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Großer Wiesenknopf

Der Blutungsstiller

Sanguisorba officinalismehrjährig | 1,2 m | Mai bis August | rotbraun

Standort

Der Große Wiesenknopf kommt vor allem in feuchten oder nassen Wiesen vor.

Inhaltsstoffe

Gerbstoffe, Bitterstoffe, Triterpene (Sanguisorbin), Flavonoide (Kämpferol, Quercetin, Hyperin), Procyanidine (Catechin), Polysaccharide, Polyphenole (Ferulasäure), Syringol, Vitamin C, Anthocyane [Blüte], Sterine, ätherisches Öl [Wurzel]

Zu verwendende Pflanzenteile


Sammelzeit

Juni bis Juli

Heilwirkung

Der Große Wiesenknopf zeichnet sich durch den hohen Gehalt an Gerbstoffen in erster Linie durch seine antibakterielle wie antivirale und grundsätzlich adstringierende und blutungsstillende Wirkung aus; an seiner herausragenden Wirkung als Blutstiller sind zudem die im blühenden Kraut enthaltenen Polysaccharide beteiligt. Die Heilpflanze ist nicht nur antiseptisch und wundheilend, sondern auch stark entzündungshemmend, abschwellend und immunstärkend; Letzteres durch die Anregung der Bildung von Makrophagen.

Der Wiesenknopf hat damit ein breites Anwendungsgebiet: von frischen Wunden und Hautentzündungen über Durchfallerkrankungen verschiedener Ursache bis hin zu übermäßiger Menstruationsblutung.

Erst in den letzten Jahren wurde die vor Strahlung schützende (radioprotektive) Wirkung des polysaccharidreichen Blütenextrakts auf menschliche Lymphozyten entdeckt, wodurch die Schädigung der DNA verringert wird. Durch die Hemmung der Histaminausschüttung hat der Wiesenknopf auch eine starke antiallergene Wirkung. Seine deutlich stimmungsaufhellende Wirkung beruht vermutlich auf dem in der gesamten Pflanze enthaltenen Flavon Hyperin; im Labor und am Menschen konnte ein nervenschützender (neuroprotektiver) Effekt des Wurzelextrakts nachgewiesen werden, der bei kurmäßiger Anwendung ischämischen Schlaganfällen vorbeugen und die kognitive Gedächtnisleitung verbessern konnte.

Wässrige Auszüge aus Wiesenknopfkraut regulieren den Fettstoffwechsel, führen zu einem verstärkten Abbau von Blutfetten wie Triglyceriden und führen langfristig zu einer Reduzierung des Körpergewichts. Dass der Wurzelextrakt der Pflanze auch noch stark hautglättend ist und durch die Verbesserung der Hautelastizität einer Hautschädigung durch UVB-Strahlung entgegenwirkt, ist bei dieser außergewöhnlich breiten Heilwirkung nur noch Kosmetik!

Aufgrund seiner Ungiftigkeit auch bei längerfristiger Einnahme und seiner unspezifischen, die Widerstandskraft des Organismus signifikant verbessernden Wirkung zählt der Große Wiesenknopf zu den heimischen Adaptogenen.

Gegenanzeigen

Keine bekannt

Verwendung in der Hausapotheke

Wiesenknopf dient in der Hausapotheke als alkoholische Tinktur zur direkten Wundbehandlung oder als getrocknetes Kraut für Aufgüsse zu Wundwaschungen und Kompressen. Auch bei Krampfadern wirken Umschläge mit Wiesenknopf-Aufgüssen gefäßverengend, venenstimulierend und abschwellend, besonders angenehm sind im Sommer bei schweren Beinen gekühlte Umschläge.

Rezept: Stimmungsaufhellende Tropfenmischung

Bei klimakterischen Monatsblutungen (Menorrhagien)

20ml Großer Wiesenknopf, Urtinktur (ganze Pflanze)

10ml Frauenmantel, Urtinktur (Seite 22)

11ml Bryophyllum, Urtinktur (Bryophyllum calycinum, Apotheke)

10ml Aurum muriaticum natronatum D12 (Apotheke)

Alles mischen. Bei akuten Beschwerden zweimal täglich 10 Tropfen der Mischung einnehmen.

Quellen

Hoppe 1975, Jung et al. 2016, Kim et al. 2008, List/Hörhammer 2013b, Nguyen et al. 2008, Park et al. 2004, Pawlaczyk-Graja et al. 2016, Sha et al. 1998, Tong et al. 2015, Tsukahara et al. 2001, Yang et al. 2016


Der zylindrisch geformte Blütenstand wird bis zu 3 cm lang.


Der Wuchs ist aufrecht und im oberen Bereich verzweigt.


Das Blatt besteht aus vielen Teilblattpaaren und einem Endblättchen.


Der Blütenstand besteht aus bis zu 40 Einzelblüten.


Die Pflanze hat eine kräftige, dunkle Pfahlwurzel.


Die Teilblättchen haben an jeder Seite mehr als 10 Zähne.


Der Kelch hat 4 rote Zipfel. Die Kronblätter fehlen


1 Der Wuchs ist aufrecht und im oberen Drittel verzweigt.

2 Der meist einzeln stehende Stängel ist gerillt und in seinem Inneren hohl.

3 Das Blatt ist unpaarig gefiedert, es ist also aus einer ungeraden Anzahl an Teilblättchen zusammengesetzt. Es gibt bis zu 8 Teilblattpaare und ein ähnlich großes Endblättchen.

4 Die Teilblättchen haben im Unterschied zum Kleinen Wiesenknopf an jeder Seite mehr als 10 Zähne.

5 Die Blattunterseiten sind blau- bis graugrün (a), die Oberseiten dunkelgrün (b).

6 An der Basis der Blätter befinden sich stark gezähnte Nebenblätter.

7 Der zylindrisch geformte, braunrote Blütenstand ist lang gestielt, wird bis zu 3 cm lang und bis 1 cm breit.

8 Der blütenblattähnliche Blütenkelch läuft in 4 braunrote Zipfel aus.

9 Die Blüte trägt 4 Staubblätter, die Kronblätter fehlen.

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