte sich keinen Schritt von der Stelle bewegen. Schließlich waren es Alagar und Elleshar die ihn packten und davon trugen. Die ganze Zeit über maulte er die beiden an.
„Lasst mich runter, ich kann schließlich alleine laufen. Außerdem sind noch ein paar Harpyien über. Die wollen auch noch Bekanntschaft mit meiner Axt machen.“
Dieses ständige maulen nervte sogar Thorgrim, obwohl er Ufretin nicht anders kannte, mischte er sich dieses Mal ein.
„Könntet ihr endlich mal für einen kurzen Moment die Luft anhalten. Man versteht sein eigenes Wort nicht mehr.“
Als Ufretin endlich Ruhe gab, hörte man es rascheln. Dieses Geräusch kam ganz aus der Nähe. Ohne zu zögern verteilten wir uns und sorgten dafür dass jeder den anderen deckt. Bis auf Cyra, waren wir alle ziemlich verunsichert und nervös. Keiner von uns wusste so Recht was das Rascheln versursachte. Dieses Geräusch kam immer näher und es wurde immer lauter. So langsam war es auch Cyra nicht mehr geheuer. Sie wirbelte mit ihren Händen herum und ein grelles Licht bildete sich. Dieses Licht blendete den unbekannten Besucher. Als wir gerade auf ihn losgehen wollten, merkten wir dass es ein Mensch war. Es war Rion, der Meister des Schwertes. Zu Zeiten Halons bildete er zusammen mit Tyris die Einheiten des Königs aus. Über seine Anwesenheit freute sich Cyra, sie streckte ihre Amre von sich und das Licht verschwand wieder. Jetzt wo Rion wieder sehen konnte, näherte er sich uns. Cyra wusste wer Rion war, dies bedeutete dass das Königreich Kalamata nicht mehr weit weg sein dürfte. Außerdem war sie im Moment über jede helfende Hand glücklich. Keiner wusste ob diese verdammten Troglodyten wieder kommen würden. Um uns zu schützen, wollte Rion uns zu einer abgelegenen Höhle bringen. Obwohl er es nur gut meinte, mischte sich Ufretin ein.
„Hey großer, ich werde keinen Meter mehr laufen. Außerdem benötige ich euren Schutz nicht. Wenn diese boshaften Kreaturen kommen sollten, dann werden sie Bekanntschaft mit meiner Axt machen.“
Dieses Gerede konnte Elleshar nicht mehr hören.
„Ihr möchtet keinen Meter mehr gehen? Das kann ich gut verstehen, bis jetzt habt ihr euch nur tragen lassen. Wenn ihr glaubt, dass ihr unter den freien Himmel sicher seid, dann bleibt doch hier. Niemand von uns zwingt euch mit zukommen.“
Rion näherte sich Ufretin. Er merkte dass dieser kleine Zwerg etwas ganz besonderes war. Er war zwar klein, jedoch überstieg sein Mut alles was er bisher sah. Dieser kleine Zwerg konnte sich durchaus mit den ganz großen messen.
„Ich verstehe euch Herr Zwerg. Ihr möchtet keinen Schutz, nur was macht ihr wenn diese Troglodyten wieder kommen? Auch ihr könnt so eine große Überzahl nicht besiegen.“
„Das wissen wir erst wenn sie da sind. Wir Zwerge verstecken uns nicht.“
„Ihr sollt euch ja auch nicht verstecken, wir wollen uns nur bis zum Einbruch des Tages schützen. In diesem Wald hier, gehen die merkwürdigsten Dinge vor. In der letzten Zeit häufen sich die Angriffe auf unser Gebiet.“
„Weil ihr dagegen nichts macht, lieber versteckt ihr euch in der Nacht. Ihr solltet euch sammeln und den Gegner bei Tag angreifen. Doch lieber versteckt ihr euch in irgendwelchen Höhlen. Wir Zwerge würden lieber den Tod vorziehen als uns zu verstecken.“
Rion schaute sich den Rest der Begleiter an. Zu guter Letzt viel sein Blick auf Thorgrim. Dieser schaute erst zu Rion und anschließend zu seinem treuen, fast gleich großen Freund.
„Ich versichere euch dass er nicht für alle Zwerge spricht. Mir wäre ein Versteck auch viel lieber.“
Rion lächelte darüber.
„Endlich mal ein Zwerg mit Verstand. Wenn ihr hier bleiben möchtet, dann bleibt hier, wenn ihr kämpfen möchtet, dann macht es. Ich bin gespannt wie weit ihr kommt. Doch kommt später nicht an wenn ihr meine Hilfe benötigt.“
„Ich benötige eure Hilfe nicht, mit diesen paar Kreaturen werden ich und meine Axt schon alleine fertig.“
„Ihr und eure Axt? Dann zeigt doch mal wie gut ihr wirklich seid.“
Rion zog sein Schwert. Diese Kampfansage freute Ufretin schon sehr. Endlich konnte er es diesen feigen Menschen zeigen. Alle die Ufretin kannten wussten, das dieser Kampf nicht lange andauern würde. Fast alle von uns, bis auf Cyra, hatten Angst um Rion. Wenn Ufretin erst einmal in Fahrt war, konnte ihn niemand so schnell aufhalten. Ufretin hob seine Axt und rannte auf Rion zu. Während er rannte zog Rion sein Schwert und ging einen Schritt zur Seite. Ufretin fiel mit seiner Axt über die Beine von Rion. Dieser richtete seine Klinge auf den am bodenliegenden Zwerg.
„Ich denke wir haben uns nichts mehr zu sagen. Mit diesen Fähigkeiten möchtet ihr alleine gegen die Troglodyten kämpfen? Dann kann ich euch nur viel Glück wünschen.“
Ufretin blickte hinauf und dachte über die Worte von Rion nach. Vielleicht hatte er sogar Recht, hin und wieder konnte auch mal ein Zwerg Hilfe gebrauchen. Rion streckte seine Hand aus und Ufretin ergriff sie.
„Für einen Menschen habt ihr ganz schön was drauf.“
„Das muss ich auch, schließlich habe ich die Schwertkämpfer des Königs ausgebildet. Doch bei euch hatte ich nur Glück.“
Ufretin lachte darüber laut.
„Ich weiß.“
Nachdem das geklärt war, führte Rion die Gruppe zur Höhle. Von der Höhle aus, war es nicht mehr allzu weit bis zum Königreich. Doch wollte keiner in der Nacht, diesen gefährlichen Weg fortsetzten. In der Höhle machte Sephinroth ein kleines Feuer und Cyra versperrte den Zugang zur Höhle mit ihren magischen Kräften. Sie ließ es solange Steine regnen bis der Weg völlig versperrt war. Nachdem wir uns sicher fühlten, konnten wir auch die Nacht genießen. Doch so richtig schlafen konnte keiner von uns. Keiner von uns wusste, was sich noch tiefer in der Höhle befand. Zwar waren wir vor den Troglodyten sicher, jedoch blieb die Gruppe immer zusammen. Bis in die Morgenstunden diskutierten Rion und Ufretin über ihren Kampf. Diese Schmach wollte der Zwerg nicht auf sich sitzen lassen, er wollte unbedingt eine Revanche. Rion, der sich sicher war, dass er den Zwerg jeder Zeit schlagen könnte willigte ein. Auf dem Trainingsgelände von Kalamata, sollte der Zwerg seine Revanche bekommen. Rion war sich sicher, der Zwerg würde sich nicht mehr für den größten Kämpfer halten, wenn er ihn noch einmal besiegen würde. Da es keiner von uns erwarten konnte, endlich in Kalamata anzukommen, räumte Cyra die Felsen wieder weg. Sie war auch die erste die, die Höhle wieder verließ. Draußen schaute sie sich den Himmel an. Von diesem Moment an, stimmte etwas nicht mehr mit ihr. Den ganzen Morgen brachte sie kein Wort heraus, so war es schließlich Rion der uns den Rest des Weges führte.