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Bei dem letzten Gartenfest der Saison, das bei den Haydocks stattfand, begrüßte Erik Carola. Sie nickte ihm kühl zu (und war stolz darauf).

»Carola! Ich hab' eine prachtvolle Gelegenheit! Ich weiß nicht, aber irgendwie könnt' es besser sein, als nach dem Osten zu gehen und Künstler zu werden. Myrtle Cass sagt – gestern abend hab' ich Myrtle guten Tag gesagt und bei der Gelegenheit ziemlich lang mit ihrem Vater gesprochen, und der hat mir erzählt, daß er jemand sucht, der in der Mühle arbeiten und das ganze Geschäft lernen kann, und später vielleicht mal die Leitung bekommt. Ich versteh' etwas von Weizen aus meiner Farmzeit, und ich hab' auch ein paar Monate in der Mühle in Curlew gearbeitet, als mir das Schneidern über war. Was meinen Sie? Sie haben doch gesagt, jede Arbeit wäre künstlerisch, wenn sie von einem Künstler gemacht wird. Und Mehl ist so wichtig. Was meinen Sie?«

»Lassen Sie mich nachdenken … Ich will ganz offen und brutal sein. Sehen Sie denn nicht, daß Myrtle nicht bloß deshalb liebenswürdig zu Ihnen ist, weil ihr Papa einen gescheiten jungen Menschen in der Mühle braucht? Können Sie denn nicht verstehen, was sie mit Ihnen machen wird, wenn sie Sie einmal hat, wenn sie Sie in die Kirche schickt und Sie dazu bringt, respektabel zu werden?«

Er starrte sie an. »Ich weiß nicht. Ich glaube.«

»Sie sind ganz unsicher!«

»Und wenn ich das bin? Das sind die meisten Fische, wenn sie nicht im Wasser sind! Reden Sie nicht wie Frau Bogart! Was kann ich denn anders sein als ›unsicher‹ – wenn ich von der Farm in die Schneiderwerkstatt, zu Büchern komme, ohne Vorbildung, wenn ich nichts anderes habe als meinen Willen, Bücher zu mir sprechen zu lassen! Wahrscheinlich wird's schief gehen. Ach, ich weiß; wahrscheinlich bin ich unbeständig. Aber es ist nicht Unsicherheit, daß ich an die Stellung in der Mühle denke – und an Myrtle. Ich weiß, was ich will. Ich will Sie!«

»Bitte, bitte, oh, bitte!«

»Ja, ich bin kein Schuljunge mehr. Ich will Sie. Wenn ich Myrtle nehme, so tu' ich's nur, um Sie zu vergessen.«

»Bitte, bitte!«

»Sie sind unsicher! Sie reden und spielen mit allem möglichen, aber Sie haben Angst. Würde ich mir was draus machen, wenn Sie mit mir in die Armut gingen, wenn ich Erdarbeiten machen müßte? Ich nicht! Aber Sie. Ich glaube, Sie würden soweit kommen, mich gern zu haben, aber Sie würden's nicht zugeben. Ich hätt' das nicht gesagt, aber wenn Sie auf Myrtle und die Mühle losziehen – wenn ich nicht gute vernünftige Sachen wie die haben soll, ja, glauben Sie, ich werd' mich damit zufrieden geben, 'n verdammter Damenschneider werden zu wollen, nach Ihnen? Ist das anständig von Ihnen? Ja?«

»Nein, ich glaube nicht.«

»Haben Sie mich gern? Ja?«

»Ja – Nein! Bitte! Ich kann nicht mehr sprechen.«

»Hier nicht. Frau Haydock beobachtet uns.«

»Nein, wo anders auch nicht. Ach, Erik, ich hab' Sie gern, aber ich hab' Angst.«

»Wovor?«

»Vor den Leuten! Vor meinen Richtern – vor Gopher Prairie … Mein lieber Junge, wir reden sehr albern daher. Ich bin eine normale Frau und gute Mutter, und Sie sind – ach, ein Collegefuchs.«

»Sie haben mich gern! Sie werden mich lieben!«

Sie warf ihm einen einzigen, unruhigen Blick zu und ging munteren Schrittes fort – es war wilde Flucht.

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