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Forum Exegese und Hochschuldidaktik Verstehen von Anfang an (VvAa)

Jahrgang 1 – 2016, Heft 2

Der exegetische und didaktische Mehrwert literaturwissenschaftlichen Arbeitens

Dargestellt anhand eines Vergleichs alttestamentlicher Methodenwerke

Matthias Hopf

Abstract | Biblical texts are literary entities but Hebrew Bible exegesis has not paid enough heed to this fact. Although the struggle between diachronic and synchronic approaches has subsided somewhat, exegetical methodology still clings to traditional features in several ways. In contrast, the textbook by Utzschneider/Nitsche employs insights of literary studies to a high degree. After an introduction into the basis of this approach, the present paper compares it to »classical« methodology with respect to the arrangement of methods in general, as well as the application of literary criticism and form criticism in detail (exemplified by the textbook of U. Becker). Strengths and weaknesses of both textbooks are portrayed. In sum, this paper argues in favour of cultivating insights of literary studies, not at least because academic teaching will benefit in several ways: Firstly, paying respect to the canonical text form counters a growing scepticism among students towards diachronic perspectives. Secondly, as many students combine theology with literary studies, there is a high interdisciplinary potential in applying a literary exegetical approach. And finally, future pastors and teachers will receive analytical tools, which can be applied easily and very fruitful in diverse practical contexts.

Die alttestamentliche Bibelwissenschaft ist in ihrem Kern eine Textwissenschaft, die sich mit hochliterarischen und hochästhetischen Texten auseinandersetzt.1 Nimmt man dies ernst, kann die daraus folgende ästhetisch-literarische Betrachtungsweise biblischer Texte Herausforderung und Ansporn sein, den überkommenen Methodenkanon der atl. Exegese konstruktiv fortzuschreiben bzw. zu modifizieren. Dies aufgreifend versteht sich der vorliegende Beitrag als ein Plädoyer für ein Um- bzw. Weiterdenken in der Bibelauslegung – hin zu einer stärkeren Wahrnehmung des Endtextes und seiner historisch-literarischen Würdigung. Trotz dieser Betonung der synchronen Textbeobachtung soll der bleibende Wert der diachronen Betrachtungsweise nicht in Frage gestellt werden. Im Gegenteil: Auch in einem zunächst synchron arbeitenden Exegesemodell mündet die Auslegung in die Analyse historischer Textentwicklungen. Eine entsprechende bewusst veränderte Anordnung der Arbeitsschritte führt die synchronen und diachronen Elemente zu einer Synthese zusammen und stellt deren jeweiligen Eigenwert heraus.

Dies möchte ich in der Form demonstrieren, dass ich zunächst (1) den methodischen Ausgangspunkt einer literaturwissenschaftlich orientierten Exegese des Alten Testaments darlege, sodann (2) diesen Ansatz mit einem eher herkömmlichen Exegesesystem vergleiche, um schließlich (3) zu zeigen, welch erhebliche Vorteile die beschriebene Umorientierung für eine biblische Hochschuldidaktik mit sich bringt.

Matthias Hopf, *1976, Dr. theol., ist Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Altes Testament an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau. Studium der Ev. Theologie und Judaistik in Neuendettelsau, Leipzig, Jerusalem und Heidelberg. Seine literaturwissenschaftliche Kompetenz wies er in seiner Dissertation zum Buch Hoheslied nach. Als Pfarrer der Evang.-Luth. Kirche in Bayern verfügt er über mehrjährige Erfahrung aus verschiedenen Praxiskontexten (Religionsunterricht an verschiedenen Schultypen, Gemeinde- und Erwachsenenpädagogik, Gottesdienste u.v.m.).

Das exegetische Proseminar

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