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Eleonora schlich langsam und behutsam die rutschigen, unebenen Treppen zum Schloss hinauf. Mit zittrigen Händen öffnete sie wie beim ersten Mal das schwere Eingangstor zum Innenhof. Sie war wie beim letzten Mal nicht verschlossen und ließ sich mit geringem Kraftaufwand nach innen aufdrücken. Eleonora sah sich aufgeregt um. Keine Misses Greenwood. Sie betrachtete die hohen Mauern. Irgendwo hier musste doch diese Kamera sein. Sie hing an der Dachrinne, über der Stalltür. Das bedeutete, sie filmte nur einen bestimmten Bereich auf dem großen Innenhof. Die Tür zum Wohnbereich von Misses Greenwood wurde nicht gefilmt. Eleonora atmete auf. Vorsichtig öffnete sie die Tür zum Wohnbereich. Der lange, finstere Gang schockte sie erneut. Der muffige, säuerliche Geruch stieg auf. Eleonora holte ihr Handy heraus und schaltete die Taschenlampe an. Das bläuliche Licht erhellte lange nicht den gesamten Gang, doch immerhin spendete es genügend Licht, um ein paar Schritte voraus sehen zu können. Hier die Garderobe. Eleonora überprüfte erneut die Schuhe. Diesmal waren keine Männerschuhe dabei. Das bedeutete, es war sicher niemand außer ihr auf Red Side.

Endlich erreichte sie den Wohnsalon. Hier gab es einen Lichtschalter, Eleonora drückte ihn und der Salon erhellte in dämmrigem Licht. Mein Gott, die Puppen. Da saßen sie. Zu fünft. Drei saßen auf dem Sofa und zwei standen auf dem Tisch. Isabell fehlte. Sie war wohl gerade im Cafe Fresh mit ihrer Großmutter. Und Mirabell fehlte auch. Wo sie aufbewahrt wurde, war wohl Elisabeth Greenwoods Geheimnis. Die Puppen saßen starr auf dem Sofa, es war, als würden ihre Glasaugen jede einzelne von Eleonoras Bewegungen verfolgen. Ihre Häute waren schneeweiß und makellos. Die beiden anderen standen auf dem kleinen Wohnzimmertisch. Direkt nebeneinander, das Gesicht nach vorne zu Eleonora gedreht.

Vorsichtig trat Eleonora an sie heran und setzte sich vor sie auf den Boden. Es war still hier im Wohnbereich, es herrschte auf ganz Red Side eine unheimliche, kühle Stille. Das einzige, was man hören konnte, war Eleonoras Atem, der laut war, aufgeregt und stockend. Ihr Blick wanderte erneut zu den Puppen. Sie waren so makellos, zu perfekt. Eleonora streckte die Hand aus, um ihr die schwarzen Haare aus dem Gesicht zu streichen und um ihre hellblauen Augen besser sehen zu können. „Du siehst gruselig aus, weißt du das?“, flüsterte sie und nahm sie auf ihren Arm. „Gruselig, und doch faszinierend.“ Andächtig strich sie über das rote Samtkleidchen.

Einen Moment lang versank Eleonora in den Augen der Puppe, der eingefrorene Blick fesselte sie. Dann schauderte sie, stellte sie schnell wieder zurück. Meine Güte. Hatte sie gerade wirklich mit der Puppe gesprochen? Sie zupfte das Kleid des Mädchens wieder zurecht. Plötzlich ertönte ein lauter Gong, Eleonora fuhr zusammen. Die große Uhr mit dem Pendel schlug zur vollen Stunde. Eleonora musste sich beeilen. Sie musste einen Keller finden.

Sie lief im Wohnbereich des Schlosses umher, doch es gab weder eine Kellertreppe, noch eine Leiter, die nach unten in den Boden führte. Eleonora war bereits im Badezimmer, in der Küche und im Wohnsalon gewesen. Die Räume waren alle miteinander verbunden, in jedem Zimmer gab es mehrere Türen, die in weitere Räume führten. Red Side war ein echter Irrgarten, und Eleonora musste sich konzentrieren. Die meisten Räume waren aber nicht bewohnt, sie waren vollgestellt mit Möbeln, über die Leinen gehängt worden waren, sie waren staubig, dunkel oder gar leer. Der Boden knarzte bei jedem Schritt unter den Füßen.

Jetzt fehlte nur noch das Schlafzimmer. Doch auch hier gab es keine Treppe, die in einen Keller führte. Genervt verdrehte sie die Augen. Eleonora wurde müde, dieses kleine Abenteuer kostete sie viel Kraft, sie fühlte sich unwohl und war unzufrieden, weil sie einfach nicht das fand, wonach sie suchte. Sie nahm sich einen kurzen Moment für sich, um einen klaren Kopf fassen zu können und erlaubte sich, sich kurz auf das alte Himmelbett von Elisabeth Greenwood zu setzen. Die unheimliche Stille wurde durch einen plötzlichen Knall durchbrochen. Erschrocken zuckte Eleonora zusammen. Es war ein dumpfes Geräusch, als hätte jemand eine Türe zugeschlagen. Es war nicht von draußen, es war nicht weit fort, kam aus dem Wohnsalon. Eleonora sprang auf. Elisabeth Greenwood musste zurück sein. Vorsichtig steckte Eleonora ihren Kopf durch die Tür. Niemand war zu sehen. Der ganze Wohnsalon war ruhig. Erleichtert atmete Eleonora auf. Das Geräusch war wohl doch von draußen gekommen. Sie setzte sich erneut auf das alte, schwere Bett und ließ den Kopf in die Hände sinken. Sie hatte nicht das gefunden, was sie gesucht hatte.

Womöglich hatte Frank Harris Recht gehabt. Es hatte weder einen Einbruch noch einen Ausbruch auf Red Side gegeben und die alte Greenwood war einfach nur eine Verrückte, die sich vermutlich mehr einbildete und ausdachte, als sie tatsächlich noch raffte.

Sie lehnte sich zurück auf das alte, muffige Kissen. Doch sie fuhr sofort erschrocken hoch, denn etwas drückte sie in den Nacken. Vorsichtig hob Eleonora das schwere Kissen in die Höhe. Im Schatten des Hirschkopfes über dem Bett lag ein kleiner Gegenstand. Verwirrt musterte Eleonora ihren Fund. Was lag da unter dem Kopfkissen? Es war ein Schlüssel. Ein rostiger, verzierter Schlüssel mit Schnörkel. Eleonora hob ihn auf und ließ ihn durch ihre kalten Finger gleiten. Er war groß, schwer. Es war keineswegs ein Schlüssel für einen Schrank oder eine Truhe. Mit diesem Schlüssel sollte eine Türe oder ein Tor geöffnet werden, ein Verließ oder ein Gitter. Und was auch immer man mit diesem Schlüssel aufschließen konnte, Misses Greenwood wollte nicht, dass es jemals so weit kommt. Denn er war gewiss nicht ohne Grund unter ihrem Schlafkissen versteckt.

Ein leises Knarzen ertönte auf einmal. Ein Keuchen. „Was hast du denn hier zu suchen?“, krächzte plötzlich eine Stimme, laut und nah.

Eleonora fuhr erschrocken zusammen, drehte sich augenblicklich um. Und da stand sie, am Fußende des Bettes, als hätte die Teufelshand sie gemalt: Elisabeth Greenwood. Im dämmerigen Licht blitzte ihr Glasauge unheimlich aus dem grauen, faden Gesicht, die Warze prankte auf der Wange, ihre trockenen Lippen zu einem schmalen Strich des puren Zorns gezogen. Das Kopftuch schütze ihre grauen, feinen Haare, die wie die Weben einer Spinne an ihrem Kopf umherflogen, die Kleider zerfetzt, alt und muffig. Eleonora schluckte, wich ängstlich zurück und erhob sich erstarrt von dem Bett.

„Misses Greenwood, Sie haben mich erschreckt“, flüsterte sie, der Atem stockte.

Die Alte tat wortlos ein paar zitternde Schritte auf sie zu, kam immer näher, langsam, grummelnd.

Mit ihren weißlichen Augen hatte sie Eleonora fixiert wie eine Schlange eine kleine, zitternde Maus, die sie gleich mit einem Bissen töten und verschlingen würde. Eleonora griff instinktiv in ihre Manteltasche, fühlte nach dem Küchenmesser. Sie spürte es in der Brusttasche und ihre Finger umgriffen es so fest, dass ihre Knöchel weiß wurden.

„Du bist erneut in mein Schloss eingedrungen, ohne Einladung“, murrte Misses Greenwood. „Was hast du hier zu suchen, Eleonora?“ Den Namen sprach sie so gehässig aus, zischte ihn durch ihre vergoldeten Zähne.

„Ich… Ich wollte Sie nur besuchen“, zitterte Eleonora. Misses Greenwood kam immer näher auf sie zu, Eleonora stand bereits mit dem Rücken an die Wand gedrückt. „Und… Und ihre siebte Puppe kennen lernen!“, fiel ihr da ein. Die Puppen waren für die Alte bisher immer ein gutes Thema gewesen, Eleonora betete, flehte im Stillen, dass sie sie damit ablenken konnte. „Wissen Sie noch, Misses Greenwood, sie haben mir vor ein paar Tagen Isabell vorgestellt und ihre Freundinnen. Aber die Schwester habe ich noch nicht kennen gelernt. Wie hieß sie noch? Annabell?“, stockte Eleonora und die alte Frau blieb stehen.

„Ihr Name ist Mirabell.“, antwortete sie ohne ihren ungebetenen Gast aus den Augen zu lassen.

„Du bist nun schon zum zweiten Mal unerlaubt in meinem Schloss“, krächzte sie weiter. „Und bevor du mich das erste Mal besucht hast, wurde mir ein Ring gestohlen, Eleonora“, die Alte legte ihren Kopf schief und grinste unheimlich. Meine Güte, Elisabeth Greenwood hielt Eleonora für den Einbrecher. Sie dachte, sie hätte den Ring gestohlen.

„Misses Greenwood, ich habe mit dem Einbruch in jener Nacht nichts zu tun“, wimmerte Eleonora, immer noch das Messer fest umgriffen.

Misses Greenwood nickte und schwieg. „Du bist zu einem Raub nicht fähig“, raunte sie. „Du hast Angst. Angst wie eine kleine Maus.“

Jetzt war es Eleonora, die stumm nickte.

„Du willst nur die Puppen kennen lernen, damit du dein Buch schreiben kannst“, fuhr die Alte fort.

„Genauso ist es“, antwortete Eleonora und ließ endlich das Messer los. Ihr Herz raste wie verrückt.

„Mirabell ist verletzt. Der Einbrecher hat sie zerstört. Sie ist im Wohnsalon. Komm mit, Kindchen.“

Misses Greenwood drehte sich langsam auf ihren dünnen Beinen um und verließ das Schlafzimmer. Eleonora atmete auf. Diese Frau kann einem wirklich Angst machen, dachte sie verstört und folgte ihr in den Wohnsalon.

Misses Greenwood stand vor dem einzigen Schrank im Wohnsalon, er war groß, schwer und aus massivem Holz gefertigt. Sie öffnete mit ihren dürren, knochigen Fingern die quietschende Schranktür und holte eine Schatulle heraus.

„Hier ist sie“, nun lächelte Misses Greenwood und überreichte Eleonora feierlich die rote Schatulle, die über und über mit Muscheln beklebt war. Eleonora hob den Deckel an, dessen Schatten sich langsam von dem Gesicht der Puppe abhob. Eleonora schrie entsetzt auf, wollte die Schatulle am liebsten sofort wieder verschließen. „Das ist Mirabell, meine andere Enkelin“, nickte Elisabeth Greenwood.

Die Porzellanpuppe war das Ebenbild des absoluten Grauens. Schneeweiße, eiskalte Haut. Blonde Engelshaare, makellos frisiert und ein weißes, glänzendes Kleid. Oben auf dem Kopf saß eine rote Schleife, fein drapiert auf dem blonden Haar.

„Sie war einst wunderschön und perfekt, doch jetzt ist sie zerstört von der Hand des Einbrechers, von der Hand, der sie töten wollte und mir meinen Ring gestohlen hat. Du erkennst ganz klar das zerbrochene Gesicht, welches zwischen den Augen vollständig aufgerissen ist. Sie hat bei dem Unfall ihr linkes Auge verloren. Ich wollte ihr dort eine Murmel einsetzen, habe aber noch nicht die passende gefunden“, seufzte die alte Frau.

„Sie sieht tatsächlich genauso aus wie Isabell“, stellte Eleonora fest. „Wo haben sie die beiden gekauft?“

„Nun, Kindchen, man kann die Mädchen nicht kaufen, man kann sie lediglich adoptieren. Mirabell habe ich schon seit ich selbst noch jung war. Ich habe sie in einem Antiquitätenladen hier in London gekauft. Der Händler meinte, sie sei ein absolutes Einzelstück aus Japan, ein echtes Unikat. Und vor einigen Jahren geschah das Unfassbare: Hier in London, am Rande des Gloomy Forest gab es einen Zirkus. Den Zirkus Magic. Ich ging jeden Sonntag in eine Vorstellung. Es gab Clowns, Artisten, wilde Tiere und eine Puppenspielerin. Ich habe die Shows geliebt. Doch dann ist der Zirkus pleite gegangen… Und die Besitzer veranstalten einen Flohmarkt. Ich habe viele Dinge dort gekauft, weil mich die Shows so begeistert hatten und mich so verzaubert hatten, ich wollte nie wieder ohne diesen Zirkus leben. Unter anderem habe ich auch eine Puppe gekauft. Isabell. Und sie sieht ganz genauso aus wie ihre Schwester, Mirabell. Und ich habe sie beide gefunden, hier in London. Oder besser gesagt, sie haben mich gefunden. Was für ein Zufall das war!“ Misses Greenwood hatte sich mittlerweile auf das Sofa gesetzt, sie saß da, mit einem Lächeln, versunken in ihre Geschichte. „Wie konnten Sie die beiden Puppen auseinanderhalten?“

„Nun, ich habe Isabell eine blaue Haarschleife ins Haar gebunden. Und Mirabell eine Rote. Nur so konnte ich sie all die Jahre unterscheiden. Doch nun ist es ein Kinderspiel, die beiden zu identifizieren. Mirabell hat ein Glasauge und ein gespaltenes Gesicht. Und Blut am Rücken.“

Blut am Rücken? Eleonora hob das kaputte Mädchen aus der Schatulle und drehte sie vorsichtig um. Das weiße Kleidchen war am Rücken dunkelrot.

Eleonora verzog angewidert das Gesicht und sah hilfesuchend zu Misses Greenwood. Sie nickte traurig. „Ja, mein Schätzchen hat sehr viel Blut verloren, als der Einbrecher hier war und ihr Gott weiß was antun wollte.“

Ein paar quälende Minuten der Stille verstrichen. Eleonora spürte den Ekel in sich aufsteigen, ihr Magen schien sich umzudrehen. Das hier war sicher alles nur Einbildung oder ein böser Albtraum. Gleich würde sie aufwachen und dann würde alles wieder gut werden.

„Die Wahrheit ist… Sie braucht eine neue Mami. Ich habe sieben Mädchen in meinem Schloss um die ich mich kümmern muss. Da bleibt keine Zeit mehr für ein Mädchen mit Behinderungen. Sie sieht kaum noch, kann ihren Kopf nicht bewegen. Ich habe sie in diese Schatulle gelegt, damit ihr nichts passiert. Eleonora, ich möchte, dass du sie an dich nimmst und dich um sie kümmerst“, Misses Greenwood lächelte.

Die Puppe mit nach Hause nehmen? Niemals, dachte Eleonora entschlossen. Unter keinen Umständen.

„Das ist wirklich sehr nett, Misses Greenwood, doch ich habe keine Zeit für … ein Baby“, stotterte Eleonora und versuchte ein Lächeln.

„Ich bestehe darauf, Eleonora! Es hat sich selten jemand so für die Mädchen interessiert wie du. Du wärst eine gute Mami für meine Mirabell. Nimm sie mit und kümmere dich um sie!“, Elisabeth Greenwood war laut geworden, ihr Ton streng. Sie war fest davon überzeugt, ihr die Puppe zu schenken. Eleonora nickte brav und zauberte ein künstliches Lächeln. Sie würde die Puppe einfach mitnehmen und zu Hause in den Keller räumen. Auf keinen Fall würde sie diese grauenvolle, kaputte Puppe mit Blut am Rücken und einer Murmel in der leeren Augenhöhle bei sich zu Hause aufs Sofa setzen und mit ihr Tee trinken.

Elisabeth Greenwood machte die Schatulle behutsam zu und überreichte sie feierlich der entsetzten Eleonora, die sich daraufhin verabschiedete und sich schon überlegte, die Puppe doch lieber gleich weg zu werfen.

Als Eleonora die Wohnungstüre hinter sich schloss, blieb sie erst einmal einen Moment im Hof stehen. Sie atmete tief durch, ihre Beine waren noch ein wenig zittrig. „Verrückte alte Hexe!“, murmelte sie. Ihr Blick wanderte durch den Red Side Hof, dessen Boden schon ganz schlammig war vom vielen Regen. Die große Uhr im Turm gongte laut und schallte durch die gesamten Mauern des Schlosses. Da wanderten Eleonoras Augen am Turm entlang. Dort gab es ein winziges Fenster. Eleonora musste genau hinsehen, sie erschrak, als sie dort einen Menschen entdeckte. Einen Mann. Sein Blick wanderte wachsam über den Hof, erspähte Eleonora und wich sofort vom Fenster zurück. Eleonora zuckte, überlegte nicht lang, nahm die Beine in die Hand und rannte augenblicklich auf den Turm zu. Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf. War es ein gefangener Sohn? Oder stand da oben der Polizist Frank Harris, der doch noch ein paar Dinge überprüfte? Oder war es gar der Einbrecher, der nur auf seine nächste Chance von hier oben aus lauerte? Eleonora rannte die hölzerne Treppe nach oben, ganz nach oben. Irgendwo hier musste der Mann doch sein. Der Glockenschlag wurde lauter, Eleonoras Puls erhöhte sich, die Treppenstufen knarzten unter ihren Füßen, die sich schnell und zielsicher nach oben bewegten. Vorbei an dem Fenster, sie lief so schnell sie konnte. Keuchend kam sie oben an, genau in dem Moment, als die Glocke ihren letzten Gong läutete. Der Schall war ungeheuer laut und drang noch Sekunden später unangenehm in Eleonoras Ohren nach. Und da stand er, tatsächlich. Ein fremder Mann. Gut gebaut, mittlernen Alters. Er lehnte an der Turmmauer mit dem Gesicht zu Eleonora.

„Wir hatten schon lange keinen Besuch mehr hier auf Red Side“, meinte er, als der Gongschlag der Glocke vollständig verstummt war.

„Ich habe Misses Greenwood vor einigen Wochen kennen gelernt“, schnaufte Eleonora, brannte darauf, ihm unendlich viele Fragen zu stellen und so schoss es ihr zeitgleich mit dem Mann aus dem Mund: „Wer sind Sie?“ Der Mann schmunzelte. Sein Gesicht wirkte freundlich, braunes Haar, einen Dreitagebart.

„Richard Walker, der Sohn von Elisabeth Greenwood“, er tat ein paar Schritte auf die verdutzte Eleonora zu und reichte ihr höflich die Hand. Der Sohn? Eleonora konnte es nicht fassen. „Ich bin Eleonora Bianchi und ich habe unglaublich viele Fragen an Sie, Mister Walker“, antwortete sie und lehnte sich an die Mauer. Sie war immer noch völlig erschöpft.

„Nenn mich Richard, Eleonora. Und natürlich, du darfst mir gerne ein paar Fragen stellen. Das würden vermutlich gerne mehrere Leute tun“, zwinkerte er. „Doch vielleicht tun wir das irgendwo, wo es nicht ganz so ungemütlich ist.“

Herbstverwesung

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