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Acker-Gauchheil

Gegen Spreißel und Pilze

Anagallis arvensiseinjährig | 0,3 m | Juni bis Oktober | rot, selten blau oder rosa

Standort

Der Acker-Gauchheil besiedelt nährstoffreiche Böden in Weinbergen und Gärten sowie auf Äckern und Schuttplätzen.

Inhaltsstoffe

Saponine, organische Säuren (Ascorbinsäure), Phytosterole (β-Sitosterol, Stigmasterol), Phenolsäuren (Kaffeesäure, Cumarsäure, Ferulasäure, Sinapinsäure), Gerbstoffe, Flavonoide (Quercetin, Kämpferol, Rutosid), Curcubitacine (Avenin, Cucurbitacin)

Zu verwendender Pflanzenteil


Die Wurzel wird auch bei äußerlicher Anwendung nicht verwendet, da sie das sehr giftige Cyclamin enthält.

Sammelzeit

Juni bis August

Heilwirkung

Wie alle Primelgewächse, die sowohl Saponine als auch Cucurbitacine enthalten, ist der Gauchheil giftig, gleichzeitig aber auch eine Heilpflanze für Hauterkrankungen verschiedenster Ursache. Als Waschung und in Gelzubereitungen wirkt er entzündungshemmend, antibakteriell, juckreiz- und leicht schmerzlindernd bei unspezifischen trockenen oder nässenden Hautausschlägen und stark juckenden Neurodermitis-Schüben vor allem an Handflächen, Fingern und Handrücken. Bei Hautpilzbefall gehört der Gauchheil durch seine starke antimykotische Wirkung auf die beiden häufigsten Erreger, Faden- und Hefepilze, zu den wirksamsten Heilpflanzen.

Die Gauchheilsaponine haben einen antiviralen Effekt und verhindern die Vermehrung von Herpes-simplex-Viren bei lokalisiertem Bläschenausschlag an Wangen und Stirn; sie wirken aufgrund ihres hohen Gehalts bei äußerlicher Aufbringung stark hauterweichend. Spreißel und auch in tiefere Hautschichten eingedrungene Dornen oder Splitter gleiten nach einer für 1 bis 3 Stunden aufgelegten stark getränkten Kompresse meist von selbst aus der Haut.

Gegenanzeigen

Aufgrund ihrer Giftigkeit darf die Pflanze ohne therapeutische Begleitung nicht innerlich verwendet werden; bei bekannter Allergie auf Primelgewächse darf Gauchheil auch äußerlich nicht angewendet werden.

Verwendung in der Hausapotheke

Zur Bereitung von Kompressen als Zugmittel, Salben und Hautgels wird Gauchheil als alkoholische Tinktur angesetzt, wässrige Pflanzenauszüge zeigten in Studien nur eine sehr geringe Wirkung. Für Waschungen wird Gauchheiltinktur 1:2 mit kaltem oder leicht angewärmtem Wasser vemischt, wobei volksheilkundlich speziell bei Hautkrankheiten Wasser aus Heilquellen bevorzugt wird.

Rezept: Schnelles Gauchheil-Hautgel

20g Hauswurzblätter (Sempervivum tectorum, Gärtnerei)

20 Tropfen Acker-Gauchheil, Urtinktur

Die Hauswurzblätter pürieren, wenn es kleine Blätter sind, ansonsten der Länge nach aufschneiden und das im Inneren befindliche Gel herausschaben. Die Acker-Gauchheil-Urtinktur hinzufügen und vermischen. Das Gel ist im Kühlschrank 3 Tage haltbar.

Quellen

Ali-Shtayeh/Abu Ghdeib 1999, Amoros et al. 1987, Cavero et al. 2013, Hänsel et al. 2013a, Kaushik et al. 2015, López et al. 2011, Wink 2009


Die Blüte hat fünf behaarte Staubblätter im Zentrum.


Die Anordnung der Blätter bildet von oben gesehen ein Kreuz.


Es gibt auch blau blühende Exemplare.


Die Blätter haben an der Unterseite rostfarbene Punkte.


Der Stängel ist stark vierkantig.


Die Fruchtkapsel ist rundlich.


Die Blütenstiele sind länger als die Blätter.


1 Der vierkantige Stängel ist anfänglich behaart.

2 Die Blätter sind kreuzweise gegenständig und sitzend am Stängel angeordnet.

3 Das eiförmige, ganzrandige und punktierte Blatt wird nur bis 2 cm lang.

4 Die Blütenstiele entspringen den Blattachseln und überragen die Blätter.

5 Der Kelch endet in 5 schmalen, zugespitzten Zipfeln.

6 Die Blütenkrone spaltet sich in 5 blaue oder rote, am Rande bewimperte Lappen.

7 Die 5 Staubblätter sind behaart.

8 Die Fruchtkapsel ist lang gestielt, ihr Stiel zurückgebogen.

Wildwachsende Heilpflanzen einfach bestimmen - eBook

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