Читать книгу Die Kiste Gottes - Stefan Gämperle - Страница 7
4.
ОглавлениеImmer noch unschlüssig stieg Major Lock die Stufen hoch. Die Informationen waren noch sehr vage. Eine zum Teil verschlüsselte Mail, die sie bis jetzt noch nicht dechiffrieren konnten, sowie ein Gerücht über einen aussergewöhnlichen Fund. Das war alles, was sie bis jetzt vorweisen konnte.
Lock hatte in den letzten fünf Jahren gelernt, wenn sie zu früh Meldung erstattete, dies meist mit einem Wutausbruch des Alten endete. Berichtete sie allerdings erst, wenn hieb und stichfeste Beweise vorlagen, beschuldigte sie Franks jedes Mal, eigenmächtig gehandelt zu haben. Wie sie es auch anstellte, richtig handelte sie für ihn nie.
Sicher, dachte sich Lock, der Empfänger der Mail wurde von ihnen ständig überwacht. Schliesslich hatte er fast zwanzig Jahre für die NASA gearbeitet und aufgrund der heiklen Themen in seinen Büchern war es unumgänglich ihn im Auge zu behalten. Dadurch rechtfertigte sich eine Meldung, auch schon bei geringen Verdachtsmomenten.
Sie hatten schon einige seiner Mails abgefangen und ausgewertet. Meist handelte es sich um Nachrichten, die von irgendwelchen Phantasten verfasst worden waren und ihm sensationelle Enthüllungen versprachen. Doch diese Leute machten sich nicht die Mühe ihre Schreiben zu verschlüsseln. Solche Informationen meldete Lock nie.
Bei dieser Mail kam allerdings hinzu, dass der Absender bei ihnen bisher noch nicht registriert gewesen war.
Die ersten Nachforschungen hatten ergeben, dass er bis jetzt nie in diesen Verschwörerkreisen aktiv geworden war. Im Gegenteil: Er galt als seriöser, traditioneller Wissenschaftler, der die gängigen Lehrmeinungen vertrat. Alle seine Publikationen unterstützten die offiziellen Thesen. Weiter hatte Locks Team herausgefunden, dass von Deutz und Oberhofer zur gleichen Zeit studiert hatten und aus demselben Dorf in der Schweiz stammen. Sie wuchsen zusammen auf und besuchten bis zum Studium immer die gleiche Klasse. Auch heute trafen sich gelegentlich und spielten zusammen Golf.
Die Mail und das Gerücht hielt sie für wichtig genug der Sache genauer nachzugehen. Aber ob General Frank ihre Meinung teilte, darüber machte sie sich Gedanken, als sie die Treppen hochstieg.
Lock benutzte nie den Lift. Sie war im Sommer vierundvierzig geworden. Körperlich und geistig fit zu bleiben hatte bei ihr höchste Priorität. Deshalb spielte sie dreimal in der Woche Tennis und öfters Schach. Sie war stolz auf ihren durchtrainierten Körper, mit dem sie es noch mit so manch einer Jüngeren hätte aufnehmen können. Ihre blonden Haare trug sie meist als Pferdeschwanz zusammengebunden, was ihre jugendliche Ausstrahlung verstärkte. Ihre Augen drückten Entschlossenheit und Durchsetzungsvermögen aus. Ohne diese beiden Charakterzüge, gepaart mit Mut, hätte sie es nie in diese Stellung geschafft.
Ohne Anzuklopfen betrat sie das Vorzimmer von Franks. Maggie, Franks Sekretärin, schaute von den Papieren auf, die vor ihr auf dem Schreibtisch lagen und begrüsste ihn mit einem strahlenden Lächeln.
„Ah, guten Tag Major. Der General erwartet Sie bereits. Sie können gleich hineingehen.“
„Danke Maggie, Sie sehen heute wieder besonders reizend aus“, antwortete Lock, worauf Maggies Lächeln leicht verlegen wurde und sie sich wieder den Papieren zuwandte.
Lock klopfte kurz an die Tür und trat ein ohne eine Antwort abzuwarten. Franks thronte hinter seinem riesigen Schreibtisch und las in einer Akte. Er blickte auf und als er Lock sah, schloss er die Mappe und legte sie beiseite.
„Guten Morgen Helen. Was haben Sie denn für mich?“, frage er und deutete auf einen der beiden hölzernen Besuchersessel vor dem Schreibtisch.
Lock durchschritt das riesige Büro, setzte sich in den Sessel und überreichte Franks das Dossier, das sie mitgebracht hatte.
„Guten Morgen General. Ich habe mir erlaubt eine kurze Zusammenfassung vorne ins Dossier zu legen.“ Lock wusste aus Erfahrung, dass es Franks bevorzugte, wenn die Informationen schriftlich vorlagen. So musste er sich nicht alles einprägen und konnte später auf die Papiere zurückgreifen. Sofort begann er die Zusammenfassung zu lesen. Lock schaute aus den grossen Panoramafenstern. Der Regen schränkte die ansonsten tolle Aussicht auf die Stadt stark ein. Deshalb schaute sie sich im Büro um. Es strahlte genau das aus, was der Besitzer beabsichtigte: Macht, Geld und Einfluss. Teures Mobiliar buhlte mit Kunstwerken um die Aufmerksamkeit der Besucher. Selbst in dem grossen Büro wirkten die Möbel massig und schwer. Die Bar protzte mit teurem Whisky und Kristallgläsern, während die Bücherregale mit ledergebunden Werken aufschnitten. Ein Designbildschirm beherrscht den dunklen Schreibtisch und auch der grosse Fernseher, der flach an der Wand dahinter hing, liess unverschämt erkennen, dass er nicht zur Massenware gehörte. Die Kunstgegenstände verteilten sich locker, aber trotzdem aufdringlich im ganzen Raum.
Franks legte grossen Wert darauf, dass alle wussten, in welchen Kreisen er verkehrte.
An den Wänden drängten sich Fotos von Franks mit allen möglichen Politikern. Selbstverständlich befanden sich auch Fotos mit allen Präsidenten der letzten Legislaturperioden darunter. Es gab eine Wand, auf der man ihn mit Prominenten aus der Film- und Musikszene bewundern durfte. Franks Frau hatte ihm die Türen in diese Kreise aufgestossen und gierig hatte er sie durchschritten. Als Tochter eines berühmten Produzenten fiel es ihr leicht Franks in die Welt der Reichen und Mächtigen einzuführen. In der Abteilung waren sich alle einig, dass er sie nur deshalb geheiratet hatte. Aber was seine Frau an ihm anziehend fand, darüber kursierten die wildesten Spekulationen. Einige gingen davon aus, dass Franks etwas gegen ihren Vater in der Hand hätte. Das waren allerdings nur Gerüchte. Jedenfalls hatte sie ihn bestimmt nicht wegen seines Äusseren geheiratet. Wie die Fotos illustrierten, hatte er den Kampf gegen die Kilos schon vor langer Zeit aufgegeben und von seinen Haaren musste er sich schon in jungen Jahren verabschieden. Selbst in Uniform machte er keinen stattlichen, sondern eher einen grotesken Eindruck.
„Ist ja nicht gerade viel, was Sie da haben“, sagte Franks mit einem abschätzigen Unterton, als er das Dossier beiseitelegte.
„Das ist richtig, Sir“, antwortete Lock ohne sich von der Bemerkung beeindrucken zu lassen. Sie kannte Franks schon lange genug. „Aber ich denke, wir sollten der Sache weiter nachgehen. Deshalb bin ich hier, um von Ihnen die Genehmigung für zwei weitere Observationen im Ausland einzuholen.“
„Sie möchten also den Sender und den Empfänger der Mail überwachen lassen?“
„Richtig, Sir.“
„Wissen Sie was es sein könnte?“
„Nein, Sir. Aber ich bin der Meinung, dass Oberhofer mit seinen Thesen eine Gefahr darstellt. Falls die Gerüchte aus dem Grabungsgebiet zutreffen und etwas mit der Mail zu tun haben, dann dürfen wir keine Zeit verlieren. Stellen Sie sich vor, wenn die Gerüchte wahr sind und Deutz den Fund tatsächlich an Oberhofer geschickt hat?“
„Es sind mir zu viele offene Punkte in Ihrer Argumentation. Sie haben nur ein Gerücht und eine Mail, die Sie nicht einmal entziffern können. Deshalb soll ich zwei Observationen im Ausland genehmigen? Ausserdem kommt hinzu, dass dieser Deutz bis heute noch nie aufgefallen ist. Und Oberhofer“, fügte er mit einer wegwerfenden Geste hinzu, „Oberhofer ist nicht gefährlich. Seine Bücher verbreiten Thesen, wie viele andere auch. Was soll’s?“
„Genau, dass Deutz noch nie bei uns aufgetaucht ist, macht mir Sorgen.“
„Und warum das?“, fragte Franks abschätzig.
„Weshalb sollte er Oberhofer eine zum Teil verschlüsselte Mail schicken, in der von einer Kiste die Rede ist, genau zu dem Zeitpunkt als ein Gerücht über einen ungewöhnlichen Fund in seinem Grabungsbiet die Runde macht?“
„Was weiss ich? Da kann es viele Gründe geben“, antwortete Franks schnell und gereizt. „Woher stammt überhaupt dieses Gerücht über den sensationellen Fund und was soll daran überhaupt so sensationell sein?“, fügte er schnell an.
„Nun, was es genau ist, wissen wir noch nicht, wie gesagt. Es soll sich um etwas handeln, dass nicht an der offiziellen Grabungsstätte gefunden wurde. Das Gerücht selber stammt aus dem Grabungsteam. Leider konnten wir noch nicht mit Deutz sprechen. Unser Mann bekam die Information von einem Studenten aus dem Team. Wir wollten erst Ihre Zustimmung einholen, bevor wir auf Deutz zugehen.“
„Was könnte Deutz Ihrer Meinung nach so Interessantes gefunden haben, dass wir uns da einmischen sollten? Ich denke alles, was da ausgebuddelt wird, wird von der Regierung überwacht. Auch die Plätze an denen gegraben werden darf, sind doch geprüft. Wie soll da jemand etwas finden, dass so gefährlich sein könnte? Immer wenn etwas Neues entdeckt wird, was wirklich neue Enthüllungen bringen könnte, wird das Gebiet doch grossräumig abgesperrt und nur ausgesuchte Wissenschaftler dürfen weiter buddeln. Oder hat sich das geändert?“
„Nein Sir, es ist immer noch so. Nur...“
„Was nur? Ich glaube wir haben genug Absicherungen getroffen, damit nichts in falsche Hände gerät.“
„Aber jedes System kann Lücken aufweisen. Dazu kommt, dass es auch in einem scheinbar bekannten Grabungsgebiet Sachen geben kann, die bis jetzt übersehen worden sind. Wie ich bereits erwähnt habe: Das Gerücht besagt, dass der Fund ausserhalb der offiziellen Grabungsstätte gemacht worden ist.“
„Und wie ist so etwas möglich?“
„Er könnte zum Beispiel nachts gearbeitet haben. Da ist nicht viel los und wenn die Fundstelle weit genug abseits liegt, dann konnte er unbeobachtet vorgehen. Das Gebiet in dem noch Entdeckungen gemacht werden können, ist riesig. Es ist unmöglich alles zu überwachen. Eine einzelne Person fällt kaum auf.“
„Was denken Sie könnte Deutz denn gefunden haben?“, hackte Franks nach.
„Nun, da gibt es vieles, Sir…“
„Zum Beispiel?“, Franks wurde ungeduldig.
„Stellen Sie sich nur einmal vor, wenn er etwas von dem gefunden hat, was wir schon seit Jahren zu finden hoffen. Wenn es weitere Aufzeichnungen davon gibt, was wir bereits wissen und Deutz solche Hinweise gefunden hat. Wir wissen, dass es noch weitere Aufzeichnungen geben muss. Er könnte Material ausgegraben haben, welches die Thesen von Oberhofer und anderer Wissenschaftler stützen. Stellen Sie sich nur einmal vor, was das bedeuten würde? Was geschieht, wenn solche Beweise an die Öffentlichkeit gelangen. Die gesamte Arbeit unserer Abteilung wäre umsonst gewesen. Es ist besser, wenn es so bleibt wie es ist. Die Menschen dürfen nicht erfahren, was wir wissen. Es ist Ihnen doch bewusst, dass…“
„Sie brauchen mir nicht zu erklären, was wir hier tun und welche Verantwortung wir tragen, Lock!“, unterbrach ihn Franks aufbrausend. Sein feistes Gesicht war rot angelaufen und er wirkte wie eine wütende rote Sonnenscheibe. „Sie müssen mir nicht unsere Aufgabe erklären als sei ich ein Frischling!“, wetterte Franks weiter. „Ich will auch nicht, dass noch mehr Indizien auftauchen. Es gibt schon genügend Gerüchte und Geschichten und es scheint, dass es immer mehr werden. Wir haben schon genug damit zu schaffen immer wieder neue Gegendarstellungen zu kreieren.“
„Darum müssen wir der Sache nachgehen!“, beharrte Lock. „Wir können nicht zusehen und hoffen, dass sich das Gerücht nicht bestätigt. Bisher konnten wir immer durch Experten alles so darstellen lassen, dass die Mehrheit der Menschen unseren Berichten glaubte. Das ist nur so, weil wir die meisten Beweisstücke immer in unseren Besitz bringen konnten.“
„Es sind noch keine unwiderlegbaren Beweise an die Öffentlichkeit gelangt!“, unterbrach sie Franks und schlug mit der Faust auf den Tisch. „Selbst wenn wir es nicht verhindern konnten, dass einige Dinge an die Öffentlichkeit gelangten, so konnten wir zumindest so viele glaubhafte Gegendarstellungen inszenieren, dass nur noch Anhänger von Verschwörungstheorien weiter daran glaubten.“
„Aber, wenn noch mehr Stücke auftauchen, was machen wir dann?“, fragte Lock resigniert. Sie hatte damit gerechnet, dass es nicht einfach sein würde die Bewilligung zu bekommen. Franks war dafür bekannt, dass er lieber bestehende Probleme löste, als sie erst gar nicht entstehen zu lassen. Wenn das Problem erst einmal greifbar war, dann ging er es hart und unbarmherzig an. Dann wusste er gegen wen oder was er kämpfte. Vorausplanen und handeln bevor Schaden entstand, waren nicht seine Stärken. Er wäre ein miserabler Schachspieler, dachte Lock.
„Dann werden wir die Beweise eben beschaffen! So wie wir es immer tun und einige Experten auftreten lassen, welche die Gerüchte dementieren.“ Franks lehnte sich zufrieden lächelnd in seinem Sessel zurück. Das Rot wich langsam aus seinem Gesicht. Das war genau seine Methode, sein Vorgehen. Nicht vorbeugen, sondern Schaden begrenzen.
Doch Lock wollte noch nicht aufgeben. Ihr Gefühl sagte ihr, dass es in diesem Fall um etwas sehr Wichtiges ging. Sie durften keine Zeit mehr verlieren. Deshalb beugte sie sich nach vorne und sagte mit ruhiger Stimme: „Wenn es den Fund tatsächlich gibt und er sich schon in Oberhofers Besitz befindet, was dann? Ich bin sicher, dass es sich Oberhofer nicht nehmen lässt einen solchen Fund zu publizieren. Und“, fuhr Lock schnell fort, weil sie sah, dass Franks sie unterbrechen wollte, „wenn Deutz wirklich eindeutige Beweise gefunden hat, dann nützen alle Dementis nichts mehr. Sie wissen selber, dass solche Beweise existieren. Einige befinden sich in unseren Archiven, an anderen wird geforscht.“
„Wenn Deutz einen solchen Beweis gefunden hat und er sich schon bei Oberhofer befindet, warum ist dann noch nichts an die Medien gelangt?“, fragte Franks ungeduldig.
„Ich bin sicher, dass Oberhofer erst hundertprozentig sicher sein will, dass der Fund echt ist. Das wird uns ein wenig Zeit verschaffen.“
„Wann haben Sie die Mail abgefangen?“, fragte Franks.
Lock hatte das Gefühl, dass die Stimmung bei Franks gedreht hatte.
„Vor zwei Tagen, Sir.“
„Wenn wir nur wüssten, was in der Mail steht“, sagte Franks nachdenklich.
Jetzt hab ich ihn, dachte Lock. Wenn Franks begann in der Wir-Form über eine Sache zu sprechen, zeigte dies, dass er angebissen hatte. Deshalb hackte sie schnell nach: „Wir arbeiten daran. Aber es ist nicht so einfach. Mit einigen gängigen Verschlüsselungsmethoden haben wir es schon versucht, ohne Erfolg. Unser Experte meinte, es handle sich um einen Buch Code. Das heisst, die Zahlen in der Mail beziehen sich auf Wörter in irgendeinem Buch. Bis wir das richtige Buch gefunden haben, kann es noch eine Weile dauern.“
„Ja, das kann ewig dauern“, sinnierte Franks. „Deshalb wollen Sie vor Ort mit den Untersuchungen beginnen?“
„Richtig, Sir. Ich bin der Meinung, wenn wir mit den beiden reden, könnten wir schneller herausfinden, was es mit der ganzen Sache auf sich hat.“
„Und Sie sind der Meinung, Deutz und Oberhofer werden mit uns reden.“
„Ich denke nicht. Vielleicht Deutz, aber auch das bezweifle ich. Oberhofer wird bestimmt nicht mit uns kooperieren. Wir müssen in diesem Fall anders vorgehen.“
„Und wie genau wollen Sie vorgehen?“, Franks Neugierde schien nun geweckt. Er hatte sich nach vorne gebeugt und seine kleinen, braunen Augen funkelten.
„Bei Deutz schlage ich vor, dass wir zuerst seine Sachen im Hotel durchsuchen und uns Zugang zu seinen Aufzeichnungen verschaffen. Falls wir nichts finden, befragen wir die Leute aus seinem Grabungsteam. Ebenfalls werden wir unserem Informanten nochmals auf den Zahn fühlen“
„Gut. Wenn es etwas gibt, werden wir es so am ehesten erfahren. Mit Oberhofer wollen Sie noch warten?“
„Nein, das wäre zu gefährlich. Wenn Deutz etwas gefunden hat, dann hat er es vermutlich längst ausser Landes schaffen lassen. Ich gehe davon aus, dass er es, wie der Informant vermutet, an Oberhofer geschickt hat. Wir müssen uns auch sofort um Oberhofer kümmern. Ich schlage vor, dass wir uns in seinem Haus umsehen und nach Hinweisen suchen. Mit ihm sprechen können wir nicht. Er spricht sicher mit niemandem darüber, bevor er nicht absolut sicher ist. Vermutlich träte er dann von sich aus an die Öffentlichkeit. Dass er mit uns spricht, halte ich für unwahrscheinlich.“
„Gut Lock, veranlassen Sie das Notwendige. Ich will über alles auf dem Laufenden gehalten werden. Wenn es diesen Fund, diese Beweise gibt, dann will ich sie unter allen Umständen haben, egal was notwendig ist, um sie zu erhalten. Haben Sie mich verstanden, Lock?“
„Sicher, General! Wenn es etwas gibt, werden wir es finden und beschaffen.“
„Und ich will es schnell, klar?“
„Ja, Sir, ich werde die Durchsuchungen noch heute anordnen. Das Hotelzimmer von Deutz und das Haus von Oberhofer werden unverzüglich von unseren Leuten durchsucht. Wir werden an beiden Orten einen Einbruch vortäuschen.“
„Gut Lock, ich erwarte morgen früh die ersten Ergebnisse.“
„Sicher Sir, gleich als erstes, Sir.“ Lock erhob sich, drehte sich um und verliess innerlich triumphierend das Büro. Franks hatte sich bereits eine neue Akte vom Stapel genommen und begann darin zu lesen.
Lock ging ohne jemanden wahrzunehmen zurück in ihr Büro. Es war um einiges kleiner als das von Franks. Sie nahm den Hörer des Telefons und wählte zuerst eine Nummer in der Schweiz und drehte sich mit dem Stuhl zum Fenster. Draussen regnete es noch immer. Sie musste lange warten bis sich eine mürrische Männerstimme meldete. Nachdem sich Lock vorgestellt hatte, änderte sich der Ton sofort. Lock gab Oberhofers Adresse und den Befehl durch der ausgeführt werden sollte. Der Mann wiederholte und versicherte, er werde sich sofort auf dem Weg machen und gleich danach Bericht erstatten.
Danach wählte sie eine zweite Nummer. Hier meldete sich schon nach dem zweiten Klingeln eine muntere Männerstimme. Nach zwei weiteren Minuten war auch der Auftrag von dem Mann quittiert worden und Lock legte zufrieden auf.
Sie öffnete den Browser auf ihrem Computer und suchte im Internet nach Flügen in die Schweiz. Sie fand einen, der noch diese Nacht abflog und buchte sich einen Platz. Danach wählte sie erneut eine Nummer. Das Gespräch dauerte länger und als es beendet war, legte Lock lächelnd auf, löschte das Licht in ihrem Büro und ging in ihre Wohnung um zu packen.
Auf der anderen Seite des Atlantiks machten sich zwei Männer auf den Weg, um die gewünschten Informationen zu beschaffen. Beide Männer waren dazu entschlossen, alle notwendigen Massnahmen zu ergreifen, um die Wahrheit herauszufinden und der NSA die gewünschten Informationen und Gegenstände zu beschaffen.