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Das erste Imperium: Sargon von Akkade (um 2350–2295 v. Chr.)

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Aus dem Nichts aufgestiegen, errichtete er durch seine militärischen Erfolge in Mesopotamien das erste Großreich der Geschichte.

Als „Mundschenk“ am Hof zu Kisch wird ein Mann von semitischer Abstammung, aber unbekannten Namens, erstmals erwähnt (später ließ er die eigene Herkunft legendär verklären und nannte sich Scharukkin – „Echter König“, meist in der Form Sargon verwendet). Wahrscheinlich stürzte er seinen Gebieter und stieg zum Herrscher über Nordbabylonien auf; Akkade3 wurde zur Residenz erhoben. Dann warf er in drei Feldzügen – der Überlieferung nach mit 34 Schlachten! – den sumerischen Priesterkönig Lugalzagesi von Uruk nieder; der besiegte Gegner wurde vor dem Tempel von Nippur in der Nackengabel eines Sklaven zur Schau gestellt. Damit fiel auch das südliche Babylonien dem Sieger zu; seine militärischen Erfolge verdankte er den leichtbewaffneten Bognern und Speerschützen, die er wirksam gegen die gepanzerten Sumerer und ihre schwerfälligen Streitwagen einsetzte. In den unterworfenen Gebieten beließ er meist die früheren Fürsten sowie die überkommenen Strukturen; Garnisonen und Verwaltungsbeamte des Königs sicherten die Loyalität der Besiegten. Kultur und Religion von Sumerern und Akkadern verschmolzen, eine Blüte der bildenden Kunst begann, historische Aufzeichnungen berichteten von den Ruhmestaten des Herrschers. Dieser weitete seine Macht im Westen bis nach Syrien und Kleinasien aus, nach dem Sieg über Elam und Warachschi (am oberen Karcheh) im Osten bis zum iranischen Hochland. Sein Imperium erstreckte sich vom Mittelmeer bis an den Persischen Golf – das erste Großreich der Geschichte war entstanden (auch wenn es stets fragil blieb, wie zahlreiche Aufstände bezeugen). Der Verlauf der kriegerischen Auseinandersetzungen ist zwar nicht überliefert, doch können Sargons militärische Fähigkeiten nicht bezweifelt werden. Als er nach 56jähriger Herrschaft starb, überdauerte ihn das Reich noch um mehr als ein Jahrhundert; kultische Verehrung genoß der König bis zur Eroberung Babylons durch →Kyros (539 v. Chr.). Mit seinem Namen wurde früher der herrliche Porträtkopf aus Kupfer bezeichnet, der 1931 in Ninive ausgegraben wurde. Auch wenn das ausdrucksstarke Werk inzwischen später datiert wird – es erscheint dennoch als würdiges Abbild einer der ersten großen Feldherrenpersönlichkeiten der Geschichte.

„Sargon, der keinen Ebenbürtigen hatte…der Herr über die gesamte Welt“ (nach H. Hirsch).

Lit.: D. R. Frayne – A. K. Grayson – R. F. G. Sweet, The Royal Inscriptions of Mesopotamia. Early Periods II, Toronto 1993

M. Liverani (Hrsg.), Akkad, the First World Empire, Padua 1993

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