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LICHTER UND VISIONEN DER MUTTER

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DIE MUTTER UND DIE LICHTER

Alle Lichter werden von der Mutter selbst ausgesandt.

VERSCHIEDENE LICHTFORMEN

Licht ist ein allgemeiner Begriff. Licht ist nicht Wissen, sondern die von oben kommende Erleuchtung, die das Wesen von Verdunkelung und Finsternis befreit.

Dieses Licht erscheint aber auch in verschiedener Form, wie das weiße Licht der Mutter, das blassblaue Licht von Sri Aurobindo, das goldene Licht der Wahrheit, das psychische Licht (rosa und stark rosa) etc.

13-10-1934

DAS WEISSE LICHT DER MUTTER

Die Lichter sind die Mächte der Mutter – viele an der Zahl. Das weiße Licht ist ihre eigene charakteristische Kraft, die des Göttlichen Bewusstseins in seiner Essenz.

15-7-1934

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Das weiße Licht ist das Licht der Mutter, und es ist immer um sie herum.

22-8-1933

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Das blassblaue Licht ist mein Licht – weißes Licht ist das Licht der Mutter (manchmal auch golden). Die Leute sehen in der Regel entweder das weiße, oder alle beide, das weiße und das blassblaue Licht um sie herum.

4-9-1933

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Das weiße Licht ist das Licht der Mutter. Überall dort, wo es herabsteigt oder eintritt, bringt es Frieden, Reinheit, Stille und die Öffnung für die höheren Kräfte. Wenn es unterhalb des Nabels erscheint, bedeutet das, dass es im unteren Vitalen wirkt.

31-7-1934

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Die wichtige Erfahrung ist die des weißen Strahls im Herzen – denn dieser ist ein Strahl vom Licht der Mutter, des weißen Lichts, und das Licht-Werden des Herzens durch das Licht ist etwas sehr Machtvolles in dieser Sadhana. Die Intuitionen, von denen sie (eine Sadhika) spricht, sind Anzeichen des in ihr wachsenden inneren Bewusstseins – des Bewusstseins, das für den Yoga nötig ist.

28-7-1937

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Es (das Licht der Mutter) ist immer da, im inneren Purusha.

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Das bedeutet das Licht des Göttlichen Bewusstseins (des Bewusstseins der Mutter, weißes Licht) im Vitalen. Blau ist das höhere Mentale, golden steht für göttliche Wahrheit. Also ist es das Vitale mit dem Licht des höheren Mentalen und der göttlichen Wahrheit in ihm welches das Licht der Mutter aussendet.

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Was du in der Vision gesehen hast war ein supra-physischer Körper der Mutter, der wahrscheinlich aus ihrem weißen Licht bestand, dem Licht des Göttlichen Bewusstseins und seiner Kraft, die hinter dem Universum steht.

30-1-1935

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Als ich heute in der Pranam-Halle meditierte, kam mir die Vision einer Bergkette, von der weißes Licht ausging. Was bedeutet das? Zu welcher Ebene gehört diese Vision?

Zur mentalen. Der Berg ist das Symbol des Aufstiegs vom Niederen zum Höheren. Das weiße Licht ist das Licht der Mutter, das Licht des von den Höhen herabsteigenden Göttlichen Bewusstseins.

7-8-1933

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Es (die weiße Wasserlilie) ist die Blume der Mutter die Blume göttlichen Bewusstseins.

15-4-1933

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Heute sah ich, sobald die Mutter ihren Sitz in der Pranam-Halle eingenommen hatte, zu ihren beiden Seiten Licht spielen. Gab es irgendeinen besonderen Grund dafür, warum ich das so sah?

Nein. Man kann immer weißes Licht um die Mutter herum sehen, denn es ist ihr Licht und es ist immer da.

8-8-1933

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Gestern Abend, als die Mutter auf der Terrasse auf und ab ging, sah ich ein Licht an ihrem Körper. Was war das?

Viele sehen Licht um die Mutter herum. Das Licht ist immer da.

26-7-1933

DIE AURA DER MUTTER

Was die Leute um die Mutter herum wahrnehmen, ist erstens ihre Aura, wie man es heutzutage nennt, und zweitens die Lichtkräfte, die von ihr ausgehen, wenn sie sich konzentriert, wie sie es beispielsweise auf dem Dach immer tut. (Jedermann hat eine Aura – aber bei den meisten ist sie schwach und leuchtet kaum; in der Aura der Mutter ist das ganze Spiel von Lichtern und Mächten vorhanden). Die Leute sehen es in der Regel nicht, da es sich um ein subtil-physisches, und nicht um ein grob-materielles Phänomen handelt. Sie können es nur unter zwei Umständen sehen: erstens, wenn sie eine genügend subtile Sicht entwickeln, und zweitens, wenn die Aura selbst so stark zu werden beginnt, dass sie sich auf die sie verbergende materielle Hülle aus grober Materie auswirkt. Die Mutter hat sicher keine Absicht, Leute zum Sehen der Aura zu bringen – aber einer nach dem andern, ich glaube an die 20 oder 30 Personen im Ashram, sind von sich aus soweit gekommen, sie zu sehen. Es ist sicherlich eines der Zeichen dafür, dass die Höhere Kraft (supramental, oder anders genannt) beginnt, die Materie zu beeinflussen.

15-11-1933

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Wenn es ein Fehler oder eine mentale oder vitale Formation sein soll, Mutters Licht zu sehen, dann kann die Realisation des Göttlichen und jede spirituelle Erfahrung als mentale oder vitale Formation, oder als Fehler in Frage gestellt werden, und jeder Yoga wird unmöglich.

6-9-1933

DAS DIAMANT-LICHT DER MUTTER

a) Es, (das diamantfarbene Licht) bedeutet die essenzielle Kraft der Mutter.

b) Das Diamant-Licht geht aus dem Herzen des Göttlichen Bewusstseins hervor und bringt die Öffnung des Göttlichen Bewusstseins, überall da, wo es hingeht.

c) Die Herabkunft der Mutter mit dem diamantenen Licht ist die Sanktion der Höchsten Macht für die Bewegung in dir.

d) Das Diamant-Licht der Mutter ist ein Licht von absoluter Reinheit und Macht.

e) Das diamantene Licht ist das zentrale Bewusstsein und die Kraft des Göttlichen.

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Der Diamant ist das Symbol von Mutters Licht und Energie – das Diamant-Licht ist das Licht ihres Bewusstseins in seiner höchsten Intensität.

13-11-1936

DAS GOLDENE LICHT

DER MAHAKALI-FORM DER MUTTER

Das Licht der Mutter ist weiß – insbesondere diamantweiß. Die Mahakali-Form ist gewöhnlich golden, von einem sehr strahlenden und starken Gold.

12-10-1935

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Das goldene Licht ist das Licht der Göttlichen Wahrheit auf den höheren Ebenen über dem gewöhnlichen Mentalen – ein im Ursprung supramentales Licht. Es ist ebenfalls das Licht von Mahakali oberhalb des Mentalen. Man sieht auch oft das goldene Licht von der Mutter ausgehen, so wie das weiße Licht.

17-9-1933

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Ich habe gehört, dass schwarz die Farbe von Kali ist, und dass diese vier Hände hat. Aber in meiner Vision sah ich sie nur mit zwei Händen und ihre Farbe war hell weiß. Warum habe ich sie so gesehen?

Die schwarze Form von Kali ist eine Manifestation von Mahakali auf der vitalen Ebene – aber Mahakali selbst, im Overmind ist golden. Was du gesehen hast, war die Mutter selbst in ihrem Lichtkörper, mit der Mahakali-Macht in ihr, aber nicht die eigentliche Form der Mahakali.

26-9-1933

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Es hängt von der Schattierung des Gelbs ab. Wenn diese golden-weiß ist, kommt es von oberhalb des Mentalen, und die Kombination legt nahe, dass es sich um die Macht von Maheshwari-Mahakali handelt. Das Höhere Mentale ist von blassblauer Farbe.

21-3-1938

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Die Linie goldenen Lichts ist eine Linie des Lichts der höheren Göttlichen Wahrheit, das kreisförmig den akasa des Herzens umgibt, und diese diamantfarbene Flut ist das Licht der Mutter, das in den akasa einströmt. Somit ist es ein Anzeichen dieser Kräfte, die am psychisch-emotionalen Zentrum arbeiten.

17-12-1936

VISIONEN UND ERFAHRUNGEN DER MUTTER

Als die Mutter gestern Abend herunterkam, um Darshan zu geben, sah ich ihr Gesicht in purpurrotem Licht scheinen, wie die Sonne am frühen Morgen. Was bedeutet das purpurne Licht?

Purpurrot weist auf die Manifestation der Liebe in der materiellen Atmosphäre hin.

5-6-1933

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Während der heutigen Meditation in der Pranam Halle bevor die Mutter herunterkam, hatte ich eine Vision: ich sah, wie die Mutter von einem höher gelegenen Platz herabkam, in einem rosafarbenen Sari und mit einer Blume, 'die Göttliche Liebe' im Haar. Was hat dieser Traum zu bedeuten?

Es ist ein Symbol für die Herabkunft der Göttlichen Liebe.

5-6-1933

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Vor zwei Tagen sah ich mich im Traum in einem Raum im Bett liegen, und die Mutter kam mit einem rosafarbenen Pferd herein. Als ich das Pferd sah, sagte ich der Mutter, es würde mich beißen, aber die Mutter erwiderte, dass es das nicht tun würde. Was bedeutet dieser Traum?

Rosa ist die Farbe psychischer Liebe – das Pferd steht für dynamische Macht. Also bedeutet das rosafarbene Pferd, dass die Mutter die dynamische Macht psychischer Liebe mit sich brachte.

3-8-1933

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Als ich heute in der Pranam Halle meditierte, sah ich von einem Himmel voll blauen Lichts einen schön geebneten Weg zur Erde herunter führen, und die Mutter schritt langsam diesen Pfad hinab. Der ganze Körper der Mutter bestand aus weißem und goldenem Licht, das sich nach allen Seiten hin ausbreitete. Als die Mutter das Ende des Weges erreichte und auf der Erde ankam, vermischte sich ihr Körper mit der Erde. Dann wachte ich plötzlich aus der Meditation auf War dies eine Vision? Was bedeutet sie?

Ja, es ist eine Vision auf der Ebene des Mentalen (nicht des gewöhnlichen, sondern des höheren Mentalen). Es zeigt die Herabkunft der Mutter mit dem Licht von Reinheit und Wahrheit (weiß und golden) in die Materie an.

5-8-1933

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Vor zwei Tagen sah ich in einem Traum die Mutter an einem hohen Ort stehen; vor ihr befand sich ein Steinsockel, auf welchem die Tulsi-Pflanze stand. Was hat das zu bedeuten?

Ich nehme an, dass sie Bhakti herabgebracht und gepflanzt hat.

5-6-1933

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Schlangen sind Energien – die des Vitalen sind gewöhnlich bösartige Kräfte, und diese sind es, die normalerweise gesehen werden. Aber wohlmeinende und göttliche Kräfte werden auch in dieser Form abgebildet, z.B. wird die Kundalini-Shakti in Form einer Schlange dargestellt. Schlangen, die sich über oder um Mutters Kopf winden, würden eher an die Form von Shivamurti erinnern und auf zahllose Energien hinweisen, alle schließlich versammelt in einer einzigen grenzenlosen Energie, von der sie die Aspekte sind.

28-10-1936

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Ich hatte einen Traum, in dem ich sah, dass die Mutter in meiner Nähe war. Als sie einmal lächelte, war mir, als ob ich alle Welten in ihrem Mund erblickte, so wie sie Jasoda in Krishnas Mund sah. Unmittelbar nachdem ich das geschaut hatte, fühlte ich mich emporgehoben über die Welt und nahm sie wahr als ein freier Zeuge. War dies eine echte Traumerfahrung und sah ich wirklich die Mutter, oder war es ein anderer Einfluss?

Ich denke nicht, dass es ein anderer Einfluss war. Es liest sich durchaus wie eine sehr authentische Erfahrung.

19-6-1935

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Während ich auf die Mutter schaute, als sie auf die Terrasse kam, sah ich plötzlich in ihrem Schoß einen Säugling, den ich für Jesus Christus hielt, weil er so ähnlich aussah. Die Vision dauerte etwa eine Minute, und ich hatte sie mit offenen Augen. Kann sie wahr sein?

Es ist möglich – da Jesus das Kind der Göttlichen Mutter war.

25-11-1933

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Es scheint, dass du in eine Ebene des Höheren spiritualisierten Mentalen aufgestiegen bist, in die Maheshwari herabkam und die Macht der Göttlichen Wahrheit brachte. Das Resultat im physischen Bewusstsein war eine Wahrnehmung des Einen Bewusstseins und Lebens in allen Dingen, und eine Illumination der Körperzellen mit dem goldenen Licht der höheren Wahrheit.

Oktober, 1933

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Gestern Nacht sah ich in einem Traum Licht, das vom Körper der Mutter in meinen Körper drang und ihn transformierte. Unsere beiden Körper waren länger als die physischen Körper und von einer schattenhaften Farbe, wie von Steinen. Was bedeutet dies?

Es ist gut, es ist die Öffnung des physischen Bewusstseins hin zur Mutter. Es war wahrscheinlich das unbewusste Physische, das du sahst – das würde den schattenhaften Charakter erklären –, der Stein weist auf die materielle Natur hin.

30-9-1933

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Ich stelle seit kurzem fest, dass die Mutter, bevor sie am Abend von der Terrasse herunter kommt, dort lange stehen bleibt. Ich habe das Gefühl, dass sie uns dann jeweils etwas Spezielles gibt, daher konzentrierte ich mich darauf, um aufzunehmen und zu fühlen, was sie gibt. Aber heute Abend, (als ich mich konzentrierte und auf sie schaute) sah ich plötzlich, dass ihr physischer Körper verschwand, – es gab keine Spur ihres Körpers mehr, so, als ob sie nicht da wäre. Dann nach ein paar Sekunden, erschien ihre Gestalt wieder. Ich fühlte in dem Moment, dass sie sich mit dem Äther verband und mit allem eins wurde. Warum habe ich das so wahrgenommen?

Die Mutter macht eine Invokation, oder formuliert eine Aspiration und bleibt dann solange stehen, bis die Bewegung zu Ende gekommen ist. Gestern verlor sie dabei für gewisse Zeit das Körpergefühl, und vielleicht ist es das, was dich die Dinge so sehen ließ.

29-8-1932

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Als ich heute in der Pranam-Halle meditierte, hatte ich eine Vision der Mutter, wie sie ganz in ihre Konzentration versunken war. Wieso sah ich sie so?

Die Mutter befindet sich in ihrem inneren Wesen immer in einem konzentrierten Bewusstseinszustand – so ist es ganz natürlich, dass du sie so siehst.

5-6-1933

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Es war im Schlafe oder in der Meditation; ich kann mich nicht erinnern. Ich näherte mich der Mutter mit einer Schale mit verschiedenen Blumen. Bevor ich mich verbeugte, bot ich ihr drei Blumen 'Göttliche Liebe' an. Hat das etwas mit meiner Sadhana zu tun?

Es ist nicht ganz klar, was die Nummer drei in diesem Zusammenhang bedeutet. Möglicherweise ist es das Streben nach der Göttlichen Liebe in den drei Teilen des Wesens.

12-7-1936

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Ich sah die Mutter in der Farbe der Blume 'Abgelöstheit'. Hat das irgendeine Bedeutung?

Es muss bedeuten, dass dies die Kraft war, die sie dir angeboten hat, oder andererseits, die du von ihr benötigt hast.

10-1-1934

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Die Mutter sitzt auf dem Gipfel eines eisbedeckten Berges; ein enger Pfad führt dorthin und ich nähere mich allmählich dem Ort.

Das ist einfach ein Symbol der Reinheit und Stille des höheren Bewusstseins, die auf dem Pfad der Sadhana erreicht werden müssen. Der Berg symbolisiert die Schwierigkeit, da man weder auf die eine, noch die andere Seite abgleiten darf, sondern geradeaus gehen muss.

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Ich will Dir mitteilen, was sich im Verlauf meines Mittagsschlafes ereignete. Ich befand mich auf dem Schoß der Mutter. Sie hatte ihre transformierende Handfläche auf meinen Kopf gelegt. Mit ihrem Daumen presste, oder besser, öffnete sie das Brahman-Zentrum oben am Kopfe. Ich bekam ein Gefühl, als ob etwas von dort empfangen würde. Dann gab es plötzlich einen Wechsel des Bewusstseins in eine Art andere Welt. Die Zellen des Körpers, der bereits von Licht überflutet war, erfuhren ein supra-physisches Licht. Das Physische selber wurde emporgehoben. Würdest Du dieses Phänomen bitte erklären?

Es gibt nichts zu erklären. Es war das, was du beschreibst: das plötzliche Aufsteigen des Bewusstseins auf eine höhere Ebene und dessen Herunterkommen in das Physische.

5-9-1934

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Über meinem Kopf sehe ich eine Ebene unendlichen und ewigen Friedens. Die Mutter ist die Königin dieser Ebene. Von dort fühle ich etwas wie ein unaufhörliches Glühen zu mir herab kommen. Erst berührt es mein höheres Wesen und geht ohne jeden Widerstand durch es hindurch. Aber auf seinem Weg nach unten verengt sich sein Fluss zu einem schmalen Strom, der durch die Brahman-Öffnung hindurchgeht. Was hältst Du von dieser Beschreibung?

Das ist ganz richtig. Bei vielen kommt es allerdings in einer Masse durch den ganzen Kopf herunter und nicht in einem Strom durch das Loch des Brahman.32

13-2-1936

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Die Mutter sitzt auf ihrem Stuhl. Hinter ihr ist eine Kobra mit vielen Hauben, die über dem Kopf stehen und ihn bedecken. Sie ist von strahlend goldener Farbe; im Zentrum jeder Haube ist ein glänzend roter, runder Punkt.

Die Kobra ist ein Symbol der Natur-Energie; golden bedeutet die höhere Wahrheits-Natur; viele Hauben bedeuten viele Kräfte. Rot ist wahrscheinlich ein Zeichen der Mahakali-Macht. Die Kobra, mit ihren Hauben den Kopf bedeckend, ist ein Symbol der Souveränität.

23-1-1937

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Ich sehe einen rauen Felsen, auf den das Licht der Sonne fällt, und die Gestalt ändert sich: im Zentrum entsteht ein hohler Kreis und Felsen formieren sich rund um den Kreis. Im Zentrum des Kreises erscheint ein etwa zwei Fuß hohes Steinbild von Shiva; danach tritt aus dem Abbild Shivas die Mutter hervor. Sie befindet sich in Meditation. Das Licht der Sonne fällt direkt hinter dem Körper der Mutter ein. Was bedeutet das?

– Felsen: das physische (allermateriellste) Wesen. Eine Öffnung im Materiellen, die Raum für die Formierung des spirituellen Bewusstseins dort schafft.

– Steinbild von Shiva: die Realisation des schweigenden Selbstes oder des Brahman (Frieden, Stille, Weite des Unendlichen, Reinheit des Zeugen-Purusha). Aus diesem Schweigen taucht die Göttliche Shakti auf, konzentriert auf die Transformation des Materiellen.

– Sonnenlicht: Licht der Wahrheit.

12-10-1936

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Du hast mich kürzlich aufgefordert, im Zustand der Trance bewusst zu bleiben; ich habe mich sehr darum bemüht und hier ist das Ergebnis: Ich sah, wie eine Heilige einen Ort betrat, wo sich einige der Sadhaks für ihren Darshan versammelt hatten. Sie ging in einen geschlossenen Raum, in den wir einer nach dem andern hineingehen sollten. Ich bemerkte, dass jedem eine oder zwei Minuten gewährt wurden, wie es an unseren Darshan-Tagen üblich ist. Ich kam zuletzt an die Reihe.

Im Zentrum des Raumes saß die Heilige, einfach gekleidet. Ohne auf ihr Gesicht zu schauen, legte ich meinen Kopf in ihren Schoß. Sie legte ihre Hände auf meinen Kopf und streichelte mich sanft, wobei sie zu sich selbst so etwas wie „Lass ihn ... haben“ murmelte; das letzte Wort des Satzes härte ich sehr deutlich, kann mich jetzt aber nicht mehr daran erinnern. Es war der Name einer spirituellen Kraft. Kaum hatte sie gesprochen, fühlte ich plötzlich einen Drang dieser Kraft, die in meinen Kopf eintrat.

Ein paar Sekunden danach äußerte sie den Namen einer anderen Kraft. Diese traf mich mit großer Wucht – die Kraft war von einer geradezu umwerfenden Intensität.

Nach einer Weile hob ich meinen Kopf und schaute die Heilige zum ersten Mal an. Ihr Gesicht erschien mir wie das der Mutter. Dann sagte ich zu ihr: „Darf ich eine Frage stellen?" Sie schien das nicht zu mögen, aber da sie es nicht ablehnte, wiederholte ich die Frage. Diesmal sagte sie: „Ich will keine Fragen". (Ich wollte mehr über ihre beiden Gaben unterschiedlicher Kräfte wissen, die sie mir verliehen hatte). Was ich dann noch sagte, weiß ich nicht mehr. Nach langer Zeit kamen wir ins Bewusstsein zurück, denn wir waren beide gemeinsam in eine Trance gegangen. Wir bemerkten es erst, als wir den Türwächter fragten, wie viel Zeit wir zusammen verbracht hatten. Hinterher sagte ich zu ihr: „Du musst in Trance gegangen sein und ich bin dir einfach gefolgt".

Ich begreife das ganze Phänomen nicht:

1) Wer war die Heilige?

2) Warum gewährte sie mir die Gabe ihrer Kräfte?

3) Eine Trance in der Trance! Das ist etwas Neues!

Offensichtlich war die Heilige die Mutter selbst, in einer supra-physischen Form. Es war nur natürlich, dass sie keine Fragen mochte – die Mutter hat mentale Fragen zu keiner Zeit gern und am wenigsten dann, wenn sie gerade jemanden in Meditation versetzt, wie in dieser Erfahrung. Zu fragen „warum“ (dein ewiges „warum“), höhere Mächte gegeben werden, mutet eher komisch an. Die meisten Leute hinterfragen die Gaben der Shakti nicht, oder verlangen nach Gründen, wozu sie erteilt werden sie sind nur zu glücklich darüber. Trance m der Trance – natürlich, weil deine Sadhana im Trance-Zustand weiterging, eben auf Trance-Art.

Auf gleiche Weise kann sie auch im bewussten Schlaf weitergehen.

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Während eines Mittagsschläfchens hatte ich die Vision einer wunderschönen, in der Sonne sitzenden Frau. Die Strahlen der Sonne umgaben sie oder kamen aus ihrem Körper hervor – genau kann ich es nicht sagen. Ihre Erscheinung und Kleidung schien eher europäisch als orientalisch zu sein.

Es ist keine Frau. Eine Frau strahlt nicht aus und ist auch nicht von Strahlen umgeben. Wahrscheinlich eine Sonnengöttin, oder eine Shakti des inneren Lichts, eine von Mutters Mächten.

20-12-1935

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X sagte uns heute, dass die Mutter am Tag der Durga Puja versuchte, die Persönlichkeit von Durga herabzubringen.

Es handelte sich nicht um einen Versuch – sie ist herabgekommen.

Als ich zum Pranam kam, vermittelte mir die Erscheinung der Mutter das Gefühl, dass sie Durga in Person sei. Ich weiß nicht, ob ein derartiger Eindruck durch die Assoziation mit der Puja an diesem Tag entstanden ist, oder ganz unabhängig davon.

All das ist die Dummheit des physischen Mentals, das sich sehr klug vorkommt, wenn es das innere Gefühl oder die innere Wahrnehmung wegrationalisiert.

Diese Gefühle sind so vage und vorübergehend und von keiner konkreten Vision begleitet.

Was sonst erwartest du von den ersten Kontakten!

Um Dir ein Beispiel zu geben: Mir war, als ob ich die Göttin Bhagawati zu mir sagen härte, „ich komme“, und viele andere Dinge, an die ich mich jetzt nicht mehr erinnere.

Diese Dinge sind zumindest ein Beweis dafür, dass das innere Mentale und das innere Vitale versuchen, sich den supra-physischen Dingen zu öffnen. Aber wenn du das, in dem Moment wo es anfängt, schon herabsetzt, wie kann es sich dann jemals entwickeln!

Ich habe jetzt angefangen, mich im Herzen zu konzentrieren. Letzten Sonntag hatte ich während der Meditation die Vision deines Gesichtes, das etwa eine Stunde lang vor mir schwebte, und empfand dabei tiefe Freude. Ich war voll bei Bewusstsein, aber der Körper wurde ganz taub. Hat sich etwas in mir geöffnet? Ist all das die Erfüllung des Versprechens, das Bhagawati mir gab?

Es sieht so aus. Auf jeden Fall gibt es offensichtlich eine Öffnung im Herzzentrum, sonst hättest du nicht die Veränderung, oder die Vision mit dem Stillwerden des physischen Bewusstseins gehabt.

VISION DER MUTTER UND VERWIRKLICHUNG

Kann es als Verwirklichung bezeichnet werden, wenn man eine Vision der Mutter hat, oder sie im Traum oder im Wachzustand sieht?

Das wäre eher eine Erfahrung als eine Verwirklichung. Eine Realisation wäre das Gewahrwerden ihrer Gegenwart im Innern, ihrer Kraft, welche die Arbeit vollbringt – oder des Friedens oder Schweigens überall, der universellen Liebe, universellen Schönheit oder Glückseligkeit etc. Visionen fallen unter Erfahrungen, es sei denn, sie festigen sich und sind von einer Verwirklichung begleitet, deren Unterstützung sie sozusagen sind – zum Beispiel die ständige Vision der Mutter im Herzen oder über dem Kopf etc.

12-3-1934

FÄHIGKEIT ZUR VISION

UND SPIRITUELLER FORTSCHRITT

Manche sehen Licht etc. um die Mutter herum, aber ich nicht. Was habe ich für eine Blockierung?

Es ist keine Blockierung – es ist einfach eine Frage des Wachstums der inneren Sinne. Es ist nicht unbedingt erforderlich für spirituellen Fortschritt. Es gibt manche, die sehr weit auf dem Weg fortgeschritten sind, und die – falls überhaupt – nur selten oder kaum Visionen dieser Art haben; andererseits entwickelt sich manchmal eine erstaunliche Fähigkeit schon bei Anfängern, die bis dahin noch sehr elementare spirituelle Erfahrungen hatten.

1-12-1933

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X sagte mir: „Ich war in ständiger Verbindung mit der Göttlichen Mutter, lange bevor ich nach Pondicherry kam. Ich sah sie nicht nur in Meditation oder Vision, sondern ganz konkret, vor meinen weit geöffneten Augen. Ich pflegte mich oft mit ihr zu unterhalten, besonders in meinen schwierigen Phasen, in denen sie zu mir kam und mir sagte, was ich tun soll. Ich wusste nur nicht, bevor ich diesen Ort besuchte, dass die Göttliche Mutter niemand anderes als die Ashram-Mutter war, und dass sie eine physische Form von sich erschaffen hat." Also, ich bin zu pragmatisch, um all diese Sachen zu glauben, insbesondere ihre Behauptung, die Mutter mit offenen Augen zu sehen, was auf eine fortgeschrittene Sadhana schließen ließe.

Daran ist aber nichts Unwahrscheinliches. Es bedeutet einfach, dass sie ihre innere Vision und Erfahrung so externalisiert hat, dass sie auch mit den physischen Augen sieht; aber es handelte sich um eine innere Vision, die sah, und ein inneres Hören, das hörte, nicht um eine physische Sicht, oder ein physisches Hören. Das ist nichts Ungewöhnliches. Es deutet nicht auf eine 'fortgeschrittene Sadhana' hin, was immer das heißen mag, sondern nur auf eine spezielle Fähigkeit.

2-7-1936

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Diese Dinge (das Sehen und Sprechen mit der Devata, die man verehrt) sind bei denen, die Yoga praktizieren, überall äußerst verbreitet. Im Ashram sind die Sadhaks zu intelligent, zu skeptisch und nüchtern, um viele Erfahrungen dieser Art zu haben. Selbst denjenigen, die sie vielleicht entwickeln könnten, wird es durch ihr nach außen hin orientiert – und im Körperbewusstsein Befangen-Sein, welches die Atmosphäre hier beherrscht, unmöglich gemacht, sie zu bekommen.

2-7-1936

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Es ist ganz normal für Leute, die diese Fähigkeit haben, in einem bestimmten Stadium der Sadhana die von ihnen verehrte Devata zu sehen und zu hören und von ihr ständig Anleitung für ihr Handeln oder die Sadhana zu erhalten. Defekte und Schwierigkeiten mögen weiterbestehen, aber das behindert die direkte Führung nicht, und sie ist eine Tatsache. Es ist notwendig, dass der Guru in solchen Fällen darauf achtet, dass es die richtige Erfahrung, die richtige Stimme oder Vision ist – denn es kann auch sein, dass eine falsche Führung oder Anweisung kommt, wie es bei X und Y der Fall war.

8-7-1936

DIE MUTTER IM TRAUM SEHEN

Letzte Nacht sah ich die Form der Mutter im Traum. War sie wirklich oder nur ein Produkt meiner Einbildung?

Was meinst du mit wirklich? Es war die Form der Mutter in einer Traumerfahrung. Einbildung bezieht sich nur auf den Wachzustand des Mentalen.

3-7-1933

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Aber können nicht auch falsche Kräfte die Form der Mutter annehmen?

Wenn trügerische Kräfte die Form der Mutter annehmen, geschieht das mit einer schlechten Absicht. Solange es keine Attacke oder falsche Suggestion gibt, brauchst du nicht anzunehmen, dass falsche Kräfte im Spiel waren. Natürlich ist es immer möglich, dass etwas in deinem eigenen Bewusstsein einen Traum über die Mutter konstruiert hat, oder ihre Gestalt dort hingestellt hat, wenn sie selbst gar nicht da war. Das passiert, wenn es nur ein Traum ist, eine Anzahl zusammengewürfelter Ideen und Erinnerungen etc. des Mentalen, und nicht eine Erfahrung auf einer anderen Ebene.

5-7-1933

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Selbstverständlich kann sich die Mutter, außer in ihrer physischen Form, auch in vielen anderen Formen manifestieren, und ich, obwohl ich eher weniger, "vielgestaltig" bin, kann das auch. Das heißt aber nicht, dass du jeden beliebigen Gentleman als mich, oder jede Dame als die Mutter ansehen kannst. Dein Traum-Selbst muss ein gewisses Unterscheidungsvermögen entwickeln. Diese Unterscheidungsfähigkeit kann sich nicht an Zeichen und Formen orientieren, denn die vitalen Bettler können fast alles nachahmen – sie muss intuitiv sein.

23-5-1935

DIE STIMME DER MUTTER HÖREN

In Deinem Buch 'Grundlagen des Yoga' steht: „Es ist die Mutter, die immer mit dir und in dir ist, mit der du dich unterhältst.“ Kannst Du mir bitte erklären, wie man sich mit der Mutter unterhält?

Man hört die Stimme oder den Gedanken innerlich sprechen, und man antwortet innerlich. Nur ist es für den Sadhak nicht immer ungefährlich, wenn es irgendeine Unwahrhaftigkeit des Egos, Begehren, Eitelkeit oder Ehrgeiz in ihm gibt, – denn dann konstruiert er möglicherweise eine Stimme, oder einen Gedanken in seinem Mentalen und schreibt sie der Mutter zu, und sie wird zu ihm erfreuliche oder schmeichelhafte Dinge sagen, die ihn in die Irre führen. Oder er hält vielleicht eine andere Stimme für die der Mutter.

2-7-1936

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Kann man sich einzig auf die Stimme von innen verlassen und auf diese Weise von der Mutter geführt werden?

Falls es die Stimme der Mutter ist; aber dessen musst du dir sicher sein.

7-7-1933

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Ist es nicht eine Tatsache, dass es einfach ist, die Stimme der Mutter im Inneren zu hören und sie als ihre zu erkennen?

Nein, die Stimme der Mutter innerlich zu vernehmen und zu erkennen, ist nicht leicht.

8-7-1933

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Wann wird man als jemand angesehen, der soweit ist, dass er die Stimme der Mutter im Inneren vernehmen kann?

Wenn man Gleichmut und Unterscheidungsvermögen sowie genügend yogische Erfahrung besitzt – andernfalls könnte irgendeine Stimme fälschlich für die der Mutter gehalten werden.

7-7-1933

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Während ich beim Pranam meinen Kopf in den Schoß der Mutter legte, härte ich eine Stimme. Es fühlte sich an wie die Stimme der Mutter. Hat sie wirklich innerlich etwas zu mir gesagt, oder war das eine reine Illusion meinerseits?

Es mag sein, dass die Mutter dir etwas übermittelt hat. Zum jetzigen Zeitpunkt erinnert sie sich nicht.

27-4-1933

32 Das Loch, Öffnung oder Zentrum des Brahman ist das Chakra, das sich zuoberst am Kopfe befindet.

Die Mutter - mit Briefen über die Mutter

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