Читать книгу Deutsch als Zweitsprache in der Schule - Stefan Jeuk - Страница 7

Vorwort

Оглавление

Sehr viele Kinder und Jugendliche wachsen in Deutschland mehrsprachig auf. Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher werden jedoch nicht immer ausreichend auf diesen Umstand vorbereitetet. In Bildungsplänen und Beschlüssen der Kultusministerkonferenz findet sich häufig ein Verweis auf die Kompetenzen der mehrsprachigen Lernenden und die Vorgabe, dass diese Kompetenzen wertgeschätzt und in den Unterricht und die Förderung einbezogen werden sollen. In der Praxis werden mehrsprachige Kinder und Jugendliche jedoch häufig als Problemgruppe wahrgenommen.

Meine Auseinandersetzung mit dem Thema begann Anfang der 1990er Jahre mit meiner Arbeit als Sonderschullehrer für sprach- und lernbehinderte Kinder: In der Praxis hatte ich viele mehrsprachige Kinder, die Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache hatten, in meiner Ausbildung hatte ich jedoch keine Kompetenzen hinsichtlich des Umgangs mit mehrsprachigen Kindern erworben. Obwohl im Studium der Sprachbehindertenpädagogik das Thema Spracherwerb einen Studienschwerpunkt bildete, stand hier ausschließlich der Erwerb einer Sprache im Fokus. Wie mehrsprachige Spracherwerbs- und Bildungsprozesse ablaufen, wurde nicht diskutiert. Dies hat sich in den letzten Jahren geändert, im Arbeitsbereich »Deutsch als Zweitsprache« sind einige erfreuliche Entwicklungen zu beobachten.

Seit 1999 befasse ich mich auch wissenschaftlich mit diesem Thema, und ich musste feststellen, dass es auf die komplexe Frage, wie mehrsprachige und heterogene Lerngruppen am besten unterrichtet werden können, keine einfachen Antworten gibt; vieles ist noch ungeklärt, und manches lässt sich auch nicht ohne Weiteres klären. Meine Erfahrungen und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema »Deutsch als Zweitsprache« bilden die Basis dieses Bandes. Einige Inhalte sind bereits in anderen Publikationen vorgestellt worden, neu ist jedoch die Orientierung an der Zielgruppe der Lehrkräfte und der Versuch, eine Reihe von konkret handhabbaren Vorschlägen in die Erörterungen einzuflechten. In diesem Band wird versucht, eine Zusammenfassung der wichtigsten Grundlagen des Unterrichts mit mehrsprachigen Lerngruppen vorzulegen. Das Thema wird so aufbereitet, dass Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher sich möglichst viele Grundlagen aneignen können, die sie für ihren pädagogischen Alltag benötigen.

Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen, die mich in den letzten Jahren bei meiner Arbeit unterstützt haben, vor allem Elke Grundler und Joachim Schäfer für vielfältige Korrektur- und Überarbeitungsvorschläge. Außerdem danke ich dem Kohlhammer-Verlag, insbesondere Ulrike Albrecht, sowie den Herausgeberinnen und dem Herausgeber der Reihe für ihre umfangreiche Unterstützung. Mein besonderer Dank gilt jedoch allen Kindern und Familien, mit denen ich im Laufe meiner Forschungstätigkeiten zusammenarbeiten durfte. Ihre Offenheit und Bereitschaft zur Zusammenarbeit bildet die Basis aller meiner Untersuchungen.

Ludwigsburg, im Januar 2010 Stefan Jeuk

Für die Neuauflage wurde der Text korrigiert und geringfügig überarbeitet, dabei wurden aktuelle Entwicklungen berücksichtigt. Ich danke Esin IsilGülbeyaz für wichtige Korrektur- und Überarbeitungsvorschläge. Ludwigsburg, im Januar 2013 Stefan Jeuk

Für die dritte Auflage wurde der Text überarbeitet und ergänzt, hierbei wurden aktuelle Entwicklungen berücksichtigt. Neu hinzugekommen ist ein Kapitel zu Mehrsprachigkeit und Behinderung ( Kap. 3.5). Insbesondere Kapitel 6 wurde um aktuelle Ansätze erweitert. Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen für ihre Unterstützung und für hilfreiche Hinweise. Insbesondere danke ich den Kolleginnen und Kollegen am Sprachdidaktischen Zentrum der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg für die intensive und überaus gewinnbringende Zusammenarbeit.

Seit der Erstauflage des Bandes im Jahr 2010 hat sich der Arbeitsbereich »Deutsch als Zweitsprache« gemeinsam mit der Mehrsprachigkeitsforschung in Deutschland zu einem äußerst dynamischen und vielfältigen Arbeitsbereich entwickelt. Dazu beigetragen hat unter anderem der von Bernt Ahrenholz initiierte Workshop »Deutsch als Zweitsprache, Migration und Mehrsprachigkeit«, der im Jahr 2019 zum 15. Mal stattfand. Bernt Ahrenholz verstarb im November 2019 zu unserer großen Bestürzung kurz vor Stattfinden des Workshops. Ihm ist diese Überarbeitung gewidmet.

Für die 5. Auflage wurde der Text erneut überarbeitet und ergänzt. Insbesondere die Kapitel 1, 2 und 5 wurden aktuellen Entwicklungen angepasst. Ich danke allen Kolleg*innen des Workshops und der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, insbesondere den Mitarbeiter*innen des Sprachdidaktischen Zentrums, für vielfältige Anregungen, Hinweise und Kritik.

Ludwigsburg, im Herbst 2020, Stefan Jeuk

Deutsch als Zweitsprache in der Schule

Подняться наверх