Читать книгу Wildwachsende Heilpflanzen einfach bestimmen - eBook - Steffen Guido Fleischhauer - Страница 16

Оглавление

Gewöhnlicher Frauenmantel (Artengruppe)

Die Frauenheilpflanze

Alchemilla vulgaris agg.mehrjährig | 0,5 m | Mai bis Oktober | gelblich

Standort

Der Gewöhnliche Frauenmantel kommt in lehmigen Wiesen und Weiden, an Gräben- und Waldwegen sowie an Wald- und Gebüschrändern vor. Der Standort variiert je nach Unterart.

Inhaltsstoffe

Gerbstoffe, Flavonoide (Quercetin, Kämpferol, Leucocyanidin), Lipide, Phytosterole, Triterpene, organische Säuren (Chlorogensäure, Gallussäure), ätherisches Öl

Zu verwendender Pflanzenteil


Sammelzeit

August

Heilwirkung

Durch den für eine Blütenpflanze sehr hohen Gerbstoffgehalt hat der Frauenmantel vor allem eine adstringierende und entzündungshemmende Wirkung und wird volksmedizinisch bei Durchfall eingesetzt. Seine traditionelle Verwendung bei Mundfäule (aphthöse Stomatitis) wurde inzwischen auch von wissenschaftlicher Seite bestätigt.

Bei Entschlackungskuren sollte begleitend Frauenmanteltee getrunken werden, da er entsprechend seiner spezifischen Wirkung auf den Darm dort Schwermetalle bindet und zur Entgiftung des Körpers beiträgt. In der äußerlichen Anwendung ist der Tee ein sanftes Mittel bei Entzündungen von Haut und Schleimhäuten wie etwa PMS-Akne sowie bei Infektionen der äußeren Genitalorgane; aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe können Frauenmantelzubereitungen nach der Geburt zur Heilung von Geburtswunden, Straffung der Bauchdecke und Regeneration der Beckenmuskulatur eingesetzt werden.

Für alkoholische Frauenmantelextrakte konnte mehrfach eine deutlich blutdrucksenkende Wirkung nachgewiesen werden.

Trotz der breiten volksmedizinischen Verwendung der Pflanze in der Frauenheilkunde (u. a. bei unspezifischem Weißfluss, Scheidenpilzneigung, Zyklusanomalien, Menstruationsund Wechseljahrsbeschwerden aufgrund ihrer häufig erwähnten hormonellen Wirkung) sind in der Literatur kaum Hinweise auf hormonell wirksame Inhaltsstoffe oder Wirksamkeitsstudien zu den vorgenannten Einsatzgebieten zu finden; nur in einer wissenschaftlichen Arbeit wird ein Einfluss auf das Hormonsystem beschrieben.

Ergänzende Information: Der häufig in Gärten kultivierte, eng verwandte Weiche Frauenmantel (A. mollis) hat zwar einen zu geringen Gerbstoffanteil für Heilanwendungen, dafür zeigt er in Forschungsergebnissen eine deutliche antivirale, das heißt Viren abtötende Wirkung gegenüber Grippeviren.

Gegenanzeigen

Keine bekannt

Verwendung in der Hausapotheke

In der Hausapotheke wird Frauenmantel zur äußerlichen Anwendung bei Entzündungen von Haut und Schleimhäuten als getrocknetes Kraut zur Zubereitung von Aufgüssen, Salben oder Kompressen eingesetzt. Als innerlich zu verabreichendes Heilmittel wird in der Frauenheilkunde wahlweise die Zubereitungsform als alkoholische Tinktur verwendet. Zur Behandlung von Mundfäule (aphthöse Stomatitis) ist die Zubereitung als Glycerinauszug aufgrund der besseren Applikationsmöglichkeit besonders empfehlenswert.

Rezept: Entgiftungsmischung

Bei Hauterkrankungen mit Juckreiz durch Schwermetallbelastung

20 ml Gewöhnlicher Frauenmantel, Urtinktur

20 ml Gänseblümchen, Urtinktur (Seite 26)

20 ml Ginkgoblätter, Urtinktur (Ginkgo biloba; Apotheke oder Gärtnerei)

20 ml Lavendel, Urtinktur (Lavandula angustifolia; Apotheke oder Gärtnerei)

10 ml Koriandersamen, Urtinktur (Coriandrum sativum; Gewürzladen)

10 ml Germanium metallicum D20 (Apotheke)

Zur Herstellung von pflanzlichen Tinkturen siehe Seite 249.

Alles mischen und kurmäßig zweimal täglich 10 Tropfen der Mischung einnehmen.

Quellen

Altinterim et al. 2014, Duckstein et al. 2013, Hänsel et al. 2013a, Makau et al. 2013, Shrivastava/John 2006, Takir et al. 2015, USPTO 2014a


Die Blattzähne scheiden bei feuchter Witterung Wasser aus.


Die Blattunterseite ist heller.


Junge Blätter sind noch zusammengefaltet.


Der Blütenstand verzweigt sich vielfach.


Die Blüten haben keine Blütenkrone, sondern nur gelbliche Kelchblätter.


Die Blattstiele sind länger als die Blattflächen.


Der Wurzelstock hat Reste von Nebenblättern.


1 Der Wurzelstock ist dicht mit den Resten von Nebenblättern besetzt.

2 Der Stängel wächst aufrecht.

3 Die Blätter sind in einer Grundblattrosette angeordnet.

4 Die Blattstiele sind deutlich länger als die Blattflächen und behaart.

5 Die Form der Blätter ist rundlich bis nierenförmig.

6 Der Blattrand ist gezähnt und in 5–11 Blattlappen geteilt.

7 An den Blattzähnen finden sich Wasserspalten, aus denen bei feuchter Witterung Wasser ausgeschieden wird.

8 Der Blütenstand ist reichblütig.

9 Die Blüten fallen durch 4–5 gelblich oder grünlich gefärbte Kelch- (a) und Außenkelchblätter (b) auf, haben jedoch keine eigentliche Blütenkrone.

Wildwachsende Heilpflanzen einfach bestimmen - eBook

Подняться наверх