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Wiesen-Löwenzahn (Artengruppe)

Ein Kraftprotz für die Leber

Taraxacum sectio Ruderaliamehrjährig | 0,4 m | April bis Juli | gelb

Standort

Der Wiesen-Löwenzahn besiedelt nährstoffreiche Standorte in Wiesen und Weiden sowie an Wegrändern.

Inhaltsstoffe

Bitterstoffe, Gerbstoffe, Sesquiterpenlactone, Flavonoide (Apigenin, Luteolin, Quercetin), Phenolcarbonsäuren (Kaffeesäure, Cichoriensäure, Syringin), Phytosterole (β-Sitosterol), Cumarine (Scopoletin, Aesculetin, Umbelliferon), Mineralstoffe (Kaliumsalze), Vitamin C, Carotinoide, Inulin [Wurzel]

Zu verwendende Pflanzenteile


Sammelzeit

März bis Juni [Blätter], September bis Oktober [Wurzeln]

Heilwirkung

Der Löwenzahn ist das große Leberheilmittel der heimischen Flora. Durch die unmittelbare Förderung der Gallensekretion ist er als schnelle Hilfe bei Übelkeit und Blähungen (Meteorismus) nach allzu üppigen Speisen sowie als entgiftende Begleitung von Frühjahrskuren geeignet. Bereits bei einmaliger Einnahme steigert er die Tätigkeit der glatten Muskulatur im Verdauungstrakt, wirkt gallenflussfördernd, entzündungshemmend und entkrampfend. Seine volle Heilkraft entfaltet die Pflanze jedoch erst bei kurmäßiger Einnahme über einen Zeitraum von mindestens drei Wochen. In der (Nach-)Behandlung von Lebererkrankungen, wie chronischen Folgen von Hepatitis und toxischer Leberschädigung, bewirkt die im Löwenzahn einzigartige Komposition von Phenolcarbonsäuren, Phytosterolen und Bitterstoffen durch ihre antioxidative Wirkung eine Regeneration des Lipidstoffwechsels der Leber, bewirkt einen Neuaufbau von Leberzellen und schützt zudem vor akuter Pankreatitis. Durch die Wirkung auf die Leber unterstützt der Löwenzahn auch das Immunsystem in der Rekonvaleszenz nach Infektionskrankheiten und bei unspezifischen nächtlichen Schweißausbrüchen.

Regelmäßige Trinkkuren mit Löwenzahntee können das Auftreten von Hautunreinheiten verhindern und das Hautbild bei Jugend-Akne

verbessern; gleichzeitig schützt Löwenzahn vor Hautschädigung durch UVB-Strahlung.

Löwenzahnwurzel bewirkt eine starke Anregung der Nierenausscheidung mit vermehrter Wasserentleerung und wird vor allem zur Nachbehandlung von Blasenentzündungen eingesetzt.

Gegenanzeigen

Bei Gallenblasenemphysem, Entzündungen oder Verschluss der Gallenwege sowie bei Darmverschluss darf Löwenzahn nicht eingenommen werden; bei bereits vorliegenden Gallensteinen ausschließlich unter therapeutischer Begleitung. Bei Kinderwunsch sollten Männer Löwenzahn nicht über einen längeren Zeitraum hinweg einnehmen, da er die Spermienbildung hemmt und die Zeugungsfähigkeit mindert.

Verwendung in der Hausapotheke

In der Hausapotheke kann Löwenzahn als alkoholischer Auszug von oberirdischen Teilen (v. a. Blättern), der Wurzel oder der ganzen Pflanze aufbewahrt werden; die Pflanzenteile eignen sich auch für Teezubereitungen. Diese sollten aufgrund ihrer entwässernden (diuretischen) Wirkung allerdings nicht abends getrunken werden. Da die Pflanze fast ganzjährig zur Verfügung steht, ist der regelmäßige Verzehr frischer Löwenzahnblätter im Sinne der Gesundheitsvorsorge unbedingt empfehlenswert. Der Genuss von Löwenzahnkaffee aus der gerösteten Wurzel ist Geschmackssache, verfeinert mit Kakao und Milch ist er bei manchen Kindern in der Rekonvaleszenz von Infektionskrankheiten aber trotz aller Bitterkeit beliebt.

Rezept: Teemischung für den Darm

Bei unspezifischen Darmentzündungen

40g Löwenzahn, ganze Pflanze

30g Johanniskraut (Seite 164)

30g Melisse (Apotheke oder Kräuterladen)

30g Ringelblume (Apotheke oder Kräuterladen)

30g Fenchelsamen (Gewürzladen)

Alles mischen. 1 Esslöffel der Mischung mit kochendem Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen, nicht süßen.

Quellen

Hoppe 1975, Jin et al. 2011, Schütz et al. 2006, Seo et al. 2005, Tahtamouni et al. 2011 und 2016, Yang/Li 2015, You et al. 2010


Zweireihige Hüllblätter bilden die Blütenhülle, der äußere Hüllblattkranz ist zurückgeschlagen.


In der Mitte der grundständigen Rosette sitzen die Blütenknospen.


Die Blütenstängel sind hohl und enthalten Milchsaft.


Auch die Blattstiele sind hohl und enthalten Milchsaft.


Der Haarkranz der Früchte dient als Flugschirm zur Verbreitung.


Der Fruchtstand ist die typische Pusteblume.


Die Wurzel ist fleischig und weiß.


1 Die Stängel wachsen aufrecht, sie sind einköpfig und hohl.

2 Alle Blätter wachsen in einer grundständigen Rosette.

3 Das Blatt ist vom Rand her in mehr oder weniger tiefe Lappen geteilt.

4 Die Blütenkörbe werden von zweireihigen Blütenhüllen eingefasst.

5 Die innere Blütenhülle fasst den Blütenkorb zylindrisch ein (a), die äußere ist als Kranz zurückgeschlagen (b).

6 Alle Blüten sind zungenförmig und gelb.

7 Der Fruchtstand ist kugelförmig (Pusteblume).

8 Die Früchte haben einen langen Schnabel (a) und darüber einen weißen Haarkranz (b).

Wildwachsende Heilpflanzen einfach bestimmen - eBook

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