Читать книгу Eat Love Happiness - Sofia Tsakiridou - Страница 5

Оглавление

Meine Story

Ich möchte dir meine Geschichte erzählen, von meinem Weg berichten, von Menschen, die mir wichtig sind, und Herzensdingen, die mein Leben prägen. So wirst du das Buch noch besser verstehen und für dich anwenden können.

Meine Wurzeln habe ich in dem Namen meines Blogs verewigt. „Matiamu“ ist griechisch und heißt „meine Augen“. Ich bin zwar in Köln geboren und aufgewachsen, aber mit Griechenland fühle ich mich tief verbunden. Meine Eltern stammen beide aus einer griechischen Kleinstadt nahe der türkischen Grenze mit etwa 30.000 Einwohnern. Ihre Eltern kamen mit der ersten Gastarbeiterwelle nach Deutschland. Meine Mama ist in Deutschland groß geworden, mein Papa blieb bis zum Schulabschluss bei Verwandten in Griechenland, hat sehr jung gelernt, selbstständig zu sein und sein Leben in die Hand zu nehmen.

Wie es aber das Universum für einen plant, hat er erst bei einem Besuch in Deutschland als junger Mann auf einer griechischen Hochzeit meine Mutter kennengelernt, sich verliebt und so kamen beide meine Eltern in unsere heutige Wahlheimat Deutschland.

Die Eltern meiner Mutter, mit denen ich sehr eng aufgewachsen bin, sind bereits nach etwa sieben Jahren zurück in die Heimat gegangen. Ich habe alle meine Ferien in Griechenland verbracht und bin auch zum muttersprachlichen Nachmittagsunterricht gegangen, um meine Wurzeln zu pflegen. Als Jugendliche habe ich den Unterricht oft als nervig empfunden, mittlerweile bin ich aber umso dankbarer, dass meine Eltern mich etwas zu meinem Glück gepusht haben, denn eine weitere Sprache zu sprechen, gerade wenn es deine Muttersprache ist, bringt dich viel näher an Kultur und Menschen.

Nachteile als Kind mit ausländischen Wurzeln habe ich nie erfahren. Dazu war ich zu stark, zu selbstbewusst und zu gut sozialisiert. Mein glückliches Familienleben hat mich gestärkt. Wir haben in einer coolen Gegend in Köln gewohnt. Es ist schon interessant, wie sehr man dadurch geprägt wird, in welchem Umfeld man aufwächst. So bin ich eben ein Stadtkind mit einem sehr emotional feinfühligen Kern. Vielleicht habe ich als „Gastarbeiterkind“ eher darauf geachtet, dass es anderen Gleichgesinnten auch gut geht. Die schützende Hand über sie ausgebreitet. Ich war immer ein sehr soziales Mädchen, sogar Klassensprecherin – ich habe darauf geachtet, dass in der Schule kleine, schwächere türkische Jungs nicht in Schränke eingesperrt werden. Nicht die nervige Besserwisser-Klassensprecherin, aber eine, die sich für faires Miteinander ausspricht. Das war etwas Natürliches für mich, nicht um ein „gutes Kind“ zu sein, sondern weil mir meine Eltern einfach schon immer sehr direkte, offene und liebevolle Werte vermittelt haben. Und dafür bin ich euch für immer dankbar.

Man ist immer ambivalent mit seinen Gefühlen, wenn man in zwei Kulturen aufwächst. Die Griechen sehen mich als Deutsche, während ich in Deutschland oft unter dem griechischen „Label“ gehandelt wurde. Ich selber fühle mich meinen griechischen Wurzeln einen Tick näher, obwohl mein Deutsch eindeutig besser ist. Das liegt an meiner Mentalität. Südländisch, warm, familiär – das ist tief in mir verwurzelt. Aber ich mag auch deutsche Tugenden wie die Pünktlichkeit, weil sie das Leben in der Organisation einfacher machen. Auch wenn ich hier jahrelang zu kämpfen hatte, man wächst an seinen Aufgaben und nun schaffe selbst ich ein akzeptables Zeitmanagement.

Meine Liebe zum Kochen und meine Lust, mit Freunden an großen Tafeln zu sitzen, habe ich eindeutig meinen Wurzeln zu verdanken. Als Kind habe ich viel Sport gemacht. Geturnt, getanzt – Hip-Hop war voll mein Ding. Richtig mit Wettbewerben und so. Ich denke gern an meine Kindheit zurück, auch wenn ich ein Trennungskind bin. Das war mit Sicherheit nicht schön, aber meine Eltern haben das gut hinbekommen, uns nicht so sehr damit zu belasten. Ich bin geliebt aufgewachsen.


Optisch bin ich eine Mischung meiner Eltern: Die Augenfarbe, Augenbrauen und die kreativen Hände habe ich vom Papa. Meine Kopfform, die mich immer an eine Tomate erinnert, habe ich von meiner Mama, und auch die kleine Nase, die ich schon immer sehr mochte. In meiner griechischen Heimat sagten alle immer: „Ja, du bist eine Tsakiridou!“. Was daran lag, dass wir alle helle Augen, Haare, den Teint und Brauen hatten. Untypisch für die südliche Region. Ich selber habe mich als Kind nicht als auffallend hübsch wahrgenommen. Mir war es nicht bewusst, dass ich anders aussehe. Das, was heute von meinen Kunden, die mich buchen, so besonders gern gesehen wird, das Markante in meinem Gesicht – die hohen Wangenknochen, die buschigen Brauen – hat mich als Kind eher genervt. Diese waren anders als bei anderen Kindern und das findet man ja nicht so erstrebenswert.

Meinem jüngeren Ich war etwas ganz Essenzielles nicht bewusst: Deine Individualität ist genau das, was dich so besonders (und) schön macht. Ich war nicht hässlich, aber mein Aussehen bis auf die anders aussehenden Merkmale spielte auch irgendwie keine Rolle. Model zu werden stand überhaupt nicht auf meinem Lebensplan. Aber es ist auch nicht so, als hatte ich einen großen Plan. Der Weg ist das Ziel, mal schauen, was sich so ergibt und gut anfühlt, war immer meine Einstellung.

Mit etwa 15 und 16 Jahren habe ich angefangen, in der Sushi-Bar zu jobben. Da hat mir ein Fotograf eine erste Karte zugesteckt. Aber mein damaliger Chef hat sie weggeworfen, weil es ihm zu unseriös erschien. Kurze Zeit später hat mich ein weiterer Fotograf angesprochen und gemeinsam mit meiner Mama bin ich zu einem Probeshooting eingeladen worden. Seine Freundin war auch dabei, daher hatte ich gleich ein besseres Gefühl. Das war der finale Auslöser für meine spätere Model-Laufbahn. Ich hatte keine Ahnung von diesem Business. Es kamen die ersten Anfragen und kleinere Aufträge. Das fand ich spaßig und interessant, ohne wirklich den Plan zu haben, Model zu werden. Durch eine Make-up-Stylistin kam ich an meinen ersten bezahlten Job für ein kleines Modelabel. Da habe ich dann entdeckt – für einen Teenager nicht uninteressant –, dass man damit ja auch auf eine angenehmere Art als durch Kellnern Geld verdienen kann. Mir wurde zum ersten Mal bewusst, dass das ein Beruf war. Aber bis zum Abi kam mir das überhaupt nicht in den Sinn, dass das eine Zukunft für mich sein könnte. Auch verstand ich die Strukturen und Ausmaße des Modebusiness nicht.

Zuerst habe ich nur mit kleinen Agenturen zusammengearbeitet und mich auf die Schule konzentriert. Nach meinem Abi hatte ich meinen ersten richtig großen Job in Hamburg für eine hochwertige Kosmetikmarke. Das ist natürlich schon beeindruckend, wenn man als junge Frau unter professionellen Bedingungen für einen Videodreh und ein Fotoshooting arbeitet. Dort traf ich auch meine spätere Mutteragentur und so nahm meine Karriere, die ich nicht geplant hatte, ihren Lauf. Was mich bei meinen Modeljobs gleich begeisterte, war die Möglichkeit, die Arbeit und das Reisen miteinander zu verbinden. Ich konnte viele Länder bereisen, in fremde Kulturen eintauchen, die Menschen und das Essen kennenlernen.

Aber natürlich gab es auch Schattenseiten, was oft weit weniger glamourös ist. Als Mädchen lässt man mehr mit sich machen. Das knallharte Modelbusiness hat mir als junger Frau viel abverlangt. Hinter der schönen Leichtigkeit stecken harte Arbeit und ein enormer Druck. Zu dick, zu dünn, zu untrainiert, zu ... einfach nie richtig. So wird es den Frauen gespiegelt, den Trägerinnen der Mode. Ich hatte glücklicherweise nie wirklich Probleme mit meiner Figur. Schon als Kind wurde ich Spargeltarzan genannt und war immer so ein dürres Ding, trotz meiner Leidenschaft für das Essen. Aber dann kam die Pille ins Spiel und vielleicht doch ein etwas ungesünderer Lifestyle, weniger Bewegung.

Langsam habe ich aber über meine ganzen Reisen Inspiration bekommen und wurde Stück für Stück bewusster. Als Erstes setzte ich die Pille ab. Weniger, um schon mit der Familienplanung zu beginnen, sondern die Chemie nicht mehr in meinen Körper zu lassen. Ich entdeckte Yoga immer mehr für mich, das Laufen sowieso, seitdem ich 13/14 Jahre alt bin. Mein Freund und mein Hund Karli kamen in mein Leben und Herzensfreunde auf der ganzen Welt. Ich hinterfragte mehr, was wirklich wichtig ist, und so vertiefte sich mein Bewusstsein für Körper, Seele und Geist.

Ich spürte in meinem Herzen, dass nur der eigene, authentische Weg der richtige sein kann. Ich machte mich auf einen Veränderungsweg zu mehr Tiefe, Gesundheit und Wohlbefinden. Bei mir angekommen zu sein, in meiner Mitte, ganz bei mir selbst, hat mein Leben und meine Arbeit verändert. Das bekam ich auch als Feedback von meinen mittlerweile über 500.000 Followern, die vermehrt nach meinen Rezepten und Zutaten für ein zufriedenes Leben fragten. Meine klare Botschaft: Es sind nicht die großen Dinge, die glücklich machen, sondern gefühlvolle Augenblicke. Liebe zu spüren, die warme Sonne auf der Haut, das Kuscheln mit Karli, das Beisammensein mit Freunden, gutes Essen aus aller Welt mit allen Sinnen zu genießen, den Körper zu trainieren und zu bewegen und diese kostbaren Momente wahrzunehmen und wie einen Schatz zu hüten.

Gutes Essen, Liebe und Glück – „Eat, Love, Happiness“ – sind meine Schlüssel zu einem erfüllten Leben. Und diese habe ich für dich in diesem Buch zusammengefasst.


Eat Love Happiness

Подняться наверх