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Was ist diesmal schiefgelaufen?

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Mareike hat den Grund dafür, dass die Polizisten sie angehalten haben, missverstanden: Anders als in Deutschland darf in ganz Kanada (wie auch in den USA) kein Alkohol in der Öffentlichkeit getrunken werden. Daher stammt auch die berühmte braune Papiertüte, in der man seine alkoholhaltigen Getränke gerne versteckt. Wenn man beim Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit erwischt wird, droht eine saftige Geldstrafe – theoretisch kann man sogar festgenommen werden. Touristen kommen durchaus auch einmal mit einer Verwarnung davon, wenn sie es nicht übertreiben. Verlassen sollte man sich darauf aber nicht.

Montréal wird im Sommer von Festivals belagert – es findet eines nach dem anderen statt: ein Comedyfestival, ein Jazzfestival, ein Popfestival, ein Afrikafestival, ein Filmfestival ... Die Festivalzeit scheint nie aufzuhören und bringt eine tolle Stimmung in die Stadt. Das Jazzfestival ist wohl das berühmteste. Hier traten schon Jazzgrößen wie Ray Charles oder Miles Davis auf und ziehen nicht nur viele Touristen, sondern auch einheimische Zuschauer an.

Mareike hat sich übrigens völlig umsonst Sorgen gemacht: Ein Großteil der Konzerte ist tatsächlich gratis! Vor allem diejenigen auf dem Festivalgelände rund um den Place des Arts. Der liegt mitten in der Innenstadt Montréals und ist das Herz des neu entstehenden Quartier des Spectacles. In unmittelbarer Nähe finden sich verschiedene Konzertsäle, das Museum für zeitgenössische Kunst, die Oper und das Ballett Montréals. Andere Festivals wiederum finden in den verschiedenen Konzert- und Veranstaltungssälen der Stadt statt und kosten Eintritt. Viele Einheimische, die downtown arbeiten, gehen gleich nach der Arbeit zum Place des Arts, treffen sich dort mit Freunden und lauschen den ersten Konzerten des Abends.

Gerade bei der Anfangsshow treten immer besonders berühmte Künstler auf und die Fans kommen oft drei bis vier Stunden vorher, um möglichst nah an der Bühne zu stehen. Wer wie Mareike eine Stunde vor Beginn ankommt, darf daher nicht enttäuscht sein, wenn er weiter hinten ausharren muss. Allerdings werden überall große Leinwände und Lautsprecher aufgestellt, sodass der Besuch des Festivals – egal, welchen Platz man bekommt – immer ein Genuss ist.

KANADA – DAS LAND DER FESTIVALS

Kanada ist ein kulturell sehr vielfältiges Land, was sich auch in der Diversität der vielen Festivals widerspiegelt. Hier nur eine kleine Auswahl der bekanntesten Festivals in Kanada:

Celebration of Lights, Vancouver: Der weltweit größte Feuerwerk-Wettbewerb findet jeden Sommer über mehrere Wochen statt. Ähnliche Festivals gibt es auch in anderen Städten, zum Beispiel in Montréal.

Calgary Stampede, Calgary: Eine riesige zehntägige Cowboy-Show, die jedes Jahr im Juli draußen stattfindet.

Edmonton Folk Festival, Edmonton: Ein großes Folk-Festival, jährlich im August, sehr beliebt und eher preisgünstig.

Toronto International Film Festival, Toronto: Kanadas wichtigstes Filmfestival, das auch international einen sehr guten Ruf genießt.

Winterlude, Ottawa: Eines der vielen Winterfestivals, mit denen die Kanadier die tiefen Temperaturen feiern. In den ersten Februarwochen gibt es Eisskulpturen, Schneespielplätze und unendlich viele weitere Aktivitäten.

Montreal International Jazz Festival, Montréal: Über 500 Konzerte, davon über die Hälfte gratis, internationale Musiker und die Geburtsstätte vieler junger Künstler.

Just for Laughs, Montréal: Seit 1983 bringen internationale Comedians die Stadt jedes Jahr im Juli zum Lachen. Ein buntes Straßenfest mit vielen kostenlosen Aktivitäten rundet das Programm ab. Das Festival ist so erfolgreich, dass daraus sogar eine Fernsehshow entstand.

Québec Winter Carnival, Québec City: Es bringt nichts, die Kälte zu bekämpfen, müssen sich die Bewohner Québecs gedacht haben. Wir feiern den Winter! Und so findet jeden Januar/Februar der weltweit größte Winterkarneval statt.

Angst muss man in der Innenstadt übrigens in der Regel nicht haben. Aufpassen sollte man aber schon und keine dunklen oder besonders einsamen Wege wählen. Die Cafés sind teilweise 24 Stunden geöffnet, sodass man immer auf Menschen stoßen wird. Architektonisch erinnern manche Ecken Montréals tatsächlich an New York in klein. Die Innenstadt zeichnet sich durch eine bunte Mischung von urigen Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert, verschachtelten 1960er- und 1970er-Bauten und schicken modernen, teils ökologisch gebauten Hochhäusern aus. Der Geruch, der die ganze Stadt durchzieht, kommt tatsächlich vom Smoked Meat. Dazu später mehr.

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