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»Offroad«-Wege meistern

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Meist sind es gerade die unattraktiven und unauffälligen Stichstraßen abseits der geschlossenen Asphaltdecke, die den geringsten Andrang an zumeist tollen Plätzen versprechen:

Selbstverständlich ist, dass keine Waldwege, Pfade etc. gefahren werden, die nicht für den Straßenverkehr zugelassen sind. Auch im Ausland sind die Strafen hoch, und der Naturschutz hat sowieso oberste Priorität.

Folge den Wegen, die dich anlachen, aber behalte hier noch schärfer deine ungewohnten Dimensionen im Auge – inklusive des hohen Gewichts deines Gefährts und des eventuell sehr weiten Radstands (Gefahr des Aufsitzens bei hohen Bodenwellen!). Und natürlich ist auch die Höhe immer mal wieder ein unüberwindbares Hindernis. An kleineren Straßen wachsen zum Beispiel Pflanzen oder Bäume sehr dicht an der Fahrbahn. Starke Äste verursachen teils heftige (und teure!) Kratzer — und auch das Dach eines Mietwagens wird bei dessen Rückgabe kontrolliert!

Bist du unsicher, ob dieser spannende Weg von deinem Mobil zu schaffen ist? Geh das nächste Stück lieber zu Fuß, und prüfe die Beschaffenheit: Sand, Geröll und loser, tiefer Schotter lassen sich relativ schlecht mit schweren Gefährten meistern. In der Regel hilft Schwung deutlich mehr als zögerliches Fahren.

Wenn du lieber doch drauflosfährst, präge dir unbedingt die Umkehrmöglichkeiten ein, denn falls du doch wegen eines unüberwindbaren Hindernisses oder plötzlich auftauchenden Gegenverkehrs rückwärts manövrieren musst, wirst du die Stellen zum Ausweichen oder Umkehren nicht gut erkennen – also musst du während des Vorwärtsfahrens schon darauf achten.

Steile Schotterwege und Geröllpisten meisterst du (wie einen Pass) mit Ruhe, Schwung und im ersten Gang. Sieh zu, dass du hier nicht stehen bleibst, nimm kleinere Hindernisse lieber sportlich rumpelnd, denn das Anfahren am Berg kann auf losem Untergrund sehr schwierig werden.


Generell solltest du dich auf Schotterpisten wegen Steinschlags sehr fern vom Vordermann halten, aber recht nah am Gegenverkehr: Im Idealfall treffen dich keine Steinchen, und wenn, dann weit unten am Blech und nicht auf Fensterhöhe.

Längere Sandpisten sind ein Glücksspiel, denn auch wenn du die Strecke abgegangen und für gut befunden hast, kannst du ein tiefes, tückisches Sandloch übersehen haben. Versuche, die Strecke aus Sand möglichst zügig zu durchfahren, sei nicht zögerlich!

Falls du doch im Sand hängen bleibst, probier bitte nie, dich mit Gasgeben selbst herauszuarbeiten: Du und dein schweres Gefährt werden die missliche Lage immer verschlimmern. Es gibt nur die Möglichkeit, dich von helfenden Händen herausschieben oder -schleppen zu lassen oder dich mit »Traktionshilfen« wie zum Beispiel untergelegten Zweigen, Gummimatten oder am besten richtigen »Sandblechen« (siehe nächste Seite) im zweiten Gang langsam und ruhig herauszuarbeiten. In der allergrößten Not kannst du den Querschnitt der Reifen verbreitern bzw. den »Grip« der Reifen verbessern, indem du Luft ablässt. Das ist allerdings nur dann sinnvoll, wenn die nächste Tankstelle nicht weit ist oder du eine autoventiltaugliche Luftpumpe bzw. sogar einen Kompressor dabeihast.

Durch eine allerhöchstens wadentiefe (!) Furt saust du mit gemäßigtem Anlauf und zügig, damit du auf den runden, glitschigen Steinen nicht hängen bleibst.

Das Wichtigste aber, egal, auf welchem Untergrund, ist immer: Ruhe bewahren, sich auf keinen Fall von anderen nerven lassen und cool bleiben, dann kann nichts weiter passieren! Und wenn du deinem Gegenüber, das auf dich warten muss (z. B. ein ungeduldiger Lkw-Fahrer, der sein dreimal so großes Gefährt trotzdem schneller als du über die schmalsten Bergpisten steuert und entsprechend genervt von »unfähigen« Touristen ist), ein strahlendes entschuldigendes Lächeln schenkst, dann wird sich der Stress für beide plötzlich in Luft auflösen.

Tipp

Wichtiges Zubehör für Offroad-Pfade

Wenn du Lust auf Pisten abseits des Teeres hast, empfiehlt es sich, unbedingt diese Dinge an Bord zu haben:

»einen (Klapp-)Spaten zum Ausgraben, Freibuddeln, Beseitigen von Hindernissen

»einen Wagenheber, z. B. um beim Schiefstand ein in die Höhe ragendes und damit frei laufendes Rad von der Gegenseite wieder zum Boden zu bringen

»einen Satz Sandbleche (auch Bergebretter genannt), z. B. von tigerexped (www.tigerexped.de), um die Traktion in Matsch, Sand oder Schnee wieder zu gewähren. Mit diesen kann man übrigens auch gut schaufeln: hat mir schon oft geholfen!


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