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1. Raus von zu Haus:
Warum ich immer wieder weg muss

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Freiheit ist etwas, das stirbt,

wenn du es nicht nutzt.

Hunter S. Tompson


Vorfreude ist die schönste Freude | Mir scheint, als sei dieser Spruch nur für mich geschrieben. Lebenszufriedenheit bedeutet für mich, stets irgendeinen Plan, ein Ziel und eine Reise im Blick haben zu dürfen. Ich brauche permanent die Vorfreude auf eine neue Tour. Mit dem Plan eines nächsten Ziels stecke ich Schlechte-Laune-Attacken viel lockerer weg, und die Erinnerungen an Momente „on the road“ machen mich sehr gelassen. Mit meiner Vorfreude auf die nächste Tour kann ich meinen schwarzen Gedanken und trüben Tagen einfach besser begegnen: Dann visualisiere ich mich in meinem Franz, sehe die Straßen vor mir und spüre diese zutiefst meditative Ruhe, die mich beim Fahren erfasst.

Nein, meine „Normalität“, mein Alltag ist gar nicht schrecklich. Ich habe ein insgesamt feines, sehr freies Leben – und vor allem lebe ich ausgesprochen gerne im Jetzt. Ich bin gerne zu Hause mit meinen Lieben um mich, in meiner schönen Umgebung. Aber ich brauche auch Abwechslung. Routine killt mich. Das Wiederholen von Gleichem lässt mich schnappatmen und gibt mir das Gefühl, gefangen zu sein, eingesperrt im Hamsterrad. Auch im normalen Leben versuche ich, immer wieder Neues zu erleben, mich neuen Herausforderungen zu stellen, um meine Sinne nicht verkümmern zu lassen. Ich suche neue Wege zu alten Zielen, schwierigere Aufgaben, andere (berufliche) Herausforderungen …aber ich brauche auch die Bewegung durch die Welt, das Fahren, das Vorwärtskommen. Ich will das Neue sehen, will entdecken und erleben und immer neue Bilder in mir sammeln, um mein Herz zu füllen.

… FREIHEIT. UND ZWAR JETZT!

ICH WERDE NIE MEHR SEIN,

WAS ICH SOLL,

SONDERN WERDEN,

WIE ICH BIN.

ICH MACH DEN AUSBRUCH, DRÜCK RESET,

DENN DAS LEBEN IST NICHT MORGEN,

SONDERN JETZT …

"JETZT" VON IRIE RÉVOLTÉS

Ich verinnerliche also meine Pläne zur nächsten Reise und bezeichne sie als „Fluchtpläne“. Nur mit dieser Vision habe ich das Gefühl, im Alltag zu bestehen und nicht gefangen zu bleiben. Und nur mit diesen Gedanken an eine schöne, nahe Zukunft kann ich völlig gelassen in der Gegenwart bleiben, im Jetzt sein.

Das Absurde ist: Die Vorfreude nimmt exponentiell zur Nähe des Abfahrtsdatums ab! Je mehr ich mich auf den geplanten, lang ersehnten, sehr vorgefreuten Termin der Abreise zubewege, desto mehr beginne ich mich daheim wohlzufühlen. Je mehr ich mich dem Moment des Verabschiedens nähere und damit dem, worauf ich mich seit Monaten gefreut habe, desto wichtiger wird mir die Nähe meiner Lieben, der Genuss meiner schönen Wohnung. Selbst meine Stadt erscheint mir plötzlich als nicht verlassensfähig, der Alltag durchaus als golden. Verrückt, oder? In diesen Momenten frage ich mich wieder und wieder, was ich eigentlich will mit meinen Touren. Was bewegt mich, immer wieder allein in die Welt aufzubrechen? Allein zu sein, wochenlang in einem kleinen Kokon aus Stahlblech durch die Fremde zu zuckeln? Ist es inzwischen ein Zwang, mich einmal im Jahr zu beweisen? Ein Ritual? Eine langweilige Gewohnheit? Mutiere ich (herrje!) mit dem sturen Beibehalten meiner gewohnten Lebensumgebung im Van etwa zu einem Spießer? („Als Spießbürger, Spießer werden in abwertender Weise engstirnige Personen bezeichnet, die sich durch geistige Unbeweglichkeit, ausgeprägte Konformität mit gesellschaftlichen Normen und Abneigung gegen Veränderungen der gewohnten Lebensumgebung auszeichnen.“ Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Spießbürger)

Ich fahre trotzdem. Tief in mir weiß ich, wie beglückt ich von jeder Reise zurückkomme. Ich fühle mich so lebendig in fremder Umgebung, an neuen Orten, in mir unbekannten Kulturen! Lebendig, weil ich mich zur Gänze spüre, alle meine Antennen auf meine Umgebung gerichtet sind und ich mich in dieser Fremdheit ganz genau einsortiere: Ich checke mich, meine Position, mein Verhalten und mein Umfeld. An allen Orten, in jeder Situation, bei jeder Person: Ich bin hellwach! Keinen Moment auf meinen Reisen lasse ich unbewusst verstreichen. Ich will aufsaugen, entdecken, erleben … leben.

Und ich weise mich selbst auf die Schönheiten hin, staune stumm und mit vollem Herzen, schüttle ungläubig-bewundernd den Kopf über so vieles und packe diese Bilder in meinen Erinnerungskoffer, um sie mit niemandem so intensiv teilen zu können, wie ich sie erlebe. Bräuchte ich also nicht doch jemanden, der dieses Erleben mit mir teilt? Ist geteilte Freude nicht doppelte Freude? Wie oft habe ich mir diese Frage schon gestellt, nur um sie anschließend klar zu beantworten: nein. Ich brauche niemanden bei mir. Es ist einfach zu schön, eine Weile nur um mich selbst zu kreisen. Es beglückt mich, nur auf meine Bedürfnisse achten zu müssen. Und ja: Es macht mich stolz und froh, dass ich ganz alleine für mich sorgen und auf mich aufpassen kann. Dass ich mich in der Welt problemlos zurechtfinde und immer weiß, wo ich wirklich bin, ohne mich auf die Navigation von Geräten oder Mitreisenden verlassen zu müssen. Dass ich mich ganz alleine in schöne Momente hinein- und aus hässlichen Situationen hinausführen kann. Und dass ich niemanden brauche, um die schönsten Momente teilen zu können (noch nicht einmal, um dort ein Foto von mir zu machen). Richtig: Manchmal läuft mein Herz fast über vor Freude und Glück über diesen Moment, und ich kann mich niemandem spontan zuwenden, um jubelnd meine Gedanken in Worte zu packen. Aber könnte diese Freude wirklich gesteigert werden, nur weil man zu zweit ist? Spürt man sich selbst mehr, wenn jemand anderer das Befinden kommentiert? Brauche ich eine „Zweitmeinung“, um mich zu vergewissern, dass das Erleben wirklich so fantastisch ist, wie es sich in meinem Herzen gerade anfühlt? Nein! Ich brauche in diesem Moment niemanden, der das Glück mit mit teilt, um es zu doppeln – ich habe die Zeit für mich, ohne Unterhaltung, ohne Ablenkung. Ich darf in mir spüren, was mich so erfreut. Was ich schmecke, rieche, spüre, höre. Ich beschreibe mir selbst diesen wunderbaren Moment und verinnerliche ihn in meinem ganz persönlichen Buch der Glücksmomente. Momente, zu schön, um sie zu „zerreden“. Oder um darüber zu diskutieren, wenn der eine bleiben und der andere weiter möchte.

Es hat eine andere Qualität, dieses Alleinsein. Man kann nicht werten, ob besser oder schlechter … Ich kenne und liebe alle Formen des Reisens: zu zweit verliebt im Auto, als glückliche Familie im Wohnmobil, mit Freunden auf dem Motorrad … Aber allein unterwegs zu sein, ist etwas Besonderes, etwas Wichtiges – und wie ich immer wieder gerne behaupte: etwas Gesundes. Ja, Gesundendes, Heilsames. Tage- oder wochenlang nur für sich zu sein ist ein Zustand, der in all dem vollen, übermäßig anstrengenden und schnellen Alltag einfach nötig ist – für das Ankommen bei sich selbst.

Es geht mir nicht darum (wie ich meiner Familie und meinen Freunden immer wieder versichere), WEGzufahren. Es geht vielmehr um das HINfahren. Hin zur Freiheit. Hin zur Selbstbestimmung, zur Konzentration auf das Wesentliche. Ich flüchte nicht vor zu viel und zu buntem Leben (das ich ja sehr liebe), sondern cruise in das langsame, stille, geruhsamere Sein. Niemand ist mir näher und mit mir zufriedener als ich selbst (zumindest im Idealfall! Manchmal finde ich mich schrecklich und sehr anstrengend, aber das ist eine andere Geschichte). Und dieses heilsame Ganz-in-Ruhe-mit-mir-Sein finde ich in der Regel zu Hause nicht, weil alles drumherum so laut ist.

Wenn ich mich von außen betrachte, sehe ich mich in meinem Franz wie eine kleine Raupe in ihrem Kokon, geschützt vor dem Außen, ganz zufrieden, versorgt, in Ruhe gelassen … und wachsend. Und auch wenn ich schon so viele Reisen alleine unternommen habe, ist es, als würde ich mit jeder Herausforderung, die ich unterwegs bestanden habe, strahlender. Gelassener. Mit der Welt zufriedener. Mit mir zufriedener.

Die Welt ist unfassbar wundervoll, freundlich und leuchtend bunt. Sie empfängt mich – und dich! – mit offenen Armen und zeigt uns, wenn wir es zulassen, unser schönes Selbst und das wunderbare Sein allein.

Fahr los! Sei frei!


RAUS VON ZU HAUS: WARUM ICH IMMER WIEDER WEG MUSS

Im Gespräch

… MIT ULRICH, …MIT ULRICH, (ALLEIN-)REISENDER, FOTOGRAF, MEDIENSCHAFFENDER UND BULLI-TOURIST

Ulrich ist Bulli-Fan. Mit seinem Van (einem T6 mit Aufstelldach) fährt er in den weiten Süden durch Marokko bis zur Sahara oder in den hohen Norden durch Schnee und Eis bis zum Polarkreis. Allein oder mit seinem Sohn erkundet er gerne möglichst wilde Natur und restauriert nebenbei noch einen alten T3-Westfalia-Bus für zukünftige Abenteuer.


Ich folge dir schon ein ganze Weile auf deinem schönen Instagram-Feed, Ulrich. Dort scheint es, als würdest du ziemlich häufig unterwegs sein: auf großen und vielen kleinen Trips – oder täuscht der Eindruck?

Täuscht nicht! Wenn du erst mal die Fünf vorne in der Zahl deiner Lebensjahre hast, kommst du viel klarer zu dem Punkt, dass man nichts mehr aufschieben darf. Du weißt aus Erfahrung: Wenn du deine Träume nicht realisierst, nur weil die Umstände nicht wirklich passen oder du niemanden als Begleitung findest, dann verpasst du einfach was. Deswegen: So oft wie nötig, so oft wie möglich …

Gab es in deinem Leben einen konkreten Ausschlag zum Aufbruch, oder hat es sich einfach entwickelt, dass du immer wieder losziehst?

Es gibt einen Kalenderspruch, den ich eine ganze Weile gelebt habe: „Ein voller Terminkalender ist noch kein erfülltes Leben.” — Der Terminkalender war wirklich voll und das Leben nicht wirklich erfüllt. Ich musste ausbrechen, die Routine durchbrechen, wollte mehr erleben, als Geld zum reinen Selbstzweck zu verdienen …

Aber dazu muss man der Typ sein, glaube ich. Man muss tatsächlich einen großen Drang spüren, aus dem Alltag raus zu wollen, denn es ist oft schwierig, sich zu verabschieden.

Ja, man muss echt bereit sein, Risiken einzugehen. Du musst halt dieses „unternehmerische” Denken in dir haben. Im Beruf, um dich organisieren zu können – aber eben auch draußen, um etwas unternehmen zu wollen.

Es gibt für mich oft viel Gegenwind aus meinem Umfeld für die Pläne, so oft und lange weg sein zu wollen …

Bei manchen Daheimgebliebenen oder Kunden gibt es eine Mischung aus Unverständnis, offenem und verstecktem Neid, Missgunst …Aber davon darf man sich einfach nicht beeindrucken lassen!

Findest du das Aus- oder Aufbrechen auch anstrengend? Ich sage allen Neidern immer, dass es wirklich viel Kraft kostet, vorher und nachher doppelt so viel zu arbeiten, um sich die große Tour (zeitlich und finanziell) leisten zu können. Du bist ja auch selbstständig – geht es dir ähnlich?

Ja. Ich fange schon ein Jahr vor einer großen Tour an, meine Abwesenheit zu planen. Man muss sich tatsächlich freikämpfen und viel vorab organisieren. Trotzdem: Wenn man sich diese Auszeiten erarbeitet, hat man diese Freiheit wieder! Dann kann man entweder ein paar Tage unter der Woche in die Nähe fahren oder vier bis sechs Wochen am Stück zu außergewöhnlichen Touren aufbrechen. Man sollte sich nicht damit aufhalten, Ausreden zu finden, sondern seine Träume leben!

Was suchst du konkret, wenn du die Routine unterbrichst und immer wieder rausfährst, zum Beispiel öfter mal über ein verlängertes Wochenende?

Wir führen hier im gewohnten Umfeld doch schon ein recht durchgetaktetes und naturfernes Dasein. Oft suche ich einfach die Natur. Mich fasziniert, dass man bereits relativ nah grandiose Landschaften findet. Und auch dieses Gefühl, ganz im Hier und Jetzt zu sein, weil Natur ganz unmittelbar passiert: mit Sturm, Gewitter, einem Sonnenuntergang …Da macht man sich keine Sorgen um die Zukunft oder Vergangenheit, sondern taucht völlig in den Augenblick ein. Das genieße ich.

Findest du auch Inspiration auf deinen Reisen?

Ja, viele. Letzten Herbst habe ich zum Beispiel einen Wochenendausflug nach Rotterdam gemacht, weil ich auf der Suche nach kulturellem Input war. Dort habe ich mir – statt der Grachten – in Ruhe alle Kunst- und Designmuseen angesehen. Ich parkte auf einem Stellplatz am Industriehafen und konnte die Eindrücke abends schön gemütlich für mich rekapitulieren. Und mit diesen Inspirationen habe ich mir Gedanken über meine berufliche Entwicklung machen und wieder eine Entscheidung treffen können.

Ist diese Ruhe zum Denken der Grund für das Alleinreisen?

Auch, aber nicht nur. Es gibt einfach wirklich wenige Menschen, die bereit sind, in einem kleinen VW Bus unterwegs zu sein. Für die meisten ist es schlicht zu anstrengend, außerhalb der Komfortzone zu sein.

Ich kenne viele Varianten und entscheide mich bewusst oft für das Alleinreisen. Sehr gerne toure ich mit meinem Sohn, der viel Spaß an Roadtrips hat und eine tolle Begleitung ist. Aber er kann eben nur in den Ferien dabei sein. Vor einer Weile habe ich eine geführte Offroad-Tour als Gruppe mitgemacht und schnell festgestellt, dass diese Gruppenreisen nichts für mich sind. Der schönste Tag dieser Tour war für mich der, an dem jeder machen durfte, was er wollte. Endlich konnte ich in Ruhe Adler gucken, auf der summenden Almwiese sitzen, Mineralien suchen … Da reise ich wirklich lieber alleine und bin in meinem Rhythmus.

Das kann ich sehr gut verstehen.

Eine kleine Geschichte noch dazu: Letzten Sommer bin ich in Schweden mit einem Arbeitskollegen über einen See zu einer Insel gepaddelt. Wir haben das Zelt aufgebaut, ein Lagerfeuer angemacht, alles war schön, ein ruhiger Augustabend, Vogelgezwitscher – bis der Kumpel fragte: „Und jetzt?” Ihm fehlte das Entertainment, die Beschäftigung, das Bespaßtwerden. Aber das ist doch das, warum man überhaupt aufbricht: Man kommt zu sich, ist in Ruhe und kann sich mit sich auseinandersetzen.

Schon zu zweit ist man eine Gruppe und verschwendet relativ viel Energie mit Kompromisssuche und Diskussionen. Allzu oft reine Energieverschwendung! Da lebe ich lieber diese Friedlichkeit und Harmonie mit mir, dieses Einssein mit dem Bus. Man fährt so dahin, kann einfach irgendwo anhalten, Wildtiere beobachten, lange stehen bleiben – ganz ohne dass die Killerfrage kommt: „Und jetzt?”

Allerdings besteht die Gefahr, dass man diesen Alleinzustand so friedvoll und konfliktfrei findet und das so sehr genießt, dass man auch Freunde damit verliert, weil man eben „anders” wird.

Ja, das kenne ich: die Angst davor, zum wunderlichen Eremiten zu werden. Trotzdem verbringst du weiter Zeit allein auf Tour. Fehlt dir eigentlich beim Alleinreisen etwas?

Wenn man alleine losfährt, heißt es ja nicht, dass man sich allem entsagt. Ich nehme gute Bücher und Filme mit. Leckere Weine sind dabei, und ich kaufe gutes, lokales Essen, weil ich darauf viel Wert lege. Ich lasse es mir gut gehen.

Nur manchmal fehlt dann ein bisschen der Austausch. Beispielsweise wenn mich etwas begeistert: Mückenschwärme, die über der Straße tanzen; oder wenn du das geschäftige Treiben der vielen Bienen, Hummeln über den Wiesen beobachtest und dich erinnerst, dass es in der Kindheit auch so war …das möchte ich gerne mal nachklingen lassen. Über Eindrücke und Gedanken mit niemandem reden zu können, ist ein Minus bei Soloreisen. Aber damit diese Gespräche Spaß machen oder Bedeutung bekommen, braucht man sowieso einen Seelenverwandten.

Du suchst meistens die eher abseitigen Ziele. Sehr beeindruckt hat mich dein Trip im Bulli mit Aufstelldach zum Polarkreis. Im Winter!

Ja. Ich mag, dass die Natur kein Instagram-Feed ist. Sie ist nicht einfach nur schön, spektakulär, gefährlich, bedrohlich, sondern das, was du darin wirklich erlebst. Man muss in abgelegenen Ecken schon aufpassen, gerade wenn man alleine unterwegs ist. Am Polarkreis konnte ich beispielsweise bei minus 20 Grad mit starkem Wind keine großen Wanderungen machen, weil es alleine einfach zu gefährlich gewesen wäre. Es war wirklich eiskalt. Dann saß ich da am Seeufer mit meinem Tee …Das Frieren war in diesem Moment nicht toll, aber das völlige Alleinsein in einer so ursprünglichen Umgebung, wo sonst nur Samen und Rentiere leben, war sehr beeindruckend. Ich habe gespürt, welch unbedeutend kleines Licht ich in dieser Natur bin.

Wenn ich auf Tour bin, frage ich meine zufälligen Gesprächspartner sehr gerne nach dem Sinn ihres Lebens – und es ist spannend und inspirierend, welche Antworten ich bekomme. Ganz spontan: Hast du (vielleicht durch das Reisen) den Sinn deines Lebens schon gefunden?

Das ist eine große Frage. Ich glaube, es geht nicht immer nur darum, möglichst viel Spaß zu haben, oder um die eigene Erfüllung. Ich empfinde es für mich und mein Leben als sehr sinnvoll, Respekt vor der Natur zu haben, auch vor den Mitmenschen, der Tierwelt, vor anderen Lebensformen, und diese Achtung weiterzugeben. Sei es an die eigenen Kinder, an Mitreisende oder vielleicht auch nur, indem man den eigenen Stellplatz ganz selbstverständlich vom Müll – auch dem des Vorgängers – befreit.

Respekt und Achtung vor der Natur.

Mehr über Ulrich Weinert und seine Bulli-Touren auf Instagram:

@just_bullitourists

SoloVan

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