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… nicht nur Himmlisches

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„Selig sind nicht die Auf- und Abgeklärten,

denn ihr erhabenes Licht genügt,

die Reifen, denen nichts zu tun bleibt,

als vom Baum zu fallen.

Sondern selig die Umgetriebenen,

die Aufgescheuchten,

die täglich neu vor meinen Rätseln stehen

und sie nicht lösen können.“

Der diese Worte Gott in den Mund legt,

hatte etwas von Gott und den Menschen kapiert.

Hans Urs von Balthasar hieß er.

Mir gefällt das,

und mich beruhigt diese Seligpreisung.

Dann habe ich auch eine Chance.

Denn bei mir ist noch lange nicht alles klar,

was den Glauben angeht.

Da kann ich noch so viel Theologie studiert haben.

Gott bleibt ein Geheimnis,

dem ich mich nähern kann,

aber mit dem ich nie fertig werde.

Rätsel gibt es genug.

Niemand, erst recht nicht Gott,

verlangt von mir,

dass ich im Glauben alles auf die Reihe kriege.

Zu viele große und kleine Katastrophen

gibt es immer wieder und dann die Frage:

Wo ist Gott? Gibt es ihn wirklich?

Und wo geht diese Lebensreise

mit mir irgendwann hin?

Aber dieses Fragen gehört dazu.

Ein Glaube, bei dem man keine Fragen mehr stellt,

keinen Zweifel mehr kennt,

ist kein Glaube, sondern felsenfestes Wissen.

Wem das geschenkt ist, alle Achtung.

Da kann ich nur bei allem Respekt neidisch werden.

Ich habe dieses Wissen nicht.

Und ich bin sicher nicht der Einzige.

Die ganze Bibel ist voll mit Gestalten,

die im Auf und Ab ihres Lebens

auch ihre Probleme mit dem

geheimnisvollen Gott haben.

Das gehört zu einer lebendigen Beziehung.

Ich bin sicher, Gott weiß darum.

Ebenso, dass ihm die Suchenden

und mit ihm Kämpfenden

nicht die Unliebsten sind.

Die Gesellschaft, die Jesus um sich scharte,

war ein entsprechend bunter Haufen Menschen

mit allem Drum und Dran,

mit ganz gewöhnlichen Alltagen,

mit schwachen und starken Momenten.

Das kann ich mir auch

bei meiner eigenen Suche

nach der Wahrheit, die wir Gott nennen,

immer wieder sagen:

Gott kennt mich besser

als ich mich selbst; und:

Er hält mich aus.

So wie vor rund 900 Jahren

die heilige Hildegard von Bingen

an einen ängstlich-frommen Kirchenmann schrieb:

„Fürchte dich nicht,

Gott sucht nicht immerzu Himmlisches in dir.“

Irgendwann wird Gott selbst die Rätsel der Welt

und meine eigenen enthüllen.

In dem Zustand,

den wir mit schwachen Worten

Himmel nennen.

Von dem wir so wenig wissen,

von dem wir so viel erhoffen.

Bis dahin ist aber noch Zeit.

Meine Zeit.

Die Nacht wird hell wie der Tag

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