Читать книгу Entschlüssle Deine Träume - Stephan Schumann - Страница 14

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Führen eines Traumbuches

Das für mich wichtigste Hilfsmittel, das uns mit unseren Träumen mehr und mehr verbindet, ist das Führen eines Traumtagebuchs. Lege Dir ein schönes Tagebuch zu, das Du nur für Deine Träume verwendest. Je liebevoller wir mit unseren Träumen umgehen, umso leichter werden wir erkennen, was sie uns mitteilen möchten.

Es heißt, der Traum ist die vergessene Sprache Gottes. Der Traum übermittelt uns Botschaften unserer Seele. Sind wir bereit, ehrlich und wahrhaftig mit unseren Träumen umzugehen, werden sie klarer und deutlicher erscheinen. Je mehr wir unseren Träumen signalisieren: "Ich möchte dich verstehen, dich wahrnehmen, von dir lernen...", je mehr wir uns ihnen öffnen, umso mehr kommen die Träume uns in Erinnerung.

Unsere Seele drängt danach, sich auszudrücken und wenn sie spürt, dass wir uns mit unseren Träumen beschäftigen, wird sie diesen Weg nutzen, um uns mitzuteilen, wie wir uns weiter entwickeln können. Was wir tun können, um ein erfüllteres und zufriedeneres Leben zu führen. Der Traum kann zu einem großen Führer werden und uns zum Erkennen tiefer Wahrheiten führen.

Wie ein Traumtagebuch gestaltet werden kann, siehst Du auf den nächsten Seiten anhand von zwei Traumbeispielen. Gehe beim Aufschreiben des Traumes in folgender Reihenfolge vor:


1. Datum: Datum und vielleicht auch die Uhrzeit. Es kann passieren, dass wir nachts zu einer bestimmten Zeit mit einem Traum aufwachen. Immer wieder zur gleichen Uhrzeit. Diese Träume mögen eine besondere Bedeutung und auch eine Beziehung untereinander haben. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Träume sehr direkte Botschaften sind.

2. Traum: Notiere Deinen Traum auf der linken Seite Deines Traumtagebuches. Schreibe in der Gegenwart und in Ich-Form, wie im Beispiel angegeben. In der Vergangenheit geschrieben rückt der Traum sofort in die Ferne und verliert an Intensität, in der Gegenwart geschrieben bleibt er uns präsent. Schreibe Deine Träume noch in der Nacht auf. Selbst wenn der Traum Dir sehr klar ist und Du glaubst, ihn nicht zu vergessen - am Morgen ist er meist entschwunden.

3. Entschlüsselung: Auf der rechten Seite trägst Du untereinander die Symbole ein, die Dir im Traum erschienen sind. Lasse Dir genügend Platz hinter jedem Symbol für Deine eigene Entschlüsselung. Wie Du die Symbole für Dich entschlüsselst, steht im Kapitel "Die Entschlüsselung des Traumes."

4. Erkenntnis: Nachdem Du Deinen Traum entschlüsselt hast, spüre nochmals in ihn hinein und vergegenwärtige Dir, welche Erkenntnis Du aus dem Traum gewonnen hast, und wie und wann Du diese Erkenntnis in Deinem täglichen Leben umsetzen kannst. Dies ist ein wichtiger Punkt in der Beschäftigung mit unseren Träumen. Wir werden nur dann Nutzen aus unseren Träumen ziehen, wenn wir das Erkannte im Alltag leben.

5. Titel: Fühle in Dich hinein, welche Überschrift Du diesem Traum nach der Entschlüsselung geben würdest. Ich habe am Ende meines Traumbuches ein Traumregister angelegt mit Datum und Titel. Falls ich mir einen alten Traum nochmals ansehen möchte, finde ich ihn so sehr schnell.

Tagesnotiz: Unsere Träume haben einen Bezug zu den Tagesereignissen, zu dem, was uns momentan beschäftigt. Sie beziehen sich auf die Vergangenheit und geben uns Hinweise auf die Zukunft. Ich empfehle, abends vor dem Zubettgehen eine kurze Notiz der Tagesereignisse zu machen, die uns wichtig erscheinen. Es brauchen nur wenige Worte zu sein, zum Beispiel: "Stress mit meinem Chef". "Höre mit Rauchen auf", "Buch soundso bewegt mich sehr" usw. Dadurch erhältst Du Anhaltspunkte, worauf sich der Traum bezieht. Besonders wenn Du nach längerer Zeit diesen Traum nochmals liest, wirst Du die Zusammenhänge wahrnehmen. Vielleicht wirst Du erkennen, dass sich die Träume in wiederholenden Lebenssituationen, zum Beispiel bei Problemen mit einer bestimmten Person, ähneln. Aus alten Träumen können wir sehr viel lernen, gerade, weil wir inzwischen inneren Abstand zu der damaligen Situation gewonnen haben. Unsere Tagesnotiz kann knapp sein, wir erinnern uns sofort daran. Der Traum dagegen sollte genau beschrieben werden - an ihn erinnern wir uns in seinen Einzelheiten selten.

Tagesnotiz vom: 22.10.

Schmerzen in der Leiste beeinträchtigen mich in meiner Arbeit. Der Arzt stellt nichts fest.


Datum: 23.10. Titel: Mein übertriebener Ehrgeiz


Traum:

„Jemand erzählt mir, dass meine Leistenschmerzen weggehen werden, wenn ich mit meinen täglichen Übungen aufhöre, die mir mein Yogalehrer „verschrieben“ hat.“

Lese den Traum mit den entschlüsselten Symbolen. Es ist manchmal für die Verständlichkeit hilfreich, den Traum nochmals mit der Entschlüsselung aufzuschreiben oder die Entschlüsselung über die Symbole zu setzen. Mit zunehmender Übung wird es immer weniger erforderlich sein. Übersetzt lautet der Traum:


„Meine Vernunft (Jemand) erzählt mir, dass meine Ungeduld und meine Übertreibung (Leistenschmerzen) weggehen werden, wenn ich mit meinem täglichen übertriebenen Ehrgeiz (Übungen) aufhöre, die mir meine eiserne Disziplin (Yogalehrer) „verschrieben“ hat.

Bedenke bitte, dass jedes Symbol und damit jede Entschlüsselung ein Anteil von Dir ist! Damit dies verständlicher wird, habe ich in der Traumübersetzung vor den Entschlüsselungen z.T. ein „mein“ davor gesetzt. Z.B. „meine Vernunft“ oder „meine Ungeduld“.

Entschlüsselung (auf der Bergspitze entschlüsselt)

Jemand - meine Vernunft

Leistenschmerz: - meine Ungeduld und Übertreibung

Übungen - mein übertriebener Ehrgeiz

Yogalehrer - meine eiserne Disziplin


Erkenntnis

Ich höre auf mit meinem übertriebenen Ehrgeiz. So wird auch meine Ungeduld schwinden. Ich beende meine täglichen Dehnübungen, die im Traum für meine Schmerzen verantwortlich sind.


Hinweis: Erläuterungen zu diesem Traum auf Seite 32

Tagesnotiz vom: 26.06.

Streit mit Britta.


Datum: 27.06. Titel: Meine subtile Bequemlichkeit


Traum:

„Ein Mann liegt mit Fieber im Bett. Er sagt zu einer Frau: „Es ist schön, dass ich bei dir bleiben darf, da ich Zuhause nicht umsorgt werde.“ Die Frau gibt ihm zu verstehen, dass sie viel zu tun hat und sich nicht um ihn kümmern kann. Sie sagt zu ihm: „Verlasse dich nicht auf mich. Es liegt in deiner Verantwortung, wieder gesund zu werden.“

Übersetzt lautet der Traum:


„Meine subtile Bequemlichkeit (Mann) liegt mit meiner unerledigten Arbeit, die mich ins Schwitzen bringt (Fieber), in meiner Faulheit (Bett). Meine subtile Bequemlichkeit sagt zu der Liebe (Frau): „Es ist schön, dass ich bei dir bleiben darf, da ich in meinem Glück, dass ich nicht erkenne (Zuhause), nicht umsorgt werde.“ Die Liebe gibt der subtilen Bequemlichkeit zu verstehen, dass sie viel zu tun hat und sich nicht um sie kümmern kann. Die Liebe sagt zu der subtilen Bequemlichkeit: „Verlasse dich nicht auf mich. Es liegt in deiner Verantwortung, wieder gesund zu werden.““

Entschlüsselung (auf der Bergspitze entschlüsselt)

Mann - subtile Bequemlichkeit

Fieber: - deine unerledigte Arbeit, die dich ins Schwitzen bringt

Bett - deine Faulheit

Frau - Liebe

Zuhause - dein Glück, dass du nicht erkennst


Erkenntnis

Schluss mit der Bequemlichkeit. Ich übernehme die Verantwortung für meine Arbeit und erledige alle aufgeschobenen Arbeiten und kläre den Konflikt mit Britta.


Hinweis: Erläuterungen zu diesem Traum auf den Seiten 32 und 33

Erläuterung zum ersten Traumbeispiel:
“Mein übertriebener Ehrgeiz.“

Der Traum sagte ihr:

„Deine eiserne Disziplin (Yogalehrer) veranlasst dich zu übertriebenem Ehrgeiz (Übungen). Dein Ehrgeiz in Form übertriebener Übungen verursacht dir Schmerzen (Ungeduld)."

Jemand, den sie als ihre Vernunft entschlüsselt, sagt zu ihr, sie sollte mit den Übungen = ihrem übertriebenen Ehrgeiz, aufhören, dann würden ihre Schmerzen weggehen - und das taten sie auch. Der Traum machte sie auf ein Lebensmuster aufmerksam, nämlich mit sich zu streng zu sein, sich über alle Massen zu fordern, welches sie auf viele Lebenssituationen übertragen konnte. Sie hatte sich ihre Ungeduld und ihren zu starken Ehrgeiz anzusehen, der ihr Schaden zufügte.

Die Träumerin hatte seit ca. 6 Monaten Schmerzen in der Leistengegend und war bei verschiedenen Ärzten gewesen, die ihr nicht helfen konnten. Sie machte täglich Yoga und strich die Übungen aus ihrem Programm, von denen im Traum gesagt wurde, dass sie ihr nicht gut tun. Nach 14 Tagen waren die Schmerzen vollständig verschwunden.

Erläuterung zum zweiten Traumbeispiel:
“Meine subtile Bequemlichkeit.“

Es drängt sich für die Träumerin Renate die Frage auf: "Wo im Leben bin ich subtil bequem? Vor welchen Aufgaben im Leben drücke ich mich?" Ihr wurden einige unerledigte Sachen bewusst - ein schwelender Konflikt mit einer Freundin, nicht beantwortete Behördenbriefe usw. -, die sie seit längerem vor sich herschob. Sie erkannte, dass sie Unangenehmes immer wieder von anderen für sich erledigen ließ und sich darauf verließ, dass es für sie geregelt würde.

Der Traum sagt ihr, dass sie sich darauf nicht verlassen sollte und ihr Glück, dass sie nicht erkennt, darin liegt, die Dinge selbst anzupacken. Der Mann weist hier auch auf ihre männliche, aktive Seite hin. Ihre Bequemlichkeit hat aktiv zu werden, und die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Dies war für Renate nicht neu, sie hatte es bisher nur nicht umgesetzt, und es wurde ihr durch diesen Traum nochmals ins Bewusstsein gebracht.5


Abbildung 3: Traumsymbole sind Aspekte, Eigenschaften,

Anteile von uns selbst.

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