Читать книгу wellenschwer und federleicht - Sonja Pistracher - Страница 12

ELTERNSTREIT (AUS DER SICHT EINES BABYS)

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Es spiegelt die Sonne sich

im Fenster und kitzelt mich,

so dass es mich zerreißt,

ein lautes "HATSCHI!" ich mir leist'!

Mama stürzt sofort ins Zimmer,

seh ich feuchten Augenschimmer,

ihre Sorge, gilt die mir,

ich sie fragend anvisier?

Die Angst, dass ein Virusstamm,

haut mir meine Abwehr z'samm,

verstehe, wenn sie so dächte,

sind auch ihre langen Nächte.

Sie lächelt mir zu,

trotzdem die Unruh

in ihrem Blick,

ich haxl und nick,

doch bei allem Bemüh'n,

bring ich nicht zum Erglüh'n

ihre sonst so fröhliche Natur,

ja, was hat sie denn nur?

Endlich nahen die Schritte,

komm Papa, mach bitte,

dass Mama wieder ist,

wie ich es vermisst.

Aber nein, warum das,

laut ertönt Papas Bass

und was ich gar nicht will,

Mama antwortet schrill.

Sodass ich erschrecke,

schlupf unter die Decke,

die Tränen, die quillen

gegen den Willen,

am Körper ein Schauer,

in mir eine Trauer,

die Gedanken, sie purzeln,

im Chaos sie wurzeln.

Was hab ich verbrochen?,

vielleicht schon vor Wochen?,

Mama zu kränken,

daran möcht' ich nicht denken,

halte im Weinen inne,

streng an meine Sinne.

Die Stimmen sind leiser,

Mama ist heiser,

sie nimmt mich ganz zart,

klingt gar nicht mehr hart,

als ich seh, dass sie weint,

"Mama, ich hab's nicht bös

gemeint -

bitter sei ich angeklagt,

hab sicher viel zu laut

"HATSCHI" gesagt!"

Aus meinem Buch "So fängt es an, das erste Jahr" (2004)

Eingestellt am 02.06.2020 / Kategorie Herzensangelegenheiten

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