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Echnaton

Ägyptischer König (18. Dyn., 1375–1358 v.Chr.)

Der Sohn und Nachfolger →Amenophis’ III. setzte in revolutionärer Abkehr von jahrhundertealten Traditionen seinen Gott Aton – die Sonnenscheibe – an die Stelle des ägyptischen Götterkosmos; seinen alten Namen Amenophis IV. legte er ab und nannte sich nach dem neuen Gott, den er in einem Hymnus besang. Unklar ist, ob Echnatons Monotheismus auf religiösem Idealismus beruhte oder dem Wunsch, die einflußreiche Priesterschaft zu entmachten. Der Pharao gründete eine neue Hauptstadt in Amarna; nach ihr wurde der künstlerische Stil seiner Epoche benannt, der von realistisch‐karikaturenhaften Porträts und bisher unerhört privater Darstellung der Herrscherfamilie geprägt war. Die Vernachlässigung der Außenpolitik führte zum Zerfall der ägyptischen Herrschaft in Vorderasien.

Nahe seiner neuen Residenz Achet‐Aton (Amarna) ließ der König ein Felsgrab anlegen, das einige Abweichungen von dem in der 18. Dynastie üblichen Grundriß aufwies. Ein Korridor führte vom Eingang zu einem Schacht, der den Zugang zur Hauptgrabkammer versperrte. Diese weist eine fast unmerkliche Bodenerhebung für den Sarkophag auf; der ursprüngliche Wanddekor ist weitgehend zerstört. Eine der drei Nebenkammern umschloß das Grab der Prinzessin Meketaton; die hier erhaltenen Stuckreliefs illustrieren die Hymne ihres Vaters auf seinen Gott und zeigen die Trauer des Herrscherpaares um die Verstorbene (Martin, 1989).

Drei große Granitsarkophage aus dem Königsgrab von Amarna, die aus den Bruchstücken rekonstruiert wurden, bewahrt das Ägyptische Museum Kairo; ihre Reliefs zeigen Herrschersymbole und Szenen der Verehrung Atons; auf den Ecken erscheint →Nofretete, einer Schutzgöttin gleich. Der Grabausstattung des Königs entstammen auch der (unbenutzte) Kanopenschrein aus Alabaster sowie zahlreiche Uschebtis (Martin, 1974, 13‐72). Diese Funde lassen darauf schließen, daß Echnaton hier bestattet wurde (H. A. Schlögel, Amenophis IV. Echnaton, Reinbek 1986, 116), zumal er auf einer Stele inschriftlich verfügt hatte, ihn selbst, seine Gemahlin Nofretete sowie die Tochter Meretaton an diesem Ort beizusetzen (Davies, 30).

Das spätere Schicksal der Gebeine des „Ketzerkönigs“ ist umstritten; seine Mumie wurde bisher nicht entdeckt. Ein zweifelhafter Bericht beschreibt die Auffindung einer in Stücke gerissenen Mumie vor seinem Felsgrab (Thomas, 89). Die Vermutung, das Grab Nr. 55 im Tal der Könige (→Thutmosis I.) sei von den Anhängern Echnatons als Versteck seiner Leiche vor der Zerstörungswut der siegreichen Anbeter Amuns benutzt worden (A. Gardiner, The socalled Tomb of Queen Tiye, JEA 43, 1957, 10‐25; C. N. Reeves, A Reappraisal of Tomb 55 in the Valley of the Kings, JEA 67, 1981, 48‐55), darf seit der Untersuchung der dort aufgefundenen Mumie und ihrer höchstwahrscheinlichen Identifizierung mit dem Pharao Semenchkare als widerlegt gelten (R. G. Harrison, An anatomical Examination of the Pharaonic Re mains purported to be Akhenaten, JEA 52, 1966, 95‐119).

Lit.: N. de G. Davies, The Rock Tombs of El Amarna, London 1908

G. Th. Martin, The Royal Tomb at El‐Amarna I. The Objects, London 1974. II. The Reliefs, Inscriptions, and Architecture, London 1989 J. D. S. Pendlebury, Report on the Clearance of the Royal Tomb at El‐Amarna, ASAE 31, 1931,123‐25

E. Thomas, The Royal Necropoleis of Thebes, Princeton 1966, 87‐89

Elias

Jüdischer Prophet (9. Jh. v.Chr.)

Er war der religiöse Führer der monotheistischen Erhebung gegen den von König →Achab geförderten Kult des syrischen Fruchtbarkeitsgottes Baal; sein Wirken trug zum Sturz des Königshauses bei. Allerdings ist der historische Kern des Geschehens hinter legendärer Umformung schwer erkennbar. Hochverehrt wurde Elias im späten Judentum, im Islam und in der Ostkirche.

Nach dem biblischen Bericht wurde er „in einem feurigen Wagen mit feurigen Pferden“ in den Himmel entrückt (2 Kön 2,11); daher konnte keine Grabstätte existieren. Dennoch wurde in Jerusalem ein legendäres Grab des Propheten gezeigt (Jüdisches Lexikon II, Berlin 1928, 354).

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