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Glutenunverträglichkeit und Zöliakie im Vergleich

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Bisher wurde die Zöliakie als die einzige schädliche Reaktion oder körperliche Erkrankung betrachtet, die durch Gluten verursacht wird. Doch 2010 wurden weltweit etwa 2 Milliarden Euro für glutenfreie Produkte ausgegeben. Diese Zahl zeigt, dass sich nicht nur die tatsächlich an Zöliakie Erkrankten glutenfrei ernähren. Was ist also los? Es hat sich eine relativ neue Erkrankung entwickelt, die Glutenunverträglichkeit.4 Abbildung 1 zeigt verschiedene Reaktionen auf den Genuss von Gluten. Zöliakie ist die eine, Glutenunverträglichkeit die andere Reaktion.

Glutenunverträglichkeit wird dadurch definiert, dass Ihre Labortests auf Zöliakie normal sind, die Symptome aber durch eine glutenfreie Ernährung verschwinden. Die Forschung kann die Mechanismen noch nicht ganz erklären und zuverlässige Labortests, die eine Unverträglichkeitsreaktion nachweisen, gibt es noch nicht. Aber man nimmt an, dass sie durch eine Immunreaktion verursacht wird, die sich von der Zöliakie unterscheidet. Zu den Symptomen gehören oft Bauchschmerzen, Blähbauch, Durchfälle, Verstopfung, Benommenheit, Abgespanntheit, Ekzeme oder andere Hautausschläge, Kopfschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Taubheit von Beinen und Armen, Depressionen und Anämie zusammen mit einer normalen oder leicht veränderten Dünndarmschleimhaut. Die beste Möglichkeit herauszufinden, ob man davon betroffen ist, besteht darin, Gluten eine Zeitlang zu meiden und darauf zu achten, ob einige der Symptome verschwinden. Im Praxiskapitel erkläre ich Ihnen genau, wie Sie dabei vorgehen.

Mit meinen Patienten mache ich dieses Experiment ständig und bin immer wieder überrascht, wenn ich höre, wie hilfreich die glutenfreie Ernährung war. Die Patienten berichten nicht nur davon, dass die genannten Symptome verschwinden, sondern sie schlafen auch besser, die Stimmung ist besser und auch Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen und Nachtschweiß bessern sich. Es werden manchmal sogar Symptome gelindert, für die ein Zusammenhang mit Gluten bisher in der wissenschaftlichen Literatur noch nicht berichtet wurde. Ich bin davon überzeugt, dass Nahrungsmittel im Allgemeinen und Gluten im Besonderen eine wichtige Rolle bei der Verursachung und Verschlimmerung aller chronischen Krankheiten, auch der Autoimmunerkrankungen, spielen. Es ist zwar noch nicht erwiesen, dass eine Glutenunverträglichkeit eine Autoimmunerkrankung verursacht oder dazu beiträgt, diese Möglichkeit ist bisher jedoch auch nicht ausgeschlossen worden. Die glutenfreie Ernährung ist ein verbindlicher Teil aller meiner Behandlungsprogramme und Ihnen empfehle ich sie auch.


Autoimmunerkrankungen erfolgreich behandeln

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