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Salmanassar I.

Šulmānu ‐ ašared, assyrischer König (um 1265–1235 v.Chr.)

Der tatkräftige Herrscher siegte über die Stämme Urartus und die räuberischen Gutäer; nach der Eroberung des Mitanni‐Gebietes von Hanigalbat beherrschte er ganz Mesopotamien. Als neue Residenz gründete er die Stadt Kalach (Nimrud).

Keine Überlieferung; zur Beisetzung der assyrischen Könige →Assurnasirpal II..

Salmanassar III.

Assyrischer König (858–824 v.Chr.)

Der Sohn Assurnasirpals II. unternahm zahlreiche Feldzüge, u.a. nach Kilikien und gegen Urartu; als erster König Assyriens kämpfte er gegen Meder und Perser. Erfolgreich griff er in den Thronstreit in Babylon ein; dagegen scheiterte der Versuch, ganz Syrien seiner Herrschaft zu unterwerfen. Der König stiftete zahlreiche Bauten in seinen Residenzen Assur und Kalach (Nimrud). Er starb während eines mehrjährigen Krieges gegen seinen aufständischen Sohn.

Keine Überlieferung; zur Beisetzung der assyrischen Herrscher →Assurnasirpal II..

Salomon

Jüdischer König (gest. 932 v.Chr.)

Der Sohn Davids übernahm ein gesichertes und geordnetes Reich, das unter seiner Herrschaft Frieden und Wohlstand genoß. Die Residenzstadt Jerusalem schmückte er mit großartigen Bauten, v.a. dem Tempel Jahwes. Der König war wegen seiner Weisheit berühmt und galt als Verfasser mehrerer Bücher der Bibel. Der schwere Steuerdruck für Bauten und Hofhaltung führte nach seinem Tod zur Spaltung des Reiches.

Er wurde in der Davidsstadt von Jerusalem bestattet (1 Kön 11,43; 2 Chr 9,31; Ios. AJ 8,7,7); seine Grabkammer lag in der dynastischen Grablege seines Vaters →David (Ios. AJ 16,7,1).

Sanherib

Sîn ‐ ahhē ‐ eriba, assyrischer König (704–681 v.Chr.)

Der Sohn →Sargons II. führte zahlreiche Kriege gegen Urartu, die Meder und die syrischen Fürsten; dagegen scheiterte die Belagerung Jerusalems, wohl wegen einer Seuche im Heer des Königs. Nach langjährigem Krieg eroberte er Babylon; die Stadt wurde dem Erdboden gleichgemacht, das Kultbild ihres Gottes Marduk nach Assyrien gebracht (689 v.Chr.).

Sanherib ließ Assur und seine neue Hauptstadt Ninive großzügig ausbauen; Reste der einzigartigen Bewässerungsanlagen sind noch heute erhalten. Er fiel einem Mordanschlag seiner Söhne zum Opfer.

In der Königsnekropole von Assur wurde seine Grabinschrift auf Lehmziegeln gefunden:

„Das ist der Palast des Schlafens, das Grab der Ruhe,

der Wohnort der Ewigkeit des Sanherib,

des Königs der Gesamtheit, des Königs von Assur“;

daher kann seine Beisetzung an dieser Stelle als gesichert gelten (St. Lundström, „Es klagen die großen Kanäle…“. Die Königsgrüfte im Alten Palast von Assur, in: J. Marzahn – B. Salje, Wiedererstehendes Assur. 100 Jahre deutsche Ausgrabungen in Assyrien, Mainz 2003, 129‐35 (134); zur Nekropole und der Beisetzung der assyrischen Könige →Assurnasirpal II.). Vielleicht war der König in einem der beiden unidentifizierten Sarkophage bestattet, die in den Grüften von Assur entdeckt wurden (A. Haller, Die Gräber und Grüfte von Assur, Berlin 1954, 181).

Sanheribs Beisetzung an dieser Stelle bezweifelt E. Frahm; das Grab habe er zwar tatsächlich in Assur angelegt, sei aber wohl von den Mördern nicht bestattet worden (Nabû‐zuqupkēnu, das Gilgameš‐Epos und der Tod Sargons II., JCS 51, 1999, 73‐90 (84)).

Sardanapal

Mythischer assyrischer König (gest. 612 v.Chr.)

Der unerklärlich erscheinende Untergang des einst unüberwindlichen Assyrerreiches wurde vom Mythos mit der sagenhaften Gestalt des Sardanapal verbunden, die aus den Zügen mehrerer Herrscher (u.a. des →Assurbanipal) zusammengefügt wurde.

Nach der Legende ist das Leben des Königs von Ninos (Ninive) von Ausschweifung und sexueller Abartigkeit geprägt; durch die Übernahme von weiblicher Kleidung und Lebensart wird er zum Symbol für Dekadenz und Verweichlichung. Von Babyloniern und Medern belagert, läßt er aus seinen Schätzen einen Scheiterhaufen errichten und gibt sich so mit seinen Konkubinen den Tod.

Sein Grab mit der bildlichen Darstellung des Königs wurde bei der von ihm gegründeten Stadt Anchiale gezeigt (Arr. 2,5,3f.); die assyrische Inschrift forderte zum Genuß als einzigem Lebenszweck auf (in unterschiedlichen Versionen bei Diod. 2,23,3; Arr. 2,5,3f; Pol. 8,12; Dion. Chr. 4,135; Clem. Alex. strom. 2,20; Cic. Tusc. 5,101; Ath. 12,529E, ohne Hinweis auf den Lebensgenuß).

Eine abweichende Überlieferung beschreibt einen hohen Grabhügel des Sardanapal bei Ninive, den →Kyros während der Belagerung der assyrischen Hauptstadt abbrechen ließ; die chaldäische Inschrift soll gleichfalls die irdischen Freuden als Sinn des Lebens gepriesen haben (Ath. 12,529EF).

Sargon I.

Šarru ‐ kīn, König von Akkade (um 2350–2295 v.Chr.)

Von niedriger, aber sagenumwobener Herkunft, begründete er die Herrschaft der Semiten in Mesopotamien. Mit dem von ihm geschaffenen stehenden Heer unterwarf er auf zahlreichen Feldzügen Babylonien und Assyrien, Elam und Mari und drang bis nach Anatolien und zum Mittelmeer vor; neue Hauptstadt des zentralistisch regierten Reiches, des bis dahin größten der Geschichte, wurde das zuvor unbedeutende Akkade. Allerdings blieb seine Staatsgründung – auch unter den Nachfolgern – höchst fragil und wurde immer wieder von Aufständen erschüttert.

Keine Überlieferung.

Sargon II.

Assyrischer König (721–705 v.Chr.)

Wohl durch Usurpation gelangte Sargon zur Herrschaft. Nach der Einnahme von Samaria und der Deportation seiner Einwohner eroberte er Syrien und drang in Anatolien und – im Krieg gegen Urartu – in den Kaukasus ein; auch Babylonien kam unter seine Herrschaft. Eine neue Residenz in Dur‐Scharrukin (Khorsabad) sollte Macht und Reichtum des Königs verherrlichen; nach seinem Tod auf einem Feldzug gegen Tabal wurde sie wieder verlassen.

Der König fiel im Feindesland und wurde daher nicht in seinem „Haus“ begraben; offenbar war er – oder sein Leichnam – in die Hand der Gegner geraten (vgl. Is 14,16‐20). Für den Herrscher war dies eine göttliche Strafe seiner „Sünden“, für den Nachfolger und das Volk der Assyrer eine Katastrophe, da der Gefallene so keinen Frieden im Tode finden konnte.

Wohl aus Furcht, Sargon könnte zum „Wiedergänger“ werden, vollzog sein Sohn →Sanherib den Bruch mit dem Vater und verlegte seine Residenz nach Ninive; die Stiftung eines Tempels für den Kriegsgott Nergal dürfte im selben Zusammenhang stehen (E. Frahm, Nabûzuqup‐kēnu, das Gilgameš‐Epos und der Tod Sargons II., JCS 51, 1999, 73‐90 (75f.; 82f.)); zur Bestattung der assyrischen Herrscher →Assurnasirpal II..

Saul

Jüdischer König (11. Jh. v.Chr.)

Wegen der Bedrohung durch die benachbarten Völker wurde Saul zum ersten König Israels berufen; ihm gelangen militärische Erfolge gegen Philister und Amalekiter. Später verlor er die Unterstützung der Priesterschaft; in →David erstand ihm ein populärer Rivale. Von den Philistern besiegt, gab sich der König selbst den Tod.

Die siegreichen Feinde schlugen seinen Kopf ab, raubten die Rüstung und hängten den Leichnam, ebenso die Körper seiner Söhne an die Stadtmauer von Bet Schean. Die Bewohner von Jabesch in Gilead bargen die Leichen, verbrannten sie in ihrer Stadt und setzten die Überreste unter einer Tamariske bei. Das Haupt wurde von den Philistern im Tempel des Dagon ausgestellt (1 Sam 31,9‐13; 1 Chr 10,9‐12).

Später ließ David die Gebeine nach Zela im Land Benjamin bringen und im Grab von Sauls Vater Kisch bestatten (2 Sam 21,12‐14).

Scheschonk I.

Ägyptischer König (22. Dyn., 945–924 v.Chr.)

Der libysche Söldnerfürst im oberägyptischen Herakleopolis dehnte seine Macht auf das Delta und Theben aus und begründete so die libysche Herrschaft in Ägypten. Mit seinen Feldzügen gegen Nubien und Syrien nahm Scheschonk die expansive Politik des Neuen Reiches wieder auf; nach dem Tod des jüdischen Königs →Salomon plünderte er dessen Hauptstadt Jerusalem. Aus der Kriegsbeute finanzierte der Pharao den Ausbau des Tempels von Karnak und seiner Residenz Bubastis.

Sein Grab wurde bisher nicht in der königlichen Nekropole von Tanis entdeckt; allerdings wurden ihm – nicht ohne Widerspruch – Reste einer in Grab 5 (für Scheschonk III.) entdeckten Grabausstattung zugeschrieben; es erscheint daher als vorstellbar, daß der Herrscher zeitweise im Grab seines Nachfahren ruhte (P. Montet, La nécropole royale de Tanis III, Paris 1960, 76).

Schulgi Abb. 11

Šulgi, König von Ur (2046–1998 v.Chr.)

Auf zahlreichen Feldzügen sicherte und erweiterte der Sohn Urnammus das ererbte Reich und dehnte seine Macht bis nach Kappadokien aus; er nahm den Titel „König der vier Weltgegenden“ an und beanspruchte bereits zu Lebzeiten göttliche Verehrung. Auch die Baupolitik seines Vorgängers setzte Schulgi fort.

Der König hatte für seinen Vater →Urnammu ein Mausoleum errichtet; sein Sohn Amarsuena fügte an diese Grabanlage zwei Annexe, die in der Gestalt von Oberbau und Grabkammern dem Kernbau glichen (Woolley, 257‐60). Auch wenn kein Grab eindeutig identifiziert werden konnte, ist doch Schulgis Beisetzung eher im südöstlichen Anbau zu vermuten, da dieser früher und an günstigerem Bauplatz angelegt wurde als der nordwestliche Annex (Woolley, 248f.; Strommenger, 32); der spätere dürfte als Grablege des Bauherrn Amarsuena gedient haben.

Lit.: E. Strommenger, Ur, München 1964

C. L. Woolley, Excavations at Ur, 1930–31, MJ 22, 1931, 247‐82

Sekenenre‐Taa II.

Ägyptischer König (gest. um 1580 v.Chr.)

Von Theben aus begann er den Befreiungskrieg gegen die Hyksos, in dem er im Alter von etwa 30 Jahren fiel. Sein Sohn →Kamose setzte den Kampf gegen die Fremdherrschaft fort.

Das ursprüngliche Grab des Herrschers ist nicht bekannt, doch wurde in der Cachette von Deir el‐Bahari (→Ahmose) – wohl im originalen Sarg – seine stark beschädigte Mumie gefunden und in das Museum von Kairo gebracht. Sie zeugt von unsachgemäßer Einbalsamierung, die wohl auf dem Schlachtfeld erfolgte; fünf Kopfwunden infolge von Axthieben und anderer Waffeneinwirkung bezeugen das gewaltsame Ende des Königs.

Lit.: R. B. Partridge, Faces of Pharaohs. Royal Mummies and Coffins from Ancient Thebes, London 1994, 31‐34

Semiramis

Sammu ‐ ramât, assyrische Königin (um 800 v.Chr.)

Die babylonische Prinzessin wurde mit dem assyrischen König Samsi‐Adad V. verheiratet; nach seinem Tod führte sie wahrscheinlich fünf Jahre lang die Regentschaft für ihren minderjährigen Sohn (811–806 v.Chr.); aus dieser Zeit sind Feldzüge gegen Meder und Mannäer überliefert.

Die griechische Sage formte ihre – tatsächlich wenig bedeutende – Gestalt märchenhaft um: Die Witwe des Königs Ninos habe Feldzüge bis Baktrien und Indien unternommen und gewaltige Bauten errichtet, u.a. die „Hängenden Gärten“ von Babylon; schließlich sei sie zu den Göttern erhoben worden.

Für die sagenhafte Königin ist kein Grab überliefert, da sie nach mythischem Bericht in die Gestalt einer Taube verwandelt wurde (Diod. 2,20,1f.).

Auch die Ruhestätte der historischen Semiramis ist nicht bekannt; ihr Gemahl war in der assyrischen Königsnekropole in Assur in der Gruft II beigesetzt worden (A. Haller, Die Gräber und Grüfte von Assur, Berlin 1954, 173‐76); zur Beisetzung der assyrischen Herrscher →Assurnasirpal II..

Senenmut

Ägyptischer Beamter (um 1500 v.Chr.)

Bereits vor dem Regierungsantritt →Hatschepsuts mit der Verwaltung ihrer Güter betraut, wurde er unter ihrer Herrschaft zum einflußreichsten Würdenträger des Nillandes. Zahlreiche Ämter wurden ihm übertragen – von wirtschaftlichen Aufgaben bis zur Erziehung der Prinzessin Nofrure und der Oberaufsicht über die Bauten der Königin. Möglicherweise fiel er kurz vor ihrem Tod in Ungnade.

Dem Würdenträger werden zwei Gräber zugeschrieben; die Grabstätte von Sheikh Abd el Qurna (Nr. 71) diente allerdings lediglich dem Totenkult (Dorman, 163). Das zweite Grab in Deir el‐Bahari (Nr. 353) zeigt eindrucksvoll, welche Wertschätzung Senenmut genoß: Die unterirdische Anlage reicht bis unter den Totentempel seiner königlichen Herrin. An den Wänden erscheinen Texte der Totenliturgie, die Decke zeigt astronomische Darstellungen (Dorman, 81‐159).

Der Grabdekor blieb unvollendet, von einer Bestattung fehlt jede Spur; allerdings fand auch keine systematische Zerstörung der bildlichen Darstellungen des Grabherrn statt. Frühere Vermutungen einer Damnatio Memoriae gegen Senenmut (und damit seines Sturzes) werden daher durch den archäologischen Befund nicht gestützt (Dorman, 94; 147f.).

Lit.: P. F. Dorman, The Tombs of Senenmut, New York 1991

Sesostris I.

Ägyptischer König (12. Dyn., 1971–1927 v.Chr.)

Als Mitregent seines Vaters →Amenemhet I. führte er bereits dessen Feldzüge. Im alleinigen Besitz der Herrschaft dehnte er die Macht Ägyptens nach Westen und Süden aus; v.a. brachte er die nubischen Goldminen unter seine Kontrolle. Mit den Fürsten Vorderasiens unterhielt er freundschaftliche Beziehungen. Die wirtschaftliche Blüte des Landes ermöglichte die Errichtung großartiger Bauten; die bedeutendste Stiftung des Königs war der Sonnentempel von Heliopolis.

Sesostris ließ seine Pyramide nahe dem Grab des Vaters in Lischt errichten; sie folgt in der Gesamtanlage mit Taltempel, Aufweg und Totentempel, ebenso im Bildprogramm Vorbildern des Alten Reiches. Der Bau (ursprünglich 61 m hoch) besteht aus einem komplizierten System von Mauerverstrebungen, mit Sand und Geröll aufgefüllt und mit Kalkstein ummantelt. Ein senkrechter Schacht führt zur Grabkammer. Den Grabbau des Herrschers umgeben neun Pyramidengräber der weiblichen Mitglieder der Dynastie.

Lit.: B. Porter – R. L. B. Moss, Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs, and Paintings IV, Oxford 1934, 81‐83

R. Stadelmann, Die ägyptischen Pyramiden, Mainz 1985, 231f.

Sesostris II.

Ägyptischer König (12. Dyn., 1897–1878 v.Chr.)

Zunächst Mitregent →Amenemhets II., setzte er als König die Politik des Vaters fort. Seine friedliche Herrschaft ermöglichte eine wirtschaftliche und künstlerische Blüte Ägyptens.

Bei Illahun im Fayum entstand seine Pyramide, die – wie die Bauten der Vorgänger – ein Steinskelett aufwies. Reste von Pyramiden‐ und Taltempel wurden festgestellt, ebenso die Grundmauern einer Pyramidenstadt, die wohl als Residenz diente. Erstmals versuchten die königlichen Architekten hier, durch ein System von verzweigten Gängen und Scheingrabkammern Räuber vom eigentlichen Grabraum mit dem roten Granitsarkophag des Herrschers fernzuhalten, der durch einen senkrechten Schacht erreicht wurde. Zahlreiche Details legen die Deutung der Gesamtanlage als symbolisches Grab des Osiris nahe. Ungeachtet aller Sicherungsmaßnahmen war die Ruhestätte des Königs bis auf geringe Reste geplündert.

Lit.: B. Porter – R. L. B. Moss, Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs, and Paintings IV, Oxford 1934, 107‐9

R. Stadelmann, Die ägyptischen Pyramiden, Mainz 1985, 234‐38

Sesostris III.

Ägyptischer König (12. Dyn., 1878–1840 v.Chr.)

Der König führte das Mittlere Reich auf den Höhepunkt seiner Macht; die Gaufürsten wurden zugunsten einer zentralistischen Reichsverwaltung beseitigt. In mehreren Feldzügen drang der König nach Syrien vor und unterwarf Nubien bis zum zweiten Katarakt.

Nach dem Vorbild von →Djosers Grabbezirk in Sakkara schuf der König seine Pyramide (ursprünglich 65 m hoch) bei Dahschur; der Ziegelbau ist mit Kalkstein verkleidet, aber nicht von dem in der 12. Dynastie üblichen Steinskelett getragen. Die innere Gliederung folgt den Pyramiden des späten Alten Reiches; die Grabkammer ist aus gewaltigen Granitblöcken errichtet, der Sarkophag aus rotem Granit geschaffen. Den Bau umstehen die Gräber der Königinnen und Prinzessinnen; der Totenopfertempel ist zerstört.

Lit.: D. Arnold, The Pyramid Complex of Senwosret III at Dahshur, New York 2002

B. Porter – R. L. B. Moss, Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphical Texts, Reliefs, and Paintings III, Oxford 1981, 882‐85

R. Stadelmann, Die ägyptischen Pyramiden, Mainz 1985, 238‐40

Sethos I.

Ägyptischer König (19. Dyn., 1319–1304 v.Chr.)

Der Sohn →Ramses’ I. stellte durch zahlreiche Feldzüge die ägyptische Herrschaft in Syrien wieder her; als erster Pharao kämpfte er mit den Hethitern. Auch gegen Libyer und Nubier errang er militärische Erfolge, die er auf seinen Tempelstiftungen – u.a. in Karnak und Abydos – in eindrucksvollen Reliefs verewigte.

Für den König wurde das wohl schönste Grab im Tal der Könige (Nr. 17; →Thutmosis I.) geschaffen; die Gänge und Säle führen in gerader Linie mit einer Gesamtlänge von etwa 100 m in den Fels. Wände und Pfeiler tragen Darstellungen des Verstorbenen vor den Gottheiten und Illustrationen zur ägyptischen Unterweltliteratur (v.a. zum „Unterweltbuch“ und zum „Buch der Pforten“) in einzigartiger Fülle und künstlerischer Vollendung; die Wandmalereien gelten als der Höhepunkt der ramessidischen Grabkunst.

In einem auf sechs Pfeilern ruhenden Saal stand der Alabastersarg des Pharao mit Inschrifttexten aus dem „Buch der Pforten“ (j. im Soane‐Museum, London); wahrscheinlich war er ursprünglich von einem weiteren Sarkophag aus Granit umschlossen. Hinter der Grabkammer setzt sich das Gangsystem noch fast 50 m im Gestein fort. Die Mumie des Königs wurde nach mehrfacher Umbettung in der Cachette von Deir el‐Bahari (→Ahmose) entdeckt und in das Ägyptische Museum von Kairo gebracht.

In Abydos errichtete der Pharao das „Osireion“ als Kenotaph (dazu: A. M. Calverley – A. H. Gardiner, The Temple of King Sethos I at Abydos, III. The Osiris Komplex, London 1938).

Lit.: E. Hornung, Das Grab Sethos’ I., Zürich 1991

R. B. Partridge, Faces of Pharaohs. Royal Mummies and Coffins from Ancient Thebes, London 1994, 151‐53

E. Thomas, The Royal Necropoleis of Thebes, Princeton 1966, 104‐7

Snofru Abb. 12

Ägyptischer König (4. Dyn., 2580–2533 v.Chr.)

Der König führte erfolgreiche Kriegszüge gegen Nubier und Libyer, von denen er reiche Beute heimführte; seine Siege begründeten auch die ägyptische Herrschaft auf dem Sinai und ermöglichten die Ausbeutung der dortigen Kupferminen. Mehrere Flotten wurden in den Libanon entsandt, um Holz für die königlichen Bauprojekte zu holen.

Aus unbekannten Gründen ließ sich Snofru drei Pyramiden errichten. Der älteste seiner Grabbauten entstand bei Meidum; er ist ein Schlüsselbau auf dem Weg von der Stufenmastaba →Djosers zu den klassischen Pyramiden des Alten Reiches: Neu sind der quadratische Grundriß, die Höhensituation des Eingangs und die Lage der Grabkammer etwa auf dem Bodenniveau. Der Grabbau von Meidum entstand in mehreren Phasen; um einen Baukern (vielleicht eine Mastaba) wurde eine Stufenpyramide errichtet, die erst später durch Auffüllung der Stufen und eine Kalksteinverkleidung mit gleichmäßig abfallenden Wänden zu einer „echten“ Pyramide (Seitenlänge 144 m, Höhe 92 m) wurde. Zu unbekanntem Zeitpunkt teilweise zerstört, bietet sie heute einen turmartigen Anblick.

In der Grabkammer fanden sich Teile eines Holzsarges, in einem weiteren Schachtgrab Reste einer Leiche, vielleicht einer Königin. Den Grabbau umgaben eine Kultpyramide im Süden, ein Totentempel im Osten, Prinzengräber sowie eine Pyramidenstadt.

Als erste echte, geometrische Pyramide geplant war die zweite Grablege des Königs, die guterhaltene „Knickpyramide“ von Dahschur (189 m Seitenlänge, 105 m Höhe). Offenbar erzwangen Schäden aufgrund des schlechten Baugrundes eine Unterbrechung der Arbeiten und die Abflachung des Neigungswinkels bei ihrer Weiterführung; auch die beiden Gangsysteme und Grabkammern sind wohl mit dem Auftreten von Rissen und Verschiebungen im Bau zu erklären, die schließlich zu seiner Aufgabe führten.

Nördlich davon entstand die „Rote Pyramide“, die den Namen der Verfärbung ihres Kalksandsteins verdankt (219 m Seitenlänge, 104 m Höhe); sie wurde – wahrscheinlich wegen der Erfahrungen mit dem Vorgängerbau – in flachem Neigungswinkel errichtet und mit Kalkstein verkleidet. In der Grabkammer fanden sich geringe Reste einer teilmumifizierten Leiche, die wohl mit dem König zu identifizieren ist (Stadelmann, 104).

Mit den Bauten Snofrus hatte die Herrschergrablege des Alten Reiches ihre klassische Form gefunden: An einem vom Nil gespeisten Kanal lag der Taltempel zur Anlandung des Totenschiffes; ein Aufweg führte zum ummauerten Pyramidenbezirk, der außer dem eigentlichen Grabbau den Totentempel für die kultischen Feiern sowie die südlich gelegene Kultpyramide umschloß; an die Stelle der unzugänglichen Totenresidenz Djosers in Sakkara war eine begehbare Stätte der Verehrung für den verstorbenen Herrscher getreten.

Lit.: R. Stadelmann, Die ägyptischen Pyramiden, Mainz 1985, 81‐105

Suppiluliuma I.

Šuppiluliuma, hethitischer König (um 1370–1330 v.Chr.)

Der Begründer des jüngeren hethitischen Großreiches führte zahlreiche erfolgreiche Kriege gegen die Nachbarvölker und dehnte seine Macht bis in das südliche Syrien aus; das Reich der Mitanni zerschlug er, erneuerte es aber als Vasallenstaat gegen das aufstrebende Assur. Das Projekt der Heirat eines hethitischen Prinzen mit der Witwe →Tutanchamuns scheiterte an der zögernden Haltung des Königs.

Der Vorwurf seines Sohnes →Mursili II., die Königinwitwe (Tawannanna) habe das königliche Haus in ein Mausoleum verwandelt (so laut der Übersetzung von E. Laroche, Documents hieroglyphiques Hittites provenant du palais d’ Ugarit, in: C. F. – A. Schaeffer, Ugaritica III, Paris 1956, 97‐160 (102f.); dagegen nach I. Singer, Hittite Prayers, Atlanta 2002, 75: „sie übertrug das gesamte Vermögen meines Vaters dem „hekur“‐Haus des Schutzgottes, dem Steinhaus der Götter“), könnte darauf deuten, daß diese den verstorbenen Herrscher – ihrer heimatlichen babylonischen Sitte, nicht aber hethitischem Brauch folgend – im Palast beisetzen ließ (P. R. S. Moorey, Where did they bury the Kings of the IIIrd Dynasty of Ur? Iraq 46, 1984, 1‐18 (15f.)); zum Totenritual für die hethitischen Herrscher →Hattusili III..

Sein „Geist“ wurde später in das neue dynastische Felsheiligtum in Tarhuntassa übertragen (→Muwatalli II.).

Wo liegt eigentlich Caesar begraben?

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