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22. Beruf und Berufung

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Wer tut, was er gut kann und mag, erlebt seinen Beruf oft als Berufung. Wer nur tut, was er tun soll, verschleudert meist seine Talente.

Jeder Mensch hat seine persönlichen Stärken. Also steigen seine Erfolgsaussichten, wenn er sie nutzt – zum Beispiel im Beruf: als Kellner, Zahnärztin, Tänzer, Kindergärtnerin oder Rechtsanwalt. Wer tut, was er gut kann, erlebt seinen Beruf oft als Berufung. Das nutzt nicht nur Günter, sondern allen Schweinehunden: Weil Menschen so unterschiedlich sind, feiert die Menschheit Erfolge – 1 plus 1 gleich 3.

Wer aber tun muss, was er weder kann noch will, lebt schnell im Dauerfrust – vor allem, wenn er nur fremde Erwartungen erfüllen soll: Der Sohn »muss« Arzt werden, weil sein Vater Arzt ist? Schwierig, wenn Sohnemann lieber Tischler werden will! Fräulein Superhirn darf nicht studieren, weil die Mama als Haufrau glücklich ist? Pure Stärken-Verschwendung! Denn: Wer soll tischlern und nachdenken, wenn nicht die, die es können und mögen? Es würde auch niemand Hunde melken und mit Kühen Gassi gehen wollen … Also: Werden Stärken unterdrückt, führt das zu Misserfolg. Daran sind übrigens auch schon viele totalitäre Staaten gescheitert.

Günter, der innere Schweinehund, hat Erfolg

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