Читать книгу Meerjungfrauen brauchen's feuchter | Erotischer Fantasy Roman - Starla Bryce - Страница 5
Оглавление3. Sonderbehandlung
»Das wird eine Wahnsinnspremiere! Ich spüre es; dieses Mal lande ich direkt in den Top Ten! Gleich nach der Arbeit kommst du her, okay? Aber nicht vor achtzehn Uhr. Ich muss unbedingt noch aufräumen. Das habe ich gestern nicht mehr geschafft.«
»Na gut, aber nur, wenn wir die Zwiebelsuppe nach dem Rezept deiner Mutter kochen!«
Marina grinste in sich hinein. Die letzten Tage waren ereignislos verlaufen, beinahe langweilig. An den Abenden war sie zu kaputt gewesen, um noch irgendwohin zu gehen, und nach einer geübten Zunge zu suchen. Heute war Dienstag und Marina wollte sich abends mit ihrem besten Freund treffen. Einfach mal wieder auf andere Gedanken kommen. Sie nahm einen großen Schluck aus ihrer Wasserflasche und sah zu der weißen Uhr hoch. Kurz vor vier. Noch eine Stunde, ehe sie Feierabend machen konnte.
Es klopfte an die Tür und kurz danach schaute das von blondem Haar umrahmte schmale Gesicht von Marinas Kollegin Valerie hinein. »Hast du meine rosa Nagelfeile gesehen?«
Marina setzte die Flasche ab und schüttelte mit dem Kopf. »Habe ich nicht.«
Valerie seufzte. »Tony wird mich killen, wenn ich ihr sage, dass ich diese Woche bereits drei Feilen verschlampt habe…«
»Drei schon?« Marina grinste.
»Ja…«, gab Valerie zerknirscht zu. »Und letzte Woche war es der Bimsstein und davor der Kasten mit dem Glitzernagellack. So ein Scheiß!«
»Ich hoffe, du findest deine Feile. Falls es gar nicht anders geht, frag mich noch mal, wenn mein letzter Kunde weg ist. Aber empfehlen kann ich dir das nicht… Ich bin eine miese Sucherin! Schon als Kind habe ich bei diesen Wo-ist-Walter-Bildern richtig versagt.«
Valerie grinste. »Du freust dich sicher schon drauf, oder?«
Marina zog die Augenbrauen hoch. »Worauf? Auf das Suchen? Ne!«
»Nein, auf deinen letzten Kunden für heute! Der Typ im Wartebereich sieht echt schnuckelig aus! Der muss zu dir wollen. Janette hat eben Frau … ach, wie heißt sie noch gleich? Die, die immer so perfekt faltenfreie Blusen trägt…«
Marina zuckte mit den Schultern. Wie sollte sie sich die Namen von den Kunden ihrer Kolleginnen merken, wenn sie schon bei ihren eigenen Kunden scheiterte?
»Na, ist ja auch nicht so wichtig. Ich habe gleich Herrn Miller. Ich hoffe, er regt sich nicht wieder über den Lavendelgeruch in meinem Behandlungszimmer auf. Ich habe ihm schon mehrmals gesagt, dass ich nicht wegen ihm meine Räucherstäbchensorte wechsle. Was glaubt der eigentlich, wer er ist? Ich dachte ja, ich kann ihn Janette oder dir unterjubeln, aber er will weiterhin bei mir bleiben. Bescheuert, oder?«
»Vielleicht kabbelt er sich gerne mit dir.« Marina grinste.
»Ja, das wird es wohl sein.« Valerie seufzte. »Gut, ich suche weiter nach meiner Feile. Und dir viel Spaß, Kollegin!« Valerie zwinkerte Marina zu, ehe sie aus dem Türrahmen verschwand.
Marina ging aus ihrem Behandlungszimmer, um den Kunden aus dem Wartebereich zu holen. In der Hand hatte sie ihren Terminplan für diese Woche, den Cathy von der Anmeldung ihr stets am Montagmorgen auf dem Sideboard hinterlegte. Marina ging am Tresen vorbei zur gemütlichen Sitzecke, in der die Kunden Platz nehmen konnten.
»Herr Carpani, bitte«, sagte Marina, ohne aufzusehen.
Carpani… der Name kam ihr bekannt vor. Wo hatte sie ihn schon mal gehört? In einem italienischen Film? Oder war es der Name einer Eisdiele in der Innenstadt?
»So schnell sieht man sich wieder! Ich hoffe doch, dass du mich innerhalb der letzten Woche nicht vergessen hast?«
Hector. Er war es und strahlte Marina mit seinem breiten Lächeln an. Heute trug er ein weißes Shirt, locker sitzende knielange Jeans und braune Sneakers. In seinen dunkelblonden Haaren steckte eine Sonnenbrille.
»Wie könnte ich dich vergessen?« Schlagartig erreichte Marinas Laune ihren heutigen Höhepunkt. Ihre Pussy jubelte und stachelte Marina an, nach Behandlungsende ein Check hinter die Aufgabe Frag Hector Carpani nach einem Fick-Date zu machen.
Hector grinste zufrieden und folgte ihr ins Behandlungszimmer. Cathy lächelte Marina zu, als sie mit Hector im Schlepptau am Tresen vorbeiging. Was sie wohl dachte? Marina versuchte, sich auf der Arbeit möglichst gesittet zu benehmen und nichts von ihrem lustvollen Hobby, dem sie so gerne am Strand nachging, durchschimmern zu lassen.
Hector Carpani… Sein Name klang in Marinas Ohren wie der Hauptdarsteller eines atemberaubenden Films. Ein Film, der nicht mit heißen Szenen geizte und die Zuschauerinnen um den Verstand brachte. Sah Hector einfach nur gut aus oder brachte ein Kuss von ihm ihr tatsächlich den Rausch, nach dem sich Marina so sehnte? Sinnlichkeit, die nicht verebbte, sondern mit jeder Berührung, jedem Kuss gesteigert wurde.
»Da bin ich wieder.« Hector nahm auf dem Stuhl Platz und zog seine weißen Sneakersocken aus.
»Hast du so schnell einen neuen Gutschein von deiner Vermieterin bekommen?«
»Nein, habe ich nicht. Stell dir vor, ich bin bereit, für deine großartige Fußmassage in meine eigene Tasche zu greifen. Ich glaube, wenn Daria mir noch mehr Geschenke macht, geht mir ihr Mann Claus bald an die Gurgel und schmeißt mich raus! Es war schon ein Wunder, dass ich die Wohnung überhaupt bekommen habe. Und zwar…«
»Dasselbe Programm wie letztes Mal? Sorry, aber ich will dir keine Minute deiner selbst bezahlten Fußpflegebehandlung unterschlagen.« Marina unterbrach ihn, auch wenn sie gerne wollte, dass er weiterredete. Der Klang von Hectors Stimme fühlte sich warm an. Wie ein Stück Karamell, von der Sonne erhitzt. Marina konnte sich gut vorstellen, wie Hectors Mund Worte formte, um sie so richtig in Stimmung zu bringen. Wie zum Beispiel: »Will meine kleine Schlampe gefickt werden?« oder »Dir werde ich jetzt die frechen Lippen stopfen!«
»Ja, gerne. Das tat echt gut…« Hector nickte, während Marina das Fußbad vorbereitete. Zwischen Marinas Beinen wurde es kribbelig. Ob er etwas von ihren Absichten ahnte? Nicht, dass er einer von diesen sittsamen Männern war, die es gleich auf etwas Festes anlegten! Das musste sie rausfinden, bevor sie zu weit ging und hinterher einen Verehrer an der Backe hatte. Marina behauptete von sich selbst, kein Beziehungstyp zu sein. In der Vergangenheit waren zwei Monate die längste Zeit gewesen, die sie es mit nur einem Mann ausgehalten hatte. Hochzeit und Familiengründung waren Themen, mit denen sich andere Leute gerne auseinandersetzen konnten, aber Marina hielt nichts davon. Wie konnte man sich freiwillig für ein ganzes langes Leben an nur eine einzige Person ketten?
»Du bist nicht sehr romantisch, Marina! Stell dir mal vor, du findest den Kerl, der es dir im Bett ordentlich besorgt. Wärst du nicht daran interessiert, ihn dir auf lange Sicht zu sichern?«, hatte Janni mal gefragt. Marina wusste nicht, was sie in einer solchen Situation machen würde. Aber wie sollte sie jemanden fürs Leben finden, wenn sie noch nicht mal jemanden entdeckt hatte, der gut genug war, um sich von ihm entjungfern zu lassen?!
Hector erzählte seine Geschichte und Marina stupste ihre Geilheit beiseite. »Also, stell dir mich zwischen einem Haufen Anzugstypen vor, denen die Geldscheine aus den Hosentaschen rausquellen. Ich wollte schon wieder gehen, weil ich absolut keine Chance sah, in diese Anliegerwohnung zu kommen. Doch ich blieb, weil die Katze des Hauses, Maria-Tulipa, um eine Streicheleinheit bat. Wie kann ich da Nein sagen? Daria sprach mich schließlich an, als sie sah, wie gut ich mich mit ihrer Katze verstand. Sie ist eine nette Dame um die sechzig. Also Daria. Maria-Tulipa ist sieben. Gut gehalten haben sich beide. Jedenfalls war ich der einzige Kerl, von dem sich Maria-Tulipa streicheln ließ. Die anderen Bewerber hat sie nicht beachtet, einen sogar angefaucht. Aber der Typ war auch ein arroganter Schnösel. Ein Wunder, dass er Daria nicht vorgeschlagen hat, gleich das ganze Haus zu kaufen! Daria erzählte mir, dass ihre Katze sonst Männer meidet - aber wenn sie sich von mir streicheln lässt, kann ich ja kein schlechter Kerl sein. Also durften Schnöselchen und die anderen weiterziehen. Tja, so wie es aussieht, kann ich gut mit Muschis!«
»So? Tiere mögen dich? Kann ich mir fast nicht vorstellen. Jemand, der seine Hornhaut von Fischen abknabbern lassen will, kann doch kein Tierfreund sein? Und dann auch noch Muschis. Die meisten sind ziemlich eigenwillig. Meine Muschi hättest du auf jeden Fall nicht so einfach zufriedengestellt.«
Hector selbstbewusstes Grinsen wurde breiter. »Willst du es drauf ankommen lassen?«
»Möglich.«
Marina mochte Männer, die ein gesundes Selbstvertrauen besaßen, solange es nicht in Narzissmus gipfelte. Aber bei Hector machte sie sich darüber keine Gedanken. Seine Haare waren zwar gestylt, aber nicht so sehr, dass man ihm Selbstverliebtheit hätte unterstellen können.
Marina stellte das Fußbad unter Hectors Füße und er tauchte die Zehen langsam in das duftende warme Wasser ein. Hectors Augen ließen nicht eine Sekunde von Marina ab. Sein Blick sorgte für einen regelrechten Kribbelrausch zwischen Marinas Beinen.
»Ah, sehr angenehm! Du kannst gerne mal zu mir kommen und mir mein Badewasser einlaufen lassen. Du bist echt gut darin, die perfekte Wassertemperatur zu finden.«
Wieso wechselte er jetzt das Thema? Wollte er den Schwanz einziehen, bevor er ihn überhaupt ausgefahren hatte?
Marina, die mittlerweile wieder auf dem Drehhocker gegenüber des Behandlungsstuhls Platz genommen hatte, schaute Hector irritiert an, ehe sie sagte: »Ich soll dir dein Badewasser einlaufen lassen? Und dann? Gehe ich wieder?« Marinas Mund gab sich Mühe, ein provozierendes Lächeln zu formen.
»Na ja, du könntest mit zu mir in die Wanne steigen.«
Damit du meine Schuppen zwischen den Beinen sehen kannst? Du kannst mir deine Zunge in den Hals stecken, an meinen Nippeln ziehen, meine Pussy mit deinen Fingern verwöhnen - aber ich werde niemals zusammen mit dir schwimmen oder auch nur in die Badewanne steigen!
»Willst du nicht lieber einen Schwarm Fische mitnehmen? Die knabbern dir dann an diversen Körperstellen rum. Du stehst doch auf so etwas, nicht?«
Hector lachte. »Nicht schlecht gekontert, Frau Marina! Aber ich muss gestehen: Hätte ich beim letzten Mal schon gewusst, wie gut du im Füße-Durchkneten bist und dass kein Fisch dieser Welt dir das Wasser reichen kann, hätte ich mir die ganze Show erspart. Und zu meiner Verteidigung: Mir liegt das Wohl der Tiere, insbesondere der Muschis, sehr am Herzen. So sehr, dass ich Vegetarier bin. Meistens.«
»Meistens Vegetarier?«
»Na ja, ich esse zu gerne Tintenfischringe und Backfischbrötchen. Die gibt es hier in den Restaurants am Meer einfach zu häufig!«
»Vielleicht solltest du umziehen. In die Berge oder so. Irgendwohin, wo es keine Backfischbrötchen und Tintenfischringe gibt!«
»Gar keine schlechte Idee. Aber hey, dafür esse ich keine anderen Tiere. Immerhin.«
»Sag das den Tintenfischen!«
Hector stemmte die Hände in die Hüften. »So, Frau Neunmalklug? Wie sieht es denn bei dir aus?«
»Na ja…« Marina aß wenig Fleisch, aber ganz darauf zu verzichten, war ihr noch nie in den Sinn gekommen. »Es könnte besser sein. Aber geht es nicht immer besser?«
»Aha, ertappt. Frau Marina predigt Tierliebe und haut sich privat die dicken Hamburger rein.« Hector legte den Kopf schief und grinste Marina an.
»Ich esse gar keine Hamburger«, verteidigte sich Marina. »Ich esse generell nicht so viel Fleisch. Also bin ich vom Vegetarierleben gar nicht sooo weit entfernt.«
»Noch so ein Pseudo-Vegetarier wie ich! Aber hey, ist es nicht besser, ein bisschen was zu verändern, als überhaupt nichts?«
»Das stimmt.«
Marina wollte nicht mit Hector über ihre Ernährung reden, auch wenn es gewiss ein wichtiges Thema darstellte. Sie wollte vielmehr seinen Körper erforschen und herausfinden, ob es da eine körperliche Anziehung zwischen ihnen gab, wenn sie nackt neben- oder aufeinanderlagen.
Nach etwa zehn Minuten nahm Marina Hectors Füße aus dem Wasser und trocknete sie sanft mit einem weißen Handtuch ab, ehe sie mit der Massage begann.
»Oh, das tut gut!« Hector schloss die Augen. Marina genoss den Hautkontakt zu Hector ebenfalls. Seine Füße waren so weich und machten neugierig auf den Rest seines Körpers. So neugierig, dass es beinahe wehtat. Die Sehnsucht nach einem heißen ersten Mal, die sich über die Jahre zwischen Marinas Beinen angestaut hatte, drang an die Oberfläche. Sie musste sich beherrschen, wenn sie ihn nicht jetzt und hier mit ihrer Lust überfallen wollte.
»Du weißt ja nun, als was ich arbeite, aber ich habe keine Ahnung, was du machst.«
»Ich würde gerne als professionelles Massageobjekt arbeiten. Na, wäre das nichts? Ich bleibe hier auf diesem Stuhl sitzen und gehe nie wieder weg. Und du massierst mir ununterbrochen die Füße.«
Marina schmunzelte. »Und meine Hände? Die wollen auch irgendwann mal Pause haben.«
»Aber so kannst du deine Massagekünste vervollkommnen. Nicht, dass du das nötig hättest. Aber hey, jeder will doch immer noch besser werden! Du übst also an mir und irgendwann bist du die beste Fußmasseurin auf der ganzen Welt und kannst dir dein Prinzessinnenschloss kaufen.«
»Und was soll ich mit so einem Schloss?«
»Jede Frau träumt doch von einem märchenhaften Schloss!«
»Und du glaubst, du hättest Ahnung von Frauen? Mir würde ein neues Fahrradschloss schon reichen…«
»Dann eben ein neues Fahrradschloss. Aus Gold. Oder, was sag ich da, aus Platin.«
»Du spinnst!«
»Mag sein. Das haben mir schon viele gesagt. Nur schriftlich habe ich es noch nicht. Vielleicht könntest du das übernehmen?«
»Nur, wenn du nach der Behandlung meinen Stuhl verlässt, damit ich Feierabend machen kann!«
Aber bevor du gehst, muss ich deine Zunge testen. Zwischen meinen Beinen. Gib alles, damit du derjenige bist, der meine Pussy als erster Mann bumst!
Hector tat so, als müsste er angestrengt darüber nachdenken. »Okay, geht in Ordnung.«
»Verrätst du mir jetzt, als was du wirklich arbeitest? Oder ist es so peinlich?«
»Peinlich? Nein, ich mag meinen Job. Ein wirklich wichtiger Job! Rate doch mal. Was könnte ich sein?«
Marina knetete Hectors Fußsohlen und sagte unter Lachen: »Comedy-Star, eindeutig!«
»Knapp daneben.«
»Hmm, dann vielleicht Kellner in einem vegetarischen Restaurant?«
»Haha. Soweit ich weiß, haben wir hier noch kein solches Restaurant. Wir hier am Meer hängen echt hinterher im Gegensatz zu den Großstädten.«
»Ach, so schlimm ist es doch nicht für dich. Es gibt ja noch jede Menge Fisch-Imbisse.«
»Ey, du bist fies!« Hector fuhr durch seine dunkelblonden Haare. Seine Haare, die so weich aussahen und so, als würden sie wunderbar riechen.
Ich will meine Nase in deinen Haaren vergraben, während meine Hände über deinen Rücken kratzen…
»Bin ich das?« Mit einer langsamen Bewegung der Finger strich Marina über Hectors Zehen.
»Ja, bist du. Aber das ist okay. Ich bin auch nicht gerade Prince Charming höchstpersönlich. Aber wer will schon einen aalglatten Prinzen, wenn er auch den Typ mit den Macken haben kann?«
Marinas Hand strich über Hectors Fußoberseite. Eine Spur zu zärtlich für eine Kundenmassage.
»Bisher habe ich noch keine Macken ausmachen können. Deine stumpfen Sprüche ausgenommen.«
»Stehst du auf stumpfe Sprüche?«
Marina schüttelte langsam den Kopf. Wie eine Schlange, die weiß, welch hypnotisierende Wirkung ihre Bewegungen auf ihr Zielobjekt haben. »Eigentlich nicht.«
»Aber du bist noch immer nicht weggelaufen. Trotz der Sprüche!«
»Liegt wohl daran, dass ich dafür bezahlt werde, wenn ich dir die Füße massiere.« Marina lächelte breit und brachte die Fußmassage zum Abschluss. Vom Sideboard holte Marina eine Tube und cremte Hectors Füße ein.
»Das könntest du jeden Tag bei mir machen.«
Hectors Lippen waren leicht geöffnet. So, als wartete er geradezu darauf, dass Marina sich zu ihm beugte, um ihn zu küssen. Sollte sie? Diese Lippen sahen einfach köstlich aus! Marina war davon überzeugt, dass sie es sich nicht verzeihen könnte, diese Chance einfach so ausgelassen zu haben. Doch ehe sie ihrem Vorsatz nachkommen konnte, sorgte ein Klingelzeichen dafür, dass Hector ein Handy aus der Hosentasche zog. Irgendein Song von Coldplay, schätzte Marina. Sie mochte die Band nicht besonders.
»Entschuldigung, aber das könnte wichtig sein. Momentan fallen bei uns auf der Arbeit immer wieder Leute aus und ich springe gelegentlich ein.«
Marina lächelte ein »Ist-schon-in-Ordnung«-Lächeln, auch wenn es nicht das war, was sie fühlte.
Hector schaute auf das Display seines Handys. Er nahm nicht ab.
Marina stand auf und wusch die restliche Creme von ihren Händen ab. Wieso war er nicht an sein Handy gegangen?
»Doch nicht dein Chef?«
Hector sah auf. »Nein, nein.«
Wollte er ihr gar nicht sagen, wer ihn stattdessen angerufen hatte? Hector war doch sonst so mitteilungsbedürftig.
Kurze Zeit später ertönte ein weiterer, kürzerer Laut. Scheinbar eine Nachricht. Hector blickte wieder auf sein Handy. Er wirkte etwas durcheinander.
»Deine Frau?« Marina grinste. Bisher hatte Hector nichts von einer Partnerin oder gar Ehefrau erzählt. Aber das hieß nicht unbedingt, dass es keine gab.
»Nein, nicht meine Frau. Nur jemand, den ich jetzt nicht sprechen muss. Ich rufe später zurück. Die Zeit, die ich hier mit dir verbringen kann, genieße ich lieber ohne zu telefonieren.« Hector steckte sein Handy weg.
»Okay.« Zufrieden mit der Antwort war Marina nicht.
Während Marina ihre Hände abtrocknete, zog sich Hector Socken und Schuhe an. »So schnell gehen also die schönsten Momente zu Ende.«
»Du kannst ja wiederkommen«, antwortete Marina.
»Oder ich bleibe einfach gleich da und bin dein nächster und übernächster Kunde - und das jeden Tag!«
»Glaub mir, irgendwann wollen auch deine Füße mal eine Pause haben.«
»Meinst du?« Hector stand auf und schaute Marina an. Das war ihre letzte Chance, bevor Hector die Fußpflegepraxis verließ. Klar war es möglich, dass er schon bald wiederkam. Aber Marinas Pussy wollte es jetzt. Sie konnte nicht mehr warten, sondern musste wissen, wie sich Hectors Zunge anstellte, wenn es drauf ankam. Zeit, alles zum Einsatz zu bringen, was ihre Sirenen-Gene hergaben!
»Was hältst du von einer Sonderbehandlung?«
Hector zog die Augenbrauen hoch und fuhr durch sein dunkelblondes Haar.
»Eine Sonderbehandlung? Weil ich so ein guter Kunde bin?«
Marina machte einen Schritt auf Hector zu. Ihre blauen Augen sagten mehr, als Worte auszudrücken vermochten. Die Geilheit zwischen ihren Beinen spiegelte sich in ihrem Blick. »Nein. Weil ich dich heiß finde.«
»Na, so ein Glück aber auch! Dann war der Kurs Wie lege ich meine Fußpflegerin flach? ja doch kein rausgeschmissenes Geld.« Hector grinste und trat so nah am Marina ran, dass sie endlich seinen Duft riechen konnte, ohne von den Gerüchen des Behandlungsraumes abgelenkt zu werden. Er roch frisch geduscht. Einen Haufen Parfum suchte sie vergeblich in der Luft. Gut so, denn Marina mochte puren Männergeruch lieber als eine Mischung aus Parfum, Deo und allem, was die Drogeriemärkte so an Männerprodukten hergaben. Das war er: der Moment kurz vor dem ersten Kuss. Dieser besonders magische Augenblick, den Marina jedes Mal am liebsten festhalten wollte. Doch es gab ihn mit jedem Mann nur einmal. Und bloß für wenige Sekunden. Danach folgte entweder ein Kuss, der Marina noch mehr in Fahrt brachte, oder der die Realität aufzeigte, dass dieser Kerl einer der schlechtesten Küsser aller Zeiten war. Sie hatte schon so ziemlich jeden Prototyp durch:
1) Den Speichellosen, dessen Küsse trocken waren wie Omas Rührkuchen nach zwei Wochen.
2) Die Schlange, die einem die gesamte Mundpartie abschleckte.
3) Den Hund, der mit seiner Zunge alles vollsabberte.
4) Den Beißer, bei dem man Angst haben musste, dass er einem die Lippe abbiss.
5) Auch dem Vorsichtigen war Marina schon begegnet. Dieser Typ küsste zart wie eine Feder und berührte die Lippen des Kusspartners beinahe gar nicht.
6) Zu guter Letzt gab es da noch Mr. Perfect. Dieser Küsser brachte alles mit, was man sich wünschte. Aber leider fanden sich auch meist übertriebene Ich-Bezogenheit und jede Menge Frauenbekanntschaften in seinem Repertoire.
Zu welcher Gattung gehörst du, Hector Carpani?, fragte sich Marina. Die nächsten Sekunden würden es zeigen.
»Ich fand dich schon bei unserem ersten Aufeinandertreffen hinreißend«, gestand Hector.
Marina grinste. Sie wusste um ihre Anziehung auf Männer. Sich deswegen etwas einzubilden, kam ihr allerdings nicht in den Sinn. Arroganz konnte sie nicht ausstehen.
»Und ich hab mich schon bei deinem ersten Termin gefragt, wie deine Lippen schmecken.«
»Willst du es ausprobieren?«
Hectors Gesicht war so nah an dem von Marina, dass sich ihre Nasen beinahe berührten. Der Moment des ersten Kusses war gekommen. Gleich würde Marina wissen, in welche Kategorie sie Hector Carpani einordnen konnte.
Der erste Kontakt ihrer Lippen war sanft wie ein Wimpernschlag. Dann aber wurden Hectors Küsse fordernder. Seine Zunge erforschte Marinas Mund. Nicht wie eine Schlange. Nicht wie ein Hund. Sondern so, dass Marina nicht anders konnte, als ihre Lippen für ihn noch weiter zu öffnen, während auch ihre Lippen zwischen den Beinen immer williger wurden und es kaum erwarten konnten, dass Hector sich ihnen zuwendete. Sein Drei-Tage-Bart kratzte an Marinas Haut. Marina stöhnte leise auf. Er konnte gut küssen. Sehr sinnlich! Dabei fehlte ihm diese übertriebene Selbstüberzeugung, die den Mr.-Perfect-Küssern anhaftete. Sah ganz so aus, als müsste Marina eine neue Kategorie hinzufügen: der Hector.
Hectors Hand streichelte Marinas Wange, fuhr an ihrem Hals herab und über das weite weiße Shirt, das Marinas weibliche Kurven verdeckte. An ihren Hüften verharrten seine Finger, fest und fordernd. Er wollte es so sehr wie sie.
Marina erwiderte Hectors Küsse. Ihre Lippen verbanden sich zu einem prickelnden Vorspiel.
»Moment!« Marina riss sich los. Sie sprang beinahe zur Tür, um den Schlüssel im Schloss umzudrehen. Neugierige Kolleginnen konnte Marina nicht gebrauchen, wenn sie gleich Hectors Schwanz im Mund hatte.
»In einer Fußpflegepraxis habe ich noch nie rumgeknutscht.« Hector grinste.
»Hast du schon mal einen Blowjob in einer solchen Praxis bekommen?«
Hector schüttelte den Kopf. Seine grünen Augen ließen keine Zweifel daran, dass er es kaum erwarten konnte, dass Marinas Lippen seine Männlichkeit verwöhnten.
War sein Stab schon hart? Durch die Hose konnte Marina nichts sehen, da sie nicht allzu eng anliegend war. Half nur der Grabschtest! Marinas rechte Hand erforschte ohne Scham Hectors unter der Hose verpackten Schwanz. Zwar war der Jeansstoff dick, doch Marina spürte eindeutig etwas Hartes hinter der Hose. Ohne Umschweife kniete sie vor Hector nieder und öffnete den Reißverschluss. Olivgrüne Boxershorts kamen zum Vorschein. Zum Glück nichts mit Motiv oder einem Spruch! Oder beides in Kombination! Marina erinnerte sich an einen Typ, auf dessen Boxershorts ein lang gezogener Dackel abgebildet gewesen war. Darunter der Spruch: »I have the longest… dog!« Welche Frau sollte bei so etwas Lust kriegen, den Mann oral in den siebten Himmel zu befördern? Doch Hectors Boxershorts waren schlicht. Von seinem Penis konnte Marina das allerdings nicht behaupten. Waren ihr zuvor an Hector weder eine große Nase noch gewaltige Hände aufgefallen, so musste Marina nun zugeben, dass man den Spruch »An der Nase eines Mannes erkennt man seinen Johannes« auf den Müll befördern konnte. Hectors von kurzgehaltenen dunkelblonden Schamhaaren umrahmter Penis war beeindruckend gerade, so lang wie das Lineal, das Marina zu Schulzeiten stets in ihrer Federmappe dabei gehabt hatte, und so breit, dass Marinas Pussy vor Gier noch feuchter wurde. Sicher würde sie nicht um den Schmerz herumkommen, wenn Hector zum allerersten Mal mit seinem Schwanz in sie eindrang. Es würde einige Sekunden oder sogar Minuten dauern, bis er sich in ihr ganz ungezügelt bewegen konnte. Marina sehnte den leisen Schmerz herbei. Doch erst musste sie die Oralsex-Hürde nehmen.
Marinas Zunge neckte Hectors Eichel. »Wow«, entfuhr es Hector. Seine Hände strichen durch Marinas dunkle Haare und untermauerten sein Lob. Nachdem sich Marina mit dem geilen Geschmack von Hectors Schwanz bekannt gemacht hatte, war es an der Zeit, herauszufinden, wie tief sie ihn in den Mund bekam. Quälend langsam führte sich Marina Hectors harten Stab in den Mund. So weit, wie sie wollte, bekam sie ihn nicht rein. Dafür war er zu mächtig. Aber Marina wusste auch so etwas mit Lippen und Zunge anzufangen. Ebenso langsam wie beim Einführen zog Marina Hectors Schwanz wieder aus ihrem Mund heraus. Dann ging sie aufs Ganze und wichste den Schaft, während ihr Mund die Eichel verwöhnte.
Marina schaute nach oben. Hectors grüne Augen beobachteten alles, was sie tat. Das Grinsen, das seine hübschen Zähne so oft entblößt hatte, war dem Ausdruck purer Lust gewichen. Marina gab sich so viel Mühe wie möglich. Doch Hector dachte anscheinend gar nicht daran, jetzt schon zu kommen. »Wie willst du es?«, fragte er, während er sanft Marinas Kinn anhob, damit sie zu ihm aufblickte und den Blowjob unterbrach.
»Ich will, dass du meine Pussy leckst«, antwortete Marina, ohne ein winziges bisschen zu erröten. Marina lächelte herausfordernd, zog ihre enge Jeans und den brombeerfarbenen String aus und setzte sich ohne Scham in den Behandlungsstuhl. Breitbeinig, sodass Hector freie Sicht auf Marinas hübsches Fötzchen hatte. Erkannte er in ihren inneren Schamlippen den Schmetterling, den Marina so gerne darin sah? Hectors Kopf näherte sich Marinas Schoß. Marina schloss die Augen. Dies könnte ein grandioser Moment werden!
Ich hoffe, du leckst so gut, wie du küsst!, dachte sie.
Marina spürte, wie Hector einen Kuss auf ihren glatten Venushügel hauchte. Auch ihre äußeren Schamlippen wurden mit Küssen bedeckt. Ihr Atem wurde lauter; sie konnte es kaum erwarten, dass Hectors Zunge Bekanntschaft mit ihrem Kitzler machte.
Und dann war es endlich soweit: Hectors Zunge fuhr mit einer sanften Bewegung über Marinas Klitoris. Es fühlte sich angenehm an. Aber was er dann tat, verwirrte Marina. Bemühte er sich, das Alphabet zu schreiben? Kein gleichbleibendes Lecken, sondern ein wirres Hin- und Herwechseln zwischen schnellen und vorsichtigen Zungenbewegungen. Wollte er erst herausfinden, was Marina zum Aufstöhnen brachte? Dieses Kuddelmuddel jedenfalls nicht.
Bitte leck besser!, flehte Marina Hector in Gedanken an. Sollte sie etwas sagen? Bevor Marina allerdings dazu kam, klopfte es an der Tür.
»Marina?«
Hector schaute zu Marina auf. Der Türknauf bewegte sich.
»Meine Kollegin«, zischte Marina Hector zu. Laut sagte sie: »Ja, was ist?«
»Ich habe meine Feile gefunden. Sie ist zwischen meine Badesalze gerutscht. So ein Schlingel!«
»Super«, antwortete Marina knapp, in der Hoffnung, dass Valerie schnell einen Abgang machte. Doch das Überbleibsel an prickelnder Stimmung wurde untergraben, als erneut der Song von Coldplay ertönte und somit darauf aufmerksam machte, dass Hector einen Anruf bekam.
»Hast du einen neuen Klingelton?«, fragte Valerie.
»Nein, das ist das Handy meines Kunden.«
»Wieso hast du die Tür abgeschlossen?« Valerie lachte laut.
»Scheiße…«, murmelte Marina. Ausreden zu erfinden war noch nie ihre Stärke gewesen.
»Ich habe Angst, dass jemand hereinplatzt und meine Füße sieht«, klinkte sich Hector in das Gespräch ein. Valerie sagte erst nichts. Dann kam ein lang gezogenes. »Okay…«
»Ja, ich weiß. Nicht so gesund. Bin deswegen schon in langjähriger psychiatrischer Behandlung.«
Marina stupste ihn an und flüsterte: »Ein bisschen dick aufgetragen, oder?!«
Aber Valerie schien es zu glauben. »Na, dann will ich euch mal nicht länger stören. Dir nachher einen schönen Feierabend!«
»Danke, dir auch.«
Marina atmete durch. Den Lickjob konnte sie jetzt vergessen. Valerie und Coldplay hatten sich offenbar gegen sie verschworen!
Aber wer weiß, in welcher Katastrophe das Ganze sonst geendet hätte!, redete sich Marina ein. Die Männerwelt schien die guten Lecker bestens zurückzuhalten.
Marina stand aus dem Behandlungsstuhl auf und zog sich ihren String und die Jeans an.
»Tja, das wird wohl heute nichts mehr…« Hector warf Marina einen bedröppelten Blick zu. Sein halb erigierter Penis machte keine Anstalten, noch einmal richtig steif zu werden. Auch Marina verspürte keinerlei Lust mehr. Ein weiterer Reinfall.