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Im Fokus: Gluten

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Es ist zwar möglich, dass für Ihre Symptome mehrere Nahrungsmittel verantwortlich sind; bei Autoimmunerkrankungen gilt jedoch: Das wichtigste, mit dem man sich befassen muss, ist das Gluten. Gluten ist ein Protein, das in Weizen, Roggen, Kamut und Dinkel vorkommt (aber auch in Grünkern, Gerste und den alten Weizensorten Emmer und Einkorn; Anm. d. Übers.). Hafer enthält normalerweise kein Gluten, kann jedoch verunreinigt sein und dann doch Gluten enthalten, es sei denn, auf dem Etikett steht ausdrücklich „glutenfrei“; Reis, Quinoa, Buchweizen, Hirse und Amaranth enthalten normalerweise ebenfalls kein Gluten. Gluten ist ein Gemisch aus mehreren Proteinen, hauptsächlich Gliadin und Glutenin. Diese Proteine tragen verschiedene „Namensschilder“, sodass Ihr Immunsystem sofort erkennt, was Sie zu sich nehmen.

Ich werde oft gefragt, warum heutzutage Gluten ein größeres Problem darstellt als je zuvor und warum es vielen Menschen so schlecht geht, wenn sie es zu sich nehmen. Darauf gibt es zwei Antworten. Erstens ist die Glutenmenge in unserer Nahrung heute größer denn je und zweitens – wenn es Ihnen geht wie den meisten Menschen – herrscht Chaos in Ihrem Verdauungssystem, dadurch gelangt nur teilweise verdautes Gluten durch die Darmwand und damit ins Blut, wo es in Ihrem Körper „Amok läuft“. (Darüber wird in Kapitel 8 noch ausführlich zu sprechen sein.) Warum gibt es heutzutage mehr Gluten? Wie in Kapitel 1 beschrieben habe, nimmt die Nutzung von hochgezüchtetem Weizen zu. Dabei ist ein hoher Glutengehalt sogar ein Züchtungsziel, denn dieses Klebereiweiß verbessert die Backeigenschaften. Hinzu kommt, dass wir täglich mehrere Portionen Weizenmehlprodukte zu uns nehmen, und damit jeden Tag auch hochkonzentriertes Gluten.

Ist Gluten etwas also Neues? In gewissen Sinne ja. In der Steinzeit, die den größten Anteil der Geschichte der Menschheit auf der Erde ausmacht, waren die Menschen Jäger und Sammler. Das bedeutet, sie aßen, was sie töten oder sammeln konnten, etwa Tiere, Nüsse, grüne Blätter, Samen und Beeren. Daran war der Körper gewöhnt. Als die Landwirtschaft aufkam, aßen die Menschen weiterhin, was es zur jeweiligen Jahreszeit gab, und wechselten mit Getreiden und Feldfrüchten ab. Doch die Landwirtschaft weitete sich aus, und die Menschen lernten, Feldfrüchte zu verarbeiten und zu lagern. Dadurch wurde es leichter, Weizen das ganze Jahr über und in großen Mengen zu essen. Damals aß man noch die alten Weizenarten (Einkorn und Emmer), deren Gene und Gluten sich vom heutigen Weizen unterschieden. Neulich las ich ein Buch von Dr. med. William Davis, „Die Weizenwampe – Warum Weizen dick und krank macht“. Es ist eine faszinierende und detaillierte Chronik, wie sich der Weizen im Laufe der Zeit veränderte. Laut Dr. Davis begann diese Veränderung schon 1943, als der Weizen in dem irrigen Bemühen, den Hunger auf der Welt zu besiegen, züchterisch verändert wurde, um den Ertrag zu steigern.2

Für unseren Zweck reicht es, wenn Sie erkennen, dass dieser „neue“ Weizen zur selben Zeit eingeführt wurde, als die Menschen begannen, mehr verarbeitete Nahrungsmittel zu essen. Damals wurde Amerika zur Fastfood-Nation, und jetzt leben wir in einer Fastfood-Welt. Es war niemals vorgesehen, dass wir mehrmals täglich an 365 Tagen im Jahr verarbeiteten Weizen mit hochkonzentriertem Gluten essen sollten. Und die Forschung zeigt ganz eindeutig, dass die übermäßige Belastung mit Nahrungsproteinen Immunreaktionen verursachen kann. Ich bin der Ansicht, dass diese in neuerer Zeit entwickelte Form des Weizens, der wir jetzt in hohem Maße ausgesetzt sind, der Grund für die steigende Häufigkeit und vermehrte Schwere der Reaktionen auf Gluten ist.

Autoimmunerkrankungen erfolgreich behandeln

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