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3. Zugangsvoraussetzungen und Bewerbung

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Studienabschluss

Voraussetzung für die Aufnahme als Doktorand ist in der Regel ein guter bis hervorragender Studienabschluss in der entsprechenden Fachrichtung im Hauptfach. Für viele Stipendien und Forschungsstellen ist ein „sehr gut“ als Magisternote Pflicht. In manchen Fällen ist jedoch die Zulassung zur Promotion auch in einem der bisherigen Nebenfächer möglich, andere Promotionsordnungen gestatten außerdem fachfremde Promotionen etwa an derselben Fakultät. Grundsätzlich sollte es sich beim Erststudium um ein mindestens achtsemestriges Studium an einer wissenschaftlichen Hochschule handeln, das mit einem Magisterdiplom oder Master abgeschlossen wurde. Für Absolventen von Lehramtsstudiengängen gilt das Studium bereits mit dem Ersten Staatsexamen als abgeschlossen. Absolventen von Fachhochschulen müssen eine besondere Prüfung ablegen (vgl. Keller 2002). Immer mehr Promotionsordnungen sehen allerdings auch die Möglichkeit vor, besonders qualifizierte Bachelor-Absolventen zuzulassen (vgl. Redaktion Unispiegel 2005). An manchen geisteswissenschaftlichen Fakultäten können hervorragende Studenten ausnahmsweise ohne vorheriges Ablegen eines Abschlussexamens, nach zweifacher Professorenbegutachtung, zur Promotion zugelassen werden, also eine grundständige Promotion beginnen. Bundeseinheitliche Regelungen gibt es in dieser Frage nicht, denn die Promotionsordnung ist Sache der jeweiligen Fakultäten.

Sprachkenntnisse

Wer seine Doktorarbeit nicht auf Deutsch schreiben will, benötigt einen Nachweis über Kenntnisse in der Sprache, in der die Doktorarbeit verfasst werden soll – und zwar auch in Deutschland, etwa wenn die Teilnahme an einem englischsprachigen PhD-Programm geplant ist. Wer im Ausland promovieren will, muss sich dort über die sprachlichen Voraussetzungen informieren. Auch bei einer Promotion in deutscher Sprache erwarten viele Promotionsordnungen den Nachweis von Kenntnissen in mindestens zwei modernen Fremdsprachen. Daneben sind Lateinkenntnisse notwendig. Seit 1979 ist in den meisten deutschen Bundesländern die Unterscheidung zwischen Großem und Kleinem Latinum entfallen. In einigen Bundesländern gibt es jedoch die Möglichkeit, neben dem Latinum weiterhin das Kleine oder Große Latinum zu erwerben. Das Latinum bestätigt in der Regel die erfolgreiche Teilnahme an fünf Jahren Lateinunterricht; es kann in Kursen, angeboten an den meisten Universitäten, nachgeholt werden. Welche Lateinqualifikationen für eine Promotion notwendig sind, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Es empfiehlt sich eine rechtzeitige Prüfung, welches Latinum erforderlich ist – und eventuell der Wechsel der Hochschule. Informationen bietet die Website des Altphilologenverbandes.

Thema und Betreuer

Die wichtigste Hürde ist indes die Suche nach einem geeigneten Thema und nach einem Doktorvater. Da die meisten Absolventen zur Promotion an derselben Hochschule und häufig auch bei demselben Betreuer bleiben, entsteht das Promotionsthema häufig aus diesem Zusammenspiel heraus. Die Frage nach einem Betreuer stellt sich dann häufig nicht (vgl. http://www.wissenschaftsrat.de). Bei der Wahl des Themas ist darauf zu achten, dass es in einem überschaubaren Zeitraum bearbeitet werden kann, denn meist sind die eigenen Ansprüche zu hoch gesteckt und die Doktorarbeit scheitert, etwa weil nicht genügend Material und Forschungsliteratur zur Verfügung stehen. Natürlich lässt sich im Vorfeld nicht alles genau planen, doch sollte das Thema vorab auf mögliche Schwachstellen abgeklopft werden. Wer sich außerhalb seiner bisherigen Universität nach einem Doktorvater umsehen will oder muss, kann andere Hochschullehrer um eine Empfehlung bitten, in Vorlesungsverzeichnissen Fachpublikationen recherchieren oder auf Tagungen und Kongressen Kontakte knüpfen.

Das richtige Promotionsmodell finden

Die Suche nach einem bestimmten Promotionsmodell, etwa der strukturierten Promotion, erfolgt am besten über die einschlägigen Datenbanken wie Hochschulkompass oder Forschungsportal. Diese Datenbanken informieren darüber, wo welche Promotionsmöglichkeiten nach welchem Modell angeboten werden. Auf diese Weise lässt sich gezielt nach einem bestimmten Promotionsmodell suchen. Wenn der Promovierende sich für ein Programm entschieden hat, sollte er sich in der Promotionsordnung (meist über die Website der Hochschule) oder direkt an der Hochschule über die genauen Zugangsvoraussetzungen wie Abschlüsse oder Sprachkenntnisse informieren und prüfen, ob er diese erfüllt. Über die Website der Hochschule können dann leicht die Kontaktdaten von geeigneten Betreuern gefunden werden.

Mit dem Betreuer Kontakt aufnehmen

Der nächste Schritt ist die Kontaktaufnahme mit dem gewünschten Betreuer: Ein erster Brief, neuerdings reicht in vielen Fällen auch eine E-Mail, sollte das Forschungsthema sowie die eigenen Kenntnisse in diesem Bereich umreißen und einen Lebenslauf sowie gegebenenfalls eine Empfehlung des bisherigen Hochschullehrers enthalten. Der erste und eventuell auch alle weiteren Kontakte sollten schriftlich erfolgen, ein Vorabanruf ist hingegen nicht zu empfehlen. Wenn der Betreuer interessiert ist, wird er um ein ausführlicheres Exposé bitten. Manche Hochschullehrer verlangen auch mündliche oder schriftliche Tests, die in erster Linie bei strukturierten Programmen üblich sind. Mit dem Betreuer sollten nun die Formalitäten und Einzelheiten der Promotion geklärt werden, etwa in welchem Zeitraum promoviert werden soll, ob eine Anstellung möglich ist oder ob der Betreuer die Finanzierung der Promotion anderweitig unterstützen kann, etwa durch Gutachten für Organisationen, die Stipendien vergeben. Wichtig, und in strukturierten Programmen verbindlich geregelt, ist es aber auch, festzulegen, wie oft der Betreuer über das Vorankommen informiert werden muss, welche Zwischenziele zu erreichen sind oder an welchen Veranstaltungen, Kolloquien und Kongressen teilgenommen werden sollte.

Der optimale Berufseinstieg

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